Mal ein guter Artikel über Games

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Dark_Randor
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Mal ein guter Artikel über Games

Beitrag von Dark_Randor »

In Zeiten der Boulevardpresse ist es doch mal schön, einen, (wie ich finde), ziemlich guten Artikel... Nur der erste Satz ist ein wenig reißerisch^^ Handelt auch nicht von "bösen Killerspielen", sondern geht um Gewinne usw, ist aber ziemlich interessant und gut gemacht... Bei Interesse:


http://www.zeit.de/2010/25/Computerspiele

Einfach mal durchlesen, Meinungen würden mich interessieren^^

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Masakado
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@Kaufrausch in Fantasia

Beitrag von Masakado »

Der Artikel ist interessant, ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl, um aufzuzeigen wie sich die Spielebranche entwickelt.

Die Option der online kaufbaren Güter in MMOG's stören mich persönlich nicht.
Zum einen habe ich kaum Erfahrung mit MMO's und zum anderen würde ich mein Geld nicht für minimale Zusatzinhalte, sondern höchstens für Add-ons ausgeben.

Problematisch wird diese Entwicklung meiner Ansicht nach erst, wenn sämtliche Hersteller verstärkt versuchen mit solchen Langstreckenpferden zu punkten und somit den klassischen Singleplayer-Titeln den Rücken zukehren.
Aber wie bei jedem Markt, wird auch dieser irgendwann gesättigt sein und dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen.
Dann werden die einen Projekte eingestampft, die anderen wachsen noch ein wenig und irgendwann muss dann wieder etwas neues her.


Ich denke die Entwicklung wird noch eine Weile lang zweispurig verlaufen:

Auf der einen Seite die Titel, die auf Grafik, Gameplay und Singleplayer-Emotionen setzen. Mitreißende Titel die auch offline wunderbar funktionieren.

Und auf der anderen Seite die MMOG's, Flashgames, App's und Free-MMO's. Die unter anderem durch kaufbare Zusatzinhalte die Spieler bei Laune und die Server am laufen halten.


(Das war jetzt nur darauf bezogen, mit welchen Spielen die großen Firmen ihre Entwicklung finanzieren können. Die kleinen Projekte habe ich mal aussen vor gelassen.)
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KONNAITN
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Re: Mal ein guter Artikel über Games

Beitrag von KONNAITN »

Im Grunde zwar nichts neues, aber ein guter Überblick mit interessanten Beispielen. Dass man heute nur mit einem Polygonpferd 3,5 Mio Dollar verdienen kann, ist schon irgendwie absurd.
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Alking
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Re: Mal ein guter Artikel über Games

Beitrag von Alking »

Dark_Randor hat geschrieben:In Zeiten der Boulevardpresse ist es doch mal schön, einen, (wie ich finde), ziemlich guten Artikel... Nur der erste Satz ist ein wenig reißerisch^^ Handelt auch nicht von "bösen Killerspielen", sondern geht um Gewinne usw, ist aber ziemlich interessant und gut gemacht... Bei Interesse:


http://www.zeit.de/2010/25/Computerspiele

Einfach mal durchlesen, Meinungen würden mich interessieren^^
Super Artikel. Gerade was virtuelle Güter angeht finde ich das echt interessant. Zu dem Thema habe ich auch mal einen Artikel verfasst den ich jetzt einfach mal hier poste, weil es doch irgendwie passt:

Diebstahl im Internet – WoW wird zum Tatort

Nein, ich meine hiermit nicht den Tatort in der ARD sondern einen ganz realen, vielen Gamern auch bekannten Tatort im Internet: World of Warcraft.
Während viele Jahre lang das Internet nicht nur von den Usern sondern auch von der Politik völlig unterschätzt wurde und kriminellen Machenschaften Tür und Tor geöffnet waren und weiterhin sind, sind nun nicht nur Online-Banker Opfer sondern auch der Otto-Normal Spieler. Unterschätzt ist dabei genau das richtige Wort. Man schätzt das Internet ja sehr als tägliches Medium und ohne Komplettvernetzung geht heute ja gar nichts mehr. Aber man hat auch vieles unter den Tisch fallen lassen. Denn wie kann es sonst sein, dass das Internet erst nach und nach von einem rechtsfreiem Raum in ein geregeltes Netz verändert wird?
Um das Problem speziell in Hinblick auf WoW zu verdeutlichen komme ich erst mal zu dem Beispielfall, der aber tatsächlich einem Freund von mir passiert ist. Nennen wir diesen Freund mal Bernd.

