Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Aussagen von J.K. Rowling

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CritsJumper
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von CritsJumper »

Frühsexualisierung, quasi dann wenn sich die Strukturen im Gehirn noch nicht gebildet haben beim dem größeren Teil des Durchschnitts. Da gibt es zwar eine Tendenz das dies immer früher der Fall ist, aber aktuell liegt die denke ich bei 10 Jahren. Das merkt man halt daran das die Menschen damit einfach noch nichts anfangen können und es als verstörend, nicht vorhanden oder ekelig empfinden.

Stichwort Reichtum der Vielfalt. Mir geht es um keine speziellen Kulturkreise, weil sich eine Sichtweise im Mittel aller Menschen eines Landes mit der Zeit verändern kann. Es ist quasi der Punkt des Mainstreams, dem man sich selber indirekt unterwerfen muss. Natürlich könnte es dazu beitragen den Mainstream umzustimmen wenn man eine Position bezieht. Doch in Russland landeten Pussy Riots im Gefängnis. Im Iran diverse Influencerinnen leider auch.

Wenn sich der Wind dreht kann das hier auch der Fall sein, daher ist es vielleicht wichtig wenn man zu bestimmten Themen keine Spuren hinterlässt. Ja das Kann auch dazu führen das es keine Peaks gibt und sich das Bewusstsein in einem Land nicht erändert. Aber ich denke dies ist ohnehin ein Prozess der Zeit benötigt. Also langsam voran schreitet wenn Mitstreiter sehen, andere denken ebenfalls so. Das es sich dann später zu einem Mainstream manifestieren kann.

Stichwort Abnormalitäten. Wenn man damit tolerant umgeht und sie duldet und nicht als bedrohlich markiert ist es doch kein Problem. Wir sind in Europa toleranter als in den Staaten, in Brasilien, in Russland oder China. Das ist ein Wert, der Kooperation. Damit diese Flamme lange leuchten kann. Muss man bewusst damit umgehen und sie natürlich wert schätzen. Als Vertreter der Privatsphäre, quasi Off the Tape on Internet. Finde ich es sogar wichtig. Das es nicht unbedingt zum Politikum wird wenn sich zwei oder mehr einvernehmlich dafür hingeben.

Mit Gesicht bewahren meine ich halt das man andere nicht dafür verurteilt, ihnen noch eine Chance gibt, die Sichtweise noch mal zu erläutern.

Nun Kind ist man vielleicht noch gerade bis 10 oder 11 Jahren. Problem dabei ist das die Evolution daran sägt. Wie die Arte-Doku verdeutlicht, erhalten die Kids immer früher Bilder mit Inhalten die erst für ältere Gruppen (eigentlich) bestimmt sind.

Das ist dann letztlich eine natürliche Auslese, welche Kids sich früh schon dazu entwickelt haben, das zu erstehen ohne Probleme zu bekommen. Was auch immer das bedeutet. Denn diese Evolution kennt kein richtig oder falsch. Deswegen bezeichnete es Richard Dawkins auch als egoistisches Gene.

Wir Menschen müssen damit umgehen, im Alltag. Dazu zählt halt auch das Mobbing. Ich halte es für eine gute Strategie, keine Angriffsfläche zu offenbaren weil man die eigene Neigungen erst dann offenbart wen man sich vertraut fühlt. Ist man jetzt Transgender, erscheint man in der weiterführenden Schule, Uni oder in dem berufsleben natürlich als das Geschlecht welches man in die Öffentlichkeit spiegeln möchte. Dazu benötigt man aber auch ein gutes digitales Profil möglichst ohne Spuren, was mit Biometrie/Gesichtserkennung aber schwierig sein dürfte, daher mein Verweis auf die Privatsphäre zu achten.

Basics sind die durchschnittlichen Werte, bei denen sich die meisten Menschen nicht aufregen, weil alle sie teilen. Diese sind natürlich immer wichtige Werte die weltweit den Kindern vermittelt werden. Da ist die Wahrscheinlichkeit das diese einen Krieg auslösen eher gering. Letztlich ist es alles, was Einigkeit generiert. Wie das überleben der Menschheit, auch wenn sich manche nicht leiden können, finden dies alle wichtig. Genauso wie den Zugang zu Wasser und Nahrung.

Stichwort Gesetzlich: Das ist halt abhängig vom jeweiligen Land. Das kann in Österreich etwas anders sein als in Deutschland.

Basics ist halt immer Relativ und verändert sich mit dem Zeitgeschehen, aber eben auch unter der Berücksichtigung was heranwachsende wahr nehmen. Da gibt es immer noch physikalische Grenzen so können sehr junge Kinder (noch) keine Bildschirme verstehen weil sie dieses 2D Bild nicht auf eine echte 3D Umgebung abbilden können.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 04.03.2021 02:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Drian Vanden
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Drian Vanden »

Dankeschön für deine Zeit, auf meine Fragen einzugehen!
ChrisJumper hat geschrieben: 04.03.2021 02:21 Frühsexualisierung, quasi dann wenn sich die Strukturen im Gehirn noch nicht gebildet haben beim dem größeren Teil des Durchschnitts. Da gibt es zwar eine Tendenz das dies immer früher der Fall ist, aber aktuell liegt die denke ich bei 10 Jahren. Das merkt man halt daran das die Menschen damit einfach noch nichts anfangen können und es als verstörend, nicht vorhanden oder ekelig empfinden.
Also - als jemand, der viel Umgang mit Kindern hat, ist das Bewusstwerden über Aspekte der Sexualität, des eigenen und des anderen Körpers bei den Kindern schon sehr früh da. Früher als überraschend viele Eltern denken.

Du hast natürlich Recht - die Ausprägung ist selbstverständlich zunächst eine rein kindliche Neugier und hat nichts mit dem Sexualempfinden eines Jugendlichen, Heranwachsenden und eben eines Erwachsenen zu tun.

Aber es geht sehr schnell!

Meine persönliche Idealvorstellung aufgeklärter Aufklärung ist die, dass, gerade Kinder, schon dann mit aufgeklärter sexueller Vielfalt in Berührung kommen können, sobald in ihren Köpfen erste Fragen auftauchen. Da das individuell ist, wann das von Kind zu Kind geschieht, sollte die Verfügbarkeit und Lehre über sexuelle Vielfalt permanent und universell sein.

Sprich - ob schwul, lesbisch oder transgender: sobald ein Kind seine eigene Sexualität wahrnimmt und sie ausprobiert oder eben sogar das eigene, angeborene Geschlecht in Frage stellt, sollte das Umfeld um das Kind keine Signale von Abnormalität aussenden. Sondern aussenden, dass das okay ist.
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Es ist quasi der Punkt des Mainstreams, dem man sich selber indirekt unterwerfen muss. Natürlich könnte es dazu beitragen den Mainstream umzustimmen wenn man eine Position bezieht.
Ich weiß, was du meinst.

Persönlich finde ich, dass es NUR dadurch geht, endlich Position zu beziehen - und das ohne Rücksicht auf Berührungsängste oder Vorbehalte. Das betrifft insbesondere alle gesetzlichen Bestimmungen und das Thema Sexualität in Sachen Bildung. Ich persönlich halte es für den einzig richtigen Weg, deutlich Position zu beziehen und parallel ein großes Aufgebot gesetzgeberischer Kompetenzen und Aufklärung aufzufahren.

In einer Sache natürlich behältst du in meinen Augen recht - auch das ginge nicht von heute auf morgen und bräuchte Zeit! In meinen Augen aber ist selbst noch das Aufgebot an gesetzgeberischer Kompetenz, Aufklärung und Integration in Bildung viel zu wenig!
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Stichwort Abnormalitäten. Wenn man damit tolerant umgeht und sie duldet und nicht als bedrohlich markiert ist es doch kein Problem.
... womit du jemandem gegenüber, der sich transgender fühlt, schon mal zum Ausdruck bringst, dass er/sie lediglich eine tolerierte und nicht als bedrohlich markierte Abnormalität ist.

Genau das ist in meinen Augen tatsächlich identitär. Niemand sollte die sexuelle Identität eines anderen nach normal und abnormal klassifizieren. Normalität ist, in meinen Augen, in der Begrifflichkeit Sexualität ein völlig falsches Wort.
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Mit Gesicht bewahren meine ich halt das man andere nicht dafür verurteilt, ihnen noch eine Chance gibt, die Sichtweise noch mal zu erläutern.
Nur zu erläutern? So lange sie sie auch verändern, würde ich noch hinzufügen.

