Achja: bitte bewertet auch meinen Lesertest unter dem folgenden Link:
http://www.4players.de/4players.php/gam ... index.html
Red Dead Redemption - PS3 - (inkl. Outlaw-to-the-end DLC!)
Einleitung:
Gamen, zocken, spielen, Headshots verteilen, der eSport Sucht froehnen... Egal wie wir es nennen, es ist des Gamers liebstes Hobby! Und ich bin einer der, die MIT dem Phaenomen "zocken bis die Finger bluten" aufgewachsen sind und dabei waren, als dieses Hobby den Uebergang von der Randgruppenbeschaeftigung zum Vollzeit-Entertainment vollzog. Und wie auch schon im Sport, bei Filmen, Kunst (Zeichnen), Buechern, etc. hat eben jeder seinen Lieblingsauthor, Sportler, Schauspieler, etc.
Als ich 1997 GTA zum ersten Mal in die PSOne einlegte (ich war 14 Jahre Jung und bereits dank "Die Siedler", "Monkey Island", etc. bereits eingefleischter Gamer), war mir noch nicht bewusst, welches Universum hier entstand... Ein Universum, dass Heute zwar nicht seine eigene Sprache hat, keine Enzyklopaedie ueber die (nichtexsistenten) technischen spielereien und auch keine miillionen selbsterdachten Rassen hat. Nein, R*'s Universum war und ist schon immer eine Parodie der Medienwelt gewesen! Nirgendwo sonst kann man ueber dass so herzhaft lachen, was uns im RL tagtaeglich Kopfschuetteln beschert.
Und genauso, wie ich Mr. T verstehe, wenn er sich ueber den A-team Film beschwert ' er sei zu brutal und duester', kann ich die “Profis” in der Reviewbranche verstehen, die (wie schon bei Raiden in MGS2) nicht verstehen, wie man bei einem GTA einen liebgewonnen Charakter einfach sterben lassen kann. Ich kann beiden nur erwidern: “Hey. Wir sind damit aufgewachsen! Und so wie ich mit dem A-Team/GTA ueber die Jahre erwachsen wurde, so wurde auch die Show/das game erwachsen!” Ausserdem ist jeder Film mit Bradley Cooper sowieso ein MUST-SEE! B)
Story / Ambiente:
RDR faengt wie jedes GTA damit an, dass ein (eigentlich total fieser) Typ in einer (fuer den Spieler) neuen Stadt auftaucht und dort auf der Suche nach etwas ist. War es in den vergangenen Teilen die Kohle vom Boss / der Moerder der Mutter(/des Vaters), sind es diesmal alte Freunde, die zu Feinden wurden. Die Einleitung und sowieso alle Videos sind wieder mal spitzenklasse und muessen sich vor den grossen Western in Hoollywood nicht zu verstecken! Eine packende Story, mit liebenswerten Charakteren und seltsamen Gestalten, selbst eine Moral wird mit eingepackt (egal wie sehr du versuchst, schlechte Taten durch gute wieder wett zu machen “In the end, you'll get what you deserve!”) und dafuer, wass an Abwechslung im Westen moeglich war, wird man hier im Single Player bei den Missionen sehr gut bedient. New Austin ist leider nicht ganz so gross, wie es Liberty City war, aber weitlaeufig genug, um fuer genuegend Abwechslung zu sorgen. Im spaeteren Verlauf wird man sowieso viel mehr Zeit im Multiplayer verbringen, (oder wie oft habt Ihr z.B. den Single Player von CoD:MW durchgespielt?) Auch ist die Welt zwar nicht so voll, als in Liberty City, jedoch ist sie dank des Tierreiches sehr lebendige und die NPC's, welche zufaellig um Hilfe bitten (bzw. dies vortaeuschen um den unvorsichtigen Revolverhelden feige in den Ruecken zu schiessen) tragen auch Ihren Teil bei.
