Videospiele Kunst? Oder doch nicht?

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

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pcj600
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Beitrag von pcj600 »

es ist doch so.. in (fast) jedem spiel steckt neben endlosen bits und bytes doch auch immer ein stück seele, persönlichkeit, n haufen entscheidungen und ideen der entwickler. in manchem mehr, in manchem weniger..

jedoch lässt sich auch kaum abstreiten, dass in fifa xy seitens der entwickler wohl hauptsächlich ideen, nen paar entscheidungen und viel stupide programmierarbeit drinsteckt.. während in andren meisterwerke wie z.b. der metal gear saga ne ganze menge persönlichkeit des entwicklers drinsteckt, und ganz nebenbei auch noch die story dramaturgische qualitäten erreicht, von denen 3/4 der lächerlichen hollywoodfilmproduktionen für abermillionen dollar sich nicht nur ne scheibe abschneiden, sondern am besten gleich den ganzen saftigen braten nehmen sollten.

und wenn das keine kunst ist - die spieler emotional zu fesseln und spannend zu unterhalten - was dann bitteschön :wink:
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MØnd©LØud
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Beitrag von MØnd©LØud »

also ich denke schon das es als ein form der kunst gezählt werden kann da ja massig designtechnische aspekte mit einfließen zb. umgebungs design gegner design usw. ich seh die polygone die dort rumwatschel als digitale skulpturen mit denen man mehr machen kann als sie hinzustellen und anzusehen
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Djazzo
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Beitrag von Djazzo »

Vielleicht wurde es hier ja schon mal so gesagt, weiß ich nicht, hab nicht alle einzelnen Posts gelesen.
Aber für mich ist etwas in dem Moment Kunst, wenn man darüber redet. Natürlich schließe ich jetzt Dinge wie weltliche Ereignisse aus, über die man auch spricht (Nachrichten z.B.), aber nicht von einem oder mehreren dazu geschaffen wurden, um auf etwas aufmerksam zu machen, auf sich selbst vielleicht oder auch auf Dinge, die passieren. Hinzu kommt noch die subjektive Komponente des Schaffenden, also Dinge wie seine Absicht, seine Mühen auch seine Leidenschaft, sprich ein Teil Emotionalität in seinem Werk.
Wie der "Konsument" dieses dann persönlich aufnimmt, entscheidet in meinen Augen jedoch dann nicht über den "Grad" des Kunstvollen (das wurde ich, glaube ich, vorhin irgendwo so angedeutet, für mein Verständnis). Es sagt lediglich etwas darüber aus, was für einen Zugang man zu einem Werk hat, und in manchen Fällen ob man einen Zugang für sich findet.

Das hier schon mal erwähnte "Shadow of the Colossus" und auch "ICO" würde ich persönlich als Kunstwerke für mich beschreiben. Natürlich könnte man jetzt die Kunst darin bezweifeln, wenn man sich vor Augen hält, daß man eigentlich nur Rätsel löst und dafür permanent belohnt wird, sicher. Man wird also nur kognitiv gefordert und somit letzten Endes unterhalten. Nun stelle ich mir die Frage, ob sich die Begriffe "Kunst" und "Unterhaltung" denn gegenseitig ausschließen. Für mich gehen sie eher Hand in Hand. Denn wie schon gesagt, für mich ist Kunst dann Kunst, wenn man darüber redet. Und über etwas reden kann ich eigentlich dann nur, wenn ich eine emotionale Reaktion in mir habe. Und diese stößt mich entweder von dem Werk ab oder es fasziniert mich und zieht mich in ihren Bann.
Bei den genannten beiden Spielen war es für mich so, daß mich die visuellen Reize so angesprochen habe, daß ich tiefer gehen wollte, ich habe mich also dazu entschieden, daß etwas auf mich einwirkt, was jemand erschaffen hat. Ich habe mich aufgrund all meiner (positiv) angesprochenen Sinne entschlossen, mich weiter faszinieren zu lassen.
Bei Spielen ist es, denke ich mal, so, daß sie mit mehreren Anteilen der darstellenden Kunst arbeiten, aber auch der akustischen. Anhand einer der Film ähnlichen Symbiose plus der Erweiterung der Interaktivität entsteht dann die eigene Nische in der "Kunst" Welt, die da Video Spiel heißt.
Leitet vielleich das zweite Wort "Spiel" da vielleicht in eine falsche Richtung, frage ich mich gerade.
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Davinci91
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RE: Kunst?

Beitrag von Davinci91 »

Nun mal von meiner Seite was dazu, ich bin der Meinung Kunst sind all die Medien, die dazu dienen menschliche Eigenschaften (Gefühle, Emotionen, Gedanken, Schicksale) in vorstellbare bzw. darstellbare Formen zu bringen.
Demnach sind Videospiele eigentlich sogar Kunst in Reinform. Doch muss man klar feststellen, dass der Werdegang der Kunst in bewegten Bildern immer mehr auf Konsum und nicht auf Kunst an sich ausgerichtet ist, somit ist die vergleichbar alte Malerei, doch näher an dem eigentlichen Kunstgedanken als der Rest.

Die Videospiele sind allerdings eine Kunstform, die, wie oben indirekt schon erwähnt, noch wie keine zuvor die menschlichen Eigenschaften einfängt, daher ist sie auch viel gefährlicher, ich spreche nicht nur von Propaganda, siehe ARMA I+II, sondern auch von Verfälschung unserer Kulturen, denn es ist schon eigenartig wie böse alle Soldaten aus der NS-Zeit waren oder wie schrecklich cool es ist Leute in Amerika abzuknallen, ich red nicht nur von GTA! Dies sind Vorurteile bzw. Quatsch, denn weder waren alle deutsche Soldaten Nazis, noch ist es in Amerika so brutal bzw. gefährlich wie dargestellt.
Dennoch kann man Videospiele auch als das nutzen, als das sie programmiert wurden, Spielspaß oder noch einfacher als Freude. Egal welche Themen, egal welche Publisher, egal welche technischen Vorraussetzungen und erst recht egal welche Genres, alle Spiele sind auf Spielspaß und Spielfreude ausgelegt, hier muss man aber auch zwischen verschiedenen Spielspaßdefinitionen unterscheiden. Die einen müssen einfach Battlefield Bad Company spielen, um Spaß zu haben, die Anderen erfreuen sich an spannenden Stunden mit Heavy Rain, wo sie ebenfalls Spaß empfinden. Wie also der Spielspaß erzeugt wird, ist dem Künstler (Entwickler) selbst überlassen. Denn er entscheidet letztlich, ob er sein Kunstwerk mit uns teilt oder nicht und zwar in der Form wie er will.

Um es aber auch zum Ende zu bringen, ein Videospiel ist eine Kunstform, die in unserer Gesellschaft nach und nach andere Kunstformen verdrängt bzw. den Massenmarkt den Filmen wegnehmen wird. Aber genau das lässt uns an Spiele auch die Möglichkeit etwas von ihnen zu erwarten oder zu erhoffen :wink:
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Toleranz in allen Ehren, aber diese "Alles-ist-Kunst"-Philosophie kann ich nicht nachvollziehen. Wenn das so wäre, gäbe es dieses Wort überhaupt nicht. Es ist ein Abgrenzungswort, meinetwegen ein arrogantes. Aber genau wie Literatur etwas besseres als ein bloßer Unterhaltungsroman und ein Autorenfilm anders sein will als ein Blockbuster, so ist auch Kunst etwas anderes als ein Produkt. Ein Auto ist in 95% der Fälle auch keine Kunst, obwohl es von sehr kreativen und klugen Leuten erschaffen wurde. So verhält es sich mit fast allen Produkten.

Daher: Kunst ist nicht alles, sonst würde man ja auch gar nicht diskutieren. :wink:
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Chibiterasu
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Beitrag von Chibiterasu »

Ein Auto dient ja zunächst mal aber einem ganz anderen Zweck, nämlich der Fortbewegung von A nach B, ist also Gebrauchsgegenstand, auch wenn die Werbung mit "Auto-Emotion" uns was anderes weis machen will.

Dennoch wird ein reicher Autonarr, der Oldtimer sammelt und diese wie irgendwelche Skulpturen ausstellt wohl anderer Meinung sein und es stecken ja auch ein Haufen kreativer Prozesse in so einem Ding (Design, neue Technik, etc.). Kreativ kann auch etwas sein, das keine Kunst ist. Ich halte jede Wissenschaft für einen höchst kreativen Prozess, denn sich Fragestellungen, Experimente, Formulierungen in den Publikationen etc. zu überlegen bedarf einiges an Einfallsreichtum

Aber das Ziel ist eben ein anderes als das der Kunst.

Aber auch dort ist es für mich die Kreativität, durch die gewisse Abstufungen möglich sind. Um sozusagen die hohe Kunst von dem Banalen zu unterscheiden.
Ein klischeetriefender Liebesroman ist was anderes als House of Leaves, Baywatch was anderes als Riget, Britney Spears was anderes als Einstürzende Neubauten und Medal of Honor was anderes als Ico.

Für mich steckt in jeweils zweiterem viel mehr kreatives Talent zur Abstraktion von Bekanntem dahinter, dennoch würde ich alles als Kunst bezeichnen.

Und das Abstufen der Kunst versuchen ja die ganzen Kritiker möglichst "objektiv" (natürlich nicht wirklich möglich). Und wie man hier auf 4P sieht, ist das auch bei Spielen nicht möglich, weil jeder es anders rezipiert und der Aufschrei ist nicht selten groß.

Alleine dadurch wird durch Spiele schon ein wichtiges Kriterium von Kunst erfüllt - sie polarisieren.
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Wulgaru hat geschrieben:Daher: Kunst ist nicht alles, sonst würde man ja auch gar nicht diskutieren. :wink:
kunst ist vieles, ich finde es anmassend, darüber zu urteilen.
ob etwas künstlerisch wertvoll ist oder nicht, darüber kann man sich bisweilen streiten. denn das muss man subjektiv beurteilen.
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Worrelix
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Beitrag von Worrelix »

Horror Kid hat geschrieben:... Einstürzende Neubauten ...
Apropos "Einstürzende Neubauten" ...

Diese Band hat auf einer ihrer letzten Platten folgende Herangehensweise gewählt, um ihre Songs zu schreiben:

Sie haben sich Karten hergestellt, auf denen Anweisungen standen, wie zb:

Saiten instrument
von innen heraus
in einer fremden Sprache
schreien
unmelodisch
<Musikername> fängt an
...

Jeder hat dann 3-5 Karten gezogen und die Anweisungen darauf befolgt.
So hat dann beispielsweise einer statt eine E Gitarre in üblicherweise zu spielen, "<sein Name> schreit in die Saiten" in die Saiten derselben geschrieen - auf japanisch, iirc.


Je nachdem kann es also sein, daß man gar nichts ausdrücken will, was beim Zuhörer als "Botschaft" ankommen soll - lediglich das Erfüllen der Karten ist Grund für das Handeln.

Trotzdem ist das Kunst.

PS: es handelt sich um die CD "The Jewels", die auch einen Multimediabereich hat, in dem dieses Verfahren erklärt wird.
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Davinci91
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Beitrag von Davinci91 »

Wulgaru hat geschrieben:Toleranz in allen Ehren, aber diese "Alles-ist-Kunst"-Philosophie kann ich nicht nachvollziehen. Wenn das so wäre, gäbe es dieses Wort überhaupt nicht. Es ist ein Abgrenzungswort, meinetwegen ein arrogantes. Aber genau wie Literatur etwas besseres als ein bloßer Unterhaltungsroman und ein Autorenfilm anders sein will als ein Blockbuster, so ist auch Kunst etwas anderes als ein Produkt. Ein Auto ist in 95% der Fälle auch keine Kunst, obwohl es von sehr kreativen und klugen Leuten erschaffen wurde. So verhält es sich mit fast allen Produkten.

Daher: Kunst ist nicht alles, sonst würde man ja auch gar nicht diskutieren. :wink:
Anmerkung: Deswegen sagte ich ja auch, dass ist meine Ansicht und keine allgemeingültige Definition, die gibt es sowieso nicht.
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Levi 
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Beitrag von Levi  »

Kunst liegt im Auge des Betrachters
und so halte ich es auch beim Thema Videospiele.
Jeder weiß andere Dinge zu schätzen. Jeder sollte für sich abklären, was Kunst ist. Kunst hat meiner Meinung nach nichts mit "tieferer Botschaft" oder "Kreatives Schaffen" zu tun. Wenn ich etwas sehe, was ich als Kunst deklarieren würde, dann ist es halt Kunst.

Autobeispiele, so gehasst und doch so beliebt :D
Das was manch Designer bei einfachen Kisten auf 4 Rädern zu Stande bringen, ist in meinen Augen Kunst. Da steckt teilweise einfach "Leidenschaft" hinter. Wiederum gibts auch einfach Modelle, die sind auf nen bisschen Aerodynamik im Zusammenspiel mit Praxis getrimmt, dann vielleicht noch etwas Markenmakantes angefügt ... et voila .... fertig ist der neue "Hochdachkombi" ... Kunst? ... nicht wirklich ...

Und genauso verhält es sich in meinen Augen bei Videospielen.
Inspirierend neue Ideen, Herzblut, Drang zum Detail, oder einfach mal etwas völlig anderes .... all so was findet man bei Videospielen. Und inzwischen bin ich auch fernab davon zu sagen, dass man so etwas nur bei "Indi"-Titeln findet. Ein Bayonetta oder ein Mario Galaxy haben mich eines Besseren belehrt. Nichts desto trotz sind es natürlich vorwiegend Titel "kleinerer" Studios die wohltuend auffallen :D ... (hier vor allem genannt: World of Goo, Braid, Little Kings Story(:cry:), Eufloria, Flowers ..... und und und und)
und im krassen Kontrast dazu steht dann das nächste CoD oder MoH, dann dort ein Need for Speed, hier ein Fifa und das nächste Assasins Creed klopft auch schon an. Sie mögen noch so gut sein und können vielleicht auch neue Ideen bringen, aber irgendwo bleibt ein Beigeschmack von Fließbandarbeit.

Ergo zum Threadthema zurück, klare Antwort: JAIN
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Davinci91
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Beitrag von Davinci91 »

-Levi- hat geschrieben:
Kunst liegt im Auge des Betrachters
und so halte ich es auch beim Thema Videospiele.
Jeder weiß andere Dinge zu schätzen. Jeder sollte für sich abklären, was Kunst ist. Kunst hat meiner Meinung nach nichts mit "tieferer Botschaft" oder "Kreatives Schaffen" zu tun. Wenn ich etwas sehe, was ich als Kunst deklarieren würde, dann ist es halt Kunst.

Autobeispiele, so gehasst und doch so beliebt :D
Das was manch Designer bei einfachen Kisten auf 4 Rädern zu Stande bringen, ist in meinen Augen Kunst. Da steckt teilweise einfach "Leidenschaft" hinter. Wiederum gibts auch einfach Modelle, die sind auf nen bisschen Aerodynamik im Zusammenspiel mit Praxis getrimmt, dann vielleicht noch etwas Markenmakantes angefügt ... et voila .... fertig ist der neue "Hochdachkombi" ... Kunst? ... nicht wirklich ...

Und genauso verhält es sich in meinen Augen bei Videospielen.
Inspirierend neue Ideen, Herzblut, Drang zum Detail, oder einfach mal etwas völlig anderes .... all so was findet man bei Videospielen. Und inzwischen bin ich auch fernab davon zu sagen, dass man so etwas nur bei "Indi"-Titeln findet. Ein Bayonetta oder ein Mario Galaxy haben mich eines Besseren belehrt. Nichts desto trotz sind es natürlich vorwiegend Titel "kleinerer" Studios die wohltuend auffallen :D ... (hier vor allem genannt: World of Goo, Braid, Little Kings Story(:cry:), Eufloria, Flowers ..... und und und und)
und im krassen Kontrast dazu steht dann das nächste CoD oder MoH, dann dort ein Need for Speed, hier ein Fifa und das nächste Assasins Creed klopft auch schon an. Sie mögen noch so gut sein und können vielleicht auch neue Ideen bringen, aber irgendwo bleibt ein Beigeschmack von Fließbandarbeit.

Ergo zum Threadthema zurück, klare Antwort: JAIN
Wie du schon richtig sagtest Kunst ist Geschmackssache. Aber ich muss dir in einem Punkt widersprechen, denn du bist der Meinung, die Gamestudios der großen Firmen produzieren in der Regel nur Konsumware, dies stimmt nur bedingt, denn die Studios haben keine andere Möglichkeit. Sie brauchen das Geld was sie bekommen, auch der Macher von Braid hat einen Knebelvertrag letztlich gehabt und sein Spiel, was er ohne riesen Team gestaltet hat, wurde von Großen erst ermöglicht, ich will hier also die Entwickler der großen Publisher in Schutz nehmen :)
Genauso verhält es sich mit allen Indie-Entwicklern, es sei denn sie veröffentlichen ihre Spiele hier im Netz, denn dort ist mit wenig Aufwand, viel möglich. Aber alles was auf Konsole oder anderen Plattformen erscheint ist von den Besitzern dieser Plattform gesponsort und reguliert, egal was es ist. Die sogenannten Indie-Titel gibt es also in der Form nur begrenzt.
Deswegen finde ich, dass Neuerungen in Spielen wie CoD oder Mario, noch viel mehr Achtung verdienen, als ihnen zu geschrieben wird, denn hier sind die Publisher, sehr empfindlich und wollen in erster Linie verkaufen. Dies hast du ja wie du geschrieben hast schon erkannt :wink:

Kurzum: Entwickler braucht Geld, Publisher gibt Geld, verlangt aber Konditionen, Entwickler baut Konditionen in Spiel ein=Gewinner beide Seiten.
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muecke-the-lietz
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Beitrag von muecke-the-lietz »

Wir entscheiden bei Spielen im Kontext "Kunst" aber oft nach Kriterien die gar nicht aus dem spielerischen Bereich kommen. Trennt man tatsächlich Kunst-Spiele von anderen Spielen, sollte man das auch nach spieleinternen Kritierien tun. Wir empfinden die meisten Spiele als Kunst durch ihre Musik, tolles Design, gut geschnittene Kamerafahrten, tolle Geschichte, möglicherweise literarisch wertvolle Texte, etc. Klar, wenn man sich rein nach solchen Kriterien richtet, sind Spiele wie ICO, SotC, Heavy Rain, The Path, etc. Kunst.

Ich finde allerdings, dass vor allem bei Spielen das Gameplay mitentscheidend ist. Für mich kann ein Spiel erst Kunst sein, wenn es das auch aus Gameplaytechnischer Sicht ist. Deswegen kann auch ein Super Metroid, Mega Man 2, Super Mario 3, etc Kunst sein, weil sie allesamt das Spielen um geniale kreative Ideen erweitert haben.

Spiele müssen sich nicht vom Film diktieren lassen, wie ein kunstvolles Video aussieht und müssen sich nicht von der Bildkunst vorschreiben lassen, wie Hintergründe gestaltet sein müssen, damit sie als Kunst angesehen werden. Spiele müssen das über das Gameplay schaffen und von der Warte her aus gesehen ist Tetris für die Spielwelt das, was Picasso, Umberto Ecco, Tschaikowski, Polanski, Fassbinder, etc. für den Rest der Welt sind...
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Levi 
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Beitrag von Levi  »

Wobei ich jetzt CoD nun wirklich skeptisch gegenüber stehe, wenn es um "Neuerungen" geht. ;)


Meiner Meinung nach ist es eben heutzutage, in Zeiten von digitaler Distribution, nicht mehr zwingend notwendig, sich von einen großen Publisher knebeln zu lassen.
Klar, will man sein Game auf einer Konsole bringen, kommt man nicht drum rum "sich mit dem Teufel einzulassen", aber vom Prinzip her, sind gerade heute kleinere privat finanzierte Projekte besser unters Volk zu bringen, denn je. World of Goo oder auch Torchlight machen es vor. (letzteres ist zwar von großen Namen, aber im Grunde doch nur von Privat gemacht)

Ja, sie wollen vielleicht gewinne machen, wer will das nicht, aber ich glaube für mich trennt sich vielleicht genau an der Stelle die Spreu vom Weizen.
Die einen wollen Geld machen, um jeden Preis, egal ob dabei nur ein halbgares Spiel, oder der fünfte Teil, innerhalb von sechs Jahren bei raus kommt. Die anderen wollen wirklich ein Spiel erschaffen, dass den Leuten Spaß macht.

Ich glaube Nintendo Valve und Blizzard sind die einzigen großen, die den Spagat zwischen beiden Extremen gut schaffen.


€PS: sry, irgendwie habsch den Faden verloren X)
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Davinci91
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Beitrag von Davinci91 »

-Levi- hat geschrieben:Wobei ich jetzt CoD nun wirklich skeptisch gegenüber stehe, wenn es um "Neuerungen" geht. ;)


Meiner Meinung nach ist es eben heutzutage, in Zeiten von digitaler Distribution, nicht mehr zwingend notwendig, sich von einen großen Publisher knebeln zu lassen.
Klar, will man sein Game auf einer Konsole bringen, kommt man nicht drum rum "sich mit dem Teufel einzulassen", aber vom Prinzip her, sind gerade heute kleinere privat finanzierte Projekte besser unters Volk zu bringen, denn je. World of Goo oder auch Torchlight machen es vor. (letzteres ist zwar von großen Namen, aber im Grunde doch nur von Privat gemacht)

Ja, sie wollen vielleicht gewinne machen, wer will das nicht, aber ich glaube für mich trennt sich vielleicht genau an der Stelle die Spreu vom Weizen.
Die einen wollen Geld machen, um jeden Preis, egal ob dabei nur ein halbgares Spiel, oder der fünfte Teil, innerhalb von sechs Jahren bei raus kommt. Die anderen wollen wirklich ein Spiel erschaffen, dass den Leuten Spaß macht.

Ich glaube Nintendo Valve und Blizzard sind die einzigen großen, die den Spagat zwischen beiden Extremen gut schaffen.


€PS: sry, irgendwie habsch den Faden verloren X)
Es ist interessant, dass du gerade Nintendo, als Firma bezeichnest, die den Spagat zwischen Geldmache und Innovation hinbekommt. Ich will dir in diesem Punkt auch nciht wiedersprechen, doch glaube ich weniger das dieser Spagat Nintendo anzurechnen ist, als viel mehr dir oder mir. Denn Nintendo hat den Massenmarkt für sich erobert und nur deswegen gibt es all die Innovationen auf Nintendos Plattformen. Ansonsten bringen sie die wohl größte Ansammlung an in-der-Mikrowelle-aufgewärmten-Spielen mit die es in der Spielebranche gibt, Metroid, Mario, Zelda usw., diese Breite der "alten Spiele" wäre bei Sony schon fast dreiviertel der Spielereleases in einem Jahr. Will hiermit nicht sagen, dass Nintendo keine innovativen Ideen fabriziert, doch gefällt mir nicht die Form in der sie präsentiert werden (völlig subjektive Sicht).

Kurzum: Innovationen haben immer was mit der Marktlage zu tun, denn kleine Entwickler brauchen wie Musiker Demobänder, die die Publisher auf sie aufmerksam machen. Somit gute bis sehr gute Spiele, die innovativ sind, gibt es in der Regel nur ein- bis zweimal vom selben Entwickler, leider.
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Levi 
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Beitrag von Levi  »

Davinci91 hat geschrieben: Es ist interessant, dass du gerade Nintendo, als Firma bezeichnest, die den Spagat zwischen Geldmache und Innovation hinbekommt.
bevor ich es vergesse: nicht Innovation!!! Spagat zwischen "Geldmacherei" und: ... "Kunst" ... Spielspaß im Vordergrund ... Liebe zum Detail!! ... nicht zwingend Innovation! ...
komischerweise sind nämlich die 3 von mir genannten Firmen am vorsichtigsten, wenn es wirklich um Innovation bei bereits Etablierten gehen würde X)


so, und nun den Rest erstmal lesen ....

ok .. kam nichts weiter, welches einer wirklichen Diskussion bedarf (heißt, aufgrund des Missverständnisses, würde man jetzt eh nur aneinander vorbei reden.)
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