GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewertet

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crewmate
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von crewmate »

Ich sehe Shooter per se als eine Aktion
Use "Gun" on "Man".

Aus meiner Sicht sollten Gameplay und Geschichte Hand in Hand gehen, solange das Genre stimmt. Und ja, auch für mich ist das Gameplay der Fokus. Im Idealfall unterstreicht die Geschichte das Gameplay und vermittelt Kontext. Warum tue ich das gerade noch mal?

beatnicker nach bräuchte es nur noch Online Multiplayer SPiele
Zuletzt geändert von crewmate am 19.03.2014 15:36, insgesamt 2-mal geändert.
Schamtradamus
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Beitrag von Schamtradamus »

Spontan fällt mir sofort Silent Hill 2 ein, was ich wegen seiner Story geliebt habe. Aber auch ein MGS oder FF werde ich Storytechnisch immer im Hinterkopf haben!
Schamtradamus
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Beitrag von Schamtradamus »

Und God of War natürlich auch...
Jurassic Parker
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Re: Kommentar

Beitrag von Jurassic Parker »

mr archer hat geschrieben:
Jurassic Parker hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich mich an kein Spiel erinnern, welches ich wegen der Story gespielt habe.
Ist kein persönlicher Angriff: aber wo bleibt bei solchen Aussagen beispielsweise das Adventure-Genre an sich?
Ich spiele keine Adventure-Games, da mir das Genre einfach nicht zusagt. Ich sage auch nicht, dass eine Story absolut unwichtig ist.

Nur Spiele sind halt im Gegensatz zu Filmen und Büchern ein interaktives Medium. Und wenn nunmal das Alleinstellungs-Merkmal Gameplay nicht sitzt, dann kann ich das Spiel einfach nicht als gut erachten. Ich hätte Portal wahrscheinlich nie durchgespielt, wenn das Hüpfen durch Portale nicht so ein großartiger Spaß gewesen wäre (auch wenn mich an P1 der Fakt störte, dass mehr oder weniger die Hälfte des Spiels Tutorial war, bis man beide Portale schießen konnte). Genau so verachte ich aber Spiele, die offen den Kanon anderer Teile der selben Serie brechen (ugh, Halo 3 und TESO). Ich sehe aber zum Beispiel The Stanley Parable nicht als sonderlich gutes Spiel, eben weil sich das Gameplay auf ein absolutes Minimum beschränkt. Nicht dass TSP schlecht ist, ich liebe es, schon allein eben weil es das Konzept des Computerspiels auseinander nimmt. Ich lasser aber auch kein mechanisch gutes Spiel links liegen, nur weil die Story klischeebeladen oder nicht-existent ist. AoW 3 ist da für mich momentan ein gutes Beispiel, vom Setting her geht es ja nicht mehr viel generischer.

Das Problem beim Gameplay der meisten Spiele ist aber nur, dass die Game Designer inkompetent sind und/oder Druck vom Publisher bekommen.

@ Richfield

So lange es Fast Travel gibt ist Skyrim kein Wandersimulator. :lol: Und Skyrim hat auch in den Spielmechaniken zahlreiche große und kleine Probleme. UIch frage mich immer noch, warum ich 800 Stunden gebraucht habe, um das zu merken. Ich glaub ich muss dazu mal ein Review verfassen.
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monotony
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von monotony »

Die geistige Kapazität würde nicht ausreichen, um zusätzlich komplexen Geschichten zu folgen.

BWAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAH

AHAHAHAHAHAHA


HAHAHAHAH


*träne wegwisch*
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Sir Richfield
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Re: Kommentar

Beitrag von Sir Richfield »

Jurassic Parker hat geschrieben:So lange es Fast Travel gibt ist Skyrim kein Wandersimulator. :lol: Und Skyrim hat auch in den Spielmechaniken zahlreiche große und kleine Probleme. UIch frage mich immer noch, warum ich 800 Stunden gebraucht habe, um das zu merken. Ich glaub ich muss dazu mal ein Review verfassen.
1) Muss man doch erst mal zum FT Punkt gehen.
2) Hatte ich das nicht gemeint, eher dass es dazu einläd, umherzulaufen und sich die Landschaft anzugucken. Wandern halt, wie RL, da gibt's ja auch Fast Travel.
3) Sieht man an deinen 800 Stunden Umhergelaufe doch super, dass es ein guter Wandersimulator ist. ;)

@Tony:
Ich kenne da spontan zwei Publisher, die von den beschriebenen Menschen leben...
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Phips7
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Phips7 »

Vor ein paar tagen kamen ein paar andere experten und behaupteten es sei eine minderheit die shooter im MP spielen. Tätsächlich würden 2/3 den SP spielen und kaum bis gar nicht den MP anfassen. Kann es selbst auch kaum glauben wobei der MP bei manchen spielen schon derart leblos ist...
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Knarfe1000
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Re: Kommentar

Beitrag von Knarfe1000 »

Sir Richfield hat geschrieben:
@Tony:
Ich kenne da spontan zwei Publisher, die von den beschriebenen Menschen leben...
:D


Wer nicht?
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Kajetan
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Kajetan »

Sir Richfield hat geschrieben:Wenn ich das richtig deute, dann sind die der Meinung, dass 44% der Leute ME nicht zuende gespielt haben, weil das Gameplay nicht richtig ist.