Ich würde es auch noch für 2021 schon toll finden, wenn gerade diejenigen, die ihr Gesicht nicht gewahrt sehen, es wenigstens hinbekommen würden, andere nicht zu verurteilen und in Frieden lieben ließen.
ChrisJumper hat geschrieben: 03.03.2021 22:01 Denn diese Evolution kennt kein richtig oder falsch.
Eben.
Gast
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Gast »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.03.2021 23:45 Man kann xyz in einem fiktiven Medium ablehnen, in dem xyz nicht groß oder garnicht thematisiert wurde, ohne gleich xyz-phob zu sein.

Aber wenn schon die Moderation anfängt polemische Postings zu verfassen, ist jegliche weitere Diskussion eh hinfällig.
Wenn man Geschlecht mit Sexualisierung in einen Topf wirft und einmal den Mixer einschaltet, noch so Schlagwörter wie "Abnormalität" einbringt, hat man doch eigentlich nur bewiesen das man überhaupt nicht versteht worum es bei Transgender geht? Das ist maximal "Setzen - sechs" reif.

Ich fand die Schelte vom Moderator sogar noch fast zu freundlich.

Was ChrisJumper hier an Steilvorlagen durch die Abwasserrohre pustet ist wirklich schon Niveau von Chemtrails, Impfgegnern und Erde ist eine Scheibe VT.
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Halueth
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Halueth »

ChrisJumper hat geschrieben: 04.03.2021 02:21 Stichwort Reichtum der Vielfalt. Mir geht es um keine speziellen Kulturkreise, weil sich eine Sichtweise im Mittel aller Menschen eines Landes mit der Zeit verändern kann. Es ist quasi der Punkt des Mainstreams, dem man sich selber indirekt unterwerfen muss. Natürlich könnte es dazu beitragen den Mainstream umzustimmen wenn man eine Position bezieht. Doch in Russland landeten Pussy Riots im Gefängnis. Im Iran diverse Influencerinnen leider auch.

Wenn sich der Wind dreht kann das hier auch der Fall sein, daher ist es vielleicht wichtig wenn man zu bestimmten Themen keine Spuren hinterlässt. Ja das Kann auch dazu führen das es keine Peaks gibt und sich das Bewusstsein in einem Land nicht erändert. Aber ich denke dies ist ohnehin ein Prozess der Zeit benötigt. Also langsam voran schreitet wenn Mitstreiter sehen, andere denken ebenfalls so. Das es sich dann später zu einem Mainstream manifestieren kann.
Mal von deinem restlichen "Machwerken" abgesehen finde ich persönlch diesen Punkt hier besonders...fragwürdig, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Du meinst damit also, dass man schön die Fresse halten soll und ja keinen digitalen Fingerabdruck hinterlassen soll, damit man von einem "Regime" wie in Russland z.B. nicht gefahr läuft verfolgt zu werden? Habe ich das richtig verstanden? Also egal wie deine eigenen Ansichten sind, wenn der Mainstream sagt: "dass ist falsch und abnormal" dann ist das auch für dich so?
Wenn es keine Menschen geben würde, die Aufstehen, die für Rechte kämpfen, dann wären wir wohl immernoch in der Steinzeit. Dann würden jedenfalls in Amerika noch Sklaven gehalten, Frauen hätten auch hierzulande keine Rechte und ich glaube das Leben im Allgemeinen wäre echt scheiße. Wenn das für dich natürlich nichts ist und du nur darauf bedacht bist in deinem Leben so wenig Reibung wie möglich zu erzeugen, dann ist das so. Allerdings glaube ich merkst du vlt. selbst, dass du gerade hier im Threat ziemlich viel Reibung erzeugst mit deinen Ansichten ;)

