Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
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- Mr.Freaky
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Gerade deinen Hard Reset Test gelesen....jetzt hab ich noch ein Spiel auf meiner Must Play List...die aber im Moment wie schon oben geschrieben beim Hexer hängt und immer wieder von SWTOR, Dwarf Fortress und BoI unterbrochen wird und auf Risen 2 hab ich momentan auch noch mächtig Bock...wie soll ich diese Liste nur jemals abarbeiten, wenn du Blödkopp dauernt neue Games darauf plazierst? 
- mr archer
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Ich könnte Dir Folgendes vorschlagen: ich lobe hier ein Spiel mal über den grünen Klee, das wirklich kompletter Mist ist. Du spielst das daraufhin, bist enttäuscht und kannst mich dann einfach hassen. Wäre das ein gangbarer Weg?
- Mr.Freaky
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Ja, dann könnte ich vielleicht mit den Spielen nachkommen...aber würd vermutlich viele Perlen verpassen....ich muss es einfach schaffen mehr Zeit für Games zu investieren. 
- Deuterium
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Du bist ja ein richtiger Dark Knight!mr archer hat geschrieben:Ich könnte Dir Folgendes vorschlagen: ich lobe hier ein Spiel mal über den grünen Klee, das wirklich kompletter Mist ist. Du spielst das daraufhin, bist enttäuscht und kannst mich dann einfach hassen. Wäre das ein gangbarer Weg?
- mr archer
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
doppelpost, blödiger
Zuletzt geändert von mr archer am 19.04.2012 15:24, insgesamt 1-mal geändert.
- mr archer
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Hallo Leute, ich betreibe mal bei mir selbst Post-Fledderei aus einem anderen Thread, in dem es vor wenigen Tagen um die Ankündigung von Crysis 3 ging. Zwischen Kajetan und mir entspann sich dort folgende Unterhaltung:
Mal abgesehen davon, dass das eine extrem tiefschürfende und für diesen Thread hier erhaltenswerte Unterhaltung (inclusive Tourette-Anfall meinerseits gegen West-FPS) war: Möchte uns eventuell jemand hinsichtlich Metro 2033 eines Besseren belehren? Sollte ich dem Spiel im Geiste dieses Threads hier eine Chance geben? Und wenn ja: warum?
Schon mal danke.
Kajetan hat geschrieben: Und wie Savepoints einst nur eine Folge mangelnder Hardware-Leistung waren, welche nachträglich zu einem Design-Element emporstilisiert wurden, so macht man das jetzt mit diesem Instant-Auto-Heal in Shootern. Man verkauft einen Mangel als Mehrwert. Marketing! Nix weiter.
mr archer hat geschrieben:
So siehts aus. Wenn ich hier in meinen Schrank schaue, dann sind die letzten drei FPS-Titel in der Zeit zurück, in denen mir persönlich als langjährigem Genrefreund das Ballern und das damit verbundene Gameplay, Handling und der Zuschnitt des Gesamtdesigns darauf an sich Spass gemacht hat:
Hard Reset (Extended Edition - da stimmt dann auch Preis und Länge und es reicht fürs Treppchen)
Übersoldier
S.T.A.L.K.E.R. 1-3
Im Westen können sie es einfach nicht mehr. Vorbei. Jämmerliche Looser. Schöne Grüße aus dem Osteuropa-Shooter-Thread.
Kajetan hat geschrieben:
Können schon, dürfen aber nicht mehr, sofern es kein Indie ist. Alle Studios, die für Major Publisher Shooter entwickeln, haben ganz klare Vorgaben darüber, wie der Shooter auszusehen hat. Feature A, B, und C haben drin zu sein, weil das so auch im erfolgreichen Genre-Spitzenreiter drin ist. Feature X, Y und Z sind nicht in den erfolgreichen Shootern der letzten Zeit vorhanden, dürfen also NICHT drin sein. So läuft das heutzutage. Da gibt es keine künstlerische Vision, sondern nur einen rational durchkalkulierten Produktionsplan auf Basis zahlreicher Zielgruppen-Analysen und Vergleichen zu den jeweils erfolgreichsten Spielen eines Genres. Fließbandproduktionen. Mehr nicht.
