Wo ist der Charme der Games geblieben.....?!

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

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Clumsi
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Wo ist der Charme der Games geblieben.....?!

Beitrag von Clumsi »

Geht es euch auch oft so das ihr den charme der früheren spiele vermisst?
das viele neue spiele einfach nur austauschbar wirken?
es belanglos ist ob ihr ein game nu durchgespielt habt oder einfach ein neues anfangt?

also mir geht es leider oft so.
viele spiele hoffnungen entpuppen sich leider als auf dauer langweilig oder es gibt keinerlei motivation sie erneut zu spielen.
man kennt ja alles schon.

wenn ich dann noch an die ursprungsspiele vieler heute fortgesetzten games denken gerät man ins schwärmen bzw ins grübbeln was den fortsetzungen fehlt, was die vorgänger so legendär machte.

z.B. Fallout 1+2 waren einfach kult.
selbst heute noch spiele ich sie mal gerne.
nicht das fallout 3 schlecht wäre aber irgendwie fehlt was.
ich kann nicht einmal sagen was es ist.

fußball manager; das erste game in dem ich eine nacht durchgezockt habe und am nächsten tag zur schule mußte. das ist über 15 jahre her.
die heutigen manager sind einfach nurnoch langweilig und arbeiten immer gleich. das fesselt mich garnichts mehr.

civilization das suchtspiel schlecht hin. eine runde nurnoch, nur noch eben die technologie erforschen...
doch auch heute können mich die nachfolger nicht mehr binden.

wo sind rollenspiele wie Baldurs Gate, gothic. alles was da an nachfolgern kam war doch der letzte bug mist.


liegt es am alter oder können heutige games echt nicht mehr fesseln und fehlt ihnen einfach der charme?!

mich würde interessieren was ihr denkt.
gibt es dort draußen leidensgenossen!?
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Fortsetzungen haben es meistens schwer, weil die Erwartungshaltung entsprechend hoch ist.
Ich sehe das nicht ganz so eng wie du, finde aber trotzdem, dass es auf viele Spiele zutrifft... und eben nicht nur auf Spiele sondern auch auf Filme, Autos... mehr und mehr Dinge gleichen sich und Experimente mögen die Aktionäre vermutlich nicht... und nach denen muss sich ja alles richten. :(
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Don3zh
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Beitrag von Don3zh »

ich muss sagen, .... es geht ..... z.b. hat für mich ein Enslaved, The Witcher 2 für moderne Spiele unglaublich viel Charme und Nintendo Titel wie z.b. die Mario/Zelda Teile versprühen immernoch einen riesen Charme (jedenfalls bei mir). Jedoch muss ich sagen, das mir einige alte Titel aus Zeiten zwischen NES-N64, Master System-Mega Drive und uralt PC Spielen viel mehr in Erinnerung geblieben sind als heutige es werden/sind. Wenn ich z.B. an die alten Castlevania Teile denke (außer Teil 2 für NES, daran erinnere ich mich irgendwie nur negativ drann ^^) und es mit meiner kindlichen Jugend verbinde.... herrlich, der Sound, das Desing.... solche Spiele haben sich einfach bei mir eingebrannt......
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Nostalgie kommt noch dazu. Negatives vergisst man, Dinge werden romantisiert... und nicht zuletzt waren solche Spiele einmal etwas neues und das werden sie nie mehr sein.
Zum Glück gibt's nach wie vor point&click Adventures. Waren immer schon mein Lieblingsgenre und es will nicht sterben, obwohl das schon dutzende Male prophezeit wurde.
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Clumsi
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Beitrag von Clumsi »

und ich dachte immer für nostalgie muß man älter sein ^^
aber wahrscheinlich hast du recht.
man hat auch garnicht so die fülle an games gehabt wie es sie heute gibt.

manchmal kommt es vor das ich mir in einem monat 5 oder mehr games kaufe weil trotz großer hoffnungen einfach keines dabei ist was letztlich die wünsche/erwartungen erfüllen kann und sie landen im regal bei den anderen versagern ^^
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HanFred
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Beitrag von HanFred »

Artorius hat geschrieben: manchmal kommt es vor das ich mir in einem monat 5 oder mehr games kaufe weil trotz großer hoffnungen einfach keines dabei ist was letztlich die wünsche/erwartungen erfüllen kann und sie landen im regal bei den anderen versagern ^^
Kenn ich, habe aber aufgehört, jeden Schrott zu kaufen. Nur was Adventures betrifft, schlage ich doch meistens zu.
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Levi 
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Beitrag von Levi  »

ich stimm mal zum großteil meinen Vorrednern einfach zu ... nichts desto trotz gibt es auch heute noch immer wieder Spiele, die ich persönlich wohl auch in zwanzig Jahren nicht vergessen haben werde :D
Spiele wie Bayonetta, No More Heroes, World of Goo, Minecraft (Random Auswahl)... Spiele die in Ihrer Einzigartigkeit (jaja ausnahme MC ... ;P) einfach herrausstechen ... oder aber auch die Prime-Trilogy als Preis Leistungshammer, während andere für 5h Kampagnen 60€ zu Release bezahlten ... sowas verwurzelt sich irgendwo im hinterkopf ... ... auch glaube ich, dass Demon Souls, Dark Souls und was dann noch so kommt, das "Contra" (Proborektor) des aktuellen Jahrzehnts werden könnte ...
ganz optimistisch betrachtet ahne ich sogar bei Xenoblade, dass sich ähnlich Gefühle entwickeln könnte, wie wenn man heute auf die guten alten Final Fantasys zurück blickt ...


klar, wenn man sein glück nur in der zwansigsten Auflage eines alten Spielkonzeptes sucht, wird es schwer auch mal was nachhaltiges zu finden ... (z.B. Fußballmanager) ... aber doch, ich glaube sehr wohl daran, dass auch heutige Spiele das Potenzial haben, noch lange in erinnerung zu bleiben, und sollte meine wiiu und meine hoffentlich abwärtskompatible PS4 auch noch in 20 Jahren laufen, werde ich besimmt Prime oder Bayonetta ein erneutes mal spielen :D ... so wie ich es heute gerne auch mal mit meinen NES tue :)
forever NYAN~~ |||||||| Hihi
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

also was civ anbelangt muss ich sagen, dass galactic civilizations 2 das bei mir abgefangen hat. ist ähnlich, aber doch anders genug.

king's bounty, auch so eine fortsetzung eines alten spiels, kann das auch gut.

mario jump'n'runs tun das auch noch sehr gut. new super mario bros und super mario galaxy 2 sind beide schwer genial, vor allem was den charme anbelangt. nsmbw hab ich innerhalb des ersten halben jahres 3 oder 4 mal durchgespielt, mit allem was es zu finden gibt.

bei mass effect ists genauso da.

ich denke die spiele gibts genauso noch, nur sinds, im gegensatz zur generellen masse an verfügbaren spielen, vermutlich eher weniger als mehr geworden.

was bei etwas erfahreneren spielern noch dazu kommt ist, dass man einfach schon so viel kennt, dass man einfach nicht mehr so leicht beeindruckt werden kann.
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Landungsbrücken
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Beitrag von Landungsbrücken »

Ich finde, eine weitere Serie bei der sich dieses "Damals war's besser" sehr wiederspiegelt, ist Pokemon. Als kleiner Bimpf (wenn man denn diese Generation war/ist) mit Rot/Blau angefangen und kaum aufgehört. heute unvorstellbar ein Spiel jahrelang zu zocken ohne langeweile zu verspühren. Dann kam G/S. Farbe, scharfe Sprites, Tag/Nacht und sowas. Revolutionär und fesselnd.

Auch heute noch denk ich oft an die ganzen Spielstunden mit den alten Teilen. Die neuen Spiele sind auch gut und unterhalten großartig, aber man kennt es dann doch.

HG/SS waren aber die heftigsten Nostalgiekeulen überhaupt :ugly:


Spiele die mir heute sehr gut gefallen haben und welche ich in 30 Jahren noch spielen werde, wenn es mir denn möglich wäre: Muramasa, Okami, Pokemon. Just Cause 2 und Portal würde ich auch fast dazu zählen (letzteres wegen der grandiosen Story und dem irgendwie unvergesslichen Ende^^). Aber da fehlt etwas bei beiden Spielen. Kaum zu beschreiben^^
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mr archer
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Re: Wo ist der Charme der Games geblieben.....?!