Ich fände es im übrigen gerade gruselig, wenn Eltern ihren Kindern verbieten würden so ein Spiel zu spielen, nur weil Transgender darin vorkommen können, nur damit die Kinder nicht damit in Berührung kommen und nur weil die Eltern selbst ein Problem damit haben. Transphobie und Homophobie, generell Phobien, die sich gegen andere Menschen richten sind kein schützenswerter "Kulturkreis". Das hat nichts mit dem Wort "Kultur" zu tun. Warscheinlich wäre es besser, wenn solche News keine Aufmerksamkeit bekommen, dann werden auch transphobe Eltern nicht drauf aufmerksam und dann können auch Kinder aus solchen Familien mit der Thematik in Berührung kommen, ohne dass dies totgeschwiegen oder gar noch verteufelt wird. Wobei einfach nur gewisse Auswahlmöglichkeiten in einem Chareditor sicherlich keine Informationen vermittelt, welche dem Thema groß gerecht werden.
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VaniKa
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von VaniKa »

Ich finde ChrisJumpers Position auch höchst fragwürdig und bin froh, dass nicht nur ich ein komisches Gefühl dabei entwickle. Das wirkt auf den ersten Blick alles so "behutsam" und versöhnlich. Aber eigentlich lese ich da zwei Kernbotschaften heraus, die ich absolut nicht teilen kann. Zum einen ist da dieses "achtet auf die Kinder", das zwar an und für sich eine gute Haltung ist, aber eben auch immer als Deckmantel für eigentlich reaktionäre Haltungen missbraucht wird. Kinder und Frauen werden immer als Opfer vorgeschickt, wenn reaktionäre Menschen ihre Agenda durchboxen wollen. Kinder werden "frühsexualisiert" und Frauen werden "vom Nafri bedroht". Dieses Argument wurde eigentlich immer nur in so einem Kontext bemüht, dass man es heute gar nicht mehr anders deuten kann. Kinder und Frauen als Hebel zu missbrauchen, um eine reaktionäre Agenda zu pushen, ist einfach widerwärtig.

Leider gesellen sich aber auch wohl immer wieder Menschen hinzu, die sich dann von diesem Argument anstecken lassen und dann wirklich nur um ihre Kinder oder Frauen besorgt sind. Und die fühlen sich dann natürlich vor den Kopf gestoßen, wenn man ihnen so etwas vorwirft. Also bitte mal darüber nachdenken, wessen Weg man bereitet, wenn man diese "Sorgen" teilt und dabei keine Hintergedanken hat.

Und dann dieser "Respekt vor anderen Kulturen", der doch in der Praxis darauf hinausläuft, einfach die Augen davor zu verschließen, dass diese Kulturen eben Menschenrechte teils nicht respektieren. Dafür sollte es genau so wenig Schutz im Namen von Kultur geben wie Schutz von Hassrede im Namen von Meinungsfreiheit. Aber es wurde ja schon angesprochen mit dem Toleranz-Paradoxon.

Und generell gefällt mir auch wie gesagt nicht das Framing von Transsexualität oder Homosexualität als "Sexualisierung". Denn das geschieht auch immer mit einem klaren Hintergedanken, der am Ende nur diesen Gruppen schaden soll. Man könnte es Kindern eigentlich so einfach erklären: Manche Mädchen werden mit Penis geboren, manche Jungs mit Vulva. Mehr ist für Kinder erst mal gar nicht wichtig. Das nehmen Kinder einfach so zur Kenntnis und dann ist das durch. Bei gleichgeschlechtlicher Liebe auch kein Problem: Man kann als Menschen eben alle lieben und nicht nur ein bestimmtes Geschlecht. Und dann noch die Basiserklärung: Menschen sind vielfältig, jeder ist anders. Erwachsene machen daraus nur so ein Drama, weil sie nicht unvoreingenommen sind, sondern diese uralte Pathologisierung immer noch in ihrem Bewusstsein haben. In ihren Köpfen sind es noch immer oft Freaks und sie können sich nicht vorstellen, wie man es Kindern beibringen kann, ohne sie eben mit Freaks zu verängstigen. Dieses Denken über sexuelle Minderheiten ist wirklich das größte Problem bei der ganzen Thematik. Die Sexualisierung nehmen diese Erwachsenen vor, so wie US-amerikanische Christen auch nackte Körper sexualisieren, die am deutschen FKK-Strand völlig unsexuell sind. Kinder haben dort doch auch kein Problem mit nackten Brüsten und Penissen. Es kommt also ganz aufs Framing an und wie die Gesellschaft damit umgeht.