Osteuropäische Studios hingegen zielen nicht so sehr auf den US-Markt, sondern fahren zT. ganz bewusst eine vollkommen gegensätzliche Linie, um sich von den Produkten der westlichen Majors abzusetzen, um die Zielgruppen zu bedienen, die bei EA, Activision und Co. keine Rolle mehr spielen.
mr archer hat geschrieben:
Im Rahmen meiner ludologischen Forschung zum osteuropäischen FPS, in der ich mehr Schrott gespielt habe und noch zu spielen gedenke als Du Dir vermutlich in Deinen schlimmsten Albträumen ausmahlen kannst, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass die osteuropäischen Studios überhaupt nicht allzusehr auf den westlichen Markt gucken und da eine bewusste Gegenpolitik fahren. Dafür sind die meisten von ihnen zu klein und zu wenig renommiert. Die produzieren nicht für die enttäuschten PC Old-Schooler von Berlin bis Los Angeles. Die produzieren für ihren eigenen Markt vor der Haustür. Und jetzt kommts: dieser Markt ist nach wie vor sehr überwiegend ein PC - Markt. Die können sich diese ganze gottverdammte Scheiße von Checkpoint-orientiertem Leveldesign über Autoheal, schwammiger Steuerung, möglichst simplifizierter und knapp gehaltener Eingabemöglichkeiten (gerne zugekleistert mit einem Waffen-Tragelimit), Scripteritis und QTE-Verseuchung, Third-Person-Perspektive über den halben Bildschirm usw. usw. usw. einfach klemmen.
Deswegen sind osteuropäische Shooter in ihrer ganz überwiegenden Mehrheit genau so strunzdämlich wie die westlichen Vertreter. Aber sie machen verdammt noch mal mehr Spass.
Und um hier gleich noch ein bisschen mehr zu provozieren: der letzte westliche Shooter der sich mit meinen persönlichen Vorlieben im Genre deckt und mich wirklich begeistern konnte war F.E.A.R. 2005.
Kajetan hat geschrieben: Ähem ... Metro 2033, ähem! :)
Metro 2033 ist als typischer Konsolenshooter, allerdings aus Ostblock-Produktion, schon ein kleines Novum. Ob man da irgendwann selber spielen kann, kann ich nicht sagen, aber nach einer gefühlten Ewigkeit voller EXTREMST linearer Skriptereignisse, haufenweise Gelaber und Dialoge, ohne Speichermöglichkeit und einem dämlichen QTE hatte ich dann die Nase voll. Da kann ich gleich einen 720p-Playthrough auf Youtube anschauen und habe mehr davon. Das waren die schlechtesten 4 Euro, die ich jemals auf Steam ausgegeben habe.
mr archer hat geschrieben:
I know. Das Böse ist auch hier nicht ewig aufhaltbar. Metro kommt mir nicht ins Haus. Man kann nur hoffen, dass nicht allzu viele östliche Studios auf den Zug aufspringen. Falls doch - ich habe so viele Shooter gespielt, dass es irgendwann auch einfach mal gut ist. Wenn es keinen mir genehmen Nachschub mehr geben sollte - dann steige ich aus. Kostet mich keine Träne.
Mal abgesehen davon, dass das eine extrem tiefschürfende und für diesen Thread hier erhaltenswerte Unterhaltung (inclusive Tourette-Anfall meinerseits gegen West-FPS) war: Möchte uns eventuell jemand hinsichtlich Metro 2033 eines Besseren belehren? Sollte ich dem Spiel im Geiste dieses Threads hier eine Chance geben? Und wenn ja: warum?
Schon mal danke.
- Almalexian
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Das mache ich doch mit Freuden, ich hatte sogar mal einen Lesertest in einem anderen Forum dazu, der ist nur leider futsch, da das Forum mittlerweile offline ist.
Ich mach es mal für den Anfang ganz kurz, seine fünf Kröten ist Metro 2033 schon wert.
Und nu die Langversion:
Metro ist ein ziemlich durchwachsenes Spiel. Die Story dreht sich um einen gewissen Artjom, der in einer postapokalyptischen Welt in den Moskauer U-Bahn-Tunnels mit vielen anderen Überlebenden Zuflucht gefunden hat, da die Stadt nun verfallen, radioaktiv, giftig und unheimlich kalt ist. Allerdings ist diese Zuflucht nicht sonderlich sicher, immer wieder greifen Mutanten (im Spiel sehen sie alle sehr ähnlich, wie Schweine-Wölfe aus) an und geheimnisvolle Wesen, scheinbar intelligent, die die "Dunklen" genannt werden, greifen immer wieder an und sind dabei höchst erfolgreich. Nach einem besonders schweren Angriff wird Artjom in irgendeine größere Ansiedlung geschickt um Hilfe zu holen.
Im Prinzip dreht sich die Geschichte nun um Artjom der in verschiedenen Etappen durch die Tunnels versucht die Stadt zu erreichen, außerdem gibts nach diesem Ereignis noch ein paar Aufträge. Das ganze basiert auf einer Buchvorlage aber entweder ist die beschissen oder das Storytelling des Spieles ist es. Artjom ist als Charakter in etwa so schwergewichtig wie ein Blatt Papier und auch der Rest der Menschheit wirkt ziemlich bedeutungslos. Man trifft zwar auf so einige, allerdings meistens ziemlich 0815. Man kann überhaupt nur mit ein paar von denen reden. Ab und an begleiten einen auch Helfer, die diesbezüglich etwas mehr zu bieten haben, aber dass ich mich nicht einmal mehr an den Namen von wenigstens einem erinnern kann, ist irgendwo bezeichnend.
Man sollte sich also gleich schonmal davon verabschieden, hier eine gute Story zu bekommen, man kann sie zwar ansich (u.a. wegen des Settings) mit der Story der Stalker-Teile vergleichen, allerdings mit deutlich mieserem Story-Telling und ohne dass sonderlich viel auf die Hintergründe eingegangen wird (man weiß bis zum Schluss nicht wirklich, wer die Dunklen sind und warum sie gerade Artjom immer wieder mit visionsartigen Illusionen behelligen).
Was das Gameplay angeht ist Metro keinesfalls solide, aber auch nicht furchtbar schlecht. Im Prinzip gibt es drei Elemente, Kampf gegen Menschen, Kampf gegen Mutanten und Schleichen. Der Kampf gegen Menschen funktioniert noch einigermaßen gut, stellenweise hat die KI aber furchtbare Aussetzer (vorallendingen wenn man sich an sie heranpirscht) und von Taktik kann man nur selten sprechen. Zudem halten manche Gegner unnatürlich viel aus, was nicht den Schwierigkeitsgrad erhöht, aber teilweise (insbesondere beim Schuss mit einer Schrotflinte aus nächster Nähe) überaus unrealistisch wirkt. Der Kampf gegen Mutanten ist eine unübersichtliche Rauferei, wie ich sie meinen Lebtag noch nicht erlebt habe. Zum einen kommen einem oft extrem viele Mutanten gleichzeitig entgegen, was einerseits recht schwierig sein kann, andererseits die Übersicht dermaßen einschränkt, dass man oft nicht Gefallene von Lebendigen unterscheiden kann ( was per se durch die sehr bodennahen und kaum richtig zu erkennenden Mutanten aber eh schon gegeben ist). Es fehlt zudem an konsequenten Abwehrmechanismen, meistens hilft ordentlich rumrennen und immer draufhalten, da die Mutanten keine gezielten Schläge setzen sondern einen wie Fische umkreisen und ab und an zuschnappen. Das Messer hilft kaum, da es einfach eine viel zu kurze Reichweite besitzt, um die Viecher angemessen zu treffen, ebenso besitzen nur ein oder zwei Waffen die Möglichkeit, den Mutanten mit dem Gewehrkolben einen aufs Fressbrett zu geben, was man aber bitter nötig hätte. Ich fand die Mutantenkämpfe daher immer sehr öde und langweilig.
Besser gelungen sind die Schleichpassagen. Man bekommt recht oft die Chance (zum Beispiel bei Banditen oder Kommunisten oder Nazis (ja, es geht wohl nicht ohne)), die Leisetreter auszupacken und ein bisschen Meuchelmörder zu spielen. Dazu gibt es tatsächlich ganz gute Mechniken, so lassen sich Lampen ausschießen, es gibt Druckluftwaffen ohne Geräusch sowie Wurfmesser. Artjom trägt außerdem eine Armbanduhr, die mit drei Lichtern zeigt, wie Hell er gerade beleuchtet ist. Andererseits habe die gegner mit Glasscherbenhaufen (schön laut, wenn man drüberknirscht), Dosen an Strippen und Fallen (sofort tödlich, aber entschärfbar) vorgesorgt.
