Mir geht es so, dass ich durch das Online Simracing ein mehr oder weniger separates Hobby innerhalb des Gamings gefunden hab' das mich selbst mit 10 Jahre alten Simulationen stundenlang fesseln kann. Da spielt für mich auch die sehr erwachsene Community mit rein. Der Altersschnitt liegt in dem Bereich um die 30 und das verändert einen auf jeden Fall wenn plötzlich keine "Kiddies" mehr um einen herum sind. Ich bin dort mit 19 eingestiegen und allein die Tatsache, dass einige alte Hasen es sich verbieten eine Rennsimulation als "Spiel" zu bezeichnen spricht für die Ernsthaftigkeit bei der Sache. Gleichzeitig haben die alle einen an der Waffel was die Kommunikation ungeheuer witzig wird ohne dass da wer ausrastet und beleidigend wird. Aber man muss dafür die entsprechende Affinität und eben auch Macke mitbringen und die haben nicht allzu viele.
Im Vergleich zu meinen meisten "Fahrerkollegen" bin ich aber auch nach wie vor vielseitiger Gamer der alles mögliche spielt und ausprobiert. Neben dem Racing stehen für mich vor allem Strategie und Adventures sehr weit oben und gerade das letztere Genre hat in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erfahren.
Im Moment spiele ich z.B. wieder Empire Total War. Es gibt viele die darüber schimpfen und auch ich schicke manchmal ein Regiment absichtlich in den Tod weil die strunzdumme eigene KI wieder im Tor des Forts hängen geblieben ist. Trotzdem fasziniert mich das Setting und ich habe viel Spaß damit. Shogun, Medieval oder Rome interessieren mich nicht weil mich der historische Zeitraum nicht anspricht und es keine Schusswaffen gibt. Da ist es mir auch egal ob einige Gameplay Aspekte bei den anderen möglicherweise besser sind.
Somit habe ich auch kein Problem damit gelegentlich alte Perlen heraus zu kramen. Ich glaube nicht dass es einen zu einem "geringeren" Gamer macht wenn man sich älteren Sachen zuwendet. Spielen ist spielen, da sollte es keinen Unterschied machen wie alt das Spiel nun ist. Du bist ja auch nicht plötzlich kein echter Fußballer mehr weil sich an dem Spiel seit 100 Jahren nichts nennenswertes verändert hat.
Irgendwann kann man das Rad eben nicht mehr neu erfinden und muss sich etwas anderes einfallen lassen um es möglichst rund rollen zu lassen.
Dazwischen tauchen dann noch die Indie Perlen auf zu denen man meiner Meinung nach sagen muss: Es ist gut, dass es Indie Perlen sind. Denn gerade weil sie so "klein" sind fühlen sie sich so intensiv und dicht an. Ich glaube kaum, dass jemand Lust hätte 20 Stunden Limbo zu spielen oder Gone Home im 4players Redaktionsgebäude zu spielen nur damit sie einen unnötig großen Umfang haben.