GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewertet

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nostu
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von nostu »

The Walking Dead: Season 1, Episode 1 - 66%
Mass Effect 2 - 56%
BioShock Infinite - 53%
Batman: Arkham City - 47%
Portal - 47%
Mass Effect 3 - 42%
The Walking Dead: Season 1, Episode 5 - 39%
The Elder Scrolls V: Skyrim - 32%
Borderlands 2 - 30%

Das ist erschreckend ... Dass man bei "Skyrim" aufgrund der schieren Größe und den gefühlt unendlich vielen Nebenquests irgendwann die Hauptmissionen aus den Augen verliert, lass ich mir ja noch eingehen. Aber Großartige Spiele abbrechen wie "Mass Effect" oder auch "Bioshock Infinite", das einem am Ende den Kopf explodieren lässt ... das wirkt schon sehr seltsam auf mich. Oder werden die Spiele tatsächlich von derart vielen Zockern wirklich immer nur angespielt sodass diejenigen, die sich sehr für das Spiele tw. deutlich in der Minderheit sind?

:(
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Knarfe1000
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Knarfe1000 »

5ancho hat geschrieben: Was du als unnötigen Tiefschlag empfindest, erlebe ich leider als traurige Realität. Ich bin im Moment in Abendschule mit Anfang 20ern, welche quasi mit Technik aufgewachsen sind und eine Welt ohne Smartphone garnicht mehr kennen. Nicht nur, dass das Gedächtnis dieser Leute stark beeinträchtigt ist, die Aufmerksamkeit lässt deutlich zu wünschen übrig. Jedes mal wenn ich mich mit einem unterhalte ist der nach zwei Sätzen schon wieder mit jemand anderen am reden, bevor das eigentliche Gespräch beendet ist.
Das deckt sich leider auch mit meinen beruflichen und privaten Erfahrungen. Ich, als jemand, der noch in der analogen Welt großgeworden ist, bin manchmal geradezu entsetzt über das Verhalten von Jugendlichen und Heranwachsenden. Die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne ist aus meiner Sicht jedenfalls offensichtlich, Studien hierzu wären wirklich mal interessant.
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Knarfe1000
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Knarfe1000 »

ziegenbock hat geschrieben:
Rouse belegt anhand einiger Zahlen, dass die wenigsten Menschen Spiele durchspielen. Nur ungefähr ein Drittel würde dies tun. Folgende Beispiele basierend auf Steam-Statistiken wurden genannt. Die Prozentzahl gibt an, wie viele Spieler den Titel abgeschlossen haben:

Mass Effect 2 - 56%
Mass Effect 3 - 42%
Interessant. Bei Mass Effect 2 gibt es keine Statistiken, die anzeigen, wie weit die Leute das Spiel gespielt haben. Und Teil 3 gibt es nicht mal bei Steam. Woher haben die dann die Zahlen. Gewürfelt?
Naja, theoretisch könnte man repräsentative Umfragen machen.

Vermutlich wurde aber der Einfacheit halber wirklich gewürfelt. :mrgreen:

Das würde auch zum Rest der blödsinnigen Aussagen dieses Herrn passen.
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Master Chief 1978
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Master Chief 1978 »

Knarfe1000 hat geschrieben:
ziegenbock hat geschrieben:
Rouse belegt anhand einiger Zahlen, dass die wenigsten Menschen Spiele durchspielen. Nur ungefähr ein Drittel würde dies tun. Folgende Beispiele basierend auf Steam-Statistiken wurden genannt. Die Prozentzahl gibt an, wie viele Spieler den Titel abgeschlossen haben:

Mass Effect 2 - 56%
Mass Effect 3 - 42%
Interessant. Bei Mass Effect 2 gibt es keine Statistiken, die anzeigen, wie weit die Leute das Spiel gespielt haben. Und Teil 3 gibt es nicht mal bei Steam. Woher haben die dann die Zahlen. Gewürfelt?
Naja, theoretisch könnte man repräsentative Umfragen machen.

Vermutlich wurde aber der Einfacheit halber wirklich gewürfelt. :mrgreen:

Das würde auch zum Rest der blödsinnigen Aussagen dieses Herrn passen.
Oder die Statistiken werden ohne wissen des Spielers ausgelesen? Soll es ja geben sowas!
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vienna.tanzbaer
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von vienna.tanzbaer »

4P|T@xtchef hat geschrieben:Hier ein interessanter Beitrag zum Thema:

http://www.4players.de/4players.php/spi ... zeit_.html

Der Vortrag von Tom Abernathy und Richard Rouse ist unglücklich mit blöder Statistik argumentiert. Außerdem erinnert er in seiner Stoßrichtung frappierend an jenen von James Brown. Der Lead Designer von Epic hat das Thema des virtuellen Erzählens, das sich vom klassischen Drei-Akt-Rhythmus und literarischen Techniken distanzieren sollte, bereits auf der GDC Europe 2013 angesprochen. Er erklärte wesentlich anschaulicher, was den "Barden der Neuzeit" aka Spieldesignern fehlt. Dass die "Geschichte überbewertet" ist, stimmt ja nur auf den ersten Blick. So entsteht eine Schwarz-Weiß-Debatte zwischen "Gameplay" hier und "Geschichte" da - ist doch schon alles wesentlich differenzierter, was virtuelles Erzählen betrifft.
die getätigten aussagen in diesem licht zu betrachten (bezugnehmend auf den von dir verlinkten artikel aus dem letzten jahr), verändert natürlich die dabei aufkommenden emotionen im sinne ob die herren noch ganz bei trost sind - die zentrale frage die sich mir stellt ist jedoch: meinen die herren ihre aussagen, dass story defacto nicht wichtig ist, in diesem kontext? ebenso erachte ich den möglichen rückschluss, spiele werden von den meisten sowieso nicht fertig gespielt als... sagen wir mal 'gefährlich'. wenn diese betrachtungsweise schule machen würde, bedeutet das im umkehrschluss, dass sich entwickler und publisher keine besondere mühe mehr machen werden betreffend einem grandiosen finale bzw. story.

einige spielenden, wie z.b beispiel me1&2, deus ex: hr, the last of us uvm. habe ich bis heute (emotional) nicht vergessen... genannte titel haben einen bleibenden eindruck hinterlassen...
5ancho
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von 5ancho »

Knarfe1000 hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben: Was du als unnötigen Tiefschlag empfindest, erlebe ich leider als traurige Realität. Ich bin im Moment in Abendschule mit Anfang 20ern, welche quasi mit Technik aufgewachsen sind und eine Welt ohne Smartphone garnicht mehr kennen. Nicht nur, dass das Gedächtnis dieser Leute stark beeinträchtigt ist, die Aufmerksamkeit lässt deutlich zu wünschen übrig. Jedes mal wenn ich mich mit einem unterhalte ist der nach zwei Sätzen schon wieder mit jemand anderen am reden, bevor das eigentliche Gespräch beendet ist.
Das deckt sich leider auch mit meinen beruflichen und privaten Erfahrungen. Ich, als jemand, der noch in der analogen Welt großgeworden ist, bin manchmal geradezu entsetzt über das Verhalten von Jugendlichen und Heranwachsenden. Die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne ist aus meiner Sicht jedenfalls offensichtlich, Studien hierzu wären wirklich mal interessant.
Beruhigend, dass es nicht nur mir so geht. Ich bin noch zu jung um mich alt zu fühlen :D
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StandAloneComplex
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von StandAloneComplex »

LFulciFan hat geschrieben:
Ich bin vielmehr überzeugt, dass sich eine gute Story durchaus am Markt behaupten, sogar wesentlich für den Erfolg sein kann.
Bin ich auch absolut von überzeugt.
5ancho
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von 5ancho »

Kumbao hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben:Was du als unnötigen Tiefschlag empfindest, erlebe ich leider als traurige Realität. Ich bin im Moment in Abendschule mit Anfang 20ern, welche quasi mit Technik aufgewachsen sind und eine Welt ohne Smartphone garnicht mehr kennen. Nicht nur, dass das Gedächtnis dieser Leute stark beeinträchtigt ist, die Aufmerksamkeit lässt deutlich zu wünschen übrig. Jedes mal wenn ich mich mit einem unterhalte ist der nach zwei Sätzen schon wieder mit jemand anderen am reden, bevor das eigentliche Gespräch beendet ist.
Es kann ja sein, dass du als nicht davon betroffener das Thema nervig findest aber unnötig ist es bei weitem nicht. Im Gegenteil, es ist noch viel zu wenig beachtet.

