Spielejournalismus am Endpunkt?
Verfasst: 29.11.2019 09:19
Aktuell lässt sich am Beispiel "Death Stranding" der Videospielejournalismus einordnen und was mich daran bereits seit Jahren stört. Eine Ausnahme hierbei Jörg Luibl ( mehr dazu später).
Das ist keine Debatte um New Games Journalismus, wo das Besprechen von Videospielen einem Reisebericht gleichkommt. Und ja, ich habe vor Jahren auch Christian Schmidt gelesen.
Im nächsten Jahr geht es mit der Playstation in die fünfte Runde! Bekannterweise gab es in den 70ern erste Geräte für den Heimgebrauch. Allerdings hat sich der Spielejournalismus kaum weiterentwickelt. Worum geht es mir? Jedenfalls nicht um die Spielerfahrungen ("Gamingexperience") von Redakteuren zu erfahren. Das ist zwar besser, als nur die Anzahl von Strecken, Waffen etc. aufzuzählen, führt aber nicht an das gewünschte Ziel.
Was mir deutlich missfällt, ist der eindimensionale Blick der Redakteure! Im Spielejournalismus werden nur die Spiele innerhalb der Spielewelt/Spielebranche eingeordnet (wie verhält sich "Super Mario Odyssey" zu "Super Mario Galaxy" oder wie kann "Death Stranding" zu Kojimas bisherigen Werken beurteilt werden). Was hier fehlt ist die kulturelle wie gesellschaftliche Relevanz aufzuzeigen. In welchem Kontext erscheinen heutige Spiele. Greifen sie aktuelle politische Diskurse auf. Diskussionen im Diskurs sozusagen. Wie verhalten sich ältere Spiele hinsichtlich dieser Betrachtungen? Der Spielejournalismus verliert sich leider auch viel zu stark im Humor. GameTwo bzw. Rocketbeans haben sich seit GameOne im Jahr 2006 nicht weiterentwickelt. Seit nunmehr 15 Jahren ist Stillstand. Eben weil sie Spiele auch nur untereinander betrachten.
Was braucht es für Spielejournalisten? Keine, die nur über Spieleerfahrungen verfügen. Hierbei kann ich Jörg Luibl herausheben. Die Videos/Texte mit historischen und philosophischen Kontext sind herausragend. Hier wird eine ganz neue Stufe der Diskussion und Betrachtung aufgefahren. Aber wie kommt es dazu? Es liegt am Vorwissen abseits der Spiele. Studium der Geschichte, Skandinavistik usw. Das ist spürbar. Muss jeder Redakteur studiert haben? Nein, aber es eröffnet neue Diskussionen. Es geht in die Tiefe. So könnten studierte Literaturwissenschaftler eingängiger die Handlung von Spielen betrachten. Was in Testberichten gerne als gute Story betitelt wird von Redakteuren erscheint mir fragwürdig. Klar, wer keinen literarischen Vergleich kennt, um es besser einordnen zu können, gelangt zu solch einem Urteil.
Allerdings sind die Leser wohl auch nicht bereit dazu.
Das ist keine Debatte um New Games Journalismus, wo das Besprechen von Videospielen einem Reisebericht gleichkommt. Und ja, ich habe vor Jahren auch Christian Schmidt gelesen.
Im nächsten Jahr geht es mit der Playstation in die fünfte Runde! Bekannterweise gab es in den 70ern erste Geräte für den Heimgebrauch. Allerdings hat sich der Spielejournalismus kaum weiterentwickelt. Worum geht es mir? Jedenfalls nicht um die Spielerfahrungen ("Gamingexperience") von Redakteuren zu erfahren. Das ist zwar besser, als nur die Anzahl von Strecken, Waffen etc. aufzuzählen, führt aber nicht an das gewünschte Ziel.
Was mir deutlich missfällt, ist der eindimensionale Blick der Redakteure! Im Spielejournalismus werden nur die Spiele innerhalb der Spielewelt/Spielebranche eingeordnet (wie verhält sich "Super Mario Odyssey" zu "Super Mario Galaxy" oder wie kann "Death Stranding" zu Kojimas bisherigen Werken beurteilt werden). Was hier fehlt ist die kulturelle wie gesellschaftliche Relevanz aufzuzeigen. In welchem Kontext erscheinen heutige Spiele. Greifen sie aktuelle politische Diskurse auf. Diskussionen im Diskurs sozusagen. Wie verhalten sich ältere Spiele hinsichtlich dieser Betrachtungen? Der Spielejournalismus verliert sich leider auch viel zu stark im Humor. GameTwo bzw. Rocketbeans haben sich seit GameOne im Jahr 2006 nicht weiterentwickelt. Seit nunmehr 15 Jahren ist Stillstand. Eben weil sie Spiele auch nur untereinander betrachten.
Was braucht es für Spielejournalisten? Keine, die nur über Spieleerfahrungen verfügen. Hierbei kann ich Jörg Luibl herausheben. Die Videos/Texte mit historischen und philosophischen Kontext sind herausragend. Hier wird eine ganz neue Stufe der Diskussion und Betrachtung aufgefahren. Aber wie kommt es dazu? Es liegt am Vorwissen abseits der Spiele. Studium der Geschichte, Skandinavistik usw. Das ist spürbar. Muss jeder Redakteur studiert haben? Nein, aber es eröffnet neue Diskussionen. Es geht in die Tiefe. So könnten studierte Literaturwissenschaftler eingängiger die Handlung von Spielen betrachten. Was in Testberichten gerne als gute Story betitelt wird von Redakteuren erscheint mir fragwürdig. Klar, wer keinen literarischen Vergleich kennt, um es besser einordnen zu können, gelangt zu solch einem Urteil.
Allerdings sind die Leser wohl auch nicht bereit dazu.