Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfügbar

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Plor
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Plor »

5ancho hat geschrieben:
Plor hat geschrieben:
just_Edu hat geschrieben:Mich interessiert, ob es überhaupt irgendwen gibt, der sie ernst nimmt?

Außer Feministinen und Kampflesben etc.. (um mal die Klischeeschublade ganz weit aufzureißen)
Mich würde es mal interessieren, ob es wirklich Leute gibt, die ihre Problematisierung immer noch nicht verstanden haben oder ignorieren?
Abseits von übergewichtigen, verpickelten Videospielern mit Erektionsproblemen und Angst vor Frauen (Klischeeschubladen funktionieren in ziemlich viele Richtungen)
Was genau analysiert sie?
Ihre Videos anschauen und verstehen, würde deine Frage beantworten.
Trends? Marktlücken? ...
Nein. Nicht gesehen oder nicht verstanden?
Der Grund warum das was sie so kritisiert so handgehabt wird, wie es nun mal handgehabt wird, ist doch der, das es nicht darum geht Randgruppen glücklich zu machen, sondern Profit.
Nicht nur. So funktionieren Motive, Topoi, Tropes nicht ausschließlich
Du bist echt geil :D Anstatt einfach auf seine Fragen zu Antworten (ich bin mir zu 99% sicher dass du das nämlich selbst nicht kannst) sagst du er ist zu doof es zu verstehen. Sehr erwachsene Argumentation.
I'm just stating the obvious.

Wen das interessiert? Einfach mal die Besucherzahlen ihrer Videos und Anzahl der Unterstützer ihrer Kickstarter-Kampagne anschauen.
Was sie analysiert? Verdammt nochmal! Ein Blick auf den Titel allein genügt ja schon. Wenn er nicht weiß was "Tropes" sind, kann er einfach in nem Dictionary oder bei Google nachschlagen.
Trends? Marktlücken?
Mit Marktmechanismen hat sie sich bis jetzt in ihren Videos soweit ich mich erinnere noch überhaupt nicht groß auseinandergesetzt. Nö, mehr als, dass er zu doof ist, das Offensichtliche zu sehen, kann auf diese albernen Suggestivfragen nicht geantwortet werden...
Und dass Topoi, Motive und Diskurse nicht bloß Marktmechanismen gehorchen, finde ich eigentlich auch ne ziemlich banale Erkenntnis... Da kannst du dann meinetwegen gerne zurückgehen zu archaischen Kulturen, zu den ersten Mythologemen, kannst untersuchen, inwiefern männlich dominierte Gesellschaften männlich geprägte Motive etabliert haben. Kannst auch gerne den Gender-Blickwinkel weglassen und die religiösen Hintergründe unserer westlichen Kultur untersuchen: Conrad, Heldenmythen, Heilsgeschichten, die Genese moderner Mythen, wie die der Superhelden whatever... Ich werde jetzt bestimmt kein großes Referat halten, warum es bei klassischen Motiven eben nicht bloß darum geht "Profit zu machen". Sowohl Entstehung als auch Zielsetzungen als auch Rezeption verlaufen da doch weitaus komplexer. Um das zu verstehen, braucht man kein kulturwissenschaftliches Studium sondern einfach nur offene Augen.
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Kumbao
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Kumbao »

5ancho hat geschrieben:Danke, genau damit bestätigst du doch, was ich sagen will. Anita kümmert sich nicht um den realen und wirklich relevanten Rassismus sondern versucht nur, in ein von Männern dominiertes Medium einen riesen Feministenhaufen zu setzen, weil sie persönlich denkt, solche Spiele wollen dass der Spieler Frauen als Opfer sieht.

Und Mr Archer und Felxtasticv: Habt ihr auch Argumente oder wollt ihr euch nur auf euren Sarkasmus verlassen?
Natuerlich hast Du recht, dass es heissere Feuer gibt, die geloescht werden muessen. Aber letztenendes sucht sich jeder sein Schlachtfeld halt selbst aus. Insofern finde ich es auch okay, dass sie sich mal mit Videospielen befasst.

Das ist ein wenig wie Homosexualitaet im Profifussball. Dort gibt es auch starke Bewegungen, die sich die Homophobie nicht mehr gefallen lassen wollen. Und das ist auch gut so. Das Russland gerade wieder vollkommen schwachsinnige Gesetze erlassen hat, um Schwule und Lesben noch mehr zu gaengeln, oder sie im Kongo sogar totgepruegelt werden, steht auch einem ganz anderen Blatt.

