SethSteiner hat geschrieben: ↑16.10.2019 16:51
Nein Standpunkt ist nicht sozialwissenschaftliche unhaltbar.
Doch, das ist er. Der Glaube, dass sich alles durch Erziehung und Aufklärung von selbst reguliert, ist ein Wunschdenken deinerseits. Erstens hat nicht jedes Kind verantwortungsvolle Erziehungsberechtigte die diesen Auftrag wahrnehmen können und zweitens kann und sollte man als Eltern nicht alles kontrollieren und überwachen. Auch deine Forderung, dass für Regulierungen und Erziehung ausschließlich die Erziehungsberechtigten verantwortlich sein sollten, ist weder Praxisbezogen, noch geht sie Konform mit unserem Gesetz, dass den Erziehungsauftrag eben nicht nur bei den Eltern vorsieht. Eine weitere These die du aufgestellt hast und die in meinen Augen wackelt, sind deine Vorbehalte gegenüber staatlicher Regulierungen und deiner Behauptung, dass wenn man Einschränkungen in einem Bereich hinnimmt, man zwangsläufig auch mit der Beschneidung der Freiheit in anderen Bereichen rechnen müsste. Das ist Populismus pur. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. In meinen Augen muss da jedes Thema neu geprüft werden, ohne eine generelle Angst vor Überwachung zu schüren, so wie du das machst.
SethSteiner hat geschrieben: ↑16.10.2019 16:51
Ich mein bitte, ich habe mehrfach verschiedene Aspekte erwähnt die gerade für Verbote wichtig sind und weder du noch sonst wer war in der Lage überhaupt die Ausgangsbehauptungen zu belegen.
Ich habe meine Bedenken geäußert, dass diese App Kindern Frei zur Verfügung steht und das obwohl viele Mechanismen an Glücksspiel erinnert, was für Minderjährige in Deutschland verboten ist. Das ist eine Tatsachenfeststellung, die keine weiteren Beweise schuldig ist. Man könnte vermuten, dass die Bewerbung und Aufmachung speziell für Kinder zugeschnittenen ist, das hast du vehement abgestritten, ohne selber Beweise für deine Behauptung zu haben. Niemand hat dir dabei widersprochen, dass es das zu prüfen gilt.
SethSteiner hat geschrieben: ↑16.10.2019 16:51
Von diffamieren kann da keine Rede sein, du könntest dir ja die Arbeit machen tatsächliche Argumente zu finden, Fakten, Zahlen, Daten, Studien und Untersuchungen, auf die dein Standpunkt beruht. Tust du aber nicht. Und dann jemand anderem Irrationalität unterstellen? o_O Mkay.
Da es sich bei Glücksspielapps zumindest in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit um ein recht neues Phänomen handelt, gibt es dazu wohl noch keine umfangreichen Studien. Deshalb hab ich auf ein ähnliches Phänomen, nämlich das der Automatenspielsucht hingewiesen. Diese Ähnlichkeit gilt es zu beweisen. Nicht von dir, nicht von mir und nicht hier im Forum, sondern von einem Juristen. Wenn es um allgemeine Spielsucht geht, könnte ich mit Studien nur so um mich werfen. Ich könnte dir auch wissenschaftliche Arbeiten empfehlen, die dir erklären warum Kinder eben doch besonderen Schutz benötigen, fernab von irgendwelchen Emotionlalitäten, sondern aufgrund von Defiziten in ihrer Reife.
SethSteiner hat geschrieben: ↑16.10.2019 16:51
ich muss mich nicht ständig wiederholen, weil man eigentlich nur liest was man lesen will und den Rest ausblendet und dann eben auch gern persönlich wird. Na ja nicht nur mir gegenüber, auch Konsumenten werden ja hier beleidigt, Stichwort "entwicklungsgestört".
Macht da ruhig ohne mich weiter.
Na dann sind wir ja jetzt quitt. Ich empfinde es als beleidigend wenn meine Argumente aufgrund von angeblicher Emotionalität ignoriert werden.
"Das hohe Gefahrenpotenzial von Geldspielautomaten konnte auch statistisch belegt werden. So ist das Risiko von pathologischem – also süchtigem – Spielen bei Nutzern bzw. Nutzerinnen von Geldspielautomaten in Spielhallen und Gaststätten gegenüber anderen Glücksspielarten um das 6,3-fache erhöht. Bei Poker liegt dieser Faktor bei 5,0, bei Sportwetten (außer Pferdewetten) bei 4,7 und bei Glücksspielautomaten in Spielbanken / Kasinos bei 4,1 (jeweils im Vergleich zu anderen Glücksspielarten)."
Quelle: Pathologisches Glücksspielen und Epidemiologie (PAGE): Entstehung, Komorbidität, Remission und Behandlung
Derartige Studien zeigen auch deutlich die sozialen Unterschiede bei den verschiedenen Arten von Süchten. Der durchschnittliche Pokerspieler ist ein anderer als der durchschnittliche Automatenspieler. Dass das jetzt nicht eins zu eins auf das Problem mit den Apps übertragbar ist, sollte einleuchten. Es zeigt aber vielleicht in welche Richtung die Reise geht.