Und hat man die Story erst einmal abgeschlossen und dass geniale Finale hinter sich gebracht (auch wenn man als Gamer noch so gut ist und Welle auf Welle abwehrt; waere dies kein “Film”, indem der Protagonist unendlich munition hat, waere “ER” auf jeden Fall der Uebermacht des hinterhaeltigem Agenten unterlegen!), erwartet einen genau dieselbe lebendige Welt mit all seinen Challenges, Hideouts und “dem Sonnenuntergang entgegenreiten” – Feeling auch im Multiplayer. Leider war nunmal das 19. Jahrhundert nicht so abwechslungsreich wie unsere Heutige Zeit, wass man im direkten Vergleich der Missionsvielfalt zwischen GTA IV und RDR sofort merkt. Aber zumindest hat R* hier versucht das beste daraus zu machen... Was aber schon in der Vergangenheit bei manchen Missionsstraengen mehr schlecht, als recht funktioniert. Alles in allem ist der Singleplayer mit seiner Story gut geworden, wird jedoch ganz klar vom Multiplayer ueberschattet, auf dem die Langzeitmotivation hier basiert. Ganz im Gegensatz zu jedem einzelnen Vorgaenger (ohne GTA IV)
Multiplayer/Gameplay:
Vorbei ist die Zeit, in denen man sinnlose Paekchen sammelte (was mit den 200 Tauben bei GTA IV auf die Spitze getrieben wurde), umstrittene Rampages absolvierte, oder Jobs abarbeitete, um etwas Zeit vor der naechsten Mission, oder dem naechsten Minigame zu vertreiben. RedDeadRedemption zeigt, dass es interessantere Methoden geben kann sich zu Anfang mit der Welt vertraut zu machen, bzw. Sich auf lange Sicht auch mal selber beschaeftigen zu koennen. Und hier wurde der (mMn) BESTE Kompromiss zwischen alten GTA – Tugenden und dem Mainstream Trend “kannst du es spielen, MUSS es Multi Player haben!” gefunden. Schon in GTA IV war es genial, statt dem Lobby System mit starrem Hintergrundbild und Wartenzeiten im Finanzamtstil, einfach die komplette Welt offen zu machen und sich mit seinen Freunden VOR einem Spiel erstmal nur zu treffen und per Headset die letzten News auszutauschen, bevor man sich dann gemeinsam im Team aufmachte, sich mit anderen Teams in “Bye bye Petrovic!” zu messen. In GTA IV gab' es auch hier noch nach wie vor kurz ein Wartemenu, in dem das Spiel den persoenlichen Beduerfnissen angepasst werden konnte. Jedoch finde ich die Loesunbg in RDR besser: weniger personalisierungsmoeglichkeiten, dafuer aber ratz-fatz im Spiel! Man wird kaum noch aus dem Spielfluss gerissen, oder wie ich es gerne ausdruecke “Es schmilzt noch mehr zu einem echten Universum zusammen, da man hier nicht aus der Welt zurueck in die Realitaet geworfen wird, dank Optionen und Schiebereglern!”
Und endlich hat auch R* erkannt, dass ein lange motivierender Multiplayer der wahre Grund ist, Spiel nicht gleich nach dem ersten durchspielen wieder weg zu legen, BESONDERS wenn man eine Posse gruendet/findet, mit denen man ueber wochen zusammen Banditos jagen und Lawmen das fuerchten lehren kann. Doch beim Freeroam, mit all seinen Challenges (welche direkt aus dem Single Player uebernommen, und sogar erweitert wurden), Gang Hideouts, Possee-Kriegen und (selbst abgesprochenen) Pferderennen, ist noch lange nicht Schluss! Wie schon in GTA IV kann man sich auch NUR auf die einzelnen Game Modi konzentrieren, wie Shootouts (Team-/Deathmatch), Goldraeuber “Capture the flag”), sowie dank des aktuellen “Outlaw to the end” - PATCH (nein, es ist KEIN DLC! Nicht umsonst waren beide Modi schon im Originalspiel vorhanden, nur nicht anwaehlbar, da gesperrt, nicht nur ausgegraut!) Gang Hideouts im Missions-Gewand.
Schade, dass die Pferde- bzw. Wagenrennen als Single Player Mission vertreten sind, man jedoch im MP lediglich auf eigens inszenierte und vorher abgesprochene Wege zurueckgreifen muss. Ein echter Race Mode mit abschliessender Auswertung der Leistung und vorgegebenen Pfaden ist natuerlich ein MUSS und wird hoffentlich mit einem 2. DLC (ok, Patch!) nachgereicht.
Auch das Gameplay hat sich im Vergleich zu GTA IV deutlich verbessert, endlich hat die ewig anhaltende Diskussion ein Ende, ob nun manuelles Zielen “geskillter” rueber kommt, als auto anvisieren. Hier kann man endlich alle drei Methoden (die dritte ist eine Mischform) in einem Spiel gegen- und miteinander antreten lassen, als “Profi” im Expertenmodus bekommt man eben mehr XP pro Headshot. Wer das nicht moechte, kann spaeter auch die jeweiligen Hardcore Modes freispielen, in denen NUR der Expertenmodus funktioniert.
Auch sind endlich die Zeiten vorbei, in denen man zum 100. Mal ueber Charge Island fuhr, keinen Bock hatte schon wieder Maut zu bezahlen und dafuer vom Gesetz gejagt wurde. Dank des Lagerfeuers, was man (fast) ueberall ausserhalb von Gang Hideouts und Staedten aufbauen kann, gibt es auch in GTA, sorry RDR endlich eine schnellreise – Funktion, welche im Multiplayer durch grosszuegig verteilte “Stationen” ebvenfalls vertreten ist. Grundsaetzlich muss ich aber sagen, macht mir persoenlich das Reiten durch New Austin bei schoenem Sonnenuntergang, oder tiefer Nacht inkl. Grillengezirpe und entfernten Gewehrschuessen auch nach 3 Wochen genauso viel Spass, als wenn ich im Inferno durch Dukes heize, oder meine PCJ 600 (Vice City – Retrofeeling ^^) durch die Haeuserschluchten entlang der Columbus Ave jage (neben dem “Center Park“ von GTA IV

Leider konnte R* aber auch in RDR nicht verhindern, dass manche Missionen selbst im spaeteren Verlauf viel zu einfach sind, nur um dann in der naechsten Mission “Frustfaktor 10” zu zuenden. Gluecklicherweise sind die Checkpoints in RDR haeufiger und besser platziert, als in GTA IV, womit die “zu schweren” Missionen entwas entschaerft sind. Die Kindergartenausfluege zwischendurch koennen damit aber leider nicht kaschiert werden...