Tatsächlich haben sie sogar extrem gut vorgesorgt. Einmal über den falschen Glashaufen geknirscht, und sofort weiß das ganze Lager von einem, ballert was das Zeug hält und der Schleicherfolg ist dahin. Da es nur Checkpoints gibt und die Level auch nicht gerade sehr einfach zum Durchschleichen sind, kann einen das ein ganzes Bündel Nerven kosten, für meine erste richtige Schleichpassage habe ich mit Sicherheit ein Dutzend Versuche gebraucht, da es an jeder Ecke eine Möglichkeit gibt, auf sich aufmerksam zu machen. So muss man wohl oder übel mit viel Try and Error versuchen eine fehlerfreie Kür zum nächsten Checkpoint hinzulegen, bei der selbst Spongebob, der sogar blind einen auswendiggelernten Trainingssparcours fahren kann, ins Schwitzen geriete. Man muss sich jeden Haufen, Falle, Dose, Wache, Lichtquelle einprägen und genau das richtige Timing für das Angehen eines Problems herausfinden. Und selbst dann kann durch kleinere Fehler im actionreichen Moment alles wieder zerstört werden. Beispielsweise kommt man oft nicht drum herum, mehrere, beieinanderhockende Wachen ausschalten zu müssen, was am besten durch mehrere fehlerfrei hintereinander platzierte Wurfmesser klappt. Aber ein Messer zu weit an der Front gesetzt (was allein schon durch eine kurze Drehung geht) und der Herr schreit wie am Spieß, sodass man auch diesen Durchlauf vergessen kann.
Oder man ballert sich halt durch.
Kleines Highlight sind die Gimmicks wie die eben erwähnte Uhr oder die Gasmaske. Die muss man des Öfteren aufsetzen, wenns nach oben oder in giftiges Gebiet geht, dazu gibt es auch eine richtige Animation (Übrigens sind die Animationen recht gut geraten, sogar die QTE's fügen sich sinnvoll ein). Hat man die Maske auf, merkt man das auch. Artjom atmet schwerer, das Sichtfeld ist eingeschränkt und mit zunehmender Dauer vernebelt Kondenswasser die Sicht und der Filter wird schmutziger, was dem Protagonisten deutlich anzuhören ist. Wechselt der Held dann endlich den Filter ist dies ein äußerst befreiender Moment, bei dem man nach längerem lautem Atmen bzw. Schnaufen sowie immer schlechterer Sicht endlich wieder gute Luft atmen kann.
Knifflig wirds zudem, wenn man mit der Gasmaske in einen Kampf muss. Insbesondere Mutanten neigen dazu das Sichtfenster der Maske zu beschädigen, was die Sicht einschränkt. Passt man nicht auf, kann die Maske sogar ein dickes Loch bekommen, wodurch sie einen nicht mehr länger schützt.
Allerdings ist das ganze weniger dramatisch, Filter gibt es fast immer genug (wenn man nicht trödelt) und an Toten lassen sich oft intakte Gasmasken zum Wechseln finden.
Darüber hinaus gibt es noch eine Lampe sowie ein Nachtsichtgerät, die man mit einem Handgenerator immer wieder aufladen muss sowie ein Questlog in Form eines Lederetuis mit Notizblock, Füllfederhalter und eingebautem Kompass (wahlweise durch ein Feuerzeug zu beleuchten). Das sind ganz nette Einfälle die den Gesamteindruck zwar nicht aus der Versenkung holen, mich dem Spiel aber trotzdem etwas Positives abgewinnen lassen.
Nach dem Durchspielen war ich tatsächlich ein wenig geflasht und rückblickend betrachtet fand ich das Spiel ganz nett. Das bisschen Zeit und Geld ist das Spiel einigermaßen wert.
Ich mach es mal für den Anfang ganz kurz, seine fünf Kröten ist Metro 2033 schon wert.
