@DextersKomplize:
mr archer hat geschrieben:(..) Aber folgt daraus automatisch, dass Frauen prinzipiell kein Interesse daran hätten, mal einen weiblichen Avatar zu spielen, der Türen eintritt und Fressen poliert?
Da können sie ja Interesse dran haben, aber es wirkt komplett lächerlich und unglaubwürdig.
Kunst macht bekanntlich keine Vollbremsung vor unglaubwürdigen oder lächerlichen Situationen. Im Namen der Kunst kann man zwischen unrealistischen und überstarken Göttern, die mit dem kleinen Finger den Planeten spalten können bis hin zu lächerlichen Situationen, wo man sich in einem Albtraum "hineinklinkt", in der man ausserirdisches Gemüse im Anus eines Riesentieres bekämpft, alle Formen des Abstrusen sichtbar werden

Spiele dienen zumeist der fantastischen Flucht aus der Realität, solange sie nicht zur Simulation gedacht waren. Es wäre kein Problem, eine türeneintretende Killerbraut mit Katana in einem Spiel zu integrieren. Aus der Sicht der Kunst wären sogar eineiige Zwillinge im Teenie-Alter, die gemeinsam die Levels vor bösen Aliens aufräumen, kein Problem - so unrealistich und unglaubwürdig es auch klingen mag
Im echten Leben ist der Mann nunmal in der Regel der Starke, also zuständig für's Grobe. Dinge tragen, reparieren, hochheben, reintragen, raustragen, eintreten, kaputtschlagen ...
Den Fehler, den sie im Video macht, geht u.a. auf dieses "festgelegte Rollenbild" zurück. Sie versucht - auf Biegen und Brechen - die fanstastische und teilw. surreale Welt der Videospiele wie eine Simulation, ein Abbild der Realität, zu betrachten. "Weshalb wurde die Frau als DiD integriert? Weil der Mann nunmal der Retter
sein muss". Dann bringt sie ein paar Ausnahmen dieser Formel und beschwert sich hinterher, dass die Spielelandschaft sich gefälligst "femininer" gestalten sollte - da sie zu sehr der maskulinen Welt hinterher rennt. Da jedoch die Spielewelt offen ist, und man Spiele für Männer, Frauen, Hunde und Katzen ohne Probleme und in jeder erwünschten Masse produzieren kann, sollte sie IMO ihre Energie weniger in der "Bekämpfung der Vorurteile" verschwenden, als in der Erzeugung einer vielfältigeren und ihr gerechten Landschaft. Am besten, in der sie ihr gewünschtes Bild als Computerspiel produziert. Würde sie recht behalten, würden ihre Qualitäten als Spieledesignerin - nicht zuletzt durch die Auswahl der Hauptdarstellerin - gewürdigt werden und sie wäre vielleicht gar eine Millionärin

