Dan Chox hat geschrieben:Wulgaru hat geschrieben:Naja, so falsch ist das ja nicht.
Fritz Lang ist als Visionär durchaus mit Cameron vergleichbar. Zudem sind die Geschichten die es zum Dreh gibt ja auch bezeichnend. Höchstes Budget bis dato, quält Komparsen ins Krankenhaus (auf die Überflutungsszene bezogen), hochsymbolische Bilder (hier wieder Avatar: Die Indianermetapher ist platt? Ja genau wie die Arbeitermetapher)
Nun, man wird sich wohl aber einig dass die Arbeiter- und Gesellschaftsmetaper damals weitaus authentischer ist als die Indianermetapher in Avatar, oder?

Leider zeigt aber eben genau das, wie wenig sich das Mainstream-Kino weiterentwickelt. Vision braucht eben auch Inhalt, und der ist bei Avatar leider allein in Form von special effects zu finden...
Das kann man so und so sehen. Nur weil Fritz Lang damals die Möglichkeiten nicht hatte, kann man das Cameron nicht zum Vorwurf machen, der bereits bewiesen hat, bei Bedarf mit aufwendigen Kulissen arbeiten zu können. Ich behaupte, wenn man mal Kracauers Beschreibung der Entstehung dieses Films durchliest, dass Lang der erste gewesen wäre, der sich auf CGI und 3d gestürzt hätte.
Avatar ist nicht einfach nur ein Special Effects Film, in 3d entführt (wenn man nicht im Pocahontas-Mecker-Style davor sitzt und sich darauf einlässt :wink: ) auf einen anderen Planeten.
Cameron setzt die 3d Technik perfekt ein, er setzt CGI perfekt ein, er inszeniert das mit exzellenten Einstellungen, die Kamera verliert niemals die Übersicht usw.
Avatar ist der erste CGI Film der mir im Vergleich mit alten Actionfilmen wirklich gefallen hat, dass ist die eigentliche Daseinsberechtigung dieser Technik, dafür wurde sie eigentlich entwickelt.
Man gucke sich die Indiana Jones 4 oder Transformers 1/2 an (deren Vergleich sich beim Effektkino ja aufdrängt).
Wie schlecht und aufgesetzt wirkt Indy. Wie unecht wirkt alles, wie sehr sieht man das künstliche (Stichwort die Ameisen). Wie wenig erkenne ich eigentlich in einem Bayfilm? Ich habe keine Ahnung was in der letzten halben Stunde bei Transformers passiert ist (okay es war mir auch egal), aber ich habe es auch visuell nicht erkannt, da Bay keine Ahnung hat wie er die Kamera einsetzen kann und mich einfach wie ein Affe mit seinen Effekten beschmeißt.
Was will ich damit sagen: CGI ist nicht gleich CGI, in der Regel hat nur keiner Ahnung davon den Computer richtig einzusetzen. Cameron schon, in Verbindung mit 3d ein neues Kinoerlebnis imho.
Und: Wir reden hier nur von der Optik, nicht vom Drehbuch. :wink:
Edit:
Eine Anekdote aus dem Spiegel wäre noch das her, von wegen platter Metapher, zumindest eine Gruppe hat sie persönlich genommen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68621926.html
Die restlichen Kritiken halten die Message des Films ja für ausgelutscht. :wink: