Sex in Spielen....ein pikantes Thema

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

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Arkune
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Beitrag von Arkune »

Weil du kein realitätsleugnender und entwicklungsresistenter Retrogamer bist?

IMO ist nichts zeitlos und schon gar nicht Videospiele...
Vandyre
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Beitrag von Vandyre »

Hm, wird eine Spielwelt glaubhafter, wenn man sexuelle Handlungen sieht bzw. selber ausführen kann? Nach dem zu Urteilen, was der Threadersteller, schreibt, müsste man es doch selber ausführen, damit es authentisch rüberkommt. Schließlich kann ich in Spielen ja auch NPCs den Kopf wegpusten.
Was die Darstellung von Gewalt angeht: nur weil Pixelblut spritzt, ist die Darstellung noch lange nicht "realistisch". Bei einem Treffer fliesst eine Menge X virtuelles Blut aus einer virtuellen Figur. Ist es deswegen realistisch? Ich glaube nicht. Ein anderes Beispiel: kennt jemand ein Spiel, bei dem die Eingeweide physikalisch korrekt aus dem Körper treten, wenn man die richtige Stelle trifft? :lol:

Ich verstehe die Frage von RosaElfe: die Antworten sind aber sicherlich vielfältig und wurden zum Teil auch schon genannt: Technik, Gesellschaft, unnötig verschwendetet Ressourcen etc.
Ich für meinen Teil brauche keine "glaubwürdige" sexuelle Darstellung. Sie hat für mich keinen spielerischen oder atmosphärischen Mehrwert. Aber vielleicht entwickeln die Leute ja in der Richtung weiter, schließlich sellt Sex. :wink:
Howdie hat geschrieben:Ganz ehrlich: Nenne mir ein einziges Spiel, dessen Story es wert wäre von einem guten Roman-Autoren in schöne Worte gefasst zu werden. Mir fällt da vor lauter Banalitäten nunmal keine ein. Egal wieviel Mühe sich Entwickler auch bisher gegeben haben: In meinen Augen ist da noch nie irgendwas bei rumgekommen, was wirklich erwähneneswert wäre. Die Stories von Spielen mögen zwar unterhaltsam sein, aber anspruchsvoll sind sie mit Sicherheit nicht. Und solange das nicht gegeben ist haben die Schreiber in meinen Augen weit dringendere Probleme als sich mit Bettszenen zu beschäftigen. :wink:
Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich diese Vergleiche nicht wirklich mag. Wenn ein Medium etwas mindestens so gut wie ein anderes könnte, würde dieses Medium wahrscheinlich nicht mehr existieren. Also sollte man akzeptieren, dass Bücher etwas besser können als Filme/Spiele, Filme können dafür etwas anderes besser als Bücher und Spiele und Spiele können wiederum etwas anderes besser transportieren als Bücher/Filme.
Was die Story der Spiele angeht: ich behaupte einfach mal, dass man die Hauptstory aller Medienformen, egal ob Buch, Film oder Spiel, auf eine Banalität herunterbrechen kann. Die Frage ist doch eher, wie die Story erzählt wird. Von daher bin ich der Meinung, dass viele Spielwelten es wert wären, von einem gescheiten Romanautor gewürdigt zu werden. Die Frage, die sich stellt, sollte eher folgende sein: was hat die Welt zu bieten? Und mal ehrlich: Wer will ein Spiel in einem Buch? :wink: Eine 1:1-Kopie wäre doch schwachsinnig. Deswegen scheitern ja auch viele Filmumsetzungen. ^^
@Arkune: Natürlich ist das nur meine Meinung, das schreibe ich ja oft genug.^^ Aber trotzdem finde ich Spiele von der Story her immer weit schlechter als vergleichbare Unterhaltungsmedien. Natürlich gibt es auch grottige Bücher und miserabele Filme, aber für mich eben nahezu keine Storyrelevanten Spiele. Ist halt so und niemand wird mich vom Gegenteil überzeugen können...
Das ist schon eine arrogante Einstellung Howdie. 8)
Wann hat dich ein Spiel das letzte mal zu Tränen gerührt, oder dir eine echte Gänsehaut verpasst? So toll ich Drake auch finde und soviel Adrenalin ich bei HR auch teilweise im Körper hatte... irgendwas fehlt mir da immernoch... ich kann dir auch nicht genau sagen was, aber für mich sind Spiele einfach noch nicht so weit wie manche es hier empfinden. Mag sein, dass ich verwöhnt bin, aber am Ende von MGS 4 (das ich übrigens super fand) habe ich mir auch nur gedacht: Hideo, lass bloß die Idee fallen Regisseur zu werden.^^
Das schaffen auch Bücher und Filme bei mir kaum. Vielleicht schaue ich mir einfach nur die falschen Filme an bzw. lese die falschen Bücher. :lol: Aber um dir mal ein Beispiel von Drama zu nennen, dass ich sehr beeindruckend inszeniert fand (für en Spiel): Wenn man sich bei DA:O in Redcliffe dafür entscheidet den Jungen, der vom Dämonen besessen ist, umzubringen, macht die Mama eine ganz "schöne" Szene. Die Dramatik, die dort vermittlelt wird, finde ich schon beeindruckend. Kann zwar nicht mit Filmen mithalten, aber für ein Spiel finde ich das schon sehr gut dargestellt/rübergebracht.
Zur Lesesucht (Lesen von Romanen; Beyer 1794):
"Die erzwungene Lage und der Mangel aller körperlicher Bewegung beim Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen führt zu Schlaffheit, Verschleimung, Blähungen und Verstopfungen in den Eingeweiden, namentlich zu Hypochondrie, die (...) namentlich bey dem weiblichen Geschlecht, recht eigentümlich auf die Geschlechtsteile wirkt." (Spindler: Unter dem Pflaster. 1984)
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Pater Souter 1622 über Schach: "Es lehre den Straßenräuber Fallstricke zu spannen, ,macht den Frieden verhaßt und reizt zu den Waffen.' Nicht selten ist es Gegenstand der Beichte. (Ehn; Strouhal: Luftmenschen)
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Vandyre hat geschrieben:
Howdie hat geschrieben:Ganz ehrlich: Nenne mir ein einziges Spiel, dessen Story es wert wäre von einem guten Roman-Autoren in schöne Worte gefasst zu werden. Mir fällt da vor lauter Banalitäten nunmal keine ein. Egal wieviel Mühe sich Entwickler auch bisher gegeben haben: In meinen Augen ist da noch nie irgendwas bei rumgekommen, was wirklich erwähneneswert wäre. Die Stories von Spielen mögen zwar unterhaltsam sein, aber anspruchsvoll sind sie mit Sicherheit nicht. Und solange das nicht gegeben ist haben die Schreiber in meinen Augen weit dringendere Probleme als sich mit Bettszenen zu beschäftigen. :wink:
Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich diese Vergleiche nicht wirklich mag. Wenn ein Medium etwas mindestens so gut wie ein anderes könnte, würde dieses Medium wahrscheinlich nicht mehr existieren. Also sollte man akzeptieren, dass Bücher etwas besser können als Filme/Spiele, Filme können dafür etwas anderes besser als Bücher und Spiele und Spiele können wiederum etwas anderes besser transportieren als Bücher/Filme.
Was die Story der Spiele angeht: ich behaupte einfach mal, dass man die Hauptstory aller Medienformen, egal ob Buch, Film oder Spiel, auf eine Banalität herunterbrechen kann. Die Frage ist doch eher, wie die Story erzählt wird. Von daher bin ich der Meinung, dass viele Spielwelten es wert wären, von einem gescheiten Romanautor gewürdigt zu werden. Die Frage, die sich stellt, sollte eher folgende sein: was hat die Welt zu bieten? Und mal ehrlich: Wer will ein Spiel in einem Buch? :wink: Eine 1:1-Kopie wäre doch schwachsinnig. Deswegen scheitern ja auch viele Filmumsetzungen. ^^
Ich sehe das "Problem" von Spielen im Medium selbst. Ein Spiel kann fast nie Charaktere bieten, wie sie Bücher oder auch manchmal Filme bieten. Denn um dem Charakter Tiefe zu verleihen bietet sich meist nur die kurze Auswahl an Cutszenes. Außerhalb dieser ist der Spieler fast immer auf das Gameplay konzentriert, was es unmöglich macht dem Char mehr Tiefe zu geben, da die nötige Aufmerksamkeit vom Spieler kaum erbracht werden kann. Andererseits sind zu viele Unterbrechungen des Gameplays zugunsten der Story auch nicht gewünscht. Die Spiele sitzen also in einer Zwickmühle.

Deswegen werden ja auch Spiele wie Mass Effect 2 oder Heavy Rain so hoch gehandelt. Das eine lässt dem Spieler die Freiheit seinen Charakter so zu entwickeln wie er es will. Das vertieft zwar das Verhältnis zum Charakter, aber durch die vielen Variablen ist der Char sehr hin- und hergerissen. RPG-Chars sind meist nur so beliebt, weil der Spieler sie selber entwicklen kann. Vielmehr Tiefe besitzen sie dadurch nicht. Eher im Gegenteil, denn durch die vielen möglichen Twists ergeben sich auch viele mögliche Charakterzüge, die dementsprechend nur sehr schwer sauber herauszuarbeiten sind.

Heavy Rain hingegen lässt mehrere Handlungen parallel laufen, wodurch die Geschichte zwar mehr Tiefe bekommt, aber mit vollkommen platten Charakteren bevölkert ist. Warum ist Jaiden auf Tripto... etc etc etc. Außer Ethan sind die meisten Chars nur angerissen und hinterlassen mehr Fragen und Storylücken als Antworten. Das ist wohl der Preis der vielen Möglichkeiten und der vielen Handlungsstränge mit verschiedenen Figuren.

Wie gesagt: Ich spiele sehr sehr gerne und kann die Story in der Regel auch genießen. Aber ich bin sehr vorsichtig damit, Spiele auf eine Stufe mit Filmen oder Büchern zu stellen. Ich sehe Spiele durch die Interaktivität fast immer im Hintertreffen, was das angeht. Dafür haben sie halt ganz andere Möglichkeiten, den Spieler zu packen. Ich sage ja nicht, dass Spiele schlechter sind als Filme oder Bücher. Nur in Punkto Charakteren und Story sehe ich die anderen Medien vorne. Mit teils deutlichem Abstand. ;)

Aber lassen wir das Thema, das wird eh nur zu müßig. Denn nichts desto trotz kann man seine Spiele ja genießen. ;)
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Vandyre
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Beitrag von Vandyre »

Howdie hat geschrieben:Ich sehe das "Problem" von Spielen im Medium selbst. Ein Spiel kann fast nie Charaktere bieten, wie sie Bücher oder auch manchmal Filme bieten. Denn um dem Charakter Tiefe zu verleihen bietet sich meist nur die kurze Auswahl an Cutszenes.
Da sprichst du in meinen Augen etwas interessantes an, denn: wenn Charaktere vorgestellt werden, passiert das oft durch Cutscenes oder durch eine Beschreibung. Und in welchen Medien sind wir dann wieder? Schrift und Film. 8)
Howdie hat geschrieben:Deswegen werden ja auch Spiele wie Mass Effect 2 oder Heavy Rain so hoch gehandelt. Das eine lässt dem Spieler die Freiheit seinen Charakter so zu entwickeln wie er es will. Das vertieft zwar das Verhältnis zum Charakter, aber durch die vielen Variablen ist der Char sehr hin- und hergerissen. RPG-Chars sind meist nur so beliebt, weil der Spieler sie selber entwicklen kann. Vielmehr Tiefe besitzen sie dadurch nicht. Eher im Gegenteil, denn durch die vielen möglichen Twists ergeben sich auch viele mögliche Charakterzüge, die dementsprechend nur sehr schwer sauber herauszuarbeiten sind.
Ich kenne beide Spiele noch nicht und HR werde ich wohl nicht kennen lernen. Aber das Dilemma der Spiele ist in meinen Augen einleuchtend: der Spieler selbst soll seine Persönlichkeit und seine Emotionen ins Spiel mit einbringen. Das funktioniert nicht so gut, wenn der zu spielende Charakter vollends ausformuliert und beschrieben ist. Daher fehlt oft die Tiefe, da der Spieler seine persönlichen Eigenschaften, quasi durch Symbiose, zu dem Alter Ego hinzufügt. Bei NPCs ist eine genauere Beschreibung schon möglich. Die Frage ist nur, wie du schon geschrieben hast: was bringt es für das Spiel? Das Hauptaugenmerk liegt schließlich im Gameplay, sonst wäre es womöglich kein Spiel mehr. :wink: Und wie oben schon beschrieben: wenn eine Beschreibung folgt, dann per Schrift oder Cutscenes. In dem bzw. durch das "Medium" Spiel ist es schlicht und einfach unmöglich. Charaktereigenschaften lassen sich nicht erspielen.
Howdie hat geschrieben:Wie gesagt: Ich spiele sehr sehr gerne und kann die Story in der Regel auch genießen. Aber ich bin sehr vorsichtig damit, Spiele auf eine Stufe mit Filmen oder Büchern zu stellen. Ich sehe Spiele durch die Interaktivität fast immer im Hintertreffen, was das angeht. Dafür haben sie halt ganz andere Möglichkeiten, den Spieler zu packen. Ich sage ja nicht, dass Spiele schlechter sind als Filme oder Bücher. Nur in Punkto Charakteren und Story sehe ich die anderen Medien vorne. Mit teils deutlichem Abstand. ;)

Aber lassen wir das Thema, das wird eh nur zu müßig. Denn nichts desto trotz kann man seine Spiele ja genießen. ;)
Spiele stehen, was Story und Charaktere betrifft, sicher nicht auf einer Stufe mit Büchern oder Filmen. Aber ich denke, dass können sie a) nicht und b) wollen sie es auch nicht. Die Stärke der Spiele liegt woanders: zum Beispiel in den Interaktionsmöglichkeiten der Spieler. Und das können Bücher und Filme nunmal nicht leisten. Deswegen habe ich auch geschrieben, dass ich diese Vergleiche nicht mag. Sie hinken vorne und hinten, da diese drei Medienformen ganz unterschiedliche Aspekte ansprechen. Das heißt nicht, dass Spiele schlechter sind. Sie sind ganz einfach anders.

Ich finde das Thema nicht müßig, sondern spannend. 8) Aber wir sind, denke ich, (mal wieder ^^) nicht weit von einander entfernt. Ich wollte in meinem vorherigen Post nicht sagen, dass Spiel Mass Effect (oder ein anderes) sei es wert, ansprechend verschriftlicht oder verfilmt zu werden. Eine 1 zu 1-Übersetzung in das jeweils andere Medium wäre einfach überflüssig und nicht machbar. Bei dem jeweiligen Spiel-Universum sieht die Sache in meinen Augen schon anders aus. Mit einem kompetenten Autor oder Regisseur ließe sich sicher eine nette oder auch anspruchsvolle Story erzählen.
Zur Lesesucht (Lesen von Romanen; Beyer 1794):
"Die erzwungene Lage und der Mangel aller körperlicher Bewegung beim Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen führt zu Schlaffheit, Verschleimung, Blähungen und Verstopfungen in den Eingeweiden, namentlich zu Hypochondrie, die (...) namentlich bey dem weiblichen Geschlecht, recht eigentümlich auf die Geschlechtsteile wirkt." (Spindler: Unter dem Pflaster. 1984)
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Pater Souter 1622 über Schach: "Es lehre den Straßenräuber Fallstricke zu spannen, ,macht den Frieden verhaßt und reizt zu den Waffen.' Nicht selten ist es Gegenstand der Beichte. (Ehn; Strouhal: Luftmenschen)
RosaElfe
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Beitrag von RosaElfe »

Vandyre hat geschrieben:Hm, wird eine Spielwelt glaubhafter, wenn man sexuelle Handlungen sieht bzw. selber ausführen kann? Nach dem zu Urteilen, was der Threadersteller, schreibt, müsste man es doch selber ausführen, damit es authentisch rüberkommt. Schließlich kann ich in Spielen ja auch NPCs den Kopf wegpusten.
Also nach dem was der Threadersteller schreibt, muss man gar nichts selber ausführen. Das fände ich als minigame einfach ziemlich geschmacklos und würde das nicht wollen.

Abgesehen davon wird einem doch auch genug Gewalt in Zwischensequenzen gezeigt, wo man nicht direkt der Handelnde ist...ich zocke gerade Dead Space, das dementsprechend ja "freigiebig" ist.

Und: Nein, ich halte Sex oder Nacktheit in diesem Spiel nicht für passend :wink:
Vandyre hat geschrieben: Was die Darstellung von Gewalt angeht: nur weil Pixelblut spritzt, ist die Darstellung noch lange nicht "realistisch". Bei einem Treffer fliesst eine Menge X virtuelles Blut aus einer virtuellen Figur. Ist es deswegen realistisch? Ich glaube nicht. Ein anderes Beispiel: kennt jemand ein Spiel, bei dem die Eingeweide physikalisch korrekt aus dem Körper treten, wenn man die richtige Stelle trifft?
Deswegen schrieb ich ja auch soweit ich mich erinnere "realistische Darstellung"...und selbst wenn nicht ist das jetzt doch Wortklauberei!

Manche Spiele mögen in ihrer Darstellung auch über das naturmäßig-mögliche hinausgehen, aber das ist ja nun nicht der Punkt. Wobei ich nichtmal sagen würde, dass das Übertreiben noch derart "in" ist in der Hinsicht.
Vandyre hat geschrieben: Ich verstehe die Frage von RosaElfe: die Antworten sind aber sicherlich vielfältig und wurden zum Teil auch schon genannt: Technik, Gesellschaft, unnötig verschwendetet Ressourcen etc.
Gesellschaft...verständlicher Grund, aber einer an dem gesellschaftlich langsam ein Umdenkprozess in Gang kommen sollte.

Technik...gut. Teils teils. Aber es muss ja nicht um hardcoreporn gehen, sondern einfach über die Tatsache, dass meistens peinlich genau darauf geachtet wird, keine "echte" Nacktheit zu zeigen, wenn es zu eisnchlägigen Szenen kommt. Etwas lächerlich.

Was meinst du mit unnötig verschwendeten Ressourcen?
Das es neben dem angezogenen auch ein ausgezogenes Model einer Figur gibt?
Man kann sich auch detaillierte Schadensmodelle und Verstümmelungen bei Spielen sparen, das sind prinzipiell auch verschwendete Ressourcen.
Insgesamt könnten böse Zungen Spiele überhaupt als verschwendete Ressourcen bezeichnen, wenn man ehrlich ist :roll:
Vandyre hat geschrieben: Ich für meinen Teil brauche keine "glaubwürdige" sexuelle Darstellung. Sie hat für mich keinen spielerischen oder atmosphärischen Mehrwert. Aber vielleicht entwickeln die Leute ja in der Richtung weiter, schließlich sellt Sex. :wink:
Nimm doch Mass Effect. Da kann die Spielfigur eine Beziehung zu einer anderen entwickeln, was eventuell zu einem Geschlechtsakt führt, was ja nun ein fast zwingender Verlauf einer normalen Partnerschaft ist.
Und an der Stelle fände ichs passend, wenn man eben mit etwas weniger Prüderie an die Sache heran geht. (Ich bin bei Mass Effect noch nicht soweit, daher muss ich mich hier auf das bisher zu der Szene geschriebene verlassen).

Wenn du keinen Bock drauf hast, ist das natürlich dein gutes Recht. Für mich wäre das ein logischer Schritt und würde die Atmosphäre glaubhafter machen.

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Howdie
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Beitrag von Howdie »

RosaElfe hat geschrieben:
Vandyre hat geschrieben: Ich für meinen Teil brauche keine "glaubwürdige" sexuelle Darstellung. Sie hat für mich keinen spielerischen oder atmosphärischen Mehrwert. Aber vielleicht entwickeln die Leute ja in der Richtung weiter, schließlich sellt Sex. :wink:
Nimm doch Mass Effect. Da kann die Spielfigur eine Beziehung zu einer anderen entwickeln, was eventuell zu einem Geschlechtsakt führt, was ja nun ein fast zwingender Verlauf einer normalen Partnerschaft ist.
Und an der Stelle fände ichs passend, wenn man eben mit etwas weniger Prüderie an die Sache heran geht. (Ich bin bei Mass Effect noch nicht soweit, daher muss ich mich hier auf das bisher zu der Szene geschriebene verlassen).

Wenn du keinen Bock drauf hast, ist das natürlich dein gutes Recht. Für mich wäre das ein logischer Schritt und würde die Atmosphäre glaubhafter machen.
Für mich ist das eher das Gegenteil. Denn der Sex in ME kommt nur zustande, wenn man die teils sehr gezwungenen Dialoge halbwegs "richtig" absolviert und so eine "Beziehung" zu dem entsprechenden Char aufbaut. Die Beziehungsdialoge sind unfassbar platt und weit weniger komplex als jedes "Nebenbeigespräch" zwischen NPCs während der Missionen. So ergibt sich für mich der Eindruck, dass Sex nur wegen des Sex wegen ins Spiel integriert wurde, denn ob du nun eine Beziehung hast ist für das Spiel und auch die Story vollkommen irrelevant. Außer dass es auf eine Bettszene hinausläuft und 2 oder 3 Dialoge sich verändern hat es keinerlei Einfluss.

Dasselbe gilt für Heavy Rain:
Spoiler
Show
Nur weil Maddison einen völlig Fremden 2 mal verarztet hat muss sie mit (dem übrigens schwer verletzten) Ethan gleich wilden Sex auf dem Boden haben?
Da hat sich wohl eher ein Entwicklertraum verwirklicht, als dass es aus der Feder eines Autoren stammt. ;)

In beiden Spielen stören die Sexszenen (für mich) unglaublich die Atmosphäre, da sie vollkommen willkürlich und grundlos in die Handlung "geklatscht" werden.
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3nfant 7errible
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Beitrag von 3nfant 7errible »

1. finde ich das Thema nicht "pikant"
2. sehe ich es ganz simpel und praktisch, denn es ist so wie mit allen anderem Content oder Design-Entscheidungen: passt es zum Spiel und ist es gut integriert dann ja, ansonsten lieber nein. Das gleiche gilt für Design-Fragen wie realistischer Look oder Cel-Shading/Comic-Style? Gore-Effekte oder nicht? Soll der Held vertont werden oder im Gordon Freeman-Style stumm bleiben? usw

Dasselbe gilt für Heavy Rain:
Spoiler
Show
Spoiler: Nur weil Maddison einen völlig Fremden 2 mal verarztet hat muss sie mit (dem übrigens schwer verletzten) Ethan gleich wilden Sex auf dem Boden haben?
Da hat sich wohl eher ein Entwicklertraum verwirklicht, als dass es aus der Feder eines Autoren stammt.

In beiden Spielen stören die Sexszenen (für mich) unglaublich die Atmosphäre, da sie vollkommen willkürlich und grundlos in die Handlung "geklatscht" werden.
Leute hatten schon bei weniger vorhergehender Interaktion Sex :wink:
Und nein, ich spreche noch nichtmals von Prostitution, Karneval in Köln oder Urlaub auf Ibiza :D
Vandyre
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Beitrag von Vandyre »

RosaElfe hat geschrieben: Also nach dem was der Threadersteller schreibt, muss man gar nichts selber ausführen. Das fände ich als minigame einfach ziemlich geschmacklos und würde das nicht wollen.
Ich habe deinen Gedankengang mal ein bissl weitergesponnen, den du auf der ersten Seite des Threads gepostet hast.
Ich bin persönlich jemand, der eine Geschichte spielen will, mir geht es weniger ums genre sondern um die atmosphäre, die ein Spiel vermittelt.

In Vampire z.B. tauchst du in die nächtliche Welt der Vampire ein, die großteils kriminell, moralisch fragwürdig, zutiefst hedonistisch usw. ist.
Du saugst den Leuten Blut aus, hast eine eigene Wohnung, gehst Aufträgen nach und folgst der Handlung. Dann (Stichwort Hedonismus) benutzt eine Vampirin den/die Protagonist/in um ihrem Vergnügen nachzugehen. Bislang wurde immer alles dargestellt, auch fragwürdige oder grausame Szenen. Aber plötzlich, als es zu dieser Sexszene kommt.....schwarzer Bildschirm.
Vielleicht habe ich ein bisschen zuviel reininterpretiert. :wink: Aber in Spielen geht es um Handlung. Die Atmosphäre wird auch dadurch erzeugt, dass man im Spiel Handlungen ausführen kann.
Aber dann verstehe ich ehrlich gesagt immer noch nicht, was du willst. Was wird denn im Fernsehen oder im Film mehr gezeigt? Geht es dir um nackte Haut? Um das Räkeln auf/unter einer Bettdecke? Umschlungene, sich liebkosende Körper? Sowas stört doch schon bei den ganzen Actionfilmen. 8)
RosaElfe hat geschrieben:Abgesehen davon wird einem doch auch genug Gewalt in Zwischensequenzen gezeigt, wo man nicht direkt der Handelnde ist...ich zocke gerade Dead Space, das dementsprechend ja "freigiebig" ist.

Und: Nein, ich halte Sex oder Nacktheit in diesem Spiel nicht für passend :wink:
Warum mehr Gewalt gezeigt wird kann man vielfältig spekulieren. Es liegt aber sicherlich auch am Genre. In den meisten Horrorfilmen fehlt auch die detaillierten Sexszenen (zumindest was ich so kenne). Und die meisten Spiele sind nunmal Actionspiele, die von Action leben, und nicht von Sex. :wink:
RosaElfe hat geschrieben:Deswegen schrieb ich ja auch soweit ich mich erinnere "realistische Darstellung"...und selbst wenn nicht ist das jetzt doch Wortklauberei!

Manche Spiele mögen in ihrer Darstellung auch über das naturmäßig-mögliche hinausgehen, aber das ist ja nun nicht der Punkt. Wobei ich nichtmal sagen würde, dass das Übertreiben noch derart "in" ist in der Hinsicht.
Ich bin der gegenteiligen Meinung: die Darstellung von Gewalt bleibt hinter dem Naturmäßigen zurück. Das geht schon mit den Trefferzonen los. Ich kenne zumindest kein Spiel, wo ich jemandem in die Hand oder ins Knie schießen kann. Geschweige denn von den Auswirkungen. Das einzige, was übertrieben dargestellt wird, ist die Menge der roten Körperflüssigkeit. Was man vielleicht sagen kann, ist, dass die Darstellung effektvoll ist. Aber sicher nicht realistisch oder realistischer.
RosaElfe hat geschrieben:Gesellschaft...verständlicher Grund, aber einer an dem gesellschaftlich langsam ein Umdenkprozess in Gang kommen sollte.

Technik...gut. Teils teils. Aber es muss ja nicht um hardcoreporn gehen, sondern einfach über die Tatsache, dass meistens peinlich genau darauf geachtet wird, keine "echte" Nacktheit zu zeigen, wenn es zu eisnchlägigen Szenen kommt. Etwas lächerlich.

Was meinst du mit unnötig verschwendeten Ressourcen?
Das es neben dem angezogenen auch ein ausgezogenes Model einer Figur gibt?
Man kann sich auch detaillierte Schadensmodelle und Verstümmelungen bei Spielen sparen, das sind prinzipiell auch verschwendete Ressourcen.
Insgesamt könnten böse Zungen Spiele überhaupt als verschwendete Ressourcen bezeichnen, wenn man ehrlich ist :roll:
Die verschwendeten Ressourcen hätte ich vielleicht in "" stecken sollen. Bei nackten Modellen ist das sicherlich nicht ds Problem. Aber sobald es um gewisse Aktionen geht (egal wie detailreich) sieht die Sache anders aus. Alles, was in einem Spiel passiert, muss ja programmiert werden. Die Frage, die sich dann stellt ist ja, ob sich das lohnt. Also ob das Spiel dadurch einen Mehrwert hat. Oder ob sich dadurch mehr Einheiten an den Mann (Frau wahrscheinlich eher weniger) bringen lassen.
Außerdem habe ich eine Sache oben schonmal kurz angesprochen: hat Sex unbedingt etwas in Actionspielen zu suchen? Generell gibt es wenig Beziehungsgeflecht in Spielen. Ein paar Rollenspiele fallen da raus. Aber ansonsten kann man die Beziehungen von Computercharakteren zueinander doch fast an 2 Händen abzählen (ja, leicht übertrieben, ich weiß). Und dann sind sie meist sehr oberflächlich.
Zur Lesesucht (Lesen von Romanen; Beyer 1794):
"Die erzwungene Lage und der Mangel aller körperlicher Bewegung beim Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen führt zu Schlaffheit, Verschleimung, Blähungen und Verstopfungen in den Eingeweiden, namentlich zu Hypochondrie, die (...) namentlich bey dem weiblichen Geschlecht, recht eigentümlich auf die Geschlechtsteile wirkt." (Spindler: Unter dem Pflaster. 1984)
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sinsur
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Beitrag von sinsur »

Ich finde mal am Rande bemerkt auch nicht, dass man Sexualität und Gewalt so einfach miteinander vergleichen kann. Gewalt ist in Spielen auch besten Falls stilisiert gezeigt. Das Animationen oft richtig ranzig aussehen fällt wenn jemand behindert läuft kaum jemanden außer mir auf wies scheint aber wenn sie dann mal mies humpen merkt es jeder :D
johndoe790745
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Beitrag von johndoe790745 »

Ich kann auf Sex in videogames gut verzichten!
Sexy Cybergirls aber nicht. :D

Was wäre ein Soul Calibur ohne Yvi?

Aber was gut aussieht muss ja nicht gleich gespielt werden.
Denn meiner Meinung nach ist es genau das, was diese Sexy Mädels ausmachen. Sie regen die Fantasy an und man würde sie am liebsten ausziehn.
Es gab Spiele (play boy) wo das sogar ging...und plötzlich wurde das game total (un)sexy. Der reiz war auf einmal futsch!

Und ganz erlich...Ich bin froh, wenn ich dank meiner Videospiele, mal nicht (laut studie) alle 8 sec. an sex denken muss.

Ich weiss nciht wieso...aber wenn ich in einer erotischen situation an ein videospiel denke, ist bei mir sofort die erotik weg. :)

Provokante these:
Sex in videospielen ist doch nur was für leute die im realen davon zu wenig bekommen. :D
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Adreena
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Beitrag von Adreena »

Vandyre hat geschrieben: Ich bin der gegenteiligen Meinung: die Darstellung von Gewalt bleibt hinter dem Naturmäßigen zurück. Das geht schon mit den Trefferzonen los. Ich kenne zumindest kein Spiel, wo ich jemandem in die Hand oder ins Knie schießen kann. Geschweige denn von den Auswirkungen. Das einzige, was übertrieben dargestellt wird, ist die Menge der roten Körperflüssigkeit. Was man vielleicht sagen kann, ist, dass die Darstellung effektvoll ist. Aber sicher nicht realistisch oder realistischer.
Mal abgsehen vom Realismusgrad, wir sprechen hier immerhin über Actionspiele etc, fällt mir zB Fallout 3 ein, wo es Trefferzonen mit entsprechenden Auswirkungen gab. Dead Space, welches ich selbst nicht gespielt habe, gehört doch auch zu jenen Spielen, die dieses Mittel einsetzen und Spielern, die vertrauter mit dem Shootergenre sind, fallen vielleicht auch noch ein, zwei Spiele mehr ein.
Vandyre hat geschrieben:Außerdem habe ich eine Sache oben schonmal kurz angesprochen: hat Sex unbedingt etwas in Actionspielen zu suchen? Generell gibt es wenig Beziehungsgeflecht in Spielen. Ein paar Rollenspiele fallen da raus. Aber ansonsten kann man die Beziehungen von Computercharakteren zueinander doch fast an 2 Händen abzählen (ja, leicht übertrieben, ich weiß). Und dann sind sie meist sehr oberflächlich.
Gerade darum gehts es ja unter anderem. In diesem Thread wurde bereits über die Anspruchslosigkeit vieler Spiele gesprochen, wobei die einen sagen, das Darstellen von zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. Sex wäre da sinnfrei, weil erst noch die Banalität vertrieben werden muss, und die anderen der Meinung sind, das gerade das Fehlen jener Dinge der Darstellung einer glaubwürdigen Spielewelt im Weg stehen.

Natürlich würde es absurd anmuten, irgendwelches Gefühlsbla in reine Actionspiele, die gar keine Story erzählen wollen, einzubauen, aber zumindest mich persönlich reizen diese Spiele gar nicht, in denen man von Mission zu Mission geht, ohne den Charakter, den man spielt näher kennenzulernen, oder in anderen Situationen zu erleben.
Aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Ich persönlich spiele lieber ein Spiel, in dem wenigstens ansatzweise versucht wird, eine Geschichte zu erzählen. Und wenn sich der Char, den man spielt, im Laufe dieser Geschichte auf ein anderes Polygon- Wesen einlässt und es zu mehr kommt, dann aber wie im Beispiel Dragon Age Figuren Unterwäsche tragen, die vorher unter der "Rüstung" ganz offensichtlich keine an hatten, nur damit man keinen Nippel sieht, ist das schon etwas krude. ;)
Und es muss ja gar nicht in einer Szene ablaufen, die Reaktion vorraussetzt oder einer Hardcorezwischensequenz ausarten... gibt ja noch andere Mittel. :)

Und auf die provokante These der Kompensierung der eigenen Abstinenz mal einzugehen (puh, wie öde ;)): lehnst du dann auch Darstellung von Sex in Filmen, Gemälden oder Büchern ab, weil du genug davon hast? ;)
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Adreena hat geschrieben:
Vandyre hat geschrieben: Ich bin der gegenteiligen Meinung: die Darstellung von Gewalt bleibt hinter dem Naturmäßigen zurück. Das geht schon mit den Trefferzonen los. Ich kenne zumindest kein Spiel, wo ich jemandem in die Hand oder ins Knie schießen kann. Geschweige denn von den Auswirkungen. Das einzige, was übertrieben dargestellt wird, ist die Menge der roten Körperflüssigkeit. Was man vielleicht sagen kann, ist, dass die Darstellung effektvoll ist. Aber sicher nicht realistisch oder realistischer.
Mal abgsehen vom Realismusgrad, wir sprechen hier immerhin über Actionspiele etc, fällt mir zB Fallout 3 ein, wo es Trefferzonen mit entsprechenden Auswirkungen gab. Dead Space, welches ich selbst nicht gespielt habe, gehört doch auch zu jenen Spielen, die dieses Mittel einsetzen und Spielern, die vertrauter mit dem Shootergenre sind, fallen vielleicht auch noch ein, zwei Spiele mehr ein.
Aber selbst da wird extrem abstrahiert: Denn wenn ich jemandem in die Kniescheibe schieße, wird er nicht wie in Spielen auf mich zu humpeln, sondern sich auf den Boden schmeißen, die Hände ans Bein pressen und schreien, das einem Hören und Sehen vergeht.

Gewalt in Spielen ist vieles, aber mit Sicherheit nicht realistisch. ;) Je höher der Gewaltgrad umso abstrakter ist die Darstellung. Und ich brauche genauso keine Kinder, die auf Landminen treten, wie ich auch keine Sexszenen brauche in denen man etwas sehen kann... so krude wie der Vergleich klingen mag, aber: Wenn man realistischen Sex fordert (wie auch immer) sollte man auch realistische Gewalt fordern. Wo fängt man an, wo hört man auf? Homosexualität, Kindersoldaten, sexuelle Allmachtsfantasien, Folter... ect etc etc. Ich sehe da viele Schwierigkeiten. Auch wenn ich natürlich wie jeder normale Mensch die Prüderie eines Dragon Age vollkommen albern und absurd finde. ;)

Ich sehe einfach Sex in Spielen momentan als reinen Selbstzweck. Sollte es jemals ein Spiel geben, wo es sinnvoll die Geschichte trägt oder der Charakterentwicklung sichtlich dient, sehe ich es vielleicht anders.
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Howdie hat geschrieben:
Adreena hat geschrieben:
Vandyre hat geschrieben: Ich bin der gegenteiligen Meinung: die Darstellung von Gewalt bleibt hinter dem Naturmäßigen zurück. Das geht schon mit den Trefferzonen los. Ich kenne zumindest kein Spiel, wo ich jemandem in die Hand oder ins Knie schießen kann. Geschweige denn von den Auswirkungen. Das einzige, was übertrieben dargestellt wird, ist die Menge der roten Körperflüssigkeit. Was man vielleicht sagen kann, ist, dass die Darstellung effektvoll ist. Aber sicher nicht realistisch oder realistischer.
Mal abgsehen vom Realismusgrad, wir sprechen hier immerhin über Actionspiele etc, fällt mir zB Fallout 3 ein, wo es Trefferzonen mit entsprechenden Auswirkungen gab. Dead Space, welches ich selbst nicht gespielt habe, gehört doch auch zu jenen Spielen, die dieses Mittel einsetzen und Spielern, die vertrauter mit dem Shootergenre sind, fallen vielleicht auch noch ein, zwei Spiele mehr ein.
Aber selbst da wird extrem abstrahiert: Denn wenn ich jemandem in die Kniescheibe schieße, wird er nicht wie in Spielen auf mich zu humpeln, sondern sich auf den Boden schmeißen, die Hände ans Bein pressen und schreien, das einem Hören und Sehen vergeht.

Gewalt in Spielen ist vieles, aber mit Sicherheit nicht realistisch. ;) Je höher der Gewaltgrad umso abstrakter ist die Darstellung. Und ich brauche genauso keine Kinder, die auf Landminen treten, wie ich auch keine Sexszenen brauche in denen man etwas sehen kann... so krude wie der Vergleich klingen mag, aber: Wenn man realistischen Sex fordert (wie auch immer) sollte man auch realistische Gewalt fordern. Wo fängt man an, wo hört man auf? Homosexualität, Kindersoldaten, sexuelle Allmachtsfantasien, Folter... ect etc etc. Ich sehe da viele Schwierigkeiten. Auch wenn ich natürlich wie jeder normale Mensch die Prüderie eines Dragon Age vollkommen albern und absurd finde. ;)

Ich sehe einfach Sex in Spielen momentan als reinen Selbstzweck. Sollte es jemals ein Spiel geben, wo es sinnvoll die Geschichte trägt oder der Charakterentwicklung sichtlich dient, sehe ich es vielleicht anders.
Diesen Beitrag halte ich für noch provokativer als die These des Users weiter oben. ;)

Die Darstellung von Sex hat doch nicht zur Folge, dass man als nächstes explodierene Kinder sehen möchte. Gewalt hat in der großen Welt des Konsens nicht den gleichen Stellenwert wie Sex, auch wenn es da Vermischungen gibt und Menschen, die in ihrer Amoraltiät Gewalt sehr wohl viel Platz einräumen. Womit ich irgendwie wieder bei Arne Dahl bin. :)

Naja, jedenfalls halte ich das dann doch für etwas abstrus und abwegig. :)
Einigen wir uns einfach darauf, dass man sich da nicht einig sein kann. ;)
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the curie-ous
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Beitrag von the curie-ous »

Keine Ahnung wie ihr euch nach dem Sex in der Realtität fühlt, aber von tiefgreifenden Charakterentwicklungen oder Veränderungen meiner Weltanschauung habe ich noch nichts erfahren. Vielleicht mache ich da auch was falsch.
Deswegen verstehe ich nicht warum in den Sex soviel hineininterpretiert wird. Es gibt Sex zur Fortpflanzung, zum Spaß und so weiter und warum soll so etwas nicht auch in Spielen oder Filmen geben? Es ist das natürlichste auf der Welt, genauso wie das Auto fahren.
Meiner Meinung nach würde es vielmehr absurder wirken wenn sich im Spielverlauf ein Pärchen findet, sich regelmäßig trifft, sich verliebt, sich küßt und irgendwann NICHT ins Bett springt.
Und wenn das Spiel zeigt wie sich das Paar trifft, und verliebt und küßt warum soll es denn dann auch nicht den Sex zeigen?
Vandyre
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Beitrag von Vandyre »

