Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

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Nightmare King Grimm
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Nightmare King Grimm »

.Carmichael.. hat geschrieben: Arrogant weil er recht hat? Der Großteil dieser "Nur-Story-Games" sind einfach anstrengende animierte Filme. Mag man anfangs vielleicht der Illusion von Freiheit erliegen, so stellt man doch recht schnell das man sich auf vorherbestimmten Pfaden bewegt und quasi nur ein laufender Zuschauer ist. Man hat kein eigenes Erlebnis. Das Problem ist: Das ist DER verdammte Punkt an Videospielen, die virtuelle Simulation von Erlebnissen.
Das halte ich für ein Gerücht. Wenn ich an die 25 Jahre, die ich nun zocke, zurückdenke, dann waren die wenigsten der Spiele, die ich gespielt hab, mein Erlebnis. Ich habe immer nur das Abenteuer eines anderen gespielt, dabei zugesehen und hier und da die Strippen gezogen. Aber egal ob es all die Links, Marios oder weißgottwer waren, die ich gespielt habe - es war nie mein persönliches Erlebnis.

Deshalb widerspreche ich dir. Der Punkt an Videospielen ist nicht zwingend, dass man ein eigenes Erlebnis hat. Zumindest nicht nur. Videospiele können auf mehrere Arten ansprechend und überzeugend sein, egal ob es nun um visuelle Effekte geht, um stark erzählte Geschichten, lebendige Spielwelten oder einen Anspruch zum Realismus - oder oder oder. Aber pauschal zu sagen, dass der wesentliche Punkt eines Spiels der wäre, jedem ein 'eigenes Erlebnis' zusammenzuschustern, das halte ich doch für reichlich übertrieben.

.Carmichael.. hat geschrieben:Warum steigt dein Herzschlag und jedes Geräusch wird von dir achtsam wahrgenommen in einem Stealthgame? Weil du DORT bist. In deinem Kopf natürlich und beileibe nicht zu 100% aber je nach Spiel...
Warum vergisst man die Zeit und alles um sich herum bei manchen Spielen? Weil man gerade etwas (virtuell) ERLEBT.
Und warum steigt mein Puls dann manchmal, während ich gar nicht spiele sondern nur eine Cutscene sehe, die mir eine epische Story näher bringt? Da bin ich dann auch DORT - obwohl es nicht meine Geschichte ist, obwohl es nicht meine Entscheidungen waren, die dahin geführt haben.

Weißt du, du hast grad ein ähnliches Problem wie Spector: du magst interaktive Filme nicht, sprichst ihnen aber deshalb die Daseinsberechtigung ab. Und das ist falsch. Dann erzeugen bei dir eben Stealth-Spiele diesen 'kick'. Ist doch toll. Bei anderen ist sowas auch durch eine interaktive Geschichte möglich, weshalb beides seine Daseinsberechtigung hat.

.Carmichael.. hat geschrieben:Nicht weil man zuschaut und ab und zu links oder rechts laufen muss. Ganz abenteuerlich wird es wenn man solche verfehlten Werke dann noch den Status Kunst einräumt. Es gibt durchaus einige Spiele die man so bezeichnen kann, aber bestimmt nicht diese total passiven Titel. Kunst ist wenn man das Intensivste aus seinem gewählten Medium rausholt, ganz selten scheinbar mehr als das Medium bietet, aber doch nicht den Kernpunkt des Mediums vollkommen unangetastet lassen.
Siehe weiter oben: es gibt genug Leute die durch nach links und rechts drücken und Filmchen gucken auch in einer Handlung versinken, angespannt und auch mittendrin sein können. Schließe doch von dir nicht auf andere, nur weil das bei dir eben nicht greift.