P.S. Danke für die lobenden Worte.
Ich glaube Dir das ungesehen. Allerdings faellt es mir immer schwer einer ganzen Generation Dummheit zu unterstellen. Mit Anfang 20 war ich auch ein hormongetriebener Superproll. Und trotzdem habe ich gerne Umberto Eco gelesen oder mir die Filme von Takeshi Kitano oder Jodorwosky angeschaut. Ich weiger mich da irgendwie zu glauben, dass die Menschen tatsaechlich verdummen. Allerdings habe ich im Moment nicht den Blick auf Menschen in dieser Altersklasse, den Du hast, weswegen ich da eigentlich keine ernstzunehmende Meinung habe.
Naja ich will auch nicht soweit gehen, und das einer ganzen Generation anhängen. Es ist halt nur ein Faktor, den man berücksichtigen sollte. Und wie gesagt eine beängstigende Entwicklung.
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Mr. Gameexperte
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Mr. Gameexperte »

Master Chief 1978 hat geschrieben:
Mr. Gameexperte hat geschrieben:
Spoiler
Show
Ich verstehe echt nicht, wie die meisten meinen können, sie würden Spiele nur wegen der Story spielen. Vielleicht gibt es auch einige unterschiedliche Definitionen von "Story".
Falls jemand wirklich fast ausschließlich durch die Story motiviert wird, empfehle ich das Spielen aufzugeben und sich mit wirklich guten Stories auseinanderzusetzen, welche zumeist in Filmen oder Büchern umgesetzt werden. Ein Mafia 2 kann noch so toll sein, es kommt im Leben nicht an Der Pate, Goodfellas oder Es war einmal in Amerika ran.
Auch ein Heavy Rain wird als Spiel mit toller Story und innovativem Ausgang angepriesen, dabei frage ich mich, wo man die Genialität in der Story sieht, die Dramaturgie ist natürlich etwas anderes und bei Heavy Rain nicht zu missachten. Und trotzdem ist auch hier die Story schlecht, ebenso wie in allen geläufigen Shootern (, Sport- und Rennspielen (welch ein Wunder)) und sogar in den meisten Rollenspielen ist die Story nur Mittel zum Zweck, anödend oder generisch. Nennt mir mal bitte Gründe, warum die Story von: Skyrim, Kingdoms of Amalur, Dragon's Dogma, Diablo 3 oder von sonstwas super und toll sein soll.
Es ist einfach schade, dass sich die gesamte Spielebranche einfach nichts Gutes diesbezüglich ausdenken kann. Jegliche Stories (Ausnahmen gibt es dennoch, ich weiß) gab es in der Form bereits in Spielen oder Büchern und das um ein Vielfaches besser, dabei würde ein Spiel doch so viel Potenzial bieten für ein immersives Abenteuer mit einer ausgeklügelten Story.
Also in einigen punkten gebe ich dir ja recht, die Storys in Videospielen erreichen eben noch nicht das hohe Niveau das mancher Film bietet. Aber ein Spiel wie Heavy Rain wird man wohl nicht wegen des Abwechslungsreichen Gameplays Spielen und nur weil dir noch keine Story in einem Videospiel gefallen hat muss das nicht für andere gelten oder?
Da sind wir jetzt wieder bei dem Punkt, wie man Story definiert. Heavy Rain bietet an sich eine Story, wie sie in jeder Tatort-Folge vorkommen könnte. Einzig das Storytelling macht aus Heavy Rain etwas Besonderes, auch wenn es bei mir nicht gezündet hat. Aber mich störts, dass die Stories per se nicht viel Substanz beinhalten. Und auch wenn das subjektiv klingt, so denke ich, dass man das auch allgemeiner sagen kann.
Auch wenn ich das Wort "Objektivität" in Bezug auf Spielen hasse, so denke ich, dass man trotzdem sagen kann, dass ein Pulp Fiction - ob man es mag oder nicht - ein weitaus umfassenderes Storygebilde hat als gefühlt 99,9% der Spiele.

Ich sage ja auch nicht, dass Stories in Games essentiell sind, und dass sie zwingend gut sein müssen. Mir gefällt beispielsweise die Leichtigkeit der Story der Unchartedspiele, auch wenn diese weder besonders noch komplex ist. Mir gefallen also durchaus Stories in Games, nur ist da zwischen Rezeption und Substanz zu unterscheiden.

Apropos: In welchen Spielen gibt es denn eine tiefergehende Story? Mir fällt grad leider nur Metal Gear Solid ein.
Eikant
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Eikant »