Adreena hat geschrieben: Mal abgsehen vom Realismusgrad, wir sprechen hier immerhin über Actionspiele etc, fällt mir zB Fallout 3 ein, wo es Trefferzonen mit entsprechenden Auswirkungen gab. Dead Space, welches ich selbst nicht gespielt habe, gehört doch auch zu jenen Spielen, die dieses Mittel einsetzen und Spielern, die vertrauter mit dem Shootergenre sind, fallen vielleicht auch noch ein, zwei Spiele mehr ein.
Ich habe beide Spiele gespielt, die du angesprochen hast. Zu Fallout 3 (und Shootern): es gibt im VATS-System, wenn ich mich noch recht erinnere, 6 Trefferzonen. Nun Vergleich das mal mit dem menschlichen Körper. :wink: Das Knie oder die HAnd habe ich schonmal angesprochen. Was ist mit dem Ohr? Fuss? Schienbein? Das kann ich ziemlich lang fortsetzen. Noch ein Vergleich: in fast allen Shootern ist ein Headshot möglich. Aber ein Schuss ins Herz? Kenne ich nicht.
Zu Dead Space: das Spiel hat mich doch ganz schön geärgert. Da schießt man den Viechern auf den Kopf und nichts passiert. Zielt man auf die Beine fliegt das Bein weg und das Vieh ist praktisch bewegungslos. Hallo? :D
Vandyre hat geschrieben:Außerdem habe ich eine Sache oben schonmal kurz angesprochen: hat Sex unbedingt etwas in Actionspielen zu suchen? Generell gibt es wenig Beziehungsgeflecht in Spielen. Ein paar Rollenspiele fallen da raus. Aber ansonsten kann man die Beziehungen von Computercharakteren zueinander doch fast an 2 Händen abzählen (ja, leicht übertrieben, ich weiß). Und dann sind sie meist sehr oberflächlich.
Adreena hat geschrieben:Gerade darum gehts es ja unter anderem. In diesem Thread wurde bereits über die Anspruchslosigkeit vieler Spiele gesprochen, wobei die einen sagen, das Darstellen von zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. Sex wäre da sinnfrei, weil erst noch die Banalität vertrieben werden muss, und die anderen der Meinung sind, das gerade das Fehlen jener Dinge der Darstellung einer glaubwürdigen Spielewelt im Weg stehen.
Ich mag selber ein wenig Anspruch, auch in Spielen. Aber in Spielen ist es oft hinderlich. Da geht es ums Spielen, um Handlungen. Ich kann aber keinen großen Anspruch (Story, Charaktere) generieren, wenn das Gameplay im Vordergrund steht. Und das ist nunmal bei Spielen so. In erster Linie muss das Spiel spaß machen. Erst dann kommen die anderen Sachen. Denn wenn das Spiel keinen Spaß macht, dann nutzen auch die besten Chars nicht.
Versteh mich nicht falsch. Ich mag gut ausgearbeitete Charaktere, ich mag eine "anspruchsvolle" Geschichte, ich mag "schwerwiegende" Entscheidungen. Aber Spiele sind nunmal in erster Linie Spiele, und keine Filme oder Bücher. Sie können Anspruch nur in Form von Text oder Film generieren, aber nie duch das Spiel/Spielen selbst. Deswegen hinkt in meinen Augen der Vergleich mit diesen beiden Medienformen.
Adreena hat geschrieben:...dann aber wie im Beispiel Dragon Age Figuren Unterwäsche tragen, die vorher unter der "Rüstung" ganz offensichtlich keine an hatten, nur damit man keinen Nippel sieht, ist das schon etwas krude. ;)Und es muss ja gar nicht in einer Szene ablaufen, die Reaktion vorraussetzt oder einer Hardcorezwischensequenz ausarten... gibt ja noch andere Mittel. :)
Warum sind die Chars unter den Rüstungen offensichtlich nackt? 8O Wenn ich denen die Rüstungen ausziehe haben die Unterwäsche an.
Die bisher genutzten Mittel scheinen ja nicht zu genügen.
Adreena hat geschrieben:Und auf die provokante These der Kompensierung der eigenen Abstinenz mal einzugehen (puh, wie öde ;)): lehnst du dann auch Darstellung von Sex in Filmen, Gemälden oder Büchern ab, weil du genug davon hast? ;)
Nehmen wir mal Transformers. Ein anspruchsloser Actionfilm. Natürlich sieht Megan Fox sehr nett aus und ihre knappe Kleidung tut ihr übriges. Aber ich muss ihr nicht beim Sex mit Shia LaBeouf zusehen. In dem Film wird auch nichts gezeigt. Das hat nicht unbedingt mit prüde zu tun. Ich stelle mir da lieber andere Sachen vor. 8)
Btw, knappe, sexy bekleidete Mädels gibt es in (Action)Spielen auch wie Sand am mehr. Das reicht mir persönlich zumindest vollkommen.
fridolin85 hat geschrieben:Es gibt Sex zur Fortpflanzung, zum Spaß und so weiter und warum soll so etwas nicht auch in Spielen oder Filmen geben? Es ist das natürlichste auf der Welt, genauso wie das Auto fahren.
Das hat in meinen Augen nicht unbedingt etwas mit Natürlichkeit zu tun. Der Film oder das Spiel erhält dadurch nicht zwangsläufig einen Mehrwert. Im schlechtesten Fall lenkt es sogar zu sehr vom eigentlichen Geschehen ab.
Vielleicht liegt es auch an der prüden Gesellschaft. Aber wenn ich Sex in Filmen ansehen möchte, schaue ich mir einen Porno an. Wenn ich Sex in Büchern lesen möchte, hole ich mir ein dementsprechendes Erotikbuch.

Aber wir Menschlein sind schon ein komischer Haufen. Wir schauen allen möglichen Tieren, Reptilien und Insekten bei der Fortpflanzung zu und man freut sich wie ein Schneekönig, so etwas zeigen zu können. Das läuft sogar zu kindgerechten Zeiten. Nur bei der eigenen Spezies halten wir es für unangebracht. :lol:
Was an Auto fahren natürlich ist, musst du mir aber nochmal genauer erklären. :wink: :wink: [/quote]
Zur Lesesucht (Lesen von Romanen; Beyer 1794):
"Die erzwungene Lage und der Mangel aller körperlicher Bewegung beim Lesen, in Verbindung mit der so gewaltsamen Abwechslung von Vorstellungen und Empfindungen führt zu Schlaffheit, Verschleimung, Blähungen und Verstopfungen in den Eingeweiden, namentlich zu Hypochondrie, die (...) namentlich bey dem weiblichen Geschlecht, recht eigentümlich auf die Geschlechtsteile wirkt." (Spindler: Unter dem Pflaster. 1984)
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Pater Souter 1622 über Schach: "Es lehre den Straßenräuber Fallstricke zu spannen, ,macht den Frieden verhaßt und reizt zu den Waffen.' Nicht selten ist es Gegenstand der Beichte. (Ehn; Strouhal: Luftmenschen)
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