suppa hat geschrieben: ↑16.12.2018 16:23
Hallo,
Ich bin genau neu hier und wir möchten für unsere Kinder / Familie zu Weihnachten eine Switch kaufen!
Da wir 2 Kinder haben isst die Frage ob es sinnvoll ist sofort auch 2 Konsolen zu kaufen, da spätestens im Auto oder so der Streit los geht wer spielen kann?
Ist es sinnvoll oder gibt es auch andere Möglichkeiten?
Streit unter Geschwistern wer gerade spielen darf ist natürlich nicht unwahrscheinlich (aus eigener Erfahrung ^^), aber inwieweit das in deinem Fall die Investition von weiteren 300€ rechtfertigt kann von uns hier vermutlich niemand so recht beurteilen. Ich kann aber mal versuchen ein paar Hinweise zu geben, die dir die Entscheidung erleichtern.
1.) Zunächst mal ist es wie oben schon beschrieben grundsätzlich möglich an einem Gerät mit der Grundausstattung zu zweit zu spielen, soweit das jeweilige Spiel dafür geeignet ist. Zelda z.B. ist ein reines Einzelspieler-Spiel, Mariokart dagegen ist seit jeher ein Musterbeispiel für Multiplayer. Mario Odyssey z.B. hat zwar soweit mir bekannt ist einen Mehrspielermodus, das bedeutet aber in dem Fall nur, dass der zweite Spieler Marios Mütze als unterstützenden Charakter steuert und der erste Spieler quasi die Hauptarbeit macht - es ist also kein gleichberechtigter Modus. Was ich damit nur ausdrücken will ist: Beim lokalen Multiplayer an einem Gerät handelt es sich fast immer nur um einen Teil eines Spiels, manchmal ist dieser Teil größer und manchmal kleiner, du wirst jedenfalls möglicherweise die Erfahrung machen, dass vielleicht einer von beiden gerade mal mehr Lust hat sich mit dem Einzelspieler-Teil zu beschäftigen, und dann hast du die Querelen trotzdem.
2.) Beim mobilen Spiel an einer Switch werden die Controller (Joycons) links und rechts am Bildschirm abgenommen und quer gehalten als klassische (und etwas unbequeme) Pads verwendet. Das bedeutet aber auch, dass man, wie oben schon erwähnt, den Bildschirm irgendwo festmachen muss. An einem ruhigen Tisch kann man ihn auch einfach aufstellen, im Auto geht das nicht. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass bei der größeren Entfernung von den Augen Schrift schwierig zu lesen und das Bild schwierig zu verfolgen ist, besonders wenn das Auto wackelt. Vielleicht ist es das Alter bei mir, aber mich strengt das mit der Zeit an, wenn der Bildschirm zu weit weg ist. Zudem darfst du dich dann auf eine etwas nervige Geräuschkulisse einstellen, da dann vermutlich die Lautsprecher der Switch genutzt werden, während man zwei Geräten eher jeder Kopfhörer verwendet (außer natürlich du nimmst ein Y-Kabel). Ich würde sagen der Einsatzfall im Auto ist wahrscheinlich der, der am meisten für zwei Geräte spricht.
3.) Es ist möglich ein Gerät abwechselnd mit zwei verschiedenen Userprofilen und damit Spielständen zu benutzen. Dafür sollte man zwei User mit eigenem Nintendo-Account im System anlegen, die dann - anders als beim PC zuhause - nicht beim Einschalten, sondern vor dem Start eines Spiels ausgewählt werden. Dadurch können beide die gleichen Spiele nutzen und ihr Fortschritt in den Spielen ist dann voneinander getrennt.
4.) Ein Vorteil von 3.) ist, dass ihr, falls ihr dann doch mal eine zweite Switch anschafft, einen der User auf die zweite Switch übertragen könnt, wobei die Spielstände erhalten bleiben. Das geht nicht, wenn alles an einem Userprofil hängt.
5.) Downloadspiele die im eShop gekauft wurden sind an einen Account gebunden, was heißt, dass sie auf einem der beiden Geräte verbleiben. Es gibt Tricks, mit denen man Account-Sharing betreiben und Spiele auf zwei Geräten verwenden kann, allerdings muss einer von beiden dabei soweit ich weiß online sein, kann aber auch sein, dass ich das gerade verwechsle. Da kann vielleicht jemand anderes nochmal was zu schreiben. Es macht aber auf jeden Fall Sinn für zwei Kinder zumindest bei Einzelspieler-Spielen Module zu kaufen statt Downloads, da diese einfacher zu tauschen bzw. zu verleihen sind. Ein Nachteil ist natürlich, dass man die verlieren kann. Zu beachten ist jedenfalls, dass die Bundles die Nintendo selbst schnürt immer die Downloadversion dabei haben, nicht die Karte. Es gibt auch Bundles die die Händler anbieten, wo dann mal ein Spiel mit Verpackung dabei ist. Sollte man aber dennoch im Hinterkopf behalten.
6.) Lokaler Multiplayer mit zwei Geräten ist mMn zwar von der Ergonomie her grundsätzlich zu bevorzugen, hat aber auch mindestens einen gewichtigen Nachteil: Alle Teilnehmer brauchen dazu eine Kopie des Spiels. Damit sind natürlich wieder Mehrkosten verbunden. Wenn man zu, Start zwei Mariokart-Bundle kauft macht das vielleicht nicht so viel, weil man das Spiel quasi ohne Mehrkosten dazubekommt, aber es mag dann zukünftig Spiele geben, die man dann früher oder später zwei Mal einplanen darf - Und gerade Nintendos eigene Titel sind nicht unbedingt dafür bekannt, schnell an Wert zu verlieren.
7.) Für lokalen Multiplayer mit mehr als zwei Spielern brauchst du eine entsprechende Anzahl Pads. Das können weitere Joycons sein, oder aber auch der Pro-Controller (bisschen teurer, aber sehr bequem und kabellos), oder auch kabelgebundene Controller für den USB-Slot, die dann aber natürlich nur im Dock am Fernseher funktionieren. Abhängig vom Spiel sind bis zu 8 Spieler möglich, das ist aber wieder von Spiel zu Spiel verschieden.
8.) Als Elternteil solltest du dir die Kontrollmöglichkeiten der Switch für Eltern mal ansehen:
https://www.nintendo.de/Hilfe/Nintendo- ... 97330.html
Es gibt da z.B. eine Smartphone-App an die du das Gerät binden kannst um etwas Übersicht über Inhalte und Spielzeit zu erhalten - und im hoffentlich nicht eintretenden Notfall auch aus der Ferne abschalten zu können. Wie weit du das treiben willst bleibt dann natürlich dir überlassen. Kinder mal eine Grenze überschreiten zu lassen muss ja auch nicht der Weltuntergang sein. Es ist jedenfalls eine gute Idee, die Möglichkeiten zu kennen.
Ich hoffe das verwirrt dich jetzt alles nicht noch mehr, aber ich denke das sind die wesentlichen Punkte, die es da zu beachten gibt. „Sinnvoll“ sind zwei Konsolen in jedem Fall, also in dem Sinne, dass man davon auch echte Vorteile hat. Aber natürlich sind das dann auch 600€ und das ist kein Pappenstiel. Zumal auch noch Zubehör dazukommen kann, das man nicht unbedingt teilen kann, wie z.B. Taschen zum Transport. Ein Kompromiss wäre erstmal mit einer zu starten und dann zu sehen, wie sich das entwickelt. Wenn man zwei User anlegt hat man später immer noch alle Möglichkeiten offen. Auf der anderen Seite ist nur einmal im Jahr Weihnachten.