Grafik / Sound:
In der Grafik liegt fuer mich der groesste Schwachpunkt in RedDeadRedemption. GTA IV und die neue RAGE Engine waren beim ersten Besuch in “New” Liberty City eine Augenweide, schon alleine wie Niko sich geschmeidig im Lauf drehte, die Treppe herunterlief, oder elegant ueber den Rand des 25-stoeckigem Hochhauses in den sicheren (aber trotzdem sehr lustigen) Ingame – Tod sprang. Die unzaqehligen Animationen der Bewohner und NPC's, das ragdoll Verhalten selbst bei Vorhaengen und Scheiben, wenn sie splittern... Ich habe zwar nicht viel Ahnung von Programmieren, aber was hier als Nachfolger von San Andreas, bzw. Vice City, geliefert wurde, war ein wahrgewordener Traum! R* war im HD Zeitalter angekommen und mit den Moeglichkeiten wuchs auch die Welt. 2 Jahre spaeter, in RDR, ist die Weitsicht immer noch atemberaubend, der himmel bei Gewitter genial bewoelkt und auch die NPC's verhalten sich glaubhaft (Hier habe ich, nicht wie bei GTA IV, endlich WIRKLICH dass gefuehl, dass die Personen hier einen ECHTEN Tagesablauf haben...). Aber es ist alles so, wie vor ueber 2 Jahren. Die Weitsicht ist super und bestimmt “weiter”, als in GTA IV und dass bei gleichbleibender Detailtiefe... Aber GTA IV hatte enge Haeuserschluchten mit (manchmal) zig NPC's und Autos auf dem Bildschirm. In RDR ist dagegen alles viel weitlaeufiger und leerer. Klar, eine Menge Tiere sind unterwegs, aber die streiten sich z.B. nicht mit Ihrem Esel, der partout nicht auf sein Herrchen hoeren will. In GTA IV hatte ich dass Gefuehl an jeder Ecke unterhalten zu werden, und sei es nur durch die Oma, die stundenlang fluchend vor der vielbefahrenen Hauptstrasse stand und einfach nicht auf die andere Seite kam (bei laengerem ueberlegen im Nachhinein, hatte sich wohl einfach nur ein Skript festgefahren... >.<)
Der Sound ist natuerlich wieder erste Sahne, Waffenfans koennen beim Ritt ueber die Praerie mit sicherheit genau sagen, mit welchem Repeater in der Ferne gerade wohl wieder ein unvorsichtiges Paerchen um Ihren Wagen samt Pferdegespann erleichtert wird. Auch die Sprecher machen einen Super Job, den WildWest Flair einen Segio Leone's authentisch rueber zu bringen. Mein persoenlicher Lieblingscharacter ist uebrigens Marshal Johnson in Armadillo, er bringt das rauhe Verhalten und die Eigenarten der damaligen Zeit am besten rueber. Nicht, dass ich hier aus eigener Erfahrung spreche, aber so stelle ich mir das Leben im Wilden Westen mit nur wenigen Gesetzen und Normen vor.
Fazit:
RedDeadRedemption ist kein weiterer Quantensprung im GTA Universum, aber dass war Vice City gegenueber GTA 3 auch nicht. Vieles wurde in Hinsicht auf GTA IV erweitert (Multiplayer), verbessert (Singleplayer Missionen und was diese zusammenhaellt) und beibehalten (nach wie vor kann man so gut wie nicht willkuerlich speichern! Dies ist KEIN Trial & Error Spiel!!!). Letzteres leider an zu vielen Stellen (der Grafik), aber davon liege ich nachts nicht wach (ganz im Gegensatz zum neuen Metal Gear Solid – Gehackmetzeltrailer der diesjaehrigen E3. DAS IST DAS NEUE MGS?!?!? >.<)
(seeeeehr) lange Rede, kurzer Sinn: Wer GTA liebt, wird auch RedDeadRedemption nicht missen wollen, wer Western mag' liegt hier sicher nicht falsch. Alle Dauerfeuer- und Ego Shooter – Fans sollten es allerding erst leihen, da es selbst schon fuer Uncharted Fans ein anderes Spielgefuehl sein duerfte.
Der erste DLC ist eigentlich mehr ein Patch, denn schon im Urspiel waren 2 Modi in der Liste zu sehen, die nur nicht ausgewaehlt werden konnten, egal welchen Level man besass. Die Coop Modi runden den Multiplayer aber fast ab, fehlen nur noch Pferde- sowie Wagenrennen.
Mfg Plake =D