Um es mal ganz klar zu sagen: In der Wunschwirklichkeit von reaktionären Gruppierungen existieren keine "LGBTQIA+"-Personen. Und wenn es sie gibt, dann sollen sie unsichtbar sein und nicht die "Leitkultur" in irgendeiner Weise mitgestalten. Wenn sie schon nicht einfach ausgerottet werden können, dann sollen sie doch zumindest an den Rand verdrängt werden und rechtlos bleiben, damit eine "Kultur" aus weißen "traditionellen" heterosexuellen Kernfamilien die Norm diktiert und ein Volk aus weißen "Ariern" gedeihen kann. Darum geht es am Ende. Um nichts geringeres. Ehe für alle, Transrechte, Sichtbarkeit, Feminismus, all das ist diesen Leuten ein klarer Dorn im Auge, der ihre Wunschvorstellung der perfekten Welt bedroht. Deswegen dieser Hass im Internet, der proportional damit steigt, eben Diversität in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft etablieren zu wollen.

Der große Unterschied zur Gegenseite, die Diversität unterstützt, ist dass in Diversität auch weiße cisheterosexuelle Kernfamilien vorkommen dürfen. Diese sollen ja nicht verboten werden. Das ist der maßgebliche Unterschied zwischen Reaktionären und Progressiven: Erstere wollen ein bestimmtes Prinzip allen aufzwingen. Letztere wollen Freiheit für alle. Und wenn dann Leute sich in einem Dorf zusammenschließen wollen, in dem sie wie in den 1930ern leben wollen, können sie das auch tun, solange sie dabei Recht und Gesetz achten. Das wäre eben im umgekehrten Fall nicht möglich. In einem Hitler-Regime hätte es kein Regenbogendorf geben können. Deswegen fällt die "Hufeisen-Theorie" auch flach und ist nichts weiter als ein weiterer rhetorischer Kniff, die Bewertung der Akteure zu beeinflussen.

Wenn ich dann lese, dass man ja grundsätzlich kein Problem mit Diversität hätte, aber einen "nervt", dass man damit inzwischen ständig konfrontiert und das immer hervorgehoben würde, dann könnte ich im hohen Strahl... denn damit haben die Reaktionären genau das erreicht, was sie wollten: Dass eine eigentlich unbeteiligte neutrale Gruppe auf ihre Seite gezogen wird, weil "es ja langsam mal gut" sei. Aber es ist nicht gut, solange dieser Kulturkampf (!) nicht durchgekämpft ist. Hier muss sich klar positioniert werden. Wer wirklich neutral sein will, der soll besser einfach die Klappe ganz halten, als so von der Seite zu maulen, dass ihn dieser ganze "Zirkus" nerve. Man muss sich mal vorstellen, wie er die Akteure nervt, denen es dabei aber wirklich um die Wurst geht.

Eines ist doch klar: Reaktionäre Regime funktionieren immer über die Unterdrückung von Informationen und Freiheit. Und bei den Kindern stellt man die Weichen, denn diese sind am leichtesten zu beeinflussen und "in Form zu gießen". Deswegen Hitlerjugend und BDM und entsprechende Gegenstücke in der DDR. Kinder sind insofern ein enorm wichtiges ideologisches "Schlachtfeld". Wenn man Kindern sexuelle Vielfalt vorenthält, kann man an sie als Erwachsene leichter das Bild der Freaks weiter vererben, wenn es um Diversität geht. Während hingegen Kinder, die mit Diversität als selbstverständlichem Teil der Gesellschaft aufwachsen, dagegen regelrecht immunisiert werden. Und da bin ich bei einem ganz entscheidenden Begriff: Immunisierung. Wir befinden uns in einer Zeit, in der offenbar leider weite Teile der Gesellschaft noch sehr anfällig sind für rechte Propaganda. 74 Millionen Trump-Wähler allein sind ein Zeugnis davon, wie viele Menschen man noch mobilisieren kann, der Erosion von Menschenrechten Vorschub zu leisten. Längst nicht allen wird es dabei explizit darum gegangen sein, aber in letzter Instanz bedeutet es das eben und das muss man als Wähler eben auch wissen. Das ist eine notwendige Kompetenz in einer Demokratie. Das lässt sich 1:1 auf die AfD in Deutschland übertragen. Nicht alle AfD-Wähler und Sympathisanten sind Nazis und verstehen sich als solche. Aber sie helfen damit ganz klar Rechtsextremen. Ebenso verhält es sich mit "Querdenkern", die ebenfalls rechtsextreme Strippenzieher vorweisen.