.Carmichael.. hat geschrieben:Es sind keine Videospiele. Es sind interaktive Filme/Serien was nichts schlimmes ist (Telltale Games ist dort der Top Dog weil sie begriffen haben das sie interaktive Serien machen und die Inszenierung dementsprechend steuern). Aber es sind eben keine Videospiele.
Das sehe ich anders. Für mich wäre, streng genommen, jedes storylastige Spiel ein 'interaktiver Film'. Genau das macht unser Hobby doch aus und trennt es vom medium Film ab - es erlaubt Interaktion. Jetzt haben paar Spiele mehr Gameplay als andere, durchaus. Aber in dem Moment, in welchem ich Einfluss auf das Geschehen nehmen kann - und sei es nur, ob und wie ich erkunde oder in welcher Reihenfolge ich was angehe - ist es kein Film, sondern ein Videospiel. Denn da ist die Grenze zu einem Film. Ich bestimmte in einem Film nicht, wohin der Protagonist läuft, mit wem er zuerst redet oder was er sagt.
johndoe1703458
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von johndoe1703458 »

Kajetan hat geschrieben:Wenn Du endlich damit aufhören würdest seine Aussagen mit einer wertenden, ziemlich an den Haaren herbeigezogenen Interpretation zu versehen, könnten wir uns ganz gut über das Thema unterhalten.
Ja Kajetan, wir haben es verstanden.
Wir nehmen seine Worte ernst und das ist natürlich die vollkommen falsche Herangehensweise. Sowas macht man nicht.
Wenn wir schon dabei sind: Auch die restlichen Aussagen sollte man nicht zu sehr auf die Goldwaage legen.

Vielleicht...ja vielleicht hat er Uncharted gesagt und meinte dabei ein komplett anderes Spiel...wobei Spiel? Ging es in seinem Panel eigentlich um Spiele?
Ich bin mir da gar nicht mehr so sicher.
.Carmichael..
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von .Carmichael.. »

Usul hat geschrieben:
.Carmichael.. hat geschrieben:....
Oder wenn wir es andersrum machen wollen, da wir hier alle munter vor uns hindefinieren:
Ich behaupte einfach mal, daß "Videospiel" der Oberbegriff ist und "interaktiver Film" eine Unterkategorie davon.
Damit ist deine Aussage, daß es sich bei interaktiven Filmen nicht um Videospiele handelt, für mich widerlegt.

So besser?

Schon ständiges aufs Handy gucken wird dir eine Immersion zu Großteilen unmöglich machen.
Ich bin mir relativ sicher, daß du nicht weißt, wie und was ich spiele... insofern solltest du mit solch abwertenden Aussagen ein bißchen zurückhaltender sein.
Nun ich würde das Genre "interaktiver Film/Serie" doch eher als Unterkategorie von eben Filmen/Serien ansehen. Ist ja nichts wirklich neues. Der einzige Unterschied ist das heutige weit verbreitete Technik in der Lage ist ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen entgegen der halbgaren Versuche aus der VHS Zeit.

Und schon wieder eine an den Haaren herbeigezogene Beschuldigung. Hab ich dir was getan? In welcher Realität Multitasking und das Handy checken eine abwertende Aussage sein soll weiß ich auch nicht. Das ist einfach die Zeit in der wir leben, Multitasking wird von uns gefordert. Das ist nichts Böses auch wenn es schädlich sein kann. EBEN WEIL ich keine Ahnung wie und was du konsumierst habe ich MEHRERE Beispiele und Möglichkeiten aufgelistet die NICHT zutreffen müssen.
Feuerhirn hat geschrieben:
.Carmichael.. hat geschrieben: ...
Das halte ich für ein Gerücht. Wenn ich an die 25 Jahre, die ich nun zocke, zurückdenke, dann waren die wenigsten der Spiele, die ich gespielt hab, mein Erlebnis. Ich habe immer nur das Abenteuer eines anderen gespielt, dabei zugesehen und hier und da die Strippen gezogen. Aber egal ob es all die Links, Marios oder weißgottwer waren, die ich gespielt habe - es war nie mein persönliches Erlebnis.


Und warum steigt mein Puls dann manchmal, während ich gar nicht spiele sondern nur eine Cutscene sehe, die mir eine epische Story näher bringt? Da bin ich dann auch DORT - obwohl es nicht meine Geschichte ist, obwohl es nicht meine Entscheidungen waren, die dahin geführt haben.

Weißt du, du hast grad ein ähnliches Problem wie Spector: du magst interaktive Filme nicht, sprichst ihnen aber deshalb die Daseinsberechtigung ab.