Das dieses Video nun so Wellen schlaegt, liegt ja auch zum grossen Teil an den vielen trotzigen Reaktionen. Weisst Du was? Ich finde das Video auch nicht so prall. Ich halte es ebenfalls fuer einseitig (siehe mein Beispiel mit Borderlands 2). Aber sie trifft einen wahren Kern, und der ist durchaus Diskussionswuerdig.
Nanimonai
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Nanimonai »

5ancho hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund warum eine Frau nicht das werden soll was sie will wenn sie es kann. Und weisst du auch warum? Weil sich die Zeiten geändert haben.
Ist das so, ja?
Alle Statistiken sprechen eine deutlich andere Sprache.

Der weibliche Anteil der Führungskräfte in Deutschland beträgt immerhin schon 30%, wenn man aber noch weiter hoch guckt, wird es echt eng. Die Spitze, also die Menschen mit Macht und viel Geld: lediglich 3% der Vorstände der 200 größten Unternehmen in Deutschland ist weiblich besetzt.

Oder unterstellst Du jetzt, dass Frauen es dann einfach können und schlicht nicht geeignet sind für Führungspositionen?
Ich wollte damit sagen, dass es der heutigen Generation so geht. Dass in Firmen meistens noch ältere das sagen haben ist ja ein anderes Problem.

Ich behaupte, dass die heutige Zockergeneration sehr aufgeklärt ist und Frauen und Männer die selben Ziele haben dürfen. Und deswegen finde ich es schlichtweg falsch in diesem Medium nach Sexismus zu suchen bzw ihn so zu präsentieren wie Anita.
Es tut sich etwas, ja. Das sehe ich ähnlich und habe da auch Hoffnung für die Zukunft.
Ich halte es dennoch für sehr wichtig, dieses Thema immer dort anzusprechen, wo es auftaucht, denn wir sind noch lange nicht an dem Punkt, den wir eigentlich erreichen müssen.

Wenn wir statt Sexismus Rassismus als Beispiel nehmen, sind sich vermutlich die meisten hier im Forum einig: Immer, wenn Rassismus in Spielen auftaucht, muss er thematisiert und angeprangert werden. Kein Spiel hier würde einfach ohne Kommentare durchgewunken werden, das einen offensichtlichen Rassismus beinhaltet.
Bei Sexismus neigen scheinbar aber viele auch hier im Forum dazu, das Thema als etwas weniger wichtig anzusehen und irgendwie als Bagatelle wegzuwischen.
Plor
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Plor »

5ancho hat geschrieben: Ich behaupte, dass die heutige Zockergeneration sehr aufgeklärt ist und Frauen und Männer die selben Ziele haben dürfen. Und deswegen finde ich es schlichtweg falsch in diesem Medium nach Sexismus zu suchen bzw ihn so zu präsentieren wie Anita.
Chauvinistische Aussagen in diesem Thread und die Reaktion vieler Videospieler auf Anitas Videos beweisen leider das Gegenteil...
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Dermer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Dermer »

5ancho hat geschrieben: Und Mr Archer und Felxtasticv: Habt ihr auch Argumente oder wollt ihr euch nur auf euren Sarkasmus verlassen?
Aber diese kurzen Phrasen lassen die beiden doch so klug und gebildet wirken. Ein hoch auf die Elite.
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TheLaughingMan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von TheLaughingMan »

|Chris| hat geschrieben:
TheLaughingMan hat geschrieben:Ich finde das Argument "Frauen sind physisch schwächer als Männer und können deshalb dieses und jenes" irgendwie komisch. Also von anderen weiß ich es nicht, aber ich hätte Probleme in einer Plattenrüstung Purzelbäume zu schlagen oder mit einem Metallrohr eins über gezogen zu kriegen und das einfach abzuschütteln.

Davon abgesehen frage ich mich langsam wirklich was Anita mit dem Kickstarter Geld macht. Die Beiträge sind jetzt nicht gerade inhaltlich aufwendiger als vor der Kickstarter Geschichte.
Ich kenne einige Frauen die wohl mit den meisten Foren Nutzern den Boden aufwischen würden ;) Genauso wie ich schon Frauen und Männer gesehen habe die beim LARP Plattenrüstung Replica getragen haben. Die wiegen mit Kettenhemd auch 25+

Sie ist, wie sie selbst sagt, eine Unternehmerin. Von daher nehme ich an sie wird das Kapital reinvestieren um eine höhere Rendite zu bekommen. Ob das jetzt moralisch verwerflich ist oder nicht muss jeder für sich entscheiden.