Und jetzt wird's seltsam, denn: Das ist gar nicht mal falsch.
MEs Gameplay hat eine Menge Kritik im Vorfeld einstecken müssen und war dann auch nicht gerade das rundeste der Welt.

Ich finde ja, dass Biowares zu dem Zeitpunkt noch intakte Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, erheblich dazu beigetragen hat, dass 56% überhaupt bis zum Ende durchgehalten haben.
Das sind für mich Trugschlüße. Spiele werden nicht zu Ende gespielt, weil das Gameplay doof oder die Story lahm ist, sondern weil es der Mehrheit der Käufer scheinbar genügt sich ein paar Stunden in einer bunten Welt fern ihres Alltagslebens zu bewegen.

Erhellend war da für mich die Achievement- und Survival-Statistik von HL2 samt beiden Episoden. Nur knapp 20-30% der Käufer haben das Ende des jeweiligen Spieles erreicht. Und weil Valve das Gameplay der Spieler bereits in HL2 und Episode 1 gründlichst analysiert und für Episode 2 entsprechend angepasst hatte, war sogar Valve vom Prozentsatz derjenigen überrascht, die das Ende von Episode 2 nie gesehen haben, die nicht einmal zum letzten Spielabschnitt vorgedrungen sind. Man kam zu dem Schluß, dass solche Optimierungen ziemlich sinnlos sind, weil durch diese Mehrarbeit der Anteil derjenigen, die das Ende sehen, nicht spürbar steigt.

Jetzt stellt sich die Frage für den Entwickler: Was für einen Aufwand stecke ich in das letzte Spielviertel, wenn nur ein Viertel der Käufer aus vielerlei Gründen überhaupt soweit kommen?

Für einen Prozessoptimierer, der auf Spiele stur das anwendet, was er an der Uni gelernt und in der Fertigungsindustrie angewandt hat, für den ist der Fall klar: "Mache einen superdupergeilen Spielbeginn und schraube dann stufenlos den Arbeitsaufwand bis zum nur absolut notwendigen Minimum zurück."

Das dumme an der Sache ist halt nur, dass Spiele keine rationalen, nüchternen "Werkzeuge" wie z.B. Kühlschränke sind, wo man das Augenmerk auf einen tadellosen Betrieb der grundsätzlichen Kühlschrank-Basics legt und der Rest der Feature-Umsetzung durch einen entsprechend höheren Endpreis finanziert wird. Spiele, auch Spiele, die mehr oder minder lieblos am Band zusammengestückelt werden, sind emotionale Dinge, die man nicht nach rational-sachlichen Richtlinien herstellen und bewerten kann.

Was für einen BWL'er durch und durch logisch und richtig erscheint und bei allem, was KEIN kreatives Werk ist, auch vollkommen richtig ist, hinterlässt bei Spielen jedoch nur verbrannte Erde. Weswegen man als Entwickler auch einen SCHEISS auf solche Prozessoptimierungen geben und das Spiel grundsätzlich und immer für die Personengruppe machen sollte, die ein Spiel von A bis Z durchspielen. Dann beschwert sich auch niemand (ausser den Prozessoptimierern), weil die Durchzocker ihr solides, passendes Ende bekommen und die Zwischendurchanzocker auf jeden Fall ihre unterhaltsamen 5 Minuten bekommen.
ME ist übrigens ein schönes Beispiel wohin man kommt, wenn man auf die beiden hört: ME3s Gameplay war endlich rund, aber: "Warum soll man so viel Aufwand in den dritten Akt (Das Ende) stecken?"
Das besch... Ende von ME3 hatte seinen Grund in der eher nicht so ausgeprägten Kompetenz des verantwortlichen Autoren, der einen SCHEISS darauf gab, was sein Vorgänger in Teil Eins etabliert und hinter den Kulissen an Setting und Hintergrundinfos ausgearbeitet hatte.
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Hunt B
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Hunt B »

Hm, also ich finde, dass viele in ihrer Nerdrage bei der Verteufelung der Aussage über die Stränge schlagen.

Natürlich ist diese "Studie" anhand der Steam-Nutzungsdaten lächerlich, die Aussage, dass ein nicht beendetes Spiel automatisch bedeutet, dass die Spieler sich nicht für die Geschichte interessieren, dämlich. Natürlich sind Spieler auch in der Lage, komplexen Geschichten zu folgen. Natürlich kommts auch immer auf das Genre und logischerweise auf die Güte der Geschichte an, wie wichtig eine Story ist, und wie sehr sie fesselt.

Aber ich finde, über die Aussage, dass in einem Spiel Gameplay und Charaktere wichtiger sind, als die Geschichte, kann man zumindest nachdenken.

Ich erinnere zum Beispiel an Gothic. Das war wirklich auch keine erzählerische Glanzleistung: namenloser Held wird in ein abgeschlossenes Gebiet hineingeworfen, arbeitet sich langsam in der Hackordnung nach oben und muss letztendlich einen bösen Gott und seine fanatischen Anhänger plattmachen, Ende.
Aber ich denke jeder, der das Spiel jemals gespielt hat, wird sich an Diego, Gorn, Milten, Lester und die ganzen anderen erinnern und genau deshalb ist Gothic auch ein absoltes Meisterwerk.
maho76
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von maho76 »

Für einen Prozessoptimierer, der auf Spiele stur das anwendet, was er an der Uni gelernt und in der Fertigungsindustrie angewandt hat, für den ist der Fall klar: "Mache einen superdupergeilen Spielbeginn und schraube dann stufenlos den Arbeitsaufwand bis zum nur absolut notwendigen Minimum zurück."
sollte das kommen, und man darf ja mit fug und recht und bedauern davon ausgehen wenn man sich die bisherigen Entwicklungen so anschaut, dann werde ich wohl noch mehr Augenmerk auf sandboxgames/wandersimulatoren legen. ;)
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Kajetan
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Kajetan »

Phips7 hat geschrieben:Vor ein paar tagen kamen ein paar andere experten und behaupteten es sei eine minderheit die shooter im MP spielen. Tätsächlich würden 2/3 den SP spielen und kaum bis gar nicht den MP anfassen. Kann es selbst auch kaum glauben wobei der MP bei manchen spielen schon derart leblos ist...
Vor einer Weile hieß seitens Infinity Ward, dass a) nur eine Minderheit der Käufer eines CoD-Spieles aktiv den MP nutzt, während b) die große, große Mehrheit sich entweder nie auf dem Master-Server einwählt oder nur kurz reinschaut. Es hat schon seinen Grund, warum gerade ein CoD, welches man angeblich ja nur wegen des MPs zockt, jedes Mal eine aufwendige und sauteure SP-Kampagne bekommt.

Deswegen bauen Entwickler auch so gerne Achievements ein. Weil man so besser tracken kann, was der Spieler eigentlich so treibt.
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Sir Richfield
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Sir Richfield »

Kajetan hat geschrieben:
ME ist übrigens ein schönes Beispiel wohin man kommt, wenn man auf die beiden hört: ME3s Gameplay war endlich rund, aber: "Warum soll man so viel Aufwand in den dritten Akt (Das Ende) stecken?"
Das besch... Ende von ME3 hatte seinen Grund in der eher nicht so ausgeprägten Kompetenz des verantwortlichen Autoren, der einen SCHEISS darauf gab, was sein Vorgänger in Teil Eins etabliert und hinter den Kulissen an Setting und Hintergrundinfos ausgearbeitet hatte.
Sag ich doch. ;)

Und hör auf mein Bashing mit ausgewogener Argumentation kaputt machen zu wollen! :Hüpf:

Und für's Protokoll: Ich schließe mich deiner Meinung an, dass man einfach ein SPIEL machen sollte und zwar so, wie man das inhaltlich für richtig hält. (Und natürlich technisch sauber, aber das ist ja objektiv bewertbar). Nicht von irgendwelchen Zahlen ablenken lassen, wenn man Emotionen transportieren will.

Geheult wird eh immer. Ob jetzt der Entwickler, weil ihn der Publisher nicht läßt oder der Publisher, weil der Entwickler so teuer ist oder der Controller, weil das sein Job ist oder der Spieler, weil das Spiel Rotz ist oder der Backer, weil er genau das bekommen hat, was er finanzierte.
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LFulciFan
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von LFulciFan »

maho76 hat geschrieben:
Für einen Prozessoptimierer, der auf Spiele stur das anwendet, was er an der Uni gelernt und in der Fertigungsindustrie angewandt hat, für den ist der Fall klar: "Mache einen superdupergeilen Spielbeginn und schraube dann stufenlos den Arbeitsaufwand bis zum nur absolut notwendigen Minimum zurück."
sollte das kommen, und man darf ja mit fug und recht und bedauern davon ausgehen wenn man sich die bisherigen Entwicklungen so anschaut, dann werde ich wohl noch mehr Augenmerk auf sandboxgames/wandersimulatoren legen. ;)
Es lebe der Prozesspessimierer 8)
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alex9k
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von alex9k »

Dazu muss man wohl nicht mehr viel sagen. Die Reihenfolge der Beispiele spricht für sich, denke ich.

Ich würde dazu gleich mal eine Bitte an 4Players richten: Macht doch auch mal eine größer angelegte Umfrage, auch mit älteren Spielen und mit einer guten Mischung von Story-lastigen Spielen bis zu Spielen mit eher dümmlicher Handlung (oder eben welche mit gar keiner).