Bernd spielt WoW und das sehr erfolgreich. Hat mehrere Chars (das bedeutet Charaktere im Spiel) und ist mit allen in den höheren Levelregionen unterwegs. Nicht nur das, er spielt auch in einem „Clan“ und ist dort sehr erfolgreich. Im Zuge seiner Spielzeit, die nun Gesamt schon einige Wochen beträgt, hat er viele zum Teil auch sehr begehrte Inventargegenstände gesammelt, die bei WoW richtig viel Geld/Gold wert sind. Dem entsprechend staunte er nicht schlecht, als er dann eines Abends seinen Account an machte und dort keinerlei Rüstungen mehr vorfand und auch keinerlei Gold. Nach kurzer Rücksprache mit seinen Clanmembern war es klar, dass hier kein Systemfehler vorlag, sondern gezielt geklaut wurde. Und genau diesen Umstand machen sich immer öfter Kriminelle zu Nutzen. Dabei laufen sie nicht als Dieb in der WoW Welt herum, sondern sitzen als „Dieb“ ganz real vor dem PC, hacken sich in einen tollen Account ein und verkaufen dann die ganzen tollen Rüstungen und Waffen. Dann haben sie nämlich WoW Gold was man wiederum auf Ebay für reales Geld verkaufen kann. So ist es Bernd passiert und das fand er gar nicht gut, vor allem weil er nicht gegen vorgehen kann, da dieser „Diebstahl“ nicht rechtlich geschützt ist. Tja und Bernd wusste nicht wie er sich weiter helfen konnte, außer sich an Blizzard zu wenden und den Fall zu schildern. Dass er hier aber nicht mehr tun konnte, um den Dieb festzunageln oder ähnliches, war für ihn doch sehr verwunderlich und machte ihn nicht zu Unrecht wirklich wütend.

Aus juristischer/rechtlicher Sicht ist das Ganze aber wirklich ein ordentlicher Fall, zu dem man Seitenlang referieren könnte. Ich versuche hier aber nur mal eine kurze Darstellung des eigentlichen Problems und vor allem will ich zeigen, dass das Strafrecht was wir haben, im Internet nur selten funktioniert.
Der strafrechtliche Tatbestand des Diebstahls nach dem §242 des Strafgesetzbuches setzt die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache voraus. Und das liegt ja hier nicht vor. Hier wurde eine virtuelle fremde Sache verhökert und das damit erlangte virtuelle Gold in reales Geld umgesetzt. So macht man aus einer Feuerrüstung mal eben WoW Gold und dann reale Euros ohne dabei auch nur vor die Tür zu gehen. Ist doch super denkt sich dabei jeder Kleinkriminelle.
Wenn man im wirklichen Leben einem anderen die Uhr wegnimmt und sie dann verkauft ist ein Diebstahl jedenfalls problemlos einschlägig sowie auch die Hehlerei gegeben. Was macht man aber im Internet? Wieso gibt es immer noch kein Internetstrafrecht? Wieso kann Bernd nicht zur Polizei gehen und Anzeige erstatten?

Ja, wir sind im Jahr 2010 und genau das ist nicht möglich. Wenn man das ganze trocken betrachtet, schlägt man die Hände über dem Kopf zusammen, dass hier noch kein Politiker in der Gesetzgebung tätig geworden ist. Alle reden nur über die armen großen Firmen ala EA oder Ubisoft, welche gerade ganz aktuell mit irgendwelchen Brennschutzsystemen und ständiger Internetanbindung beim Spielen für Schlagzeilen sorgen. Dabei ist es sicher ein Unding, dass PC Spiele immer noch derart Raubkopiert werden und ein Vorgehen gegen Raubkopierer nur verständlich, da großartige Spiele auch großartige Summen verschlingen und mittlerweile fast teurer als Hollywood Filme sind und dazu noch in manchen Fällen eine längere Produktionszeit vorliegt. In diesem Ganzen Wahn nach immer mehr Schutz des Produktes „Spiel“ wird aber der Kunde völlig vergessen. Wie schützt man einen Spieler vor verbrecherischen Absichten? Über diese Problematik muss man sich spätestens jetzt mal Gedanken machen. Hierzu müsste eigentlich eine IP Überwachung eingesetzt werden, die jede IP Adresse speichert, die auf einen Account zugreift, wie eben in Bernds Fall geschildert. Diese IP könnte man dann zurückverfolgen. Ob das jetzt die Lösung des Problems ist bezweifle ich, gerade weil diese Angriffe vom Internetcafe ausgehen könnten beziehungsweise IP Adressen auch manipuliert werden können. Aber, es wäre ein erster Schritt. Die Einsetzung eines Internetstrafrechts, die auch die Hehlerei im Internet und auch den Diebstahl eines virtuellen Gegenstandes schützt, müsste darauf folgen. Denn erst dann könnte Bernd im realen Leben zur Polizei fahren, Anzeige aufgeben und diese dann Ermittlungen anstrengen.

Meines Erachtens ist das alles schon zu spät, wie ich oben schon des Öfteren erwähnt habe. Denn sein wir mal ehrlich, das Internet ist zwar toll, das Onlinespielen noch toller, aber sobald es um Datenspionage, Datendiebstahl und so weiter geht ist man schnell machtlos als „kleiner Mann“ und kann einfach nichts machen. Aber das Thema Datenschutz, gerade nach den vergangenen News über Datenspionage auch durch Hersteller wie UbiSoft und Sony während des Online-Gamings, bedarf eines weiteren Artikels. Denn da ist sicherlich genauso viel im argen wie bei WoW.

Achso, Bernd hat übrigens seine ganzen Rüstungsgegenstände wiederbekommen, Blizzard hat da ganz schnell und unkompliziert reagiert. Nichts desto trotz hat irgendein Krimineller sich unrechtmäßig bereichert und das sicherlich nicht im Sinne eines jeden Spielers. (by Alking)
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Zulustar
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Re: Mal ein guter Artikel über Games

Beitrag von Zulustar »

Alking hat geschrieben:
Dark_Randor hat geschrieben:In Zeiten der Boulevardpresse ist es doch mal schön, einen, (wie ich finde), ziemlich guten Artikel... Nur der erste Satz ist ein wenig reißerisch^^ Handelt auch nicht von "bösen Killerspielen", sondern geht um Gewinne usw, ist aber ziemlich interessant und gut gemacht... Bei Interesse:


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Wirklich gut geschrieben, Blizzard könnte etwas dagegen unternehmen, nämlich eine digitale ID für ihr Gold einführen, jedes stück Gold, kann dann einem User/account zugeordnet werden und über wenige klicks könnte man sehr schnell den Weg des Goldes zurückverfolgen, es ist ja noch auf dem Realm, man kann es ja nicht wegbringen, es liegt auf irgend einem der 9,9 mio twinkchars. Aber das ist Blizz zuviel Arbeit wahrscheinlich und die unannehmlichkeiten jucken Blizzard ja nicht, leute die gehackt wurden sind ja dank ihres "clanzwangs" ja in der "notsituation" sich alles wieder neu zu besorgen und die sicherheit hoch ist das sie ingame bleiben werden und wahrscheinlich bevor sie aufhören würden zu spielen wegen eines solchen Vorfalls, ändern die lieber das PW noch 5 mal mehr um sich abzusichern.
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Beitrag von Lege Artis »

Noch lebt die Spielewirtschaft gar nicht mal schlecht von Abo-Gebühren oder dem Verkauf von Datenträgern. Sie macht damit fast doppelt so viel Geld wie die globale Musikindustrie. World of Warcraft etwa hat so viele Spieler wie Griechenland Einwohner: Mehr als elf Millionen durchstreifen die mittelalterlich anmutende Welt Azeroth für monatlich 13 Euro. Oder Modern Warfare 2: Die jüngste Folge des Kriegsspiels Call of Duty spielte mehr Geld ein als jeder einzelne Harry-Potter-Film an der Kinokasse. In der Geschichte Hollywoods waren gerade mal drei Streifen kommerziell erfolgreicher als dieser digitale Spielplatz für Freizeit-Marines, die sich nach Feierabend gern mal ein paar schwer bewaffnete russische Nationalisten zur Brust nehmen wollen.

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Zulustar
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Beitrag von Zulustar »

Lege Artis hat geschrieben:
Noch lebt die Spielewirtschaft gar nicht mal schlecht von Abo-Gebühren oder dem Verkauf von Datenträgern. Sie macht damit fast doppelt so viel Geld wie die globale Musikindustrie. World of Warcraft etwa hat so viele Spieler wie Griechenland Einwohner: Mehr als elf Millionen durchstreifen die mittelalterlich anmutende Welt Azeroth für monatlich 13 Euro. Oder Modern Warfare 2: Die jüngste Folge des Kriegsspiels Call of Duty spielte mehr Geld ein als jeder einzelne Harry-Potter-Film an der Kinokasse. In der Geschichte Hollywoods waren gerade mal drei Streifen kommerziell erfolgreicher als dieser digitale Spielplatz für Freizeit-Marines, die sich nach Feierabend gern mal ein paar schwer bewaffnete russische Nationalisten zur Brust nehmen wollen.

o.O
Was meinst du LA warum heutzutage, Grosse Majorpublisher Bankenähnliche Strukturen und Führungsstrukturen aufweisen?
Die Geldsummen mit denen Publisher umsich werfen, stellen mittlerweile manche Landesbank in den Schatten.
Kein Wunder warum immer mehr auf den Moneyzug aufgesprungen sind, Quantität statt Qualität wohin man schaut, nicht 1 Titel der perfekt bis zum Ende entwickelt ununterbrochen wiederfasziniert, wenn man sich die Videospielwelt in den letzten 5-10 Jahren anschaut.
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johndoe979851
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Beitrag von johndoe979851 »

Zulustar hat geschrieben:Was meinst du LA warum heutzutage, Grosse Majorpublisher Bankenähnliche Strukturen und Führungsstrukturen aufweisen?
Die Geldsummen mit denen Publisher umsich werfen, stellen mittlerweile manche Landesbank in den Schatten.
Kein Wunder warum immer mehr auf den Moneyzug aufgesprungen sind, Quantität statt Qualität wohin man schaut, nicht 1 Titel der perfekt bis zum Ende entwickelt ununterbrochen wiederfasziniert, wenn man sich die Videospielwelt in den letzten 5-10 Jahren anschaut.
Einfach einmal nicht das kaufen was diese Geldsäcke uns andrehen wollen. Virtuelle-Items für Spiel, Zusatz-DLCs. Spiele werden weiter leben, selbst wenn EA, Activison & Ubisoft alle gemeinsam pleite gehen. Spiele werden weiter leben selbst wenn Nintendo, Sony & Microsoft pleite gehen. Es gibt Menschen mit Herzblut die Spiele programmieren, teils in kompletter Eigenregie und zum Teil sogar umsonst. Da gibt es I Wanne Be The Guy als richtig tolles Gratis-Spiel.VVVVVV kostet Geld und ist jeden Cent wert. Battle Kid: Fortress of Peril das neuste NES Spiel (als Cartridge erhältlich) und für mich das Spiel des Jahres.

Lassen wir uns nicht abzocken und uns auch nicht bange machen, dass wenn wir den Schund nicht konsumieren keine Spiele mehr bekommen.

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