Beitrag von mr archer »

Artorius hat geschrieben:

liegt es am alter oder können heutige games echt nicht mehr fesseln und fehlt ihnen einfach der charme?!

mich würde interessieren was ihr denkt.
gibt es dort draußen leidensgenossen!?
Also man sieht es ja auch gerade in der aktuellen 4p-Reihe zu den zeitlosen Favoriten der Redaktion: Die Begeisterung, die man bei der Begegnung mit Spielen als Pubertierender hatte, ist für den gereiften Spieler nur noch schwer zu wiederholen. Das ist sicherlich ein normaler Prozess und hat tatsächlich was mit dem älter werden zu tun. Wieso soll mich ein "Dead Space" noch komplett flashen, wenn das bei mir im entsprechenden Alter mit "System Shock 2" bereits nachhaltig geschehen ist? Wegen der schickeren Grafik? Dem Konsoleninterface? Dem höheren Gore-Gehalt? Schnarch. Und genau dieselbe Frage werden die Leute, die ihren Flash jetzt bei "Dead Space" hatten, in fünfzehn Jahren auch stellen.

Der erste Kuss ist nun mal der erste Kuss.

ABER: Über diese Plattitüde hinaus sehe ich schon das besondere Problem, dass sich das Videospiel in einer Art Wiederholungsschleife befindet, die lediglich technisch wirklichen Fortschritt bietet, erzählerisch aber noch viel zu oft auf der Stelle tritt. Es erfolgt nicht wirklich ein gemeinsames Reifen mit der Spielerschaft. Stattdessen wird nach jedem Techniksprung eine Art Komplett-Reboot gemacht - und alles geht wieder von vorne los. Als ob man im Moment der Zeugnisübergabe am Ende des allerletzten Schuljahres wieder zurück an den ersten Tag im Kindergarten gebeamt wird - ohne dabei aber dementsprechend jünger zu werden oder den zuvor gesammelten Erfahrungsschatz zu verlieren.

Es gibt Kulturen, in denen man sich so die Hölle vorstellt.
Madaa
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Beitrag von Madaa »

Was macht denn nen gutes Game aus?

- passende Atmosphäre
- markanter Protagonist
- in angemessenen Abständen sinnvolle neue Elemente
- echter steigender Schwierigkeitsgrad
- ggf. der Jäger/Sammler-Trieb muss befriedigt werden

Story zähle ich persönlich nicht dazu, klar man kann sie nicht verachten, aber viele gute Games kommen einfach ohne oder mit "rette die Prinzessin" aus und sind super. Für ne gute Story kann man nen Film gucken, in nem Game gehts vor allem um die Zeit außerhalb der Filmsequenzen.

Zu Beginn sollte die Steuerung und die Gewöhnung das größte Problem sein, relativ leicht, aber man hat Zeit sich anzupassen. Danach sorgen neue Elemente wie Items oder Fähigkeiten für mehr Komplexität und Möglichkeiten.

Die Welt und ihre Atmosphäre sorgen dafür, dass man da bleiben will und was erleben will und der Typ den man spielt sollte einem auch irgendwie zusagen.

Dann braucht es hier und da eine Herausforderung, nach der man sich richtig gut fühlt, eine Stelle vor der man sich beim nächsten Durchspielen schon so richtig fürchtet, weils einfach etwas kniffliger ist.

Und so manche gute Games leben nur davon, dass man ständig auf der Suche nach was besserem ist, das gepaart mit gutem Gameplay und man kann stunden mit dem Jagen und Sammeln verbringen.

Heute bieten viele Spiele ne tolle Story, aber mit 08/15 Gameplay oder haben eine innovative Idee, die bis zum äußersten ausgereizt wird, bis es ihren Zauber verliert. Solche Games werden zusätzlich im Vorfeld gehypt, das sie so eine tolle Story haben oder eben, dass sie so eine innovative Idee haben und halten dann leider oft nicht, was im Vorfeld erhofft wurde. Das wirft ein schlechtes Licht auf die Games und man hat das Gefühl alles ist heute schlechter.

