Spielemüdigkeit

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MaxDetroit
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Spielemüdigkeit

Beitrag von MaxDetroit »

Ich weiß nicht wem es auch so geht, aber ich spüre seit einigen Jahren eine gewisse Müdigkeit oder Erschöpfung was Games angeht ("Fatigue" im englischen beschreibt es eigentlich ganz gut). Besonders etwas, das mir in der Vergangenheit viel Spass gemacht hat, das "Leveln & Looten" fühlt sich in vielen Spielen mehr und mehr wie ein sich immer drehendes Mäuserad an, das mehr Arbeit ist als Spass. Dazu kommen Achievements, Skill-Trees, Unlockables, Sammelwut und Komplettierung-Wahn. Jedes größere Spiel und auch viele Indies versuchen einen heutzutage damit bei der Stange zu halten und ich kann es langsam nicht mehr sehen.

Dazu kommen immer mehr Versuche große Geschichten zu erzählen im Hollywood Stil, anstatt neue Gameplay Mechaniken auszuprobieren und zu implementieren. Oder es wird einfach nur ein neues Setting drüber geklatscht (siehe Assassins Creed und Far Cry). Alles sieht dann grafisch hübscher aus, wird bombastischer inszeniert, UX wird optimiert, aber die meisten Shooter, Third Person Action Adventures, Open World Games, selbst die ganzen Dark Souls Klone (Demon bzw. Dark Souls sind jetzt bald 10 Jahre alt) spielen sich fast alle gleich und unterscheiden sich nur noch in Details.

Wenn ich dann Ankündigungen lese von Games wo es riesen Skilltrees gibt oder was-weiß-ich für eine große Open-World oder was höre von hunderten von Stunden Spielspass, törnt mich alles nicht mehr so an. Eher im Gegenteil.

Irgendwie fehlt mir langsam einfach die Lust bei x-ten Game alle Achievements freizuschalten, alle Upgrades zu sammeln, alle Secrets zu finden, all den Quatsch mitzumachen nur um in irgendeiner UI den Haken zu bekommen das ich was geschafft habe. Mir fehlt ein wenig das Neue, das Mysterium, gerade bei den Gameplay Mechaniken. Ich will mal wieder ein Spiel spielen wo ich gerade dort wieder neu lernen muss und nicht gleich alles verstehe, wo ich ein Rätsel nicht gleich durchschaue oder bei einem Bossfight nicht sofort checke was zu tun ist. Für mich fühlt sich heutzutage vieles einfach zu standardisiert und gleichförmig an. Vieles fühlt sich zu sehr danach an, das der Gamedesigner versucht mich zu beschäftigen, fast mich einzuschläfern, anstatt mich herauszufordern. Fast schon symptomatisch ist das das letzte Spiel das mich richtig in seinen Bann gezogen hat eben Sekiro von From Software war.

Ich finde was die meisten Spieler und auch Game Designer nicht verstanden haben ist: es geht nicht um Schwierigkeit, der Schwierigkeit willen. Es geht darum ausgetretene Pfade zu verlassen und den Spieler zu etwas Neuem herauszufordern, wo man auch mal wieder umdenken muss und neu lernen muss. Anstatt dessen wird dem Spieler immer wieder genau das gegeben was er seit Jahren kennt, nur in anderer Variation.

Am Ende: Liegt es vielleicht an mir? Habe ich einfach zu viele Games gezockt, bin zu alt geworden, muss einfach mal eine Gaming Pause einlegen? Oder fühlt ihr auch so das die Gaming Landschaft 2020 etwas langweiliger geworden ist als sie es in der Vergangenheit war?
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 04.08.2020 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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greenelve
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von greenelve »

Diese Müdigkeit gibt es seit Jahren bei diversen Spielern. Mal mehr, mal weniger. Mit all deinen genannten Punkten. Es liegt also weniger an 2020 noch speziell an dir. Wir haben ein riesiges Angebot (siehe die ganzen Dark Souls Klons nur für dieses Nischensubgenre) und im Alter hat man alles gesehen, kennt die Mechaniken bzw. durchschaut sie schneller als reine Mechaniken, die dann anfangen zu langweilen (daher dein Wunsch ausgetretene Pfade zu verlassen). Bei großen Studios kommt die Risikoarmut hinzu, wegen der großen Budgets möglichst Mainstream zu sein, möglichst viele Spieler abzuholen, was sich in immergleichen Elementen äußert.

Ghost of Tsushima zeigt aktuell positiv wie negativ den Stand der Dinge: Negativ ist die typische Openworld mit all dem Abklappern der Checkliste (Fuchsbau, Lager usw.) sowie der Welt rein als Kulisse. Positiv ist die Atmosphäre durch die Optik und die umfangreiche Umsetzung des Szenarios, welches für Motivation sorgt, Zeit zu investieren.

Ich kann dir als hilfreiche Worte nur mitgeben, nebem dem obligatorischem Indieverweis, die öfter auf kreative Mechaniken setzen, versuch den Sammelwahn zu ignorieren und spiele, wie es dir gefällt. Bspw. bieten Triple A Open World Vertreter mehrere Spielstile (um möglichst viele Spieler anzusprechen) -> nimm dir einfach den, den du noch nicht kennst, lange nicht gespielt hast, der für das Setting ungewöhnlich ist / oder für das Setting passt und mach ein halbes Rollenspiel in deinem Kopf daraus (In einem Fantasy Open World einen Robin Hood spielen: Nur von Reichen stehlen, den Armen möglichst helfen und bevorzugt Fernkampf). So umgehst du die ausgetretenen Pfade und schafft dir deine eigenen, die dir zusagen.
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Gast
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Gast »

Hab das in den späteren Jahren der Xbox 360 und PS3 hinter mir. Grob 3 Jahre kaum was gespielt. Danach eher weniger als zuvor, meist dann einige Titel, die durchaus intensiv aber wenig in der Summe. Wie es dazu kam könnte ich heuer nicht mal mehr richtig erörtern. Eine Pause und bisschen Fokus auf andere Hobbies, Familie, Freunde hat mir hintenraus geholfen. Wenn man mal eine Weile weniger spielt und alles an sich vorbeiziehen lässt, kommt man hinterher mit umso mehr Elan zurück.
Vor besagter Pause war ich übrigens ebenfalls ein notorischer Perfektionist, habe unbedingt Spiele mit biegen und brechen auf 100% komplettiert oder Multiplayer kompetitiv gespielt. Heute mache ich sowas praktisch gar nicht mehr. Die meisten meiner PS4 Games haben nicht mal 20% aller Achievements. Außer man erhält diese wirklich durchspielen nahezu komplett. Laufe praktisch kaum noch Umwege für irgendwelche versteckten Goodies, Nebenquests nur wenn sie gut gemacht und motivierend sind, jedoch nicht um Zeit tot zu schlagen. Die verdienten Achievments interessieren abseits vom eigenen Ego ohnehin keine Sau.

Hinzu kommt bei mir noch eine inzwischen sehr konsequente Haltung, nur zu spielen worauf ich Lust habe. Genug Spiele die mal gekauft wurden, werden notfalls für immer liegen zu lassen. (oder wieder veräußert) Bei genug Games frage ich mich sogar ernsthaft warum ich sie jemals erworben habe. Anstatt viele ähnliche Games zu zocken, schaue ich mittlerweile mehr auf Abwechslung und gebe Titeln eine Chance, die grundsätzlich mal was anderes bieten als immer die gleichen Zutaten. Da sind natürlich die klassischen AC Klone schon eher schwierig. Man wird quer durch Open World gejagt, sammelt, macht und arbeitet Aufgaben ab. Sowas reizt mich heuer nur noch selten. Insgesamt gibt es wie Du schreibst viel weniger unterschiedliche Games als früher. Das gerade erschienene Destroy All Humans stammt beispielsweise noch aus einer Zeit als Hersteller insgesamt mutiger waren. Damals habe ich solche Titel teils komplett ausgelassen, weil ich eben lieber mit dem Strom geschwommen bin. Bei außergewöhnlichen Ideen mag auch viel Trash dabei gewesen sein, aber wenn die Spielidee gut ist, warum nicht? Gerade die Platin Award Games reizen mich immer seltener, weil da für mich vorgezeichnet ist wie der Hase läuft. Lieber mal abseits des Hypes umschauen. Dann stellt man überrascht fest wie viele, abwechslungsreiche Spiele es eigentlich gibt. Hauptsache Abwechslung. Vornehmlich Spaß. In keinem Fall Stress und Arbeit. So funktioniert es bei mir Prima. :-)
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Stryx
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Stryx »

Eine generelle Spielemüdigkeit würde ich bei mir verneinen. Es gibt genug Titel, die mich immer noch auf die gleiche Art faszinieren können wie Anno dazumal. Mein Problem ist das Videospiele vor einiger Zeit in eine völlig falsche Richtung abgebogen sind. Die Industrie fing an das Filmmedium nachzuäffen, da dort ein riesiges Millionenpublikum lauert. Die wollen nicht spielen. Seitdem werden Titel aus dem Mainstream mit belanglosen Zwischensequenzen vollgepappt, während das Gameplay durchsetzt ist mit Skriptsequenzen, fest vorgegeben durch das Drehbuch. Es mach krach, bumm und peng, der Bildschirm explodiert fast und ich sitze gelangweilt vor dem Monitor weil ich genau weiß, dass absolut nichts passiert. Es ist ein reiner Schein. Mir wird nur gezeigt, was passieren könnte, dabei bleibt es aber meisten. Wie z.B. in Uncharted. Um Nathan herum geht alles Bruch aber wie durch Zauberhand kann er sich natürlich wieder in letzter Sekunde retten. Was soll ich da mitfiebern? Als ob Naughty Dog seinen Strahlemann töten würde. Könnte ich diese Szenen doch nur selber Spielen ohne ein vorgegebenes Skript, in denen ich Sterben könnte, dann würden solche Sachen evtl. Spaß machen.

Videospiele sind eigentlich ein aktives Medium und dort verbirgt sich mein größtes Problem mit heutigen Titeln. Ich werde in die Passivität reingedränt, selbst im eigentlichen Gameplay. Shooter sind mit Deckungsmechaniken und Autoregeneration gedeckt und in Action Adventures wird das Springen teilweise automatisiert, sodass Timing und in die richtige Richtung Springen teilweise obsolet wird (hallo Rise of the Tomb Raider). Es ist grotesk. Überall Automatismen und kleine Helferlein die mich völlig an die Hand nehmen und jeglichen Spielspaß im Keim ersticken. Ich hasse sie. Die berauben den Videospielen ihrer größten Stärke. Die Freiheit, es verkommt zum Gaming nach Vorschrift. Daher gehören Mainstream Titel wie Uncharted 2 und Rise of the Tomb Raider auch mit zu schlechtesten Spielen, die ich jemals gespielt habe. Die machen bis auf die Grafik alles falsch.

Daher orientiere ich mich schon seit vielen Jahren zwangsläufig Richtung Indie Titeln. Die können sich nicht hinter Grafik, Skripten oder sonst was verstecken. Die müssen mit gutem Gamedesign und vor allem guten Gameplay punkten. Subautica, Outer Wilds, Celeste, sie alle zeigen mir, dass noch keine Spielemüdikeit eingetreten ist. In der Hinsicht, hab ich mich dem Medium angepasst und pickte mir die paar schmackhaften Rosinen raus. Dann sind es halt jährlich nur eine Handvoll neuer Titel. Macht doch nicht. Dadurch spare ich viel Geld und etwas wie ein Backlog ist mir auch völlig unbekannt. Auch wenn ich mit dem Medium der Videospiele eigentlich heftig auf dem Kriegsfuß stehe, so habe ich mich doch irgendwie damit arrangieren können.
Man kann es sich manchmal echt nicht mehr ausdenken.
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MaxDetroit
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von MaxDetroit »

Danke für die Antworten! Ich denke ich werde auch mal den großen Produktionen für eine Weile den Rücken kehren und mich mehr den Indie Perlen zuwenden. Wobei mir in letzter Zeit die ganzen Kartenspiele und Roguelikes ziemlich auf den Wecker gegangen sind. Ich such einfach mal mehr nach interessanten Gameplay Ideen, am liebsten ohne viel Blabla, Story und Cutscenes. Into the Breach war z.B. so ein Kandidat vor ein paar Jahren. Spiele wie Subautica, Outer Wilds, und Celeste (das letzte habe ich sogar schon gespielt, Outer Wilds im Sale gekauft, aber noch nicht installiert) hören sich schon mal gut an, vielleicht mache ich auch ein wenig Retro Gaming und zocke mal alte Klassiker wieder (obwohl einen da die Nostalgie leider viel zu oft betrügt). Habe da noch Wind Waker HD für die Wii U rumliegen.

Ich muss dazu auch sagen das ich in den letzten Jahren viel zu viel Action RPGs (Monster Hunter World, Diablo 3, Path of Exile) und Loot Shooter (Destiny, Division, Anthem, Borderlands) gezockt habe, und gerade in dem Genre ein totales Burnout erlebt habe. Und jetzt kotzen mich alle Spiele an die im Singleplayer mit ähnlichen Mechaniken daherkommen. ;)
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 04.08.2020 18:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Scorplian
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Scorplian »

Stryx hat geschrieben: 04.08.2020 16:49 Eine generelle Spielemüdigkeit würde ich bei mir verneinen. Es gibt genug Titel, die mich immer noch auf die gleiche Art faszinieren können wie Anno dazumal. Mein Problem ist das Videospiele vor einiger Zeit in eine völlig falsche Richtung abgebogen sind. Die Industrie fing an das Filmmedium nachzuäffen, da dort ein riesiges Millionenpublikum lauert. Die wollen nicht spielen. Seitdem werden Titel aus dem Mainstream mit belanglosen Zwischensequenzen vollgepappt, während das Gameplay durchsetzt ist mit Skriptsequenzen, fest vorgegeben durch das Drehbuch. Es mach krach, bumm und peng, der Bildschirm explodiert fast und ich sitze gelangweilt vor dem Monitor weil ich genau weiß, dass absolut nichts passiert. Es ist ein reiner Schein. Mir wird nur gezeigt, was passieren könnte, dabei bleibt es aber meisten. Wie z.B. in Uncharted. Um Nathan herum geht alles Bruch aber wie durch Zauberhand kann er sich natürlich wieder in letzter Sekunde retten. Was soll ich da mitfiebern? Als ob Naughty Dog seinen Strahlemann töten würde. Könnte ich diese Szenen doch nur selber Spielen ohne ein vorgegebenes Skript, in denen ich Sterben könnte, dann würden solche Sachen evtl. Spaß machen.
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Videospiele sind eigentlich ein aktives Medium und dort verbirgt sich mein größtes Problem mit heutigen Titeln. Ich werde in die Passivität reingedränt, selbst im eigentlichen Gameplay. Shooter sind mit Deckungsmechaniken und Autoregeneration gedeckt und in Action Adventures wird das Springen teilweise automatisiert, sodass Timing und in die richtige Richtung Springen teilweise obsolet wird (hallo Rise of the Tomb Raider). Es ist grotesk. Überall Automatismen und kleine Helferlein die mich völlig an die Hand nehmen und jeglichen Spielspaß im Keim ersticken. Ich hasse sie. Die berauben den Videospielen ihrer größten Stärke. Die Freiheit, es verkommt zum Gaming nach Vorschrift. Daher gehören Mainstream Titel wie Uncharted 2 und Rise of the Tomb Raider auch mit zu schlechtesten Spielen, die ich jemals gespielt habe. Die machen bis auf die Grafik alles falsch.

Daher orientiere ich mich schon seit vielen Jahren zwangsläufig Richtung Indie Titeln. Die können sich nicht hinter Grafik, Skripten oder sonst was verstecken. Die müssen mit gutem Gamedesign und vor allem guten Gameplay punkten. Subautica, Outer Wilds, Celeste, sie alle zeigen mir, dass noch keine Spielemüdikeit eingetreten ist. In der Hinsicht, hab ich mich dem Medium angepasst und pickte mir die paar schmackhaften Rosinen raus. Dann sind es halt jährlich nur eine Handvoll neuer Titel. Macht doch nicht. Dadurch spare ich viel Geld und etwas wie ein Backlog ist mir auch völlig unbekannt. Auch wenn ich mit dem Medium der Videospiele eigentlich heftig auf dem Kriegsfuß stehe, so habe ich mich doch irgendwie damit arrangieren können.
Geht mir haargenauso.

Ich suche nur lediglich meinen Ersatz nicht primär in den Indie-Titeln, sondern meide eben diese Action Adventure. Genre wie Racing und Fighting sind glücklicherweise wenig von sowas betroffen (irgendwie logisch) und (3D)Platformer sind gerade in dieser Gen wieder mehr zu dem klassischen zurückgekehrt.

Aber ja, Subnautica ist da auch ein gutes Beispiel. Ich würde sogar Survival Games im allgemeinen hier vorzeigen.
Zuletzt geändert von Scorplian am 05.08.2020 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Stryx
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Stryx »

Leider hab ich einen ziemlichen 0815 Geschmack bzgl. der Genre. Shooter sind zum Bodensatz der Spielewelt degradiert worden. Action Adventure mochte ich auch immer sehr gerne. Gerade die sind besonders heftig betroffen. Stealth dürfte bei mir noch am weitem vom Massengeschmack abweichen. Naja, die gab es noch nie wie Sand am mehr.
Scorplian hat geschrieben: 05.08.2020 01:08 Ich suche nur lediglich meinen Ersatz nicht primär in den Indie-Titeln, sondern meide eben diese Action Adventure. Genre wie Racing und Fighting sind glücklicherweise wenig von sowas betroffen (irgendwie logisch) und (3D)Platformer sind gerade in dieser Gen wieder mehr zu dem klassischen zurückgekehrt.

Aber ja, Subnautica ist da auch ein gutes Beispiel. Ich würde sogar Survival Games im allgemeinen hier vorzeigen.
Plattformer dürften eine der wenigen positiven Entwicklungen der letzten Jahre sein. Früher weitestgehend auf Konsolen zuhause, kommen sie heute zahlreich auf dem PC. Wenigstens eines meiner Lieblingsgenre, dem es gut geht. Da ist sie, die Lichtgestalt des heutigen Spielekosmos.
Man kann es sich manchmal echt nicht mehr ausdenken.
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Scorplian
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Scorplian »

Stimmt, Shooter sind auch in dieses Schema der Action Adventure gefallen, bis auf ein paar Ausnahmen wie z.B. Doom.

Bei 3D-Platformern bin ich vor allem deshalb froh, weil es zur PS2-PS3 Zeit etwas anders aussah. Die klassische Manier von Spielen wie Crash, Spyro, Gex, Rayman, Croc, ... wurde hierbei größteils von den Action-Varianten abgelöst, wie z.B. Ratchet&Clank, Jak&Daxter, Sly und daneben auch ganz viele andere.
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Ernesto Heidenreich
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Ernesto Heidenreich »

- Pause machen.
- Achievements/Trophies/Sammelkram zukünftig ignorieren.

Ist es nicht wert seine Lebenszeit mit zu verplempern, es sei denn irgendetwas bereichert das Gameplay.

mMn.


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Kajetan
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!

Beitrag von Kajetan »

MikeimInternet hat geschrieben: 07.08.2020 03:22 - Pause machen.
- Achievements/Trophies/Sammelkram zukünftig ignorieren.

Ist es nicht wert seine Lebenszeit mit zu verplempern, es sei denn irgendetwas bereichert das Gameplay.
Zis!

Wobei man aber auch sich selbst gut genug kennen sollte, um zu erkennen, wann es Zeit für X und wann für Y ist. Ich hatte letzten Herbst genau die Zeit und Muße für No Man's Sky und bin tage-, wochenlang durch die Galaxis mäandriert. Jetzt schüttelt es mich nur noch, wenn ich daran denke auch nur fünf Minuten Ressourcen sammeln zu müssen. Vielleicht kommt die Zeit für so eine Art Spiel nächstes Jahr wieder, vielleicht erst in fünf Jahren, vielleicht nie mehr. Spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass man nicht anfängt zu denken, man müsse doch jetzt. Nein, man muss GAR NICHTS!

Wer 100%-Gedöns in einem Spiel mit Gedöns machen will, der soll das gerne tun, wenn er das ausdrücklich will. Wenn es passt, wenn es sich richtig anfühlt. Sobald es jedoch anfängt in Arbeit auszuarten, weil man sich verpflichtet fühlt bestimmte Dinge abzuschliessen oder zu vervollständigen, obwohl man eigentlich etwas anderes tun will ... aufhören, sofort damit aufhören. Und Pause machen. Und sich auch von dem Gedanken frei machen, dass man doch wieder müsse, wenn man ein wenig Pause gemacht hat.

Wenn es um Videospiele geht, muss man gar nichts! :)
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Scorplian
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Scorplian »

Wenn mich ein Spiel spielerisch begeistert und dabei nicht mit Größe übertreibt, ist 100% Gedöns das absolut tollste, was mir ein Spiel bieten kann :Blauesauge:
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Swar
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von Swar »

MikeimInternet hat geschrieben: 07.08.2020 03:22 - Pause machen.
- Achievements/Trophies/Sammelkram zukünftig ignorieren.

Ist es nicht wert seine Lebenszeit mit zu verplempern, es sei denn irgendetwas bereichert das Gameplay.

mMn.
Ich denke damit ist alles gesagt

Wusa!
Zuletzt geändert von Swar am 07.08.2020 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
Früher war ich Raubmordkopierer, jetzt bin ich Raubmordgebrauchtkäufer!
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MaxDetroit
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von MaxDetroit »

MikeimInternet hat geschrieben: 07.08.2020 03:22 - Achievements/Trophies/Sammelkram zukünftig ignorieren.

Ist es nicht wert seine Lebenszeit mit zu verplempern, es sei denn irgendetwas bereichert das Gameplay.
Swar hat geschrieben: 07.08.2020 13:37 Ich denke damit ist alles gesagt

Wusa!

Vielen Dank dafür! Ich glaube mein größter Kritikpunkt an der heutigen Gaming Welt ist das gerade das der Sammelkram zu sehr zum Hauptinhalt von sehr vielen Spielen geworden ist. Die Hauptbeschäftigung ist dann hauptsächlich Sammeln, Punkte auf der Map bzw. im Journal abhaken, Looten & Leveln. Und das eigentliche Gameplay steht immer mehr hinten an oder ist einfach nur noch standardisierte Action-Kost. Sei es das Gekloppe im Action Adventure mit Schwert & Schild (bzw. mit Laserschwert in Jedi Fallen Order) oder man bekommt den Standard-Shooter Kram mit vielleicht ein paar innovativen Wummen, oder, vielleicht sogar mit Pfeil und Bogen!! (Pfeil und Bogen als was besonderes herauszustellen im Shooter finde ich so lachhaft, weil jeder Shooter mittlerweile Pfeil und Bogen hat ... sorry, musste mal raus ). Dazu hat dann jedes zweite Spiel Stealth-Action Passagen, die auch fast immer identisch sind. Da einzige was sich dann noch wirklich ändert ist das Setting. Industrie Standards sind gut & schön, aber mittlerweile wird mir halt zu viel standardisiert, eben so weit, das es gerade echt langweilig wird.