Zum video von TheAmazingAtheist zu dem Thema: Als er angefangen hat die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen im Beruf damit zu begründen das Frauen weniger Arbeitskapazitäten haben weil sie ja "zum Beispiel ihre Tage hätten" war es für mich vorbei.
Rumlaufen könnte ich wohl auch noch, wenn ich dann allerdings noch akrobatische Leistungen zeigen sollte wäre Schicht im Schacht.

Hätte ich ihr Geld zugebuttert kämme ich mir als Fan reichlich verarscht vor. Hätte halt damit gerechnet das sie es nutzt um ihre "Recherche" zu intensivieren, Interviews mit Experten, Soziologen, Gamern usw...

Zum Atheist: An der Stelle bin ich vielleicht vorurteils behaftet, ach was, ganz sicher bin ich es, aber ich habe leichte Probleme damit auf den gesunden Menschenverstand eines Menschen zu vertrauen der sich heißes Fett auf die primären Geschlechtsorgane und in die Kimme fliesen lässt. Aber da mag ich einfach zu konservativ sein...
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Kajetan »

5ancho hat geschrieben:Ich gehöre zur Generation die mit Al Bundy, Rambo und Arnold Schwarzenegger aufgewachsen sind.
Ich auch. Deswegen genieße ich ein Gears of War eigentlich auch nur, weil es diesen schweisstriefenden und haarigen Heroen-Machismus der typischen 80er-Action-Filme so herrlich undifferenziert und vollständig frei von Ironie zelebriert. Das ist so unfreiwillig komisch, dass ich einen Marcus Fenix gerne als spassigsten Charakter der Videospielgeschichte nominieren möchte :)
Da bleiben halt viele Klischees über. Aber trotzdem behandel ich Frauen mit Respekt und habe auch meine Gentlemanmanieren nie aufgegeben. Frauen die Tür aufhalten ist und bleibt für mich normal ganz egal wie viele Anitas mir dann Sexismus unterstellen.
Niemand unterstellt Dir hier, dass Du Dich respektlos gegenüber anderen Menschen verhälst. Anita tut das, und das ist der traurige Witz an der ganzen Diskussion ... EBENFALLS NICHT!!!
Nanimonai
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Nanimonai »

5ancho hat geschrieben:Frauen die Tür aufhalten ist und bleibt für mich normal ganz egal wie viele Anitas mir dann Sexismus unterstellen.
Ein sehr schönes Beispiel für Sexismus.
Du unterscheidest scheinbar nach Geschlecht, wem Du die Tür aufhälst und wem nicht.
Oder machst Du das, weil Du Frauen für zu schwach hälst, selbständig eine Tür zu öffnen? Oder erhoffst Du Dir, dass Du danach zum Beischlaf eingeladen wirst? Machst Du das nur bei hübschen Frauen oder auch bei hässlichen?
Warum unterscheidest Du überhaupt und bringst dieses Beispiel an?
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Kajetan
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Kajetan »

Dermer hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben: Und Mr Archer und Felxtasticv: Habt ihr auch Argumente oder wollt ihr euch nur auf euren Sarkasmus verlassen?
Aber diese kurzen Phrasen lassen die beiden doch so klug und gebildet wirken. Ein hoch auf die Elite.
Niemand muss sich gebildet ausdrücken können, um klug zu erscheinen. Man muss nur kluge Dinge sagen ...
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KATTAMAKKA
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von KATTAMAKKA »

Die Tussi will das Gamen politisch korrekt wird . Also noch langweiliger. . Das sind überflüssige diktatorische und faschistische Zwangsneurosen von einem Menschen der zufällig Weiblich ist. Diese Tussi und ihr geschwurbel ist ein einziger Fake . Wir wollen mehr Freiheit nicht noch mehr glattgewinerten Einheitsbrei und ja gerne komplett Politisch Unkorrekt. :mrgreen:

Zocken sollte sich immer in mehr Spielerischer freiheit weiter Entwickeln und nicht in immer einem noch agresiveren und radikalerem werdendem Regelwerk unterwerfen. Verdammt soll sie sein denn sie will uns Gamer noch mehr versklaven als es schon Aktvision mit ihrer AAACOD Masche macht :mrgreen:
Zuletzt geändert von KATTAMAKKA am 02.08.2013 14:28, insgesamt 4-mal geändert.
5ancho
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von 5ancho »

Kumbao hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben:Danke, genau damit bestätigst du doch, was ich sagen will. Anita kümmert sich nicht um den realen und wirklich relevanten Rassismus sondern versucht nur, in ein von Männern dominiertes Medium einen riesen Feministenhaufen zu setzen, weil sie persönlich denkt, solche Spiele wollen dass der Spieler Frauen als Opfer sieht.

Und Mr Archer und Felxtasticv: Habt ihr auch Argumente oder wollt ihr euch nur auf euren Sarkasmus verlassen?
Natuerlich hast Du recht, dass es heissere Feuer gibt, die geloescht werden muessen. Aber letztenendes sucht sich jeder sein Schlachtfeld halt selbst aus. Insofern finde ich es auch okay, dass sie sich mal mit Videospielen befasst.

Das ist ein wenig wie Homosexualitaet im Profifussball. Dort gibt es auch starke Bewegungen, die sich die Homophobie nicht mehr gefallen lassen wollen. Und das ist auch gut so. Das Russland gerade wieder vollkommen schwachsinnige Gesetze erlassen hat, um Schwule und Lesben noch mehr zu gaengeln, oder sie im Kongo sogar totgepruegelt werden, steht auch einem ganz anderen Blatt.

Das dieses Video nun so Wellen schlaegt, liegt ja auch zum grossen Teil an den vielen trotzigen Reaktionen. Weisst Du was? Ich finde das Video auch nicht so prall. Ich halte es ebenfalls fuer einseitig (siehe mein Beispiel mit Borderlands 2). Aber sie trifft einen wahren Kern, und der ist durchaus Diskussionswuerdig.
Ok du hast natürlich vollkommen Recht, dass sie das Recht hat, das aufzuzeigen. Ich würde mir ja selbst widersprechen wenn ich ihr dieses Recht abstreiten würde. Mir geht es nur um die Art wie sie es macht: Sie denkt, sie ist die einzige die so schlau war diese Dinge in Videospielen zu erkennen. Zusätzlich schliesst sie von vorn herein jedes Widerwort aus und stellt ihre Ansicht als absolut dar.

Dass man damit immer die Gemüter erhitzt dürfte ja selbst verständlich sein.
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Max Headroom
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Re: Kommentar

Beitrag von Max Headroom »