Das sehe ich anders. Für mich wäre, streng genommen, jedes storylastige Spiel ein 'interaktiver Film'. Genau das macht unser Hobby doch aus und trennt es vom medium Film ab - es erlaubt Interaktion. Jetzt haben paar Spiele mehr Gameplay als andere, durchaus. Aber in dem Moment, in welchem ich Einfluss auf das Geschehen nehmen kann - und sei es nur, ob und wie ich erkunde oder in welcher Reihenfolge ich was angehe - ist es kein Film, sondern ein Videospiel. Denn da ist die Grenze zu einem Film. Ich bestimmte in einem Film nicht, wohin der Protagonist läuft, mit wem er zuerst redet oder was er sagt.
Zuallererst nochmal ich habe überhaupt nichts gegen interaktive Serien/Filme und ich weiß nicht mit welcher Haltung man Beiträge lesen muss um das hineinzuinterpretieren. Bist du nicht für mich, dann gegen mich?
Ich bin einfach nur der Meinung das es noch besseres geben würde, wenn man endlich aufhört ein Videospiel sein zu wollen und >unnötige< Gameplay Optionen einfügt. Telltale Games beschränkt z.B. oft die Spielerperspektive auch außerhalb von reinen Cutscenes um sicherzustellen das möglichst die vorgegebene Atmosphäre übermittelt wird. Andere gewähren "Freiheiten" wegzugucken. Wozu? Man ist da um etwas mitzuerleben, man will eben gerade kein unnötiges drumherum also warum? Achja weil ja Videospiel. Und nochmal: Ich liebe die Telltale Games Serien.



Bist du dir sicher das du nichts erlebt hast? Ich glaube du verwechselst das mit Story. Die Story trägt manchmal mehr oder weniger dazu bei, ist ein Mittel zum Transport von Emotionen. Emotionen kann man aber auch anders hervorrufen. Und willst du ernsthaft erzählen das du nicht dieses kleine Gefühl von Triumph hattest als du zum 1. Mal dieses schwere Level geschafft hast oder bei Zelda den Weg gefunden hast? Durch die Limitierung der Darstellung durch mangelnde Technik konnte man halt größtenteils (bitte nicht quer anspringen Retro Fans das ist hier keine Absolute) "nur" solche Art von Erlebnissen und nur eine begrenzte Anzahl an Emotionen ansprechen. Das Cutscene Argument..ähm ja eine Cutszene ist so Quasi nen Kurzfilm/Filmausschnitt so ziemlich das "un-interaktivste" was es gibt im Videospielbereich..


Viele vielversprechende Ansätze werden durch das Korsett ein Videospiel sein zu wollen (Und das auch irgendwie deutlich zu übermitteln versuchen) zunichte gemacht oder zumindest ausgefranst.


Edit: Achja und kommt endlich klar und hört auf dem jeweils anderen die Existenzberechtigung absprechen zu wollen. Dieses "Aber ich finde das ganz toll und deshalb stimmt dein Argument nicht" ist sinnlos. Alles was es beweist ist das unterschiedliche Menschen tatsächlich (echter Schocker) unterschiedliche Vorlieben haben können.
Der Meinung sein etwas "besser" machen zu können heißt nicht das das Existierende schlecht ist. Nur wenn man meint das man schon Perfektion erreicht hat könnte man das so auslegen aber seien wir ehrlich: Der Besuch beim Psychodoc sollte dann ernsthaft in Betracht gezogen werden...
johndoe527990
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von johndoe527990 »

Bei anderen Medien werden verschiedene Gewichtungen akzeptiert und teils gefeiert.

Bei der Musik gibt es Leute, die nur mit einer ollen Gitarre Menschen verzaubern. Nennt sich Singer/Songwriter und ist nicht sehr unbeliebt.
Man könnte auch ein ganzes Ensemble dahinstellen, muss und macht man nicht. Der eine macht glasklaren Sound, der andere minimalistisch rauchig. Der eine erzählt Romane, der andere gerade so viel, dass Platz für Fantasie und Interpretation ist.

Die Bandbreite im Medium Film brauch ich nicht erwähnen.

Ich weiß nicht, warum manche dann im Medium Videospiel derart harte Grenzen gesetzt sehen wollen.

Das richtet sich an manche Foristen und manchen Tenor im Internet. Und teils an Specter, der Recht hat, dass weiteres möglich ist in Bezug auf Interaktion. Aber manchen derzeitigen Spielen die Existenz im Medium Videospiele abzusprechen? Nee, muss nicht.