In dem Sinne spiel ich gerade fast am liebsten Tetris Effect auf der PS4. Weil: Tetris wird nicht alt, nervt nicht, und entspannt mich sogar noch dabei.
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 07.08.2020 14:13, insgesamt 9-mal geändert.
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schockbock
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von schockbock »

Ich kann zwar den Ruf nach weniger Sammelkram überaus gut nachvollziehen, aber Tetris ist nun nicht grad das beste Gegenbeispiel für ein durchdesigntes Spiel. Da hatte vor vierzig Jahren, als die Branche in den Kinderschuhen steckte, ein Russe eine zündende Idee für ein Computerspiel. Sowas gibt es immer noch, aber die sog. Triple-A-Produkte müssen sich ja Gameplay-technisch ganz anderen Herausforderungen stellen.

Was den Sammelkram angeht: Ja, er nervt, verdammt noch mal, aber ich mag mich nicht mit dem Workaround, ihn einfach links liegen zu lassen, zufriedengeben, denn ich betrachte Spiele, so wie alle anderen Unterhaltungsmedien, als Gesamtkonstrukt.
So denkt jedenfalls der begeisterte kleine Knirps in mir, der vor 25 Jahren mit leuchtenden Augen seine ersten Schritte in unbekannte virtuelle Welten gemacht hat.
Der 34-jährige Game-Zyniker, der alles schon drölfzig Mal gekaut und ausgespuckt hat, ist da anderer Meinung, wie ich aktuell an The Witcher 3 feststelle. Fragezeichen-Bombardement? In der Schaluppe rumschippern, um Kisten mit unnützem Loot zu öffnen? Die mit Abstand langweiligste Beschäftigung in diesem Spiel verfolgen? Lasst mich in Ruhe damit.

Ich versuche noch, diese beiden Typen irgendwie zu versöhnen. Vielleicht nimmt mir die Industrie ja etwas davon ab, indem sie wieder Quali- statt Quantität liefert, aber ich verlass mich besser nicht drauf.
CritsJumper
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Re: Spielemüdigkeit

Beitrag von CritsJumper »

Sammelkram blende ich generell immer aus. Ich nehme die nur mit wenn es mir Spaß macht. Das kommt dann auf das Game an.

Bei Open World Spielen, zuletzt Watch Dogs 2, fand ich diese Karte mit den Symbolen eher hilfreich. Weil ich genau wusste, bestimmte Spiele brauchst du gar nicht erst zu versuchen.

Das ist dann wie so eine gemischte Tüte mit Süßigkeiten, wo man möglichst immer in unterschiedlicher Reihenfolge aber nicht alles hintereinander, auf isst. Genießen statt verschlingen. Bei Inhalten die zu lecker sind muss man sich dann auch mal zügeln und alles links liegen lassen.

Ist aber bei guten Büchern und bei TV-Serien zum Beispiel auch so.

Aber das abwechselnde Spiele hab ich mittlerweile auch. Es macht mir auch Spaß nach Wochen wieder zu einem Spiel zurück zu kommen und es erneut an zu packen. Zu große Pausen darf man aber auch nicht machen weil dann der Flow verloren geht.

Auf jeden Fall lohnt es sich aber die Titel erst mal hinten anzustellen weil sie nicht davon laufen (außer bei Live-Events und MMOs) und diesen Sessions.

Wenn es einem selber aber zu wenig gibt ist pause machen immer richtig!
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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