Hm, also in Zeiten von wirklich vielen Online Spielen ist das sicher verständlich, dass die Masse mittlerweile eher auf Charaktere geht, denn auf gute Stories.
Ich spiele selten reine Online Spiele, bin mit dem Amiga groß geworden und Spiele waren damals anders. Ich sage nicht besser, sondern bewusst anders. Ich genieße es immer noch sehr in gut gemachten Stories abzutauchen und die Welten wirklich zu erleben. Liegt dann vielleicht auch daran, dass ich seit Jahren Pen&Paper Spieler bin und da ist das ja auch so. Wenn man dann noch auf tolle Charaktere trifft, die in Erinnerung bleiben, umso besser. Teilweise gibts ja in Büchern, Spielen, Filmen, usw. Charaktere die einfach so unnachahmlich sind und zu dem Gesamtbild beitragen, dass die schon ein Abenteuer verdient hätten.
Ich persönlich weiß nicht, wie ich der Umfrage trauen kann, aber das, was ich da lese ist einfach traurig.
Ich erinner mich immer noch gerne an die Welten und Stories zurück, von Fallout 1 und 2, Planescape:Torment, Arkanum, Vampire: Bloodlines, S.T.A.L.K.E.R., usw...
Und wenn ich dann sowas wie Last of Us sehe, dann glaube ich eher daran, dass der BEdarf an guten STories da ist. Was nützen denn tolle Charaktere, wenn die Story einfach nicht passt?
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vienna.tanzbaer
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von vienna.tanzbaer »

5ancho hat geschrieben:
Kumbao hat geschrieben:
5ancho hat geschrieben:Was du als unnötigen Tiefschlag empfindest, erlebe ich leider als traurige Realität. Ich bin im Moment in Abendschule mit Anfang 20ern, welche quasi mit Technik aufgewachsen sind und eine Welt ohne Smartphone garnicht mehr kennen. Nicht nur, dass das Gedächtnis dieser Leute stark beeinträchtigt ist, die Aufmerksamkeit lässt deutlich zu wünschen übrig. Jedes mal wenn ich mich mit einem unterhalte ist der nach zwei Sätzen schon wieder mit jemand anderen am reden, bevor das eigentliche Gespräch beendet ist.
Es kann ja sein, dass du als nicht davon betroffener das Thema nervig findest aber unnötig ist es bei weitem nicht. Im Gegenteil, es ist noch viel zu wenig beachtet.

P.S. Danke für die lobenden Worte.
Ich glaube Dir das ungesehen. Allerdings faellt es mir immer schwer einer ganzen Generation Dummheit zu unterstellen. Mit Anfang 20 war ich auch ein hormongetriebener Superproll. Und trotzdem habe ich gerne Umberto Eco gelesen oder mir die Filme von Takeshi Kitano oder Jodorwosky angeschaut. Ich weiger mich da irgendwie zu glauben, dass die Menschen tatsaechlich verdummen. Allerdings habe ich im Moment nicht den Blick auf Menschen in dieser Altersklasse, den Du hast, weswegen ich da eigentlich keine ernstzunehmende Meinung habe.
Naja ich will auch nicht soweit gehen, und das einer ganzen Generation anhängen. Es ist halt nur ein Faktor, den man berücksichtigen sollte. Und wie gesagt eine beängstigende Entwicklung.
ich denke das ist kein generations-thema sondern ein generelles thema; ein rückgang der aufmersamkeitsspanne ist meiner meinung nach im allgemeinen über generationen hinweg zu beobachten... ganz gleich ob jung oder alt...
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greenelve
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von greenelve »

nostu hat geschrieben:The Walking Dead: Season 1, Episode 1 - 66%
Mass Effect 2 - 56%
BioShock Infinite - 53%
Batman: Arkham City - 47%
Portal - 47%
Mass Effect 3 - 42%
The Walking Dead: Season 1, Episode 5 - 39%
The Elder Scrolls V: Skyrim - 32%
Borderlands 2 - 30%

Das ist erschreckend ... Dass man bei "Skyrim" aufgrund der schieren Größe und den gefühlt unendlich vielen Nebenquests irgendwann die Hauptmissionen aus den Augen verliert, lass ich mir ja noch eingehen. Aber Großartige Spiele abbrechen wie "Mass Effect" oder auch "Bioshock Infinite", das einem am Ende den Kopf explodieren lässt ... das wirkt schon sehr seltsam auf mich. Oder werden die Spiele tatsächlich von derart vielen Zockern wirklich immer nur angespielt sodass diejenigen, die sich sehr für das Spiele tw. deutlich in der Minderheit sind?

:(
Auch in den 1990ern wurden nur gut die Hälfte aller Spiele bis zum Ende gespielt. Die Gründe dafür sind allerdings enorm vielfältig. Real Life Ablenkungen und generell Zeitmangel, verschiebende Priorität weil anderes Spiel interessanter ist, schlechtes Spiel, zu Schwer, zu Leicht, das Gefühl alles erreicht/gesehen zu haben, Bugs wie fehlerhafte Spielstände, zu lang und die Motivation sinkt, Story entfaltet sich nicht richtig und bevor es los geht ist die Motivation weg.