Ein Medium auszureizen heißt für mich, es auch auf Dinge herunterbrechen zu können und sich darauf zu fokussieren. Und das mag sogar teils herausfordernder sein.
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Usul
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Usul »

.Carmichael.. hat geschrieben:In welcher Realität Multitasking und das Handy checken eine abwertende Aussage sein soll weiß ich auch nicht. Das ist einfach die Zeit in der wir leben, Multitasking wird von uns gefordert. Das ist nichts Böses auch wenn es schädlich sein kann. EBEN WEIL ich keine Ahnung wie und was du konsumierst habe ich MEHRERE Beispiele und Möglichkeiten aufgelistet die NICHT zutreffen müssen.
Ich finde durchaus, daß die Handy-Sache und ständiges Multitasking bei der Frage der ominösen Immersion abwegig sind... bzw. ich bin einfach davon ausgegangen, daß man sich selbstverständlich auf das Spiel konzentriert, wenn man spielt. Wer das nicht tut und sich über fehlende Immersion beschwert (und ich habe ja bekundet, daß Immersion bei mir leider kaum funktioniert), macht sich in meinen Augen ein bißchen lächerlich und kann nicht wirklich ernst genommen werden. Wenn ich ständig auf das Handy schaute, wäre es nicht sonderlich überraschend, daß ich bei einem Stealth- oder Horror-Spiel etwa nicht schweißgebadet vor dem Monitor sitze.

Damit keine weiteren Mißverständnisse aufkommen:
Wenn ich spiele, spiele ich. Und multitaske nicht.
Ich spiele seit 30 Jahren und habe meines Erachtens sehr viele, auch unterschiedliche Titel mehr oder weniger lang gespielt.

Und nein, bisher habe ich bei so gut wie keinem Spiel das Gefühl gehabt, daß ich mich in dem Spiel verlöre. Dies ist meines Erachtens auch nicht dem Umstand geschuldet, daß ich vielleicht genug habe von Spielen... denn die Immersion fand früher auch nicht statt. Auch die Tatsache, daß ich bisweilen mit Spielen meinen Lebensunterhalt verdiene, spielt keine Rolle - denn auch da gilt: Zuvor gab es die Immersion ebensowenig.

Mit Immersion meine ich das schon Beschriebene: Daß man quasi "vergißt", daß man ein Spiel spielt und nicht ständig an die Spielmechanik z.B. denkt.

Und ich glaube, daß ich nicht der einzige bin, der so tickt. Insofern kann die Immersion aufgrund des Gameplays nicht der einzig wichtige Aspekt von Videospielen sein.
Oder anders ausgedrückt: Das ERLEBEN mag wichtig sein, aber eben auch das NACHERLEBEN (wie bei Adventures z.B.). Deswegen ist die Vielfalt gerade so gut - was dem einen wichtig ist, muß dem anderen nicht so wichtig sein. Und die große Spielevielfalt ist in der Lage beiden Vorstellungen zu entsprechen. Was Spector mit seinen eigenen, harschen Worten fordert, ist eine Beschneidung dieser Vielfalt, weil er mit einem Teil davon (aus Entwicklersicht) nichts anfangen kann. Und das ist einfach Grütze.
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an_druid
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von an_druid »

Haben hier etwa einige ein Auge ab oder was? Der Entwickler Spricht sich für mehr Handlungsfreiheit, mehr verspieltheit dabei sind noch nicht mal Scribtschläuche mit QTE's gemeint aber man muss sich in die Person auch etwas hinein denken um gewisse Dinge lesen zu können. Eigentlich steht er für alles wes das wahre Spielerherz begehrt. Mann muss nicht eine Story schreiben um seine Eigene Story zu haben bzw sein eigenes Erlebniss mit dem gegebenem!! Es geht aber auch einfach darum zu sehen, wo es in einen Interaktiven Film Lauft ‚“JA“ ich mag die Produktionen von Quantic Dream aber wenn es dann heißt drücke X für Szene A oder Y für Scene B und das in einer Welt und Geschichte voller details. Da hab ich auch oft innerlich hinterfragt wieso man hier und dort nicht das und jenes machen kann, sondern im großen und ganzen ein zusammengesetztes Storygeschnipsel vorgeworfen bekommt bei dem man entscheiden kann wann man den Play Knopf drückt. Quantic Dream sollte tatsächlich lieber Filme machen.

