Armin hat geschrieben:
Gewonnen waeren mehr Spiele mit gut herausgearbeiteten Frauenfiguren.
Zugegeben: Ein Spiel mit einer gut geschriebenen Frauenfigur ist womöglich besser, als ein Spiel ganz ohne gut geschriebener Figur egal welchen Geschlechts. Womöglich deshalb, weil wie gesagt je nach Genre oder Spiel ein gut geschriebener Charakter vielleicht deplatziert ist. Die Motivation in einem Beat 'em up kann nur auf Gewalt oder Gegengewalt, meist in Form von Rache, beruhen und ist deshalb in jedem Fall fürn Arsch. Ohne diese Grundlage gäbe es allerdings das Genre nicht, was auch wieder schade wäre.

Allerdings bleibe ich dabei: Besser wäre es doch, Ungleichheit nicht mit neuer Ungleichheit, nur anders herum zu "bekämpfen". Es gibt da meiner Meinung nach kein kulturelles Konto für Frauen, auf dem die ganze ihnen angetane Gewalt in Spielen und anderen Medien gespeichert ist, und auf das man jetzt erst mal mit viel Gewalt oder Polemik gegen Männer einzahlen muss, damit so etwas wie Gleichheit hergestellt wird.
Ein bisschen stört mich die "Lesart" solcher Leute wie Anita, bei der sämtliche Inhalte eines Spiels danach durchsucht werden, ob man etwas negatives bezüglich Frauen darin sehen kann. Mit dieser Herangehensweise würde ich ganz schnell stundenlange Videos zusammenschneiden können, in denen dann Schlag auf Schlag zu sehen ist, wie weibliche Figuren hilflos erscheinen oder ihnen Gewalt angetan wird. So etwas ist aber doch sehr manipulativ und nicht sonderlich einer Deeskalation dienlich. Schließlich könnte ich anders herum allein aus zwei Spielereihen, Bloodrayne und Tomb Raider, ebenfalls mehrstündige Videos zusammenschneiden, in denen eine Frau massenweise Männer metzelt, bei Bloodrayne sogar in Form von Aussaugen und Amputieren.

Und aus diesem einen Prince of Persia-Teil hole ich mir dann die Szenen, in denen ich als Kerl dauernd von einer Frau gerettet werde, so dass ich gar nicht erst sterben kann. Wenn ich dann dabei wäre, könnte auch ruhig mal erwähnt werden, dass es eigentlich nur ein Spiel gibt, in dem fast ausschließlich Gewalt gegen Frauen eingesetzt wird, nämlich Operation: Matriarchy, während in den meisten Spielen Gewalt fast nur gegen Männer eingesetzt wird. Und so weiter. Der Punkt ist doch: Natürlich kann man einem Spiel wie Max Payne die DID-Trope zu Lasten legen. Man könnte aber auch schlicht zugeben, dass die Ermordung von Ehefrau und Kind in einem Actionspiel einen mindestens ebenso guten, wenn nicht sogar besseren Aufhänger gibt, wie die Rettung der Welt (was diverse Frauen ja mit einschließen würde) oder Alien-, Nazi-, Dämonen- und Russeninvasionen.