Und nu die Langversion:
Metro ist ein ziemlich durchwachsenes Spiel. Die Story dreht sich um einen gewissen Artjom, der in einer postapokalyptischen Welt in den Moskauer U-Bahn-Tunnels mit vielen anderen Überlebenden Zuflucht gefunden hat, da die Stadt nun verfallen, radioaktiv, giftig und unheimlich kalt ist. Allerdings ist diese Zuflucht nicht sonderlich sicher, immer wieder greifen Mutanten (im Spiel sehen sie alle sehr ähnlich, wie Schweine-Wölfe aus) an und geheimnisvolle Wesen, scheinbar intelligent, die die "Dunklen" genannt werden, greifen immer wieder an und sind dabei höchst erfolgreich. Nach einem besonders schweren Angriff wird Artjom in irgendeine größere Ansiedlung geschickt um Hilfe zu holen.
Im Prinzip dreht sich die Geschichte nun um Artjom der in verschiedenen Etappen durch die Tunnels versucht die Stadt zu erreichen, außerdem gibts nach diesem Ereignis noch ein paar Aufträge. Das ganze basiert auf einer Buchvorlage aber entweder ist die beschissen oder das Storytelling des Spieles ist es. Artjom ist als Charakter in etwa so schwergewichtig wie ein Blatt Papier und auch der Rest der Menschheit wirkt ziemlich bedeutungslos. Man trifft zwar auf so einige, allerdings meistens ziemlich 0815. Man kann überhaupt nur mit ein paar von denen reden. Ab und an begleiten einen auch Helfer, die diesbezüglich etwas mehr zu bieten haben, aber dass ich mich nicht einmal mehr an den Namen von wenigstens einem erinnern kann, ist irgendwo bezeichnend.
Man sollte sich also gleich schonmal davon verabschieden, hier eine gute Story zu bekommen, man kann sie zwar ansich (u.a. wegen des Settings) mit der Story der Stalker-Teile vergleichen, allerdings mit deutlich mieserem Story-Telling und ohne dass sonderlich viel auf die Hintergründe eingegangen wird (man weiß bis zum Schluss nicht wirklich, wer die Dunklen sind und warum sie gerade Artjom immer wieder mit visionsartigen Illusionen behelligen).
Was das Gameplay angeht ist Metro keinesfalls solide, aber auch nicht furchtbar schlecht. Im Prinzip gibt es drei Elemente, Kampf gegen Menschen, Kampf gegen Mutanten und Schleichen. Der Kampf gegen Menschen funktioniert noch einigermaßen gut, stellenweise hat die KI aber furchtbare Aussetzer (vorallendingen wenn man sich an sie heranpirscht) und von Taktik kann man nur selten sprechen. Zudem halten manche Gegner unnatürlich viel aus, was nicht den Schwierigkeitsgrad erhöht, aber teilweise (insbesondere beim Schuss mit einer Schrotflinte aus nächster Nähe) überaus unrealistisch wirkt. Der Kampf gegen Mutanten ist eine unübersichtliche Rauferei, wie ich sie meinen Lebtag noch nicht erlebt habe. Zum einen kommen einem oft extrem viele Mutanten gleichzeitig entgegen, was einerseits recht schwierig sein kann, andererseits die Übersicht dermaßen einschränkt, dass man oft nicht Gefallene von Lebendigen unterscheiden kann ( was per se durch die sehr bodennahen und kaum richtig zu erkennenden Mutanten aber eh schon gegeben ist). Es fehlt zudem an konsequenten Abwehrmechanismen, meistens hilft ordentlich rumrennen und immer draufhalten, da die Mutanten keine gezielten Schläge setzen sondern einen wie Fische umkreisen und ab und an zuschnappen. Das Messer hilft kaum, da es einfach eine viel zu kurze Reichweite besitzt, um die Viecher angemessen zu treffen, ebenso besitzen nur ein oder zwei Waffen die Möglichkeit, den Mutanten mit dem Gewehrkolben einen aufs Fressbrett zu geben, was man aber bitter nötig hätte. Ich fand die Mutantenkämpfe daher immer sehr öde und langweilig.
Besser gelungen sind die Schleichpassagen. Man bekommt recht oft die Chance (zum Beispiel bei Banditen oder Kommunisten oder Nazis (ja, es geht wohl nicht ohne)), die Leisetreter auszupacken und ein bisschen Meuchelmörder zu spielen. Dazu gibt es tatsächlich ganz gute Mechniken, so lassen sich Lampen ausschießen, es gibt Druckluftwaffen ohne Geräusch sowie Wurfmesser. Artjom trägt außerdem eine Armbanduhr, die mit drei Lichtern zeigt, wie Hell er gerade beleuchtet ist. Andererseits habe die gegner mit Glasscherbenhaufen (schön laut, wenn man drüberknirscht), Dosen an Strippen und Fallen (sofort tödlich, aber entschärfbar) vorgesorgt.
Tatsächlich haben sie sogar extrem gut vorgesorgt. Einmal über den falschen Glashaufen geknirscht, und sofort weiß das ganze Lager von einem, ballert was das Zeug hält und der Schleicherfolg ist dahin. Da es nur Checkpoints gibt und die Level auch nicht gerade sehr einfach zum Durchschleichen sind, kann einen das ein ganzes Bündel Nerven kosten, für meine erste richtige Schleichpassage habe ich mit Sicherheit ein Dutzend Versuche gebraucht, da es an jeder Ecke eine Möglichkeit gibt, auf sich aufmerksam zu machen. So muss man wohl oder übel mit viel Try and Error versuchen eine fehlerfreie Kür zum nächsten Checkpoint hinzulegen, bei der selbst Spongebob, der sogar blind einen auswendiggelernten Trainingssparcours fahren kann, ins Schwitzen geriete. Man muss sich jeden Haufen, Falle, Dose, Wache, Lichtquelle einprägen und genau das richtige Timing für das Angehen eines Problems herausfinden. Und selbst dann kann durch kleinere Fehler im actionreichen Moment alles wieder zerstört werden. Beispielsweise kommt man oft nicht drum herum, mehrere, beieinanderhockende Wachen ausschalten zu müssen, was am besten durch mehrere fehlerfrei hintereinander platzierte Wurfmesser klappt. Aber ein Messer zu weit an der Front gesetzt (was allein schon durch eine kurze Drehung geht) und der Herr schreit wie am Spieß, sodass man auch diesen Durchlauf vergessen kann.
Oder man ballert sich halt durch.
Kleines Highlight sind die Gimmicks wie die eben erwähnte Uhr oder die Gasmaske. Die muss man des Öfteren aufsetzen, wenns nach oben oder in giftiges Gebiet geht, dazu gibt es auch eine richtige Animation (Übrigens sind die Animationen recht gut geraten, sogar die QTE's fügen sich sinnvoll ein). Hat man die Maske auf, merkt man das auch. Artjom atmet schwerer, das Sichtfeld ist eingeschränkt und mit zunehmender Dauer vernebelt Kondenswasser die Sicht und der Filter wird schmutziger, was dem Protagonisten deutlich anzuhören ist. Wechselt der Held dann endlich den Filter ist dies ein äußerst befreiender Moment, bei dem man nach längerem lautem Atmen bzw. Schnaufen sowie immer schlechterer Sicht endlich wieder gute Luft atmen kann.
Knifflig wirds zudem, wenn man mit der Gasmaske in einen Kampf muss. Insbesondere Mutanten neigen dazu das Sichtfenster der Maske zu beschädigen, was die Sicht einschränkt. Passt man nicht auf, kann die Maske sogar ein dickes Loch bekommen, wodurch sie einen nicht mehr länger schützt.
Allerdings ist das ganze weniger dramatisch, Filter gibt es fast immer genug (wenn man nicht trödelt) und an Toten lassen sich oft intakte Gasmasken zum Wechseln finden.
Darüber hinaus gibt es noch eine Lampe sowie ein Nachtsichtgerät, die man mit einem Handgenerator immer wieder aufladen muss sowie ein Questlog in Form eines Lederetuis mit Notizblock, Füllfederhalter und eingebautem Kompass (wahlweise durch ein Feuerzeug zu beleuchten). Das sind ganz nette Einfälle die den Gesamteindruck zwar nicht aus der Versenkung holen, mich dem Spiel aber trotzdem etwas Positives abgewinnen lassen.
Nach dem Durchspielen war ich tatsächlich ein wenig geflasht und rückblickend betrachtet fand ich das Spiel ganz nett. Das bisschen Zeit und Geld ist das Spiel einigermaßen wert.
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Hmm...ok hatte Metro letztens auch als Steam Deal erworben, aber noch nicht gespielt. Es ist gerade nach ganz unten auf meine Liste der noch zu spielenden Games gerutscht, nachdem ich Almalexian Bericht gelesen hab. Klingt nach einer gewissen Anbiederung an die neue Shooter Generation, aber vorallem nach: Zuviel gewollt.
- mr archer
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Danke, Almalexian, lieb von Dir.
Hach, die Checkpoint-Sache, die will mir einfach nicht schmecken. Checkpoint-Trial and Error bei Schleicheinlagen. Für sowas gehört man als Gamedesigner meiner Meinung nach gepfählt und zur Mahnung an alle an der Kreuzung vor der Stadt den Raben als Aas hingelegt. Man stelle sich mal vor: Thief mit Checkpoints. Was für ein Schwachsinn!
Außerdem muss ich ja sagen, dass mich seit jeher in Shootern nix mehr gelangweilt hat, als das obligatorische Unterirdisches-Eisenbahn-System-Level. Und davon jetzt ein ganzes Spiel? Hrmpf.
Wie ist es denn mit DRM?
Hach, die Checkpoint-Sache, die will mir einfach nicht schmecken. Checkpoint-Trial and Error bei Schleicheinlagen. Für sowas gehört man als Gamedesigner meiner Meinung nach gepfählt und zur Mahnung an alle an der Kreuzung vor der Stadt den Raben als Aas hingelegt. Man stelle sich mal vor: Thief mit Checkpoints. Was für ein Schwachsinn!
Außerdem muss ich ja sagen, dass mich seit jeher in Shootern nix mehr gelangweilt hat, als das obligatorische Unterirdisches-Eisenbahn-System-Level. Und davon jetzt ein ganzes Spiel? Hrmpf.
Wie ist es denn mit DRM?
- Deuterium
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Steamworks... Dein Liebling!
http://www.thedrmnews.com/tag/metro-2033/
Ich mutmaße mal, dass die Gedankenblase "Metrospielen" gerade einen ganz schönen Stich erhalten hat, hehe.
http://www.thedrmnews.com/tag/metro-2033/
Ich mutmaße mal, dass die Gedankenblase "Metrospielen" gerade einen ganz schönen Stich erhalten hat, hehe.
- mr archer
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Ach? Und gar keine DRM-freie Version, bei keinem Anbieter, nirgends?Deuterium hat geschrieben:Steamworks... Dein Liebling!
http://www.thedrmnews.com/tag/metro-2033/
Na dann kann ich ja beruhigt ein Kreuzchen unter dem Kapitel machen. Schön, wenn einem die Entscheidung durch so was erleichtert wird. Nett von den Studios.
- Deuterium
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Anscheinend nicht. Hab noch mal gegoogelt, aber finde immer nur wieder den Hinweis, dass es mit Steam aufwarten kann. Auf Gog ist es natürlich auch nicht, denn wie Almalexians Text schließen lässt, ist es weder good noch old. Genauso wenig findet man auf der Entwicklerseite interessante Hinweise auf eine DRM freie Version. Also mehr Zeit zum anderweitigem Austoben.mr archer hat geschrieben:Ach? Und gar keine DRM-freie Version, bei keinem Anbieter, nirgends?Deuterium hat geschrieben:Steamworks... Dein Liebling!
http://www.thedrmnews.com/tag/metro-2033/
- Achmedtheanimal
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
könnte aber bald zu GoG kommen, die haben ja ihre Poltik geändert und sind jetzt nicht mehr nur auf alte klassiker fixiert
gute Chancen für Metro
gute Chancen für Metro
- Deuterium
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Könnte schon sein, dass da noch was kommt auf GOG. Ich begrüße ja auch den Schritt, hin zu neueren Titeln. Der größte ProGogPunkt für mich ist ja die Kein DRM Geschichte, unabhängig vom Alter.
Allerdings bleibt dann immer noch die Frage, ob das Spiel das Richtige für diesen Thread und insbesondere für den Threadersteller ist.
Allerdings bleibt dann immer noch die Frage, ob das Spiel das Richtige für diesen Thread und insbesondere für den Threadersteller ist.
- DasGraueAuge
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Re: Osteuropa-Shooter aus der zweiten Reihe
Metro 2033 hatte einen Pluspunkt: Es hat mich dazu gebracht, das Buch zu lesen. Kommt völlig ohne Steamworks aus, wäre also für dich eine Alternative. 