Manchmal hab ich das Gefühl, das gewisse Leute nicht begreifen, was mehr oder weniger ist. Immersion und eine Gelungene Story mit entsprechender Inszenierung sind doch von Handlung u. Gestaltungsfreiheit nicht ausgeschlossen?! Nur weil man die Freihet bekommt NICHT an der Hand geführt zu werden, so muss doch nicht alles komplizierter sein wenn man es nicht will?!! Jedoch denken hier viele, wie viel Stück vom Birnenkuchen muss weg damit mehr Apfelkuchen da ist ((UNSINN)).
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ey3
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von ey3 »

das problem wird wohl sein das ein spiel, wie warren specter es sich vorstellt nur dann möglich ist wenn es eine derart ausgereifte ki gibt das es bald gruselig wäre, und wenn das irgendwann so weit ist das ich in diesem spiel MEINE geschichte spiele würde ich dort warscheinlich auch vorm bildschirm sitzen und Videospiele spielen :wink:
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Nightmare King Grimm
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Nightmare King Grimm »

.Carmichael.. hat geschrieben: Zuallererst nochmal ich habe überhaupt nichts gegen interaktive Serien/Filme und ich weiß nicht mit welcher Haltung man Beiträge lesen muss um das hineinzuinterpretieren. Bist du nicht für mich, dann gegen mich?
Ich bin einfach nur der Meinung das es noch besseres geben würde, wenn man endlich aufhört ein Videospiel sein zu wollen und >unnötige< Gameplay Optionen einfügt. Telltale Games beschränkt z.B. oft die Spielerperspektive auch außerhalb von reinen Cutscenes um sicherzustellen das möglichst die vorgegebene Atmosphäre übermittelt wird. Andere gewähren "Freiheiten" wegzugucken. Wozu? Man ist da um etwas mitzuerleben, man will eben gerade kein unnötiges drumherum also warum? Achja weil ja Videospiel. Und nochmal: Ich liebe die Telltale Games Serien.
Ich weiß nicht, warum du das immer betonen musst. Du machst in deinen Texten den Eindruck, dass du mit solchen Spielen nichts anfangen kannst, deshalb meine Aussagen so und nicht anders. Damit sage ich nicht, dass du was gegen besagte Spiele hast (auch wenn du nicht müde wirst, das zu betonen) aber du wirkst eben wie jemand, der mit einem eher filmischen Spiel nichts anfangen kann, einfach weil deine 'Argumente' genau diesen Eindruck vermitteln, siehe auch meinen zweiten Abschnitt gleich.

.Carmichael.. hat geschrieben:Bist du dir sicher das du nichts erlebt hast? Ich glaube du verwechselst das mit Story. Die Story trägt manchmal mehr oder weniger dazu bei, ist ein Mittel zum Transport von Emotionen. Emotionen kann man aber auch anders hervorrufen. Und willst du ernsthaft erzählen das du nicht dieses kleine Gefühl von Triumph hattest als du zum 1. Mal dieses schwere Level geschafft hast oder bei Zelda den Weg gefunden hast? Durch die Limitierung der Darstellung durch mangelnde Technik konnte man halt größtenteils (bitte nicht quer anspringen Retro Fans das ist hier keine Absolute) "nur" solche Art von Erlebnissen und nur eine begrenzte Anzahl an Emotionen ansprechen. Das Cutscene Argument..ähm ja eine Cutszene ist so Quasi nen Kurzfilm/Filmausschnitt so ziemlich das "un-interaktivste" was es gibt im Videospielbereich..
Da redest du jetzt an mir vorbei. Ich bin mal so frei und zitiere da nochmal deine Aussage, auf die ich eingegangen bin:
.Carmichael.. hat geschrieben: Man hat kein eigenes Erlebnis. Das Problem ist: Das ist DER verdammte Punkt an Videospielen, die virtuelle Simulation von Erlebnissen.
Du redest davon, dass filmische Spiele kein eigenes Erlebnis bieten würden, da man ja nur Zuschauer wäre. Und ich kann mich nur wiederholen: sind denn Links oder Marios Abenteuer MEIN eigenes Erlebnis gewesen? Klares nein. Ich habe die Events gespielt, habe fest vorgegebene Handlungen mitverfolgt. Natürlich habe ich Triumphe, Freude und sonstwas erlebt - aber das war nicht der Punkt. Und ich verstehe nicht, wie du ein Erlebnis daran festmachen willst, wie das Gameplay eines Spiels gestrickt ist. Denn genau das versuchst du zu tun, indem du sagst, dass filmischere Spiele kein eigenes Erlebnis bieten würden. Was so aber ganz und gar nicht stimmt.
.Carmichael.. hat geschrieben:Viele vielversprechende Ansätze werden durch das Korsett ein Videospiel sein zu wollen (Und das auch irgendwie deutlich zu übermitteln versuchen) zunichte gemacht oder zumindest ausgefranst.
Natürlich, kein Zweifel daran. Das betrifft aber auch non-filmische Spiele genauso.