@DextersKomplize:
mr archer hat geschrieben:(..) Aber folgt daraus automatisch, dass Frauen prinzipiell kein Interesse daran hätten, mal einen weiblichen Avatar zu spielen, der Türen eintritt und Fressen poliert?
Da können sie ja Interesse dran haben, aber es wirkt komplett lächerlich und unglaubwürdig.
Kunst macht bekanntlich keine Vollbremsung vor unglaubwürdigen oder lächerlichen Situationen. Im Namen der Kunst kann man zwischen unrealistischen und überstarken Göttern, die mit dem kleinen Finger den Planeten spalten können bis hin zu lächerlichen Situationen, wo man sich in einem Albtraum "hineinklinkt", in der man ausserirdisches Gemüse im Anus eines Riesentieres bekämpft, alle Formen des Abstrusen sichtbar werden :)
Spiele dienen zumeist der fantastischen Flucht aus der Realität, solange sie nicht zur Simulation gedacht waren. Es wäre kein Problem, eine türeneintretende Killerbraut mit Katana in einem Spiel zu integrieren. Aus der Sicht der Kunst wären sogar eineiige Zwillinge im Teenie-Alter, die gemeinsam die Levels vor bösen Aliens aufräumen, kein Problem - so unrealistich und unglaubwürdig es auch klingen mag :)
Im echten Leben ist der Mann nunmal in der Regel der Starke, also zuständig für's Grobe. Dinge tragen, reparieren, hochheben, reintragen, raustragen, eintreten, kaputtschlagen ...
Den Fehler, den sie im Video macht, geht u.a. auf dieses "festgelegte Rollenbild" zurück. Sie versucht - auf Biegen und Brechen - die fanstastische und teilw. surreale Welt der Videospiele wie eine Simulation, ein Abbild der Realität, zu betrachten. "Weshalb wurde die Frau als DiD integriert? Weil der Mann nunmal der Retter sein muss". Dann bringt sie ein paar Ausnahmen dieser Formel und beschwert sich hinterher, dass die Spielelandschaft sich gefälligst "femininer" gestalten sollte - da sie zu sehr der maskulinen Welt hinterher rennt. Da jedoch die Spielewelt offen ist, und man Spiele für Männer, Frauen, Hunde und Katzen ohne Probleme und in jeder erwünschten Masse produzieren kann, sollte sie IMO ihre Energie weniger in der "Bekämpfung der Vorurteile" verschwenden, als in der Erzeugung einer vielfältigeren und ihr gerechten Landschaft. Am besten, in der sie ihr gewünschtes Bild als Computerspiel produziert. Würde sie recht behalten, würden ihre Qualitäten als Spieledesignerin - nicht zuletzt durch die Auswahl der Hauptdarstellerin - gewürdigt werden und sie wäre vielleicht gar eine Millionärin :) Wenn nicht, so bleibt ihr eben Kickstarter und das rumreiten auf fabrizierte Produkte und der statistischen Analyse der Geschlechter in Videospielen. Meiner Meinung nach eine minderwertige Arbeit, die ihre Fähigkeiten nicht mal ansatzweise ankratzt. Es gibt genug KritikerInnen, selbst oftmals Feministinnen, die ihre Kickstarter-Arbeit nicht gerade wohlwollend aufnahmen. Sie hat fundamentale Fehler begangen und schiesst mit ihren Fehlschlüssen auf das falsche Ziel. Das sie anscheinend "einen wunden Punkt" getroffen haben soll, halte ich für überbewertet. Sie hat nur die Anzahl der Geschlechter und die Funktion der Charakteren im Spiel beschrieben. Der Rest ist nur eigens interpretierte Anschauung ohne wissenschaftliche Relevanz. Mag den/r einen oder anderen YoutubberIn erfreuen, ist aber für eine genauere Handhabung der "Problematik" schlichtweg überflüssig.
Ihr bleiben, wenn sie die Welt nicht per Fingerschnipp verändern kann, vielfältige Wege offen. Sie könnte weiterhin ihr Bekenntnis zur eigens aufgebauten Feminismus-Weltanschauung frönen, oder aber auch den Weg als Spieledesignerin in die Spieleindustrie suchen. Wenn sie als unabhängige Entwicklerin ihre Spiele erfolgreich an das Publikum vermitteln kann, wäre sie IMO produktiver als mit der teilw. richtigen und teilw. falschen Darstellungen in den Videos. Unter dem Decknamen der Kunst kann sie soviele weibliche Protagonistinnen in sovielen unterschiedlichen SItuationen darstellen, wie sie es gerne hätte. Diese Freiheit besitzt sie, seit sie auf der Welt ist. Ob sie damti ihren Lebensunterhalt bestreiten kann, muss sie erst noch rausfinden ;)
Ich will auch keine Frauen Boxen sehen, das gibts zwar, sieht aber scheisse aus.
Was jede einzelne Person subjektiv empfindet, sollte bitte nicht als erzwungener Maßstab für andere gelten. Wenn ich Schlammcatchen scheusslich finde, in Amerika jedoch Millionen mit dieser Drecksschlägerei verdienen lässt, so werden findige Geldverdiener diese Möglichkeit sicherlich ausnutzen. Am Ende bleibe ich arm und die Dreckssportler werden reich :P
Da die Spieleindustrie gerne auf Geld aus ist, werden sie Spiele planen und produzieren, welche möglichst viele Einnahmen einbringen. Sicherlich ist ein Markt für Kampfsportlerinnen vorhanden, doch ist er anscheinend nicht so groß, dass sich eine Investition lohnt. Natürlich können wir nicht daraus schließen, dass Frauenboxen - aufgrund der Ästhetik - möglichst selten zu sehen sein sollten ;)
