Hydravision - Ein Nachruf

[crewmate]

http://en.wikipedia.org/wiki/Hydravision_Entertainment

Mich hat es gerade getroffen. Schwer. Hydravision hatten an einem Spin Off zu den beiden ObsCure Spielen gearbeitet. Projektname Dark Aura. Nun sind sie pleite. Es war ein sterben auf Raten. 2008 hatten sie unter Atari die PS2 Wii und gecancelte PSP Umsetzung von Alone in the Dark 5 zu verantwortenl. Ein Spiel das vor allem an Ataris Produktionsmethoden scheiterte. (als einziges Indiz für diese These kann ich nur die qualitative Steigerung von Driver und Reflection Studios durch Ubisofts Übernahme aufzählen - scheiß auf Atari der 2000er) Danach brachten sie nur einige Umsetzungen für iOS spiele und Dinge wie Dungeon Twister.

Als Survival Horror Fan haben die Franzosen einen besonderen Platz bei mir. Sie brachten Koop Surival Horror auf die Landkarte. Und ObsCure funktioniert für mich. Der Survival Horror wird durch den Koop Aspekt nicht zerstört. Er wird gar bereichert.
Durch den gleichen Kniff wie bei Dark Souls und aktuell ZombiU. Tot ist permanent. Stirbt ein Charakter - bleibt er tot. Sterben beide Charaktere (man kann optional ach alleine unterwegs sein in ObsCure I) wird zurück in den letzten Safe Room geschaltet wo man die verbliebenen Charaktere auswählen muss um weiter zu spielen. Und so findet man sich plötzlich alleine in den dunklen Gängen der amerikanischen Highschool. Die toten Charaktere wurden selbst im Abspann nicht vergessen. Und es waren richtige Charaktere. Sicher - Klischee Teenhorror Charaktere. Doch zwischen unterschiedlichen Duos entstand eine unterschiedliche Dynamik und Beziehung. Sharon und Josh zB würden sich zweideutige Kommentare zuwerfen. Während Kenny und Kenny würden sich als Bros ansprechen. Dazu kommt das sie alle unterschiedliche Stärken und Fähigkeiten haben. Unvergessen sind die Situationen, in denen ein Charakter ein Schloss knacken muss während der andere sich gegen Monsterhorden oder einen Boss verteidigen muss. Eine tolle Idee von der Hydravision vielleicht etwas zu überzeugt waren. Denn es passiert ein bisschen zu oft. Oder die Party einer Studentenverbindung die in einem Massaker endet. Im Gegensatz zu Dead Space schafft ObsCure die richtige Menge an Gore zu liefern. Was sich auch in den groteskesten "Reanimator" artigen Monstern widerspiegelt. Obscure hat es nicht nötig in seinen ersten 5 Minuten einem den Anatomischen Aufbau des Kopfes zu erklären.

Obscure war massivst von Robert Rodriguez inspiriert. Doch statt einer Droge ist Licht die Waffe gegen das Böse. Ähnlich wie später in Alan Wake müssen Gegner erst geblendet werden damit sie besiegt werden können. Das Monsterdesign war solide bis fantasiereich. Gerade Obscure 2 sollte noch einiges drauf setzen. Die Rätsel waren meist koop basiert. Was einen zweiten Spieler aus Fleisch und blut unabdingbar macht. Wie Resi5 und 6 taugt die KI in Obscure wenig.

Obscure ist ein Wegbereiter und in Sachen koop für mich immer noch die Referenz. Gerade in Sachen koop Horror. Das Spiel wurde gezielt um diese Zusammenarbeit herum gebaut. Nicht als optionales Feature um Trends zu folgen. Es ist durchaus möglich gemeinsam Angst zu haben. Wenn die Umsetzung stimmt.

Dazu kommt der fantastische Soundtrack Olivier Deriviere. Geradezu unbeachtet der Typ. Die Inszenierung von Chören ist seine Spezialität. Für Obscure arbeitete er mit dem Kinderchor der Pariser Oper zusammen. Die Musik gibts für lau auf seiner Seite. Im Spiel ist der Soundