DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

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Kajetan
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Kajetan »

Bachstail hat geschrieben: 31.10.2018 10:51 Ich schrieb ja, dass der eSport für das, was er sein möchte, groß und erfolgreich genug ist, sodass er es gar nicht nötig hätte, sich irgendwo anzuschließen.
Richtig, das schrubst Du, schreibtest, schriebst, ... das hast Du geschrieben :)

Aber es gibt nicht DEN eSport. Das ist nur ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von isolierten, unabhängigen Einzelveranstaltungen, die zudem massiv von den Anbietern der jeweiligen MP-Spiele abhängig sind. Ohne deren ständigen Support für das jeweilige Spiel gibt es keinen eSport, sondern nur eine ganz bestimmte Käuferschicht, die halt von Spiel zu Spiel zieht. Und bislang ist jeder Versuch eines eigenständigen Liga-Spieles gescheitert, weil die Ligen, bzw. deren Veranstalter nicht über die finanzielle Kapaizät der Majors verfügen, die an speziellen Wettbewerb-Spielen kein Interesse haben, weil sie daran nichts oder viel zu wenig verdienen können.

eSport ist also nichts weiter als Marketing für kommerzielle Produkte mit einer befristeten Lebensdauer. Es gibt keinen unabhängigen eSport, es gibt überhaupt keine Vergleichbarkeit. Und diese Instabilität, dieser ständige Wechsel von Spielen und Titeln ist auch einer der Gründe, warum die Funktionäre des IOC und ihrer Untergruppen dankend abwinken.
Denn dieser Anschluss würde nur des Geldes wegen erfolgen und in meinen Augen geht es im eSport bereits um viel zu viel Geld, was man an vielen Stellen leider merkt, zum einen an den Spielen aber auch an den Spielern selbst.
Was Du unter eSport verstehst, existiert NUR, weil es um Geld geht. Eine Hallen-LAN, wo sich Leute aus Spaß an der Freude treffen, ist kein eSport. Das ist ein Hobby. EIn schönes Hobby. Aber sobald es um Preisgelder geht, verkauft man sich an den Meistbietenden und es hört auf ein Hobby zu sein.

Ich habe das Ende der 80er am eigenen Leib erlebt, als das schöne Hobby Live-Rollenspiel (wo man auf Burgen in Gewandung herumrennt) einen Boom erlebte und plötzlich richtig Asche damit zu machen war. Prompt hat sich die Gemeinschaft in konkurrierende Anbieter aufgespalten und so einige, mit denen man sich jahrelang wunderbar verstanden hat, wollten einem plötzlich nur noch ihren Krams verkaufen. Und wenn ich mir heutige eSport-Teams anschaue, die wie Rennfahrer oder Skiläufer hinter den Logos ihrer Sponsoren fast unsichtbar werden ... jesses, wie kann man das noch toll finden? Wird einem nicht übel von dieser ganzen Kommerzkacke?

(Nein, ich meine damit nicht Dich :) )
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Bachstail
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Bachstail »

Kajetan hat geschrieben: 31.10.2018 11:00Das ist nur ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von isolierten, unabhängigen Einzelveranstaltungen, die zudem massiv von den Anbietern der jeweiligen MP-Spiele abhängig sind.
Nein, eSport ist est einmal nur die Begrifflichkeit für das Spielen von Videospielen auf professioneller Basis, wenn ich eSportler bin, verdiene ich heutzutage mit dem Spielen von Videospielen echtes Geld.

Das, was Du beschreibst, ist eine real exisiterene Problematik innerhalb der Szene (ja, DER Szene, denn der eSport an sich ist im Kern immer gleich, ergo kann man sehr wohl von DER Szene schreiben), weshalb eine Teilnahme an der Olympiade beispielsweise äußert schwierig wäre, denn wie würde man entscheiden, welches Spiel gespielt würde ?

Und würden sich die Publisher, deren Spiele nicht gespielt würden, dann darüber aufregen ?
eSport ist also nichts weiter als Marketing für kommerzielle Produkte mit einer befristeten Lebensdauer.
Und für andere - in der Regel für all jene, welche diesen eSport eben ausführen - ist das nicht nur Marketing, sondern auch eine real existierende Sportart, für welche man ebenfalls über Stunden trainieren muss, um mithalten zu können.

Ich habe eSport bereits selbst betrieben und ich habe dafür SEHR hart trainieren müssen, das Ganze also einfach nur als Marketing abzutun, finde ich äußerst fragwürdig.
Es gibt keinen unabhängigen eSport
Das ist leider richtig, damit unterscheidet sich das Ganze aber nicht vom normalen Sport, denn Fußball als Beispiel ist ebenfalls nicht unabhängig und ich bezweifle, dass überhaupt IRGENDEIN Sport unabhängig ist.
Und diese Instabilität, dieser ständige Wechsel von Spielen und Titeln ist auch einer der Gründe, warum die Funktionäre des IOC und ihrer Untergruppen dankend abwinken.
Richtig, weshalb ich die Ablehnung des IOC auch nachvollziehbar finde.
Was Du unter eSport verstehst, existiert NUR, weil es um Geld geht.
Ja und nein.

Ja, weil es mittlerweile nur noch um das Geld geht und nein, weil die Szene zumindest im Bereich der Fighting Games recht harmlos angefangen hat und der Grundgedanke hier nicht das Geld war, sondern die Competition, der Aspekt des Geldes kam erst hinzu, als gemerkt wurde, wie viel man damit als Publisher und auch als Spieler eigentlich verdienen kann.
Aber sobald es um Preisgelder geht, verkauft man sich an den Meistbietenden und es hört auf ein Hobby zu sein.
Nicht auf jedem eSports-Turnier geht es um Preisgelder, übrigens müssen sich Professionalität und Hobby nicht ausschließen.

Nenne mich befangen, da ich tief in der Fighting Game-Szene verankert bin aber ich kenne einen Haufen Leute, welche eSport professinell betreiben, das aber dennoch als Hobby ansehen, schlicht weil sie extrem viel Spaß haben, solche Spiele zu spielen.
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Kajetan
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Kajetan »

Bachstail hat geschrieben: 31.10.2018 11:27 Nenne mich befangen, da ich tief in der Fighting Game-Szene verankert bin aber ich kenne einen Haufen Leute, welche eSport professinell betreiben, das aber dennoch als Hobby ansehen, schlicht weil sie extrem viel Spaß haben, solche Spiele zu spielen.
Das erlaube ich mir frecherweise zu tun :)

Habe ich auch lange genug gemacht. Was auch normal ist, denn die Grenzen sind fliessend, es gibt hier kein scharfes Entweder/Oder, sondern ein sehr breit dahin mäandrierendes Sowohl/Als auch. Von daher will ich Dir auch nicht wirklich in irgendwas reinreden. Das bitte nicht mißverstehen. Ich persönlich habe meine Erfahrungen gemacht und sehe beim aktuellen eSport eine direkte Wiederholung damaliger Vorgänge. Sobald Geld im Spiel ist, schwindet der Spaß und der Hobbycharakter solange, bis es eines Tages nur noch ums Geld geht. Und zwar in direkter Relation zur Menge des potentiell zu machenden Geldes. Von daher wäre es dem eSport wirklich zu wünschen, dass er nicht mehr "wächst", sondern sogar wieder kleiner wird.
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Bachstail
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Bachstail »

Kajetan hat geschrieben: 31.10.2018 11:44Das erlaube ich mir frecherweise zu tun :)
Was ich Dir auch nicht krumm nehme, denn wie erwähnt, bin ich vielleicht sogar befangen.
Ich persönlich habe meine Erfahrungen gemacht und sehe beim aktuellen eSport eine direkte Wiederholung damaliger Vorgänge. Sobald Geld im Spiel ist, schwindet der Spaß und der Hobbycharakter solange, bis es eines Tages nur noch ums Geld geht.
Ich glaube, hier haben wir uns generell ein wenig missverstanden, denn ich sehe das in diesem Punkt exakt so wie Du.

Mir persönlich geht diese Überkomerzialisieung im eSport unfassbar auf den Senkel und zerstört für mich auch ein wenig den eigentlichen Grundgedanken des eSports.

Das merkt man ja an Spielen wie Tekken oder Soulcalibur, wo bereits vor der veröffentlichung des Spiels diverse DLCs angekündigt weden und die Spieler das dann sogar freiwillig ohne zu motzen bezahlen.

Und das nur, weil sich diese Spieler sagen "Wenn ich auf Turnieren spielen möchte, brauche ich diese Charaktere sowieso, von daher ist mir egal, wie die DLCs gehandhabt werden, ich bezahle das eh" und die Publisher wissen, dass ihre Kernzielgruppe diese DLCs ohne groß zu überlegen kaufen und bauen ihr gesamtes Releasekonzept um diesen Gedanken auf.

Und ich schrieb zwar, dass ich viele Spieler kenne, welche eSport hauptsächlich zum Spaß betreiben aber es gibt mindestens genauso viele, welche eSport nur DESHALB betreiben, da sie wissen, dass man damit Geld verdienen kann, für sie gibt es keinen competitiven Grundgedanken, sie sehen nur das Geld.
Von daher wäre es dem eSport wirklich zu wünschen, dass er nicht mehr "wächst", sondern sogar wieder kleiner wird.
Diesen Wunsch kann ich sehr gut verstehen, speziell bezogen auf die Überkommerzialisierung.
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AkaSuzaku
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von AkaSuzaku »

Kajetan hat geschrieben: 31.10.2018 11:44 Sobald Geld im Spiel ist, schwindet der Spaß und der Hobbycharakter solange, bis es eines Tages nur noch ums Geld geht. Und zwar in direkter Relation zur Menge des potentiell zu machenden Geldes.
Es ist doch z.B. bei League of Legends wohl heute schon so, dass die Spieler zwar nur auf 40 Stunden "Arbeitszeit" die Woche kommen, sie aber in dieser Zeit rein zufällig nur Taktik und Teamplay trainieren. D.h. du musst dann eigentlich weitere 40 Stunden an den eigenen Fähigkeiten arbeiten.

Das ist wie beim Football. Mehr als zum Training und den Spielen da zu sein, verlangt keiner von dir, aber wehe man bringt keine Leistung. Dann fliegt man nicht nur, sondern findet wahrscheinlich auch anderswo keine Anstellung mehr.

Mit Spaß und Hobby hat das sicher nichts mehr zu tun.
berntovic
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von berntovic »

esport ist computerspielen. computerspielen ist kein sport.
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SethSteiner
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von SethSteiner »

berntovic hat geschrieben: 31.10.2018 17:33 esport ist computerspielen. computerspielen ist kein sport.
Fußball ist Fußball spielen, Fußball spielen ist kein sport.

Ich glaube du merkst jetzt wie blöd das klingt.
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von berntovic »

SethSteiner hat geschrieben: 31.10.2018 18:27
berntovic hat geschrieben: 31.10.2018 17:33 esport ist computerspielen. computerspielen ist kein sport.
Fußball ist Fußball spielen, Fußball spielen ist kein sport.

Ich glaube du merkst jetzt wie blöd das klingt.
nein, eigentlich klingt nur dein beispiel blöd.
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SethSteiner
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von SethSteiner »

Wieso sollte es? Du meinst ein Spiel sei kein Sport, ich nehme ein anderes Spiel mit derselben Argumentationsgrundlage, das dadurch ebenso wenig ein Sport wäre. Jetzt meinst du einfach so das ist blöd. Doch recht offensichtliche Trollerei.
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Sevulon
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Sevulon »

Der DOSB sieht auch Motorsport und die Dressur von Tieren nicht als Sport und Schach nur sehr widerwillig als solchen. Da ist es recht klar, dass er eSport ebenfalls ablehnt.
Der DOSB definiert Sport als körperlichen Wettkampf und das bieten diese genannten Sparten nicht.
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Bachstail
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Bachstail »

Sevulon hat geschrieben: 01.11.2018 00:09Der DOSB definiert Sport als körperlichen Wettkampf und das bieten diese genannten Sparten nicht.
DAS habe ich in Bezug auf Motorsport auch schon einmal geschrieben und wurde daraufhin teils heftig kritisiert und eines besseren belehrt.

Motorsport hat - wie ich dann hinterher selbst recherchiert und erfahren habe - sogar SEHR viel mit körperlicher Tätigkeit und demnach mit körperlichem Wettkampf zu tun.

Zudem kommt noch hinzu, was ronny schrieb, Schach gilt laut dem deutschen olympischen Spotbund und dem internationalen olympischen Komitee auch als Sport und wird entsprechend gefördert.
berntovic hat geschrieben: 31.10.2018 17:33 esport ist computerspielen. computerspielen ist kein sport.
Ist Schach für Dich dann auch kein Sport ?

Denn da sitzt man ja auch nur rum aber ganz offiziell ist Schach als Sportart anerkannt.
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danke15jahre4p
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von danke15jahre4p »

sport umschreibt nicht nur körperliche aktivitäten sondern auch den wettkampf, von daher ist esport nicht weniger sport als andere disziplinen.

greetingz
Wortgewandt
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Wortgewandt »

Den Selbsttest, ob das intensive körperliche Tätigkeit ist, kann man recht gut selbst machen. Einfach mal auf die nächste Kartbahn fahren und 30 min am Stück unter Volldampf um den Kurs jagen. Wenn du da nicht drauf trainierst bist, keuchst du am Ende wie ein Hund, der drei Tage kein Wasser bekommen hat.
Ähm, Dude, du solltest das Kart fahren, nicht schieben.

Ich bin schon ein paar Mal Kart gefahren - zusammen mit Kumpels - und wir sind weder übertrieben trainiert noch Rennprofis. Aber wirklich keiner von uns war danach am Keuchen. :) Dennoch es gab Muskelkater in den Unterarmen. Da dachte ich eigentlich immer, ich sei übertrainiert...naja...

Nebenbei bemerkt ist für mich eSport auch kein Sport. Und ich fände es fatal, wenn Mausklickorgien und auf den Monitor starren neben Leichtathletik zu sehen wäre.

Wenn eSport angeblich so unglaublich angesagt und gefragt ist, warum wollen sie dann unbedingt die olympische Plattform? Irgendwann wird Magic noch professionell, dann wollen se auch zu Olympia?
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Pantsu
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von Pantsu »

Nach ein paar Runden Quake 3/Quake Live habe ich Schweißausbrüche.
Wer eSport nicht sportlich findet, zockt einfach das Falsche :ugly:
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DARK-THREAT
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Re: DOSB: "eGaming" ist keine eigenständige sportliche Aktivität; Kritik vom eSport-Bund Deutschland

Beitrag von DARK-THREAT »

Zocken, Schach, Dart, Golf... das zusehen ist so stinklangweilig. Mir egal, ob man das Jeweilige als Sport definieren möchte. :D