Es kommen heute genauso viele gute Spiele raus, wie damals, allerdings kommt deutlich mehr Schrott auf den Markt, der einem ein anderes Bild vermittelt. Man wird einfach zu oft enttäuscht, dass man manchmal bestimmte Games nicht anrühren will, weil man denkt, dass wird eh wieder nichts (war bei mir zumindest so), aber manche halten einfach, was sie versprechen.
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Landungsbrücken
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Beitrag von Landungsbrücken »

Madaa hat geschrieben:Was macht denn nen gutes Game aus?
Imo macht ein Gutes Spiel nur aus, ob es mir Spaß macht; oder ob es das eben nicht tut. Sollte ich ein Spiel weglegen, weil die Story mau ist, das Gameplay seine Macken hat und die Abwechslung nicht bis kaum gegeben ist? Ich würde es nicht tun, wenn ich trotzdem Spaß dabei habe^^
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Chibiterasu
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Beitrag von Chibiterasu »

Ich habe da sehr unterschiedliche Gefühle gegenüber verschiedener Genres.


Bei Amnesia hab ich mich fürchterlich angemacht - davor hatte ich lange keine Angst mehr in einem Videospiel. Also scheint das ja durchaus noch zu klappen.

Portal 2: einfach genial. Spielfluss, Witz, Kreativität der Rätsel usw. Hat mich trotz zweitem Teil genauso gefesselt wie Teil 1.

Half Life 2 und danach Crysis waren die xten Shooter die ich gespielt habe, trotzdem fand ich sie um Welten besser als viele andere. Es geht also, wenn die Qualität stimmt.

Bei A Boy and his blob ging mir das Herz auf, Mario Galaxy ist Spielspaß pur, Silent Hill Shattered Memories war ein Spitzenexperiment, Donkey Kong Country Returns spielen ist wie tanzen usw. usw.

Ich bin nach wie vor zu begeistern.


Wo ich alten Zeiten hinterherweine sind in manch anderen Genres.

Epische Weltraumsims. Squad-Rundentaktik mit Wirtschaftsteil (siehe aktuelle Diskussion um X-Com). Rundenbasierende westliche Rollenspiele. Kreative Wirtschaftssims wie Theme Park, Theme Hospital, MAG oder auch Dungeon Keeper und Co.
Adventures mit gutem Humor (gibt es, aber nicht mehr wie damals).

Da fehlt mir einfach was - und erst wenn da wieder was gutes kommt und es mich trotzdem nicht mehr so interessiert wie früher gestehe ich mir eine nostalgische Verklärtheit ein. :)
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XenolinkAlpha
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Beitrag von XenolinkAlpha »

Ich spiele fast nur mehr ältere Spiele oder Indie Games. Zum einen weil die Neuen meist zum Vollpreis maßlos überteuert sind und zum anderen weil oftmal anspruchslos und einfallslos.

Es ist gerade so wie eine Revolution im Kreativbereich im Gange. Alle namhaften einst unabhängigen Entwickler wurden bereits von Umsatzorientierten Publishern gekauft und produzieren nur mehr seelenlosen Schrott. Dadurch allerdings können sich unabhängige Mini-Entwicklungsschmieden am Markt etablieren, in dem sie innovative und spaßige Indie Games zu fairen Preisen auf den Markt bringen.

Jedenfalls, vorallem dank Steam, sind PC Spiele nie so günstig gewesen. Die Zukunft gehört der Online-Vermarktung und der Cloud. Kein Einzelhandel bzw. Großhandel mehr der ein großes Stück vom Kuchen verlangt! Keine unnötigen Verpackungs- bzw. Versandkosten! Und mit der Cloud werden wir uns nicht mehr um die Hardware kümmern müssen.

Jedenfalls wird neue Technologie immer am Anfang verteufelt. Irgendwann WIRD sich die Cloud jedoch durchsetzen, vorallem weil die Bandbreiten immer größer und günstiger werden.
Ifosil
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Beitrag von Ifosil »

@ Themen Ersteller

Der Charme wurde für max. Profit geopfert. Und schlussendlich sind wir es die diesen Müll kaufen.
Im Club der PC-Exklusivtitel käufer
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