eigentlichegal hat geschrieben: ↑02.09.2020 17:13
1. Sollte man die 3080 wirklich losgelöst von DLSS betrachten? Ich hatte es so verstanden,dass der Sinn dahinter ist, eben nicht nativ in so hohen Auflösungen rechnen zu müssen, sondern niedrigere Auflösung durch DLSS hochzuskalieren. Vor diesem Hintergrund wäre der VRam dann doch aber völlig ausreichend, oder nicht?
Richtig, DLSS dient dazu das man in niederigerer Auflösung berechnet und dann hochskaliert. Die Texturen sollten eher auf die echte Renderauflösung abgestimmt sein, das Resultat mit höher aufgelösten Texturen wäre aber trotzdem genauer, auch in niedrigerer Auflösung.
Abseits dessen ist DLS eigentlich nur eine Lösung für "wenn die Rechenleistung nicht für die native Auflösung reicht". Im Idealfall will man direkt UHD berechnen und nicht irgendwas niedrigeres und mit DLSS hochskalieren.
eigentlichegal hat geschrieben: ↑02.09.2020 17:13
2. Ich verstehe das Argument bzgl der VRam Größe nicht. Ich Stelle mir das so vor, dass die Datenbearbeitung zwei Stellschrauben kennt: Größe und Geschwindigkeit. Entweder bearbeite ich Daten langsam aber viele auf einmal oder schnell und dafür weniger. Im Fall von der 3090 halt beides gleichzeitig. Wieso genügt es nicht, die Daten schnell genug zu verarbeiten? Wenn es schnell genug ginge, müsste der VRam gar nicht vollaufen?
Und woher kommen die Daten im VRAM? Da liegt der Flaschenhals. Also mal exemplarisch ausgedrückt: Was bringt es dir wenn die GPU die Daten im VRAM in 10ms verarbeiten kann, es dann aber 50ms dauert, die danach benötigten Daten vom RAM in den VRAM zu laden?
Idealerweise wird, z.B. beim Laden einer Map alles was man braucht in den VRAM geladen. Dazu muss der VRAM aber eben groß genug sein. Nur wenn alles schon im VRAM ist kann die GPU mit voller Busbandbreite darauf rumrechnen.
Wenn der VRAM aber eben zu klein ist und sozusagen zur Laufzeit Daten nachgeladen werden müssen, wirds langsam.
Die Daten werden mittlerweile sowieso gestreamt (also meist ist es nicht pro Map oder so), aber es sollte trotzdem alles was man für eine Szene braucht schon im VRAM sein, wenn diese Szene eben berechnet werden soll.
eigentlichegal hat geschrieben: ↑02.09.2020 17:13
3. Ist wirklich davon auszugehen, dass das Target die 3090 wird, sodass Entwickler so programmieren, dass die 3080 ein VRam Problem bekommt? Ich meine, das ist nach eigener Aussage von Nvidia deren Flaggschiff. Welche Entwickler würden denn ein Spiel so optimieren, dass die zweitstärkste Karte am Markt eine miserable Performance hat?
Definitiv nicht. Eben genau deswegen. Es wird sich eher nach einem Mittelwert gerichtet. Aktuell dürften das 6-8GB sein. Mal abwarten was die 60er und 50er Karten an VRAM haben werden. Hoffentlich kommt NVidia da nicht auf die Idee die gar wieder mit nur 6GB zu bringen. Wenn die jetzt auch endlich mal 8GB kriegen sollten, wird sich der "Maßstab" wohl von 6-8GB eher zu 8-10GB verschieben. Nach unten skalierts meist trotzdem, dann lässt man wie eben schon gesagt einfach irgendwas weg.
Für Karten die ein bisschen mehr haben, gibts ggf. ein paar Goodies, wie aktuell halt die 2080ti mit ihren 11GB. Da die 3090 aber mit 24GB WESENTLICH mehr hat, würde ich eher davon ausgehen, das diese 24GB in nächster Zeit wenig bis keinen Vorteil bieten werden (zumindest nicht die vollen 24GB), eben weil kein Entwickler den deoppelten Aufwand betreibt, nur für die paar Promille die dann tatsächlich eine 3090 haben.
Der zweite von der praktischen Anwendung limitierenden Faktoren sind die neuen Konsolen. Die haben beide 16GB, aber shared, also für VRAM und System zusammen. Da wird es also eher so sein, das man z.B. 6GB für System-RAM braucht und dann noch 10GB für tatsächliche Grafik übrig hat, und da liegt man dann eben genau bei den 10GB die auch die 3080 hat (würde mich nicht wundern wenn bei NVidia die Entscheidung für 10GB von genau dieser Abschätzung beeinflusst wurde).
Viele ärgert es aber halt auch, das man eben bei der Texturqualität nicht nennenswert weiterkommt, eben WEIL die "meisten" Karten (und eben die Konsolen) wieder nur 8-10GB (für Grafik) haben.