Wenn nicht, so bleibt ihr eben Kickstarter und das rumreiten auf fabrizierte Produkte und der statistischen Analyse der Geschlechter in Videospielen. Meiner Meinung nach eine minderwertige Arbeit, die ihre Fähigkeiten nicht mal ansatzweise ankratzt. Es gibt genug KritikerInnen, selbst oftmals Feministinnen, die ihre Kickstarter-Arbeit nicht gerade wohlwollend aufnahmen. Sie
hat fundamentale Fehler begangen und schiesst mit ihren Fehlschlüssen auf das falsche Ziel. Das sie anscheinend "einen wunden Punkt" getroffen haben soll, halte ich für überbewertet. Sie hat nur die Anzahl der Geschlechter und die Funktion der Charakteren im Spiel beschrieben. Der Rest ist nur eigens interpretierte Anschauung ohne wissenschaftliche Relevanz. Mag den/r einen oder anderen YoutubberIn erfreuen, ist aber für eine genauere Handhabung der "Problematik" schlichtweg überflüssig.
Ihr bleiben, wenn sie die Welt nicht per Fingerschnipp verändern kann, vielfältige Wege offen. Sie könnte weiterhin ihr Bekenntnis zur eigens aufgebauten Feminismus-Weltanschauung frönen, oder aber auch den Weg als Spieledesignerin in die Spieleindustrie suchen. Wenn sie als unabhängige Entwicklerin ihre Spiele erfolgreich an das Publikum vermitteln kann, wäre sie IMO produktiver als mit der teilw. richtigen und teilw. falschen Darstellungen in den Videos. Unter dem Decknamen der Kunst kann sie soviele weibliche Protagonistinnen in sovielen unterschiedlichen SItuationen darstellen, wie sie es gerne hätte. Diese Freiheit besitzt sie, seit sie auf der Welt ist. Ob sie damti ihren Lebensunterhalt bestreiten kann, muss sie erst noch rausfinden
Ich will auch keine Frauen Boxen sehen, das gibts zwar, sieht aber scheisse aus.
Was jede einzelne Person subjektiv empfindet, sollte bitte nicht als erzwungener Maßstab für andere gelten. Wenn ich Schlammcatchen scheusslich finde, in Amerika jedoch Millionen mit dieser Drecksschlägerei verdienen lässt, so werden findige Geldverdiener diese Möglichkeit sicherlich ausnutzen. Am Ende bleibe ich arm und die Dreckssportler werden reich

Da die Spieleindustrie gerne auf Geld aus ist, werden sie Spiele planen und produzieren, welche möglichst viele Einnahmen einbringen. Sicherlich ist ein Markt für Kampfsportlerinnen vorhanden, doch ist er anscheinend nicht so groß, dass sich eine Investition lohnt. Natürlich können wir nicht daraus schließen, dass Frauenboxen - aufgrund der Ästhetik - möglichst selten zu sehen sein sollten
Mache Sachen passen einfach nicht und wenn ein Typ ballernd in der Gegend rumläuft, dann is das auch ein Klischee, aber es ist ja nicht falsch.
Auch ein rumballernder Typ ist "falsch". Ich will zumindest keinen solchen Typen beim Einkaufen begegnen

In anderer Situation, z.Bsp. in einem Krieg gegen ausserirdischen Invasoren könne man jedoch einen Helden - oder
eine Heldin - gebrauchen. Das es dabei "richtiger" sei, wenn Frauen die Waffen schwingen, oder ob es "falscher" sei, weil sie weniger Muskelmasse besitzen, ist IMO eine pers. Meinung. Gordon Freeman war Physiker ... und schlug Aliens die Fresse ein. Für die heldenhafte Bekämpfung der Erde muss nicht zwangsläufig das "Klischeebild" eines Rambo-Helden aufgebaut werden. Mal kann sowas spaßig sein, und mal kommt man auch mit anderen Charakteren klar und denkt nicht lange nach, ob der Held / die Heldin nun knackige Körperformen haben oder nicht
Ich find diese ganzen Videos komplett überflüssig. Ich kenne auch keinen Sexismus. Wenn, dann werden die Männer doch mittlerweile benachteiligt.
Je nach Ingroup kann es passieren, dass man in der "falschen Gruppe" sitzt, und dann wird man schon mit dem einen oder anderen Klischee konfrontiert. In unserer Gesellschaft konnte sich im Laufe der Zeit eine Kultur entwickeln, die eine Gleichberechtigung und eine Freiheit anstrebt. In früheren Zeiten - so geschätzte 1600 Jahre lang

- gab es solche Möglichkeiten schlichtweg nicht. Da wurden Frauen und Männer in klare Positionen gesehen - ähnlich dem indischem "Kastenwesen" - und mussten mit dem Bild leben. Da waren z.Bsp. Märchen mit rettenden Prinzen und Geschichten um edle Ritter eine gute Möglichkeit, dass sich auch das "einfache Volk" mal in Helden hineinversetzen durften. Heute schaltet man die Konsole ein und steuert sich das eigene Märchen selbst

Diese Freiheit gab uns gar eine weibliche Staatslenkerin und einen homosexuellen Aussenminister. Etwas, was vor wenigen Jahrzehnten noch als "Witz" auf der Straße erzählt wurde. In Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass unsere Kinder ganz normal mit weiblichen Alienretterinnen umgehen und sich wundern, weshalb wir uns mit dem DiD-Bild so schwer taten
(..) aber dort haben Frauen keine Nachteile. Eher Vorteile, wenn sie hübsch sind, haben sie die meisten Männer doch eh in der Hand.
Ich habe es in einem Selbstversuch ausprobier: als ich mit einem sexy-knallrotem Lippenstift in der Autowerkstatt auftauchte und das Getriebe untersuchen wollte, gabs nur schallendes Gelächter. Vom Chef und vom Kunden. Irgendwie kommt männliche Schönheit am Arbeitsplatz nicht ganz so gut an

Das Frauen gut mit ihren Reizen umgehen können und zumeist kein Problem haben, Männer um den Finger zu wickeln, ist ein offenes Geheimnis
Aber selbst die stärksten Frauen wollen auch mal gerettet werden. (..)
Bei meinen Eltern ekelt sich mein Vater vor Insekten und meine Mutter muss sie dauernd mit 'nem Taschentuch einfangen und nach draussen tragen. Ich vermute, es liegt in den Genen. Auch ich ekele mich vor dem Anfassen und bleibe lieber paralysiert stehen bis die Biene aus langeweile wegschwirrt. Solange sie keine Gefahr spürt, wird sie hoffentlich auch keinen Bock haben einen kleinen Computerzocker zu stechen
Jedes Geschlecht hat seine Vor- und Nachteile und ist für bestimmte Sachen besser/schlechter geeignet als das Andere.
Die Gleichberechtigung, in der ich den Feminismus (der Frau S.) hinzurechne, ist in unserer Gesellschaft dank der Freiheit positioniert. Es gibt nicht nur Feuerwehrmänner und Polizisten, sondern auch Feuerwehrfrauen und Polizistinnen. Wir erleben Frauen an Orten und in Berufen, die uns vor wenigen Generationen nicht einmal eingefallen wären. Frauen haben IMO die selben Fähigkeiten wie Männer, können in Naturwissenschaft, Sport, Kultur und Beruf die selben Leistungen erbringen und sollten demnach die exakt selben Möglichkeiten bekommen - frei von vorurteilsbehafteten "ihr schafft das Nicht"-Gedanke. Das ist meine Auffassung. Die Anita konnte vollkommen problemlos an der Universität sich weiterbilden und kann auch problemlos soviele weiblich-orientierte Spiele produzieren, wie sie möchte. Ihr jetziges Ziel war jedoch, etablierte Spiele zu analysieren und darzulegen, welche "Rolle" die einzelnen Charakteren zu spielen haben. Dazu korellierte sie gewisse kulturelle Phänomene und baute sich ihr gewünschtes Bild zusammen. Sie war gegenüber dem altbekannten Fehlschluss der Vertauschung von Korellation und Kausalität genausowenig gefeilt, wie gegenüber der unbewiesener Behauptung. Wissenschaftlich gesehen haben ihre Videos gar keine Relevanz und spiegeln IMO eher ihre eigene Perspektive auf die Spiele wieder. Na und? Soll sie eben eine eigene Meinung haben. Dies macht ihre Behauptungen letztendlich nicht wahrer
Fazit:
Sie reizt mit ihrem Thema natürlich uns Computerzocker dank der Buzzwords, aber "unter der Haube" bleibt's bei einer schlichten Analyse und der klischeebehaftenen Behauptung der DiD, ohne auch nur einmal die kritische Perspektive ausgenutzt zu haben. Meiner Meinung nach eine nett produzierte Videoserie, aber wissenschaftlich gesehen ein typischer Fall von kognitiver Dissonanz, da ihre objektiven Darstellungen zwar richtig sind, aber ihre darauf aufbauenden Thesen schlichtweg alle unbewiesen bleiben und mit ihrem subjektiv empfundenem Weltbild aufgeladen werden.