Also mal wirklich aufpassen, wem man am Ende hilft, wenn man lediglich "behutsam" sein will. Wenn das im Zweifelsfall bedeutet, Diversität zurückzuhalten, dann kann mich diese Behutsamkeit mal, denn dann ist es die Art von Behutsamkeit, die Intoleranz toleriert.

PS: Hier mal was zum Thema Kulturkampf:
Zuletzt geändert von VaniKa am 04.03.2021 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Drian Vanden
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Drian Vanden »

@Vanika

+1


Auf die Frage, wann und ob er sich outen wollen würde, sagte ein 15-Jähriger, dass er sich nicht danach fühlt, sich outen zu müssen. Er wolle kein traditionelles Outing, weil es ihm zuwider ist.

Nach so vielen Jahrzehnten, in denen ein Outing gesellschaftlich die Regel war, eben weil Homosexualität gesellschaftlich nicht akzeptiert wurde, ist das, in meinen Augen, was der Teenager sagte, die Idealvorstellung einer modernen Gesellschaft.

Niemand sollte sich danach fühlen, "out of the closet" kommen zu müssen. Diese erfrischend, grundlegend absolut richtige Einschätzung des Teenagers macht mir Hoffnung, dass die jungen, heranwachsenden Generationen für den nötigen Wandel sorgen werden.

Ältere und Gleichaltrige sollten sie darin unterstützen und eigene Vorbehalte überwinden. Das ist es, was eine aufgeklärte & moderne Gesellschaft/Gesetzgebung in meinen Augen ausmachen würde.
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Wigggenz
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Wigggenz »

Bin wirklich baff, dass sich seit 2 Tagen und mehreren Seiten Thread immer noch nicht gesetzt hat, dass es nicht um Sexualisierung geht :roll:

Ständig ist das hier immer noch zu lesen.

Transgender hat an sich nicht mit Sex und Sexualisierung zu tun. Es geht nur darum, welches Geschlecht jemand hat.

Wer hier immer noch mit Kram wie "Frühsexualisierung" ankommt, verschiebt bewusst die Torpfosten und versucht über was völlig anderes zu diskutieren.
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Finsterfrost
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Finsterfrost »

Darauf hat die Welt gewartet...
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von JoniSaid »

Im Endeffekt nimmt man doch hier nur ein paar Beschränkungen im Editor raus. Auf Spielablauf, Story und Interaktion der Charaktere wird es, so wie ich es verstehe, keinen Einfluss haben. Gabs alles schon vor 20 Jahren in den etwas rudimentäreren Charaktereditoren. Von daher sehe ich hier weder einen Schritt Richtung Inklusion und Toleranz, noch einen Grund sich als Konservativer in seinen Werten angegriffen zu fühlen, sondern eigentlich nur etwas, was die Medien wie bei der Mass Effect LE aufbauschen. Wie man an dem Thread sieht: erfolgreich.

Die Diskussion wäre bei TLOU2 oder CP2077 besser aufgehoben, wo LGBT Charaktere in wichtigen Rollen eingebaut wurden.
Zuletzt geändert von JoniSaid am 04.03.2021 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Sengha
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Sengha »

Ich verstehe nicht, wieso Leute wie J.K. Rowling so aggressiv angegriffen werden oder zumindest auf die Buhmann-Liste gestellt werden, obwohl sie legitime Einwände und objektiv betrachtet auch die besseren Argumente haben.

DIe Einstellung zu dem was Transgender ist, ist zum großen Teil eine politische und weniger eine wissenschaftliche, weswegen sie sich auch täglich und von Ort zu Ort ändern kann. An einem Tag wurde es zB noch als psychische Störung eingeordnet und am nächsten nicht mehr, nicht aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, sondern aufgrund von politischem und gesellschaftlichem Druck. Wir haben auch eine sehr amerikanische und eurozentische Sichtweise auf der einen Seite und den Rest der Welt auf der anderen.

Demgegenüber kann man jederzeit und an jedem Ort der Welt eine genetische Probe auswerten und exakt bestimmen, um welches Geschlecht es sich handelt. Egal ob man das in Deutschland, im Iran oder in Nigeria macht. Diese Wissenschaftlichkeit ist unbestechlich, konstant und das Ergebnis kann nicht politisch verändert werden.

Es ist argumentativ auch nicht hilfreich, wenn man seine Sicht so inkonsistent und willkürlich vertritt. Bei so etwas verhältnismäßig unwichtigem wie dem Charaktereditor eines Videospiels zB soll auf keinem Fall mehr von Frauen und Männern, sondern nur noch von Körpertypen gesprochen werden. Es gibt auch Experten, die dann immer lang und breit erklären, dass die Idee von binären Geschlechtern sowieso immer falsch war usw.
Bei anderen Themen und Lebensbereichen wird dagegen weiterhin knallhart und eindeutig zwischen Männern und Frauen unterschieden. Plötzlich spricht niemand mehr von Spektren oder Körpertypen.

Wenn dann bei soviel Inkonsistenz jemand sagt, boah, Leute das ist mir zuviel wischi-waschi und unehrlich, ich bleib bei dem was ich unter dem Mikroskop sehen kann, dann ist das mehr als legitim und hat auch nichts mit Hass und Hetze oder Transphobie zu tun.
Dessen machen sich eher solche Leute schuldig, die dann mit haltlosen Beschuldigungen reagieren und mit Boykott und Verbannung drohen.

Das alles erinnert ein wenig ans Mittelalter als Wissenschaftler gesagt haben, das geozentrische Weltbild sei nicht korrekt. Sie sagten nicht, dass Gott nicht existiere, noch dass sie die Religion hassten und ausmerzen wollten, nur dass sich wissenschaftlich nachweislich die Sonne nicht um die Erde drehe. Und dafür wurden sie als Ketzer gebrandmarkt. Irgendwie komisch, dass sogar sowas wieder in Mode kommt.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Halueth »

Man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzen möchte, ekelhaft.
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Kajetan
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Kajetan »

Halueth hat geschrieben: 04.03.2021 11:51 Man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzen möchte, ekelhaft.
Meine Schädelvermessungen haben klar ergeben, dass Rasse X minderwertig ist. Wer bist Du denn, dass Du die Wissenschaft anzweifelst, hmm?
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Halueth
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von Halueth »

Kajetan hat geschrieben: 04.03.2021 12:00
Halueth hat geschrieben: 04.03.2021 11:51 Man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzen möchte, ekelhaft.
Meine Schädelvermessungen haben klar ergeben, dass Rasse X minderwertig ist. Wer bist Du denn, dass Du die Wissenschaft anzweifelst, hmm?
Stimmt, ich ergebe mich der allumfänglichen, nie falsch liegenden, sich nie widersprechenden, keine gegnsätzlichen Erkenntnisse gewinnenden Wissenschaft.

Das Y-Chromosom stirbt ja auch bald aus, oder doch nicht? :thinking:

Disclaimer: ich liebe die Wissenschaft!
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von johndoe711686 »

Was sagt die Wissenschaft denn so zum menschlichen Bewusstsein? Vermutlich ist das auch nur eingebildet, kann man ja unterm Mikroskop nicht sehen.
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Re: Hogwarts Legacy: Erstellung eines Transgender-Charakters wird wohl möglich sein; als Antwort der Entwickler auf Auss

Beitrag von loewenheim »

Todesglubsch hat geschrieben: 03.03.2021 23:45 Man kann xyz in einem fiktiven Medium ablehnen, in dem xyz nicht groß oder garnicht thematisiert wurde, ohne gleich xyz-phob zu sein.

Aber wenn schon die Moderation anfängt polemische Postings zu verfassen, ist jegliche weitere Diskussion eh hinfällig.
Also wenn in das fiktive Universum XY, in dem heterosexuelle Beziehungen seit jeher vorkommen, ein homosexueller Charakter eingeführt wird und Fans das ablehnen, dann würde ich schon verdammt gute Begründungen hören wollen, warum diese Ablehnung nicht homophob sein soll.