Wenn man sich selber betrachtet und warum man Spiele liegen lässt, kommen viele Ursachen zusammen. Und wenn man Gründe nennen will, warum es "mehr" wird mit Abbrechen, dann vielleicht mit der Vielfalt der Spiele. Indie, F2P, Esport* usw. haben das Angebot enorm erweitert. Die verfügbare Zeit allerdings ist gleich geblieben. Darunter "leiden" dann Singleplayerspiele.

*Esport im weitesten Sinne. Jeder, der den Ergeiz im Multiplayer hat besser zu werden, sich Videos anschaut, die eigene Spielweise analysieren. Obwohl man nicht zur Elite gehört, ist man "Sportler". Unterklassiger Esportler. >.>
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Re: GDC 2014: Die Geschichte in Spielen ist völlig überbewer

Beitrag von Mr. Gameexperte »

Meine Ansicht zu Stories in Spielen generell ist: Zwingt dem Spiel keine komplexe Story auf. So sehr ich diese auch mag und finde, dass diese in Spielen noch nicht häufig vertreten sind, so sehr stört es mich aber auch, wenn ich ein Spiel spiele, wo ich merke, dass die Entwickler hier gezwungen waren eine dramatische Szene einzubauen.
Das gesamte Zeug rund um Story stellt für mich in Games öfter nur Ballast dar. In Assassins Creed 2 bin ich bereits nach der Hälfte des Spiels storytechnisch ausgestiegen, in CoD schnarche ich bei jeder Cutscene ein und merke, wenn ich Far Cry: Blood Dragon spiele, wie angenehm es ist, in einem Spiel einfach mal rumzulaufen und ohne größere Hintergründe das Gameplay zu genießen, dito mit Dark Souls beispielsweise.
Ich verstehe generell nicht, woher der Anspruch kommt, jedes Spiel mit einer epischen Story auszustatten. Wenn ein Spiel etwas zu sagen hat (Beispiel Red Dead Redemption) oder gute Charaktere (GTA V), dann soll man mir diese Komponenten auch gerne präsentieren, aber wenn man die Story nur als Zweck benutzt, um mit dem Spiel Tiefe vorzugaukeln, dann sehe ich das als fehlgeschlagen.
Beispiel Tomb Raider. Es sollte eine emotionale Achterbahnfahrt mit Lara werden. Wo war sie? In den Cutscenes wird einem Moral gepredigt, während durchgehend geballert wird. Ein anderes Beispiel hierfür ist Spec Ops. Es kann mir keiner erzählen, dass er davon ergriffen war. Auch wenn ich bei 1-2 Szenen auch zusammengezuckt bin, so war der Tenor der restlichen 99% der Spielzeit ein Rumballern.
Und vom Storytelling in den meisten Indie-Games will ich gar nicht anfangen. Es gab zu viele Indiespiele, die ich durchgespielt habe und die micht kalt gelassen haben, weil einfach versucht wurde, eine Story, die super zu einem Film oder Buch passen würde, auf ein Spiel zu übertragen. Dabei war zumeist das Gameplay so lahm, dass man mittendrin eingenickt ist, da interessiert einen die Story auch nicht mehr wirklich (Beispiel: Thomas was Alone oder - auch wenns kein Indiegame ist - Alan Wake).

Fazit: Hört auf, euch unnötig eine leidige Aufgabe aufzubürden, liebe Entwickler und entwickelt Spiele, die einfach nur Spiele sind und nicht mehr sein wollen als sie können. Far Cry Blood Dragen, Call of Juarez Gunslinger und Dark Souls (und einige andere Games) waren so entschlackt von jeglichem "Rette die Welt", "Werde der größte Pirat", "Sei der Auserwählte" (auch wenn Letzteres bei Dark Souls eintritt, so wird das einem nur am Anfang und am Ende bewusst).
Jurassic Parker
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Kommentar

Beitrag von Jurassic Parker »

Ehrlich gesagt kann ich mich an kein Spiel erinnern, welches ich wegen der Story gespielt habe. Das Problem ist momentan nur, dass bei den meisten Spielen Gameplay, Story und Charaktere absolut für die Tonne sind.
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Mr. Gameexperte
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Re: Kommentar

Beitrag von Mr. Gameexperte »

Jurassic Parker hat geschrieben:Ehrlich gesagt kann ich mich an kein Spiel erinnern, welches ich wegen der Story gespielt habe. Das Problem ist momentan nur, dass bei den meisten Spielen Gameplay, Story und Charaktere absolut für die Tonne sind.
Stimme ich uneingeschränkt zu.