Sportsgeist....oh, du armer!

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4lpak4
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Beitrag von 4lpak4 »

fridolin85 hat geschrieben:Das ausnutzen der eigenen Stärke und Erfahrung in Spielen merke ich besonders oft bei Warcraft3 TD Matches.
Ich zocke diese unterschiedlichen TD Varianten sehr gerne (Randgruppen TD ftw \o/). Da es hier oft sehr wichtig ist als Team zusammen zuarbeiten. Man muss sich nicht unbedingt über Teamspeak absprechen oder viele bestimmte komplexe Taktiken befolgen. Aber ich spüre oft ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl. Manchmal mehr, manchmal weniger.
Wenn jeder Spieler die Regeln kennt und dementsprechend seine Tower platziert und der Gegner abgewehrt werden kann, dann ist alles in Butter. Match vorbei, "GG", "rmk?", "y!", "name?" ....

Gleiche TD-Variante mit neuen Spielern, darunter EIN Neuer, der die Regeln nicht kennt und das Ungleichgewicht in den Teams macht sich langsam bemerkbar:
(von allen Spielern auf der Minimap ständiges Alt-Taste+li Maustaste klicken zu sehen)

"omg"
"fuck noob"
"wie der baut"
"no maze, moron"
"rmk?...... fuck"
"idiot"
"wegen dem verlieren wir jetz, rmk? name?"
"sucker"
"hey douchebag, type -see rules"
"ein Frostie reicht"
"aura up"
"ich sagte ich DMG du SPEED"
"wäre schön wenn du leavst, aber gib uns dein geld"
"build in centre"
"nicht blocken"
"-air"
"IN CENTRE"
"was für ein boon"
....
....
....
....

Nett ist das wirklich nicht, vorallem da sich die TD's untereinander auch nicht immer ähneln und man sich erst einmal reinarbeiten muß. Bei den ganzen TD's die ich wie oben erlebt habe, gab es nicht einen der sich die Mühe gemacht hat dem Neuen zu erklären was hier beachtet werden muß.
Bei LAN-Partys wurde es dann immer so gemacht das der Experte ein Handikap auferlegt wurde (Unterzahl, Tor/Punktevorsprung für die anderen,....). Gewolltes "schlecht spielen" mag vielleicht fair klingen aber ich fühl mich eher wie ein Idiot wenn ich weiss das der Typ mir in diesem Moment eigentlich einen Headshot geben könnte aber er sich von mir abknallen lässt.
wenn man bei wc3 nette spieler sucht hat man eh schon verloren. ich spiele seit 2 jahren gern und oft dota, und hab gestern meine allererste runde mit echt freundlichen leuten absolviert. die probleme fangen an wenn man ein falsches item kauft, weil man sich mit dem char net so auskennt. dann heißts "are you retarded?". was ich auch ganz unwitzig fand, war als ich 2 kills hatte und dann selbst gekillt wurde. man muss sagen, dass ich der erste kill der gegner war. und urplötzlich war nen votekick gegen mich im gange. bin dann selber gegangen. wer mich nicht will, der soll mich nicht haben. da bin ich nicht zimperlich. wenn nicht gerade banlist ist und die mitspieler anfangen mich zu beleidigen, dann bin ich abeer sofort drausen. und jetzt kommt mir nicht mit "das zerstört das ganze spiel!", weil ich muss mir echt nicht beleidigungen von irgendwelchen kleinen hoden am anderen ende der welt anhören. das besondere an dota ist, dass es wohl das einzige spiel ist, wo innerhalb der ersten 2 minuten rumgeschrien wird "omg, xxxx is a noob -.-".
und was da auch lustig ist, sind die typen, die einem die schuld für ihren eigenen tod geben. beispiel: teammember und ich haben unter 100 hp. der gegner ist allein, höhere stufe, aber volle hp. er greift an, wir beide flüchten, teammember ist zu langsam, wird getötet. dann wird gefragt "omg xxxx you fag, why didnt you help me!". HA, WIE DENN?? SOLLEN BEIDE DRAUFGEHEN???? oder wenn der teammember in die gegnerhorden rennt und ich grad auf ner anderen lane bin, weil da niemand ist, dann is auch das geschrei groß. besonders musste ich mal lachen, als sich jemand beschwert hat, dass die spieler in einem "noobs only" match über die inkompetenten mitspieler beschwerte. was auch keinen spaß macht, sind die typen, die sich permanent über ihre mitspieler beschweren, einmal sterben und mit dem kommentar "my tema are noobs" leaven.

also, über die dotaspieler kann man sich echt den ganzen tag aufregen, und zwar aus nur einen grund: die könen auf teufel komm raus nicht verlieren.
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LordBen
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Beitrag von LordBen »

Crewmate hat geschrieben:Die 'eSportler' stellen sich scheinbar gerne als etwas elitären dar.
Ein Club, in den man nicht reinkommt. Auf der anderen Seite fordern sie von Politik und Gesellschaft anerkennung
und wettern, wenn es mal wieder Hysterie gegen Killerspiele gibt und eine Stadt ein LAN Turnier absagt.
Das ist totaler Blödsinn. Im E-Sport gehts wie in jedem anderen Sport um reglementierten Wettkampf. Wer genug Fleiß/Zeit investiert spielt weiter oben mit, ganz einfach. Wie der E-Sport in Zusammenhang mit der Killerspielhysterie steht musst du mir erklären.
Es muss ja noch nicht mal jemand neues sein.
Stellt euch mal bei xboxlive als etwas anderes vor als ein heterosexueller Weißer aus der Mittelschicht.
lmao, nigga

Das ist euer Image. Wenn ihr daran nicht arbeitet, lebt mit den Konsequenzen.
Das ist das Image dass dem E-Sport von Unwissenden aufgedrückt wird. Daran kann man leider nichts ändern.
Another day, another try, but remember: SHOOT OR DIE!
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DM1664
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Beitrag von DM1664 »

Ich bin ja so mit ziemlich allem einverstanden was hier bisher geschrieben wurde.

Es geht mir hier auch weniger darum irgendwen ändern zu wollen, das wäre auch ziemlich naiv von mir. Und in einer utopischen Welt wo plötzlich alles Friede-Freude-Eierkuchen ist, sind wir auch nicht.

Es ging mir hier auch mehr um die Thematik an sich.

3 Punkte:

1) Solange das Spiel es zulässt, werden natürlich User die Vorteile soweit ausnutzen, auch wenn es nicht unbedingt im Sinne der Entwickler war:
bestes Beispiel sind halt die Respawn-Punkt-Camper.
Da kann man noch so gut sein, du hast halt null Chancen zu entkommen.

2) In der Tat gibt es halt einige Spieler die viel (zuviel?) Zeit haben und jeden Pixel auswendig kennen. Auch hier hast du in der Regel schon verloren. Solche Leute haben für Anfänger/Neulinge/"Noobs" in der Regel am wenigsten Verständnis. Und denen ist es auch ziemlich egal, dass sie selber mal klein angefangen haben und sich wahrscheinlich darüber aufgeregt haben, dass sie von den damals erfahreneren Spielern eins auf die Glocke bekommen haben.

3) Ich selber spiele in erster Linie um Spaß zu haben....habe aber genug Ehrgeiz um soweit es geht immer zu gewinnen. Ich werde keinen Anfänger, oder andere, nur gewinnen lassen weil sie nicht gut genug sind.
Nichtsdestotrotz habe ich allerdings, und das bemängel ich halt gewaltig, noch genug anstand um nicht alle Mittel (sprich unfaire: seien es Camper-Methoden, Bugusing, etc....) einzusetzen.
Wo würde da noch die Herausforderung liegen? Ich würd mir auch nie ein Lösungsbuch kaufen oder auch Cheats nutzen. Wozu dann noch spielen?
Wahrscheinlich liegt auch daran, dass halt für viele Spieler, die Herausforderung gegen andere Spieler anzutreten keine mehr sind, und nur noch "Spaß" dabei empfinden können, letztere durch den Dreck zu ziehen. Oft geht es dabei nicht einmal um das gewinnen. Sie sind einfach nur glücklich wenn andere sich aufregen.


Komplett was anderes:

Ich habe WoW ca. 3 Jahre, mit Unterbrechungen, gespielt. War zwar gerne solo unterwegs, doch für die Instanzen hat man natürlich auch andere Leute gebraucht. Raids habe ich eher selten absolviert, da mir immer die Zeit gefehlt hat.
Dementprechend hatte ich natürlich auch keine Non-Plus-Ultra-Ausrüstung. Aber schon da hat es meistens angefangen:
Beleidungen, geflame, usw...Wenn du mal nicht alles perfekt miteinander kombiniert hast, wurdest du gleich in die unterste Schublade gesteckt. Teilweise musstest du Mathematik studiert haben um alle Aufwertungen deiner Ausrüstung zu perfektionieren. Dazu hatte ich weder Zeit noch Lust. Soweit es ging habe ich mit Freunden gespielt. Doch sobald du mit Fremden spielen wolltest, haben dich meisten nur noch belächelt. Ob du gut oder schlecht spielst, war denen ziemlich egal....man hat dich einfach nicht in die Instanzen mitgenommen.
Seit einem Jahr spiele ich zwar nicht mehr, lese mir aber hin und wieder die Foren durch und kann nach wie vor das gebashe gegen andere Spiele miterleben und kann nur noch müde lächeln.
Zuletzt geändert von DM1664 am 13.05.2010 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
"Zitate in der Signatur sind wirklich albern und überflüssig."
P. Machinery

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crewmate
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Beitrag von crewmate »

DM1664 hat geschrieben:Ich bin ja so mit ziemlich allem einverstande
3) Ich selber spiele in erster Linie um Spaß zu haben....habe aber genug Ehrgeiz um soweit es geht immer zu gewinnen. Ich werde keinen Anfänger, oder andere, nur gewinnen lassen weil sie nicht gut genug sind.
Nichtsdestotrotz habe ich allerdings, und das bemängel ich halt gewaltig, noch genug anstand um nicht alle Mittel (sprich unfaire: seien es Camper-Methoden, Bugusing, etc....) einzusetzen.
Du kannst den Leuten helfen in denen du ihnen übers Head Set sagst,
Hey, probiers doch mal so und so.
Bei einer UFC Runde hat ein Kollege uns ein paar Kombos gezeigt,
damit wir überhaupt eine Chance haben. Oder was man macht, wenn man in einem Griff ist.
LordBen hat geschrieben:
Crewmate hat geschrieben:Die 'eSportler' stellen sich scheinbar gerne als etwas elitären dar.
Ein Club, in den man nicht reinkommt. Auf der anderen Seite fordern sie von Politik und Gesellschaft anerkennung
und wettern, wenn es mal wieder Hysterie gegen Killerspiele gibt und eine Stadt ein LAN Turnier absagt.
Das ist totaler Blödsinn. Im E-Sport gehts wie in jedem anderen Sport um reglementierten Wettkampf. Wer genug Fleiß/Zeit investiert spielt weiter oben mit, ganz einfach. Wie der E-Sport in Zusammenhang mit der Killerspielhysterie steht musst du mir erklären.
Es muss ja noch nicht mal jemand neues sein.
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lmao, nigga

Das ist euer Image. Wenn ihr daran nicht arbeitet, lebt mit den Konsequenzen.
Das ist das Image dass dem E-Sport von Unwissenden aufgedrückt wird. Daran kann man leider nichts ändern.
Die Killerspielhysterie im Bezug auf die abgesagten eSport Tuniere,
die von den Veranstaltungsorten abgesagt wurden.
Stuttgart war das glaube ich. Zur Zeit vom Mord in Winnenden.

Ich habe den Eindruck, das der eSport sich abkapseln will.
Ich werfe ihm vor, Anfänger und Außenstehende azuschließen. Mangelnde soziale Kompetenzen.
Wie fridolin85 oder 4lpak4 Berichte zeigen. Der Anfänger wird gebeten, das Spiel zu verlassen.

Mit dem Image müssen sich Spieler im Allgemeinen nicht abfinden.
Ein Verband wie die ESL oder GAME könnte Öffentlichekitsarbeit leisten. Wollen sie scheinbar nicht.
Es würde schon reichen, wenn man Leute zu Talkrunden wie Hart aber Fair schickt,
die den Politikern rhetorisch gewachsen sind. Kein Spieler von der Straße, der untergebuttert wird.

Und Spieler im Allgemeinen könnten die Entwicklung der Casualgames gutheißen.
Ohne diesen Erstkontakt wird es Schwierig mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Videospielen.
Der Horrorfilm und der Heavy Metal standen mal vor ähnlichen herausforderungen.
Dann kam "Das Schweigen der Lämmer" und Das schwarze Album von Metalica.
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violetjoker
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Beitrag von violetjoker »

Ich würd das nicht auf den E-Sport begrenzen, ich selbst bin so weit vom E-Sport entfernt wie es möglich ist als regelmäßiger Spieler beurteile also nur als Außenstehender.
Allerdings glaub ich die wirklich Asozialen Spieler die versuchen sich aktiv von anderen abzugrenzen sind so Semi-Professionelle. Viel Zeit investieren und es dementsprechend gut können allerdings eben nichts haben wo sie sich präsentieren können.
Abwertung des anderen ist eine indirekte Selbstaufwertung.
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LordBen
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Beitrag von LordBen »

Ich kann mich an die Absage erinnern. Die lag aber soweit ich weiß darin "begründet" dass bei dem Turnier Counter-Strike oder irgend ein anderer Ego Shooter gespielt werden sollte, was zu diesem Zeitpunkt natürlich ein gefundenes Fressen für Politik und Medien war. Die Absage kam aber nicht dadurch zustande dass irgendwelche Leute von elitären E-Sportlern aus Matches ausgeschlossen wurden sondern weil ein Amoklauf vorausging.

Vielleicht hab ich deinen Ausgangspost falsch interpretiert, für mich zumindest sind die hier im Thread aufgeführten Beispiele kein E-Sports sondern ganz normale Multiplayermatches. Dort wird die Anonymität des Internets gnadenlos ausgenutzt und geflamet was das Zeug hält, keine Frage.
Die von dir angesprochene ESL ist meiner Meinung nach ein gutes Beispiel für E-Sports; organisierte Matches, geregelte Spielabläufe etc..., man wird mein ich sogar für verbale Entgleisungen bestraft.
Und gerade solche Organisationen bieten viele Möglichkeiten für Anfänger. Es gibt für jede Art von Spieler Turniere, egal ob blutiger Anfänger oder Progamer. Man kann sich bei Fragen an die Community wenden usw...
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crewmate
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Beitrag von crewmate »

Vielleicht habe ich eine falsche Definition von eSport.
Fußball spielt man schließlich nicht nur im Verein, auch mit Freunden und Fremden auf dem Bolzplatz.
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