.Carmichael.. hat geschrieben:Edit: Achja und kommt endlich klar und hört auf dem jeweils anderen die Existenzberechtigung absprechen zu wollen. Dieses "Aber ich finde das ganz toll und deshalb stimmt dein Argument nicht" ist sinnlos. Alles was es beweist ist das unterschiedliche Menschen tatsächlich (echter Schocker) unterschiedliche Vorlieben haben können.
Das ist aber sehr ironisch. Gerade du sprichst doch filmischen Spielen ihre Existenzberechtigung im Sektor 'Videospiele' ab, was keine Meinung sondern eine Behauptung ist. Das hat hier mit 'eine andere Sichtweise akzeptieren' wenig zu tun.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

Skabus hat geschrieben:@Alter Sack: Ich hätte gerne immernoch eine Erklärung für deine These warum "filmisches Gamedesign" modernes GameDesign ist und "gameplayorientiertes GameDesign" ein Zeichen dafür ist, dass Warren Spector in seiner Zeit "steckengeblieben" ist. Einfach ausgedrückt also, warum Warrens Ansicht aus deiner Sicht "altbacken" ist.

Du benutzt fortwährend diese Art von Einteilung bzw. Wertung. Setze dich doch ersteinmal damit kritisch auseinander, bevor du diese These ungeprüft als wahr annimmst.

Woran machst du diese Einteilung mit modern/altbacken fest?

MfG Ska
Ließ meine Posts und du wirst feststellen das ich nicht gesagt hab das filmische Spiele modern sind sondern ich hab gesagt Spector ist altmodisch und eindimensional. Achso und arrogant und großkotzig.

Und wenn du meine Posts liest wirst du es sehen warum ich das gesagt hab.
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mr archer
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von mr archer »

Alter Sack hat geschrieben:
Ließ meine Posts und du wirst feststellen das ich nicht gesagt hab das filmische Spiele modern sind sondern ich hab gesagt Spector ist altmodisch und eindimensional.
Je nun. Indem du Spector zeist, altmodisch zu sein, implizierst du aber im Gegenschluss, dass die von ihm kritisierten Titel mit ihrer Spiel-Auslegung modern sind.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

mr archer hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:
Ließ meine Posts und du wirst feststellen das ich nicht gesagt hab das filmische Spiele modern sind sondern ich hab gesagt Spector ist altmodisch und eindimensional.
Je nun. Indem du Spector zeist, altmodisch zu sein, implizierst du aber im Gegenschluss, dass die von ihm kritisierten Titel mit ihrer Spiel-Auslegung modern sind.
Nein.

Wenn du meine Posts liest wirst du feststellen das ich nicht seine Forderungen altmodisch finde sondern seine Denkweise.
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mr archer
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von mr archer »

Das ist aber arg spitzfindig, verzeih. Da sich Forderungen aus Denkweisen ableiten, erschließt sich mir hier die von dir vorgenommene Trennung nicht.

Man mag ja Spectors Godfather-Attitüde als nervig empfinden. Altmodisch ist sie deswegen noch lange nicht. Wie schon gesagt: Spector hat einmal eine Formel für eine bestimmte Auslegung von Gamedesign entworfen, für die er bis heute von Kollegen wie Spielern viel Anerkennung und Zustimmung erhält. Aus dieser Perspektive unternimmt er nun eine wertende Betrachtung des derzeitigen state of the art.

Das ist legitim und hat mit altmodisch nix zu tun.
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

mr archer hat geschrieben:Das ist aber arg spitzfindig, verzeih. Da sich Forderungen aus Denkweisen ableiten, erschließt sich mir hier die von dir vorgenommene Trennung nicht.

Man mag ja Spectors Godfather-Attitüde als nervig empfinden. Altmodisch ist sie deswegen noch lange nicht. Wie schon gesagt: Spector hat einmal eine Formel für eine bestimmte Auslegung von Gamedesign entworfen, für die er bis heute von Kollegen wie Spielern viel Anerkennung und Zustimmung erhält. Aus dieser Perspektive unternimmt er nun eine wertende Betrachtung des derzeitigen state of the art.

Das ist legitim und hat mit altmodisch nix zu tun.
Genau. Er sieht es aus dieser einen Perspektive. Nur aus dieser einen.
Ich hab nie gesagt das es falsch ist was er sagt aber ich habe gesagt das es nicht die einzigste Betrachtungsweise ist. Und Menschen die es nicht schaffen über den eigenen Tellerrand zu schauen halte ich für altmodisch.
Ich sags mal so: Anstatt darüber zu lamentieren warum diese Spiele so wenig "Interaktionen" haben aber trotzdem erfolgreich sind (@Kajetan: Damit meine ich nicht den wirtschaftlichen Erfolg) sollte er lieber analysieren was sie so gut machen und sich Gedanken machen wie man das mit zusätzlichen Interaktionen füllen kann oder sich mal Gedanken darüber machen die Welt nicht in Schwarz (Film) und Weiß (Spiel) aufteilen sondern das es mittlerweile auch Schnittmengen gibt die auch ihre Daseinsberechtigungen haben. Menschen die aber immer aus ihrer einen bekannten "Perspektive" versuchen alles zu erklären und nicht damit klarkommen das es auch andere Möglichkeiten gibt halte ich für altmodisch. Was nicht bedeutet das sein Weg nicht auch dazugehört.
Ich versuch mal einen Vergleich zu ziehen. Spector ist einer der Typen die den Otto-Motor entwickelt haben. Jetzt sagt er Elektro, Wasserstoff, Hybrid-Motoren sind ja ganz nett aber man sollte sich besser Gedanken darüber machen wie man den Otto-Motor noch besser hinbekommt.
Deshalb nenne ich ihn altmodisch weil ein Gefangener seiner eigenen Welt ist.
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mr archer
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von mr archer »

Alter Sack hat geschrieben: Ich versuch mal einen Vergleich zu ziehen. Spector ist einer der Typen die den Otto-Motor entwickelt haben. Jetzt sagt er Elektro, Wasserstoff, Hybrid-Motoren sind ja ganz nett aber man sollte sich besser Gedanken darüber machen wie man den Otto-Motor noch besser hinbekommt.
Dir ist klar, dass du auch mit diesem Beispiel wieder implizierst, die von Spector kämpferisch vertretene Spielphilosophie sei unmodern?
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Alter Sack
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Re: Warren Spector: "Uncharted, Heavy Rain und interaktive Filme holen nicht genug aus ihrem Medium heraus"

Beitrag von Alter Sack »

mr archer hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben: Ich versuch mal einen Vergleich zu ziehen. Spector ist einer der Typen die den Otto-Motor entwickelt haben. Jetzt sagt er Elektro, Wasserstoff, Hybrid-Motoren sind ja ganz nett aber man sollte sich besser Gedanken darüber machen wie man den Otto-Motor noch besser hinbekommt.
Dir ist klar, dass du auch mit diesem Beispiel wieder implizierst, die von Spector kämpferisch vertretene Spielphilosophie sei unmodern?
Ehrlich jetzt??? Wenn du unbedingt das Haar in der Suppe suchen willst dann bitte. Dann ist diese Unterhaltung sinnlos.

Ich denke aber du hast schon verstanden was ich meine. Auch wenn ich mich vielleicht scheiße ausgedrückt habe bist du wohl intelligent genug um meine eigentliche Aussage zu erkennen.