Die Neue Schule - Chancen und Evolution

Von Monkey Island über Black Mirror bis Heavy Rain!

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crewmate
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Die Neue Schule - Chancen und Evolution

Beitrag von crewmate »

Der Begriff neue Adventureschule tratt zum ersten Mal in Verbindung mit "Fahrenheit" auf (zumindest bei 4P).
Weniger klassische Rätsel ala "benutze Waffe an Mensch" oder knacke den abgefahrenen Apparat,
sondern neue Formen des Interagierens. Quick time Events, gehasst bis nervtötend sind einer diese Wege.

Neben QuanticDreams QTE verseuchten Produktionen, aktuell Heavy Rain, daneben den Shenmue Konkurent "The Nomad Soul"
zählen auch Lexis Numérique "Experience 112" und Produktionen
des kürzlich geschlossenen japanischen Studios CING (Hotel Dusk, Another Code) dazu.
Die neue Schule macht Adventures Konsolenfähig, was PC-Trollen nicht schmeckt.
Gab es in der Vergangenheit nur einzelne Ports wie "Maniac Manson" für den C64
oder "Baphomets Fluch" für die Playstation und 3DO
erscheinen Another Code, Hotel Dusk, Heavy Rain oder das actionlästige Zack&Wiki
sogar exklusiv für Konsolen wie PS3 oder Wii.


Für mich sind Adventures mein Stammgenre. Die trockenen Jahre verbrachte ich mit dem Nachholen
der Klassiker wie "Prisoner of Ice" oder "Maniac Mansion" über ScummVM.
Wer weiß, wie es ohne die neue Schule heute um Adventures stehen würde?
Vielleicht wäre die alte Schule um Daedalic, Telltale oder Future Games nie wieder aufgetaut.
Einige Jahre hatte der Massenmarkt offensichtlich die Schnauze voll von Adventures (und Bock auf Shooter).

Wichige Vertreter:
Fahrenheit
Heavy Rain
Experience 112
Another Code
Hotel Dusk
Zack & Wiki
Silent Hill: Shattered Memories

Shattered Memories deshalb, weil die Serie mit dem Wii Teil sich zum Adventure hinwendet.
Die Action ist passiver geworden ohne Waffen. Stattdessen wird das Handeln vom Spielinternen Psychologen ausgewertet.
Starre ich einer Polizistin auf die Titten, in die Augen oder auf ihre Waffe?
Wie reagiere ich auf Rorschach Tests? Und daneben haben klassische Rätsel einen höheren Anteil.
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Adreena
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Re: Die Neue Schule - Chancen und Evolution

Beitrag von Adreena »

Crewmate hat geschrieben:Wer weiß, wie es ohne die neue Schule heute um Adventures stehen würde?
Vielleicht wäre die alte Schule um Daedalic, Telltale oder Future Games nie wieder aufgetaut.
Einige Jahre hatte der Massenmarkt offensichtlich die Schnauze voll von Adventures (und Bock auf Shooter).
Ich glaube nicht, dass die "alte Schule" ohne die "neue Schule" in Vergessenheit geraten wäre, das scheint eher eine Parallelentwicklung zu sein.

Es wurden schon immer viele "klassische Adventure" veröffentlicht, nicht alle von guter Qualität und nicht alle wurden ähnlich beachtet wie Book Of Unwritten Tales oä., aber es gab/ gibt da unabhängig von einer "neuen Schule" eine recht produktive Szene. Man schaue sich nur die Test- Liste vom Adventure- Treff an.
Einige Spieleserien fanden ihren Anfang schon vor Fahrenheit und Co. und es scheint eher so zu sein, dass sich das Adventure- Genre in bestimmten, vorrangig europäischen Ländern, größerer Beliebtheit erfreut.

Als PClerin fühle ich mich jedenfalls nicht unterversorgt und sollte das Genre durch HR noch weiter belebt werden, so kann das nur gut sein. :)

Als nächstes stehen dann wohl die Vieh- Chroniken an. :)
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crewmate
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Beitrag von crewmate »

Ich meine damit eher die Entwicklung der alten Schule.
Mit Grim Fandango (Tim Schafers letztes Adventure) war irgendwie erstmal feierabend.
Doom, Quake und Duke Nukem übernahmen die Spielewelt.
Runaway war das erste Adventure, das wieder bei mir auf den Schirm kam
und das war 2004.
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Adreena
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Beitrag von Adreena »

Allerdings gab es vor Runaway, das ja bereits 2002 erschien, noch Spiele wie Baphomets Fluch 2 und etwas ungewöhnlichere Projekte, wie In Memoriam (an das ich bei der aktuellen Kopierschutz- Diskussion immer denken muss, nicht weil es einen derartigen KS hatte, es aber heute dennoch wegen der Internetanbindung unbrauchbar geworden ist ;))
Ich glaube, Black Mirror erschien auch zu dieser Zeit. Und Syberia. Gabs nicht auch noch einen Monkey Island- Teil im neuen Jahrtausend? (Teil 4?)
Ich bin bei Jahreszahlen nicht so gut. ;)

Kann sein, dass ich dich da falsch verstanden habe. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass das Adventure- Genre widerstandsfähiger und besser gepflegt ist, als so manch anderes Genre.
Aber es stimmt: nach dem wunderbaren Grim Fandango war nach 1998 erstmal ein paar Jahre Pause im Genre.
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Mindflare
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Beitrag von Mindflare »

Der große Punkt ist, dass die klassischen Adventures mit denen hier so viele groß geworden sind, international nicht mehr ankommen. Genau wie bei Aufbauspielen kommt da fast alles an guter Ware aus deutscher Produktion. In der übergangsphase gab es dann verständlich wenige Spiele. Der Markt war nicht groß (oder sicher) genug, um qualitative Projekte finanziert zu bekommen. Umso mehr freut es mich, dass dieser Mut belohnt wurde und sich Entwickler wie Daedalic etablieren konnten.

International haben wir aktuell gerade einmal Heavy Rain. Und selbst da bin ich nicht sicher, ob das jetzt wirklich schon ein Adventure ist. Überschneidungen gibt es, die gibt es aber auch mit einem Rollenspiel. Davon mal ab kann ich aber sagen, dass die Spielemechanik von HR in Kombination mit Inventarrätseln und Dialogen ohne Zeitdruck ein wirklich gutes Gerüst für ein modernes 3D-Adventure bieten würde.
goodbye
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