Mache Sachen passen einfach nicht und wenn ein Typ ballernd in der Gegend rumläuft, dann is das auch ein Klischee, aber es ist ja nicht falsch.
Auch ein rumballernder Typ ist "falsch". Ich will zumindest keinen solchen Typen beim Einkaufen begegnen ;)
In anderer Situation, z.Bsp. in einem Krieg gegen ausserirdischen Invasoren könne man jedoch einen Helden - oder eine Heldin - gebrauchen. Das es dabei "richtiger" sei, wenn Frauen die Waffen schwingen, oder ob es "falscher" sei, weil sie weniger Muskelmasse besitzen, ist IMO eine pers. Meinung. Gordon Freeman war Physiker ... und schlug Aliens die Fresse ein. Für die heldenhafte Bekämpfung der Erde muss nicht zwangsläufig das "Klischeebild" eines Rambo-Helden aufgebaut werden. Mal kann sowas spaßig sein, und mal kommt man auch mit anderen Charakteren klar und denkt nicht lange nach, ob der Held / die Heldin nun knackige Körperformen haben oder nicht :)
Ich find diese ganzen Videos komplett überflüssig. Ich kenne auch keinen Sexismus. Wenn, dann werden die Männer doch mittlerweile benachteiligt.
Je nach Ingroup kann es passieren, dass man in der "falschen Gruppe" sitzt, und dann wird man schon mit dem einen oder anderen Klischee konfrontiert. In unserer Gesellschaft konnte sich im Laufe der Zeit eine Kultur entwickeln, die eine Gleichberechtigung und eine Freiheit anstrebt. In früheren Zeiten - so geschätzte 1600 Jahre lang ;) - gab es solche Möglichkeiten schlichtweg nicht. Da wurden Frauen und Männer in klare Positionen gesehen - ähnlich dem indischem "Kastenwesen" - und mussten mit dem Bild leben. Da waren z.Bsp. Märchen mit rettenden Prinzen und Geschichten um edle Ritter eine gute Möglichkeit, dass sich auch das "einfache Volk" mal in Helden hineinversetzen durften. Heute schaltet man die Konsole ein und steuert sich das eigene Märchen selbst :)
Diese Freiheit gab uns gar eine weibliche Staatslenkerin und einen homosexuellen Aussenminister. Etwas, was vor wenigen Jahrzehnten noch als "Witz" auf der Straße erzählt wurde. In Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass unsere Kinder ganz normal mit weiblichen Alienretterinnen umgehen und sich wundern, weshalb wir uns mit dem DiD-Bild so schwer taten :)
(..) aber dort haben Frauen keine Nachteile. Eher Vorteile, wenn sie hübsch sind, haben sie die meisten Männer doch eh in der Hand.
Ich habe es in einem Selbstversuch ausprobier: als ich mit einem sexy-knallrotem Lippenstift in der Autowerkstatt auftauchte und das Getriebe untersuchen wollte, gabs nur schallendes Gelächter. Vom Chef und vom Kunden. Irgendwie kommt männliche Schönheit am Arbeitsplatz nicht ganz so gut an :P
Das Frauen gut mit ihren Reizen umgehen können und zumeist kein Problem haben, Männer um den Finger zu wickeln, ist ein offenes Geheimnis :)
Aber selbst die stärksten Frauen wollen auch mal gerettet werden. (..)
Bei meinen Eltern ekelt sich mein Vater vor Insekten und meine Mutter muss sie dauernd mit 'nem Taschentuch einfangen und nach draussen tragen. Ich vermute, es liegt in den Genen. Auch ich ekele mich vor dem Anfassen und bleibe lieber paralysiert stehen bis die Biene aus langeweile wegschwirrt. Solange sie keine Gefahr spürt, wird sie hoffentlich auch keinen Bock haben einen kleinen Computerzocker zu stechen :)
Jedes Geschlecht hat seine Vor- und Nachteile und ist für bestimmte Sachen besser/schlechter geeignet als das Andere.
Die Gleichberechtigung, in der ich den Feminismus (der Frau S.) hinzurechne, ist in unserer Gesellschaft dank der Freiheit positioniert. Es gibt nicht nur Feuerwehrmänner und Polizisten, sondern auch Feuerwehrfrauen und Polizistinnen. Wir erleben Frauen an Orten und in Berufen, die uns vor wenigen Generationen nicht einmal eingefallen wären. Frauen haben IMO die selben Fähigkeiten wie Männer, können in Naturwissenschaft, Sport, Kultur und Beruf die selben Leistungen erbringen und sollten demnach die exakt selben Möglichkeiten bekommen - frei von vorurteilsbehafteten "ihr schafft das Nicht"-Gedanke. Das ist meine Auffassung. Die Anita konnte vollkommen problemlos an der Universität sich weiterbilden und kann auch problemlos soviele weiblich-orientierte Spiele produzieren, wie sie möchte. Ihr jetziges Ziel war jedoch, etablierte Spiele zu analysieren und darzulegen, welche "Rolle" die einzelnen Charakteren zu spielen haben. Dazu korellierte sie gewisse kulturelle Phänomene und baute sich ihr gewünschtes Bild zusammen. Sie war gegenüber dem altbekannten Fehlschluss der Vertauschung von Korellation und Kausalität genausowenig gefeilt, wie gegenüber der unbewiesener Behauptung. Wissenschaftlich gesehen haben ihre Videos gar keine Relevanz und spiegeln IMO eher ihre eigene Perspektive auf die Spiele wieder. Na und? Soll sie eben eine eigene Meinung haben. Dies macht ihre Behauptungen letztendlich nicht wahrer ;)

Fazit:
Sie reizt mit ihrem Thema natürlich uns Computerzocker dank der Buzzwords, aber "unter der Haube" bleibt's bei einer schlichten Analyse und der klischeebehaftenen Behauptung der DiD, ohne auch nur einmal die kritische Perspektive ausgenutzt zu haben. Meiner Meinung nach eine nett produzierte Videoserie, aber wissenschaftlich gesehen ein typischer Fall von kognitiver Dissonanz, da ihre objektiven Darstellungen zwar richtig sind, aber ihre darauf aufbauenden Thesen schlichtweg alle unbewiesen bleiben und mit ihrem subjektiv empfundenem Weltbild aufgeladen werden.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von Sylver001 »

Kumbao hat geschrieben: Ich halte es ebenfalls fuer einseitig (siehe mein Beispiel mit Borderlands 2). Aber sie trifft einen wahren Kern, und der ist durchaus Diskussionswuerdig.
Eigenständige Meinung, kann man durchaus so im Raum stehen lassen..

Allerdings muss man denn wirklich ALLES durchdiskutieren, was im Endeffekt gar keine eigene Message hat? Das Medium Videospiel ist nicht für den Aufklärungsunterricht zuständig. Das sollten eigentlich Eltern und Schule erledigen. Es geht verdammt noch mal nur um Unterhaltung und da hat jeder das Recht sich mit dem zu unterhalten, was ihn eben unterhält! Wenn ich der Ansicht bin, das Klischees mich unterhalten, dann bediene ich mich eben dieser.. wenn ich diese Scheiße finde.. na ja dann such ich mir was anderes.

Ich seh das so: Das Leben ist ein Zug.. der fährt.. und fährt.. und fährt immer weiter.. man kann drauf springen und mitfahren, oder es eben sein lassen und seinen eigenen Weg gehen,
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mr archer
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von mr archer »

Kumbao hat geschrieben:
Natuerlich hast Du recht, dass es heissere Feuer gibt, die geloescht werden muessen. Aber letztenendes sucht sich jeder sein Schlachtfeld halt selbst aus. Insofern finde ich es auch okay, dass sie sich mal mit Videospielen befasst.
Ich habe dieses Argument eh nie verstanden. Und ohne da jetzt konkreten Personen hier im Thread was unterstellen zu wollen - ich kenne diese Diskursstrategie aus vielen anderen Feldern zur genüge. Die kommt immer gern von Menschen, die einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen und keine Lust darauf haben, dass in ihren Alltag hineinreflektiert und - kritisiert wird. Und anstatt sich mit der Kritik tatsächlich auseinanderzusetzen, verweist man auf "die wirklichen Probleme". Die haben dann nie was mit der eigenen Lebenswirklichkeit zu tun bzw. bewegen sich außerhalb des eigenen Handlungsspielraums. Weswegen man sich prima über sie echauffieren kann, um sie sich nach Ende der "Diskussion" wieder gepflegt am Arsch vorbei gehen zu lassen.
Zuletzt geändert von mr archer am 02.08.2013 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spielkultur: Jungfrau in Nöten: Tropes vs. Women 3 verfü

Beitrag von mcRebe »

Fehlt nur noch eine gesetzliche Frauenquote bei Videospielen..

*Satz in die Runde wirft und sich genüßlich mit Popcorn nach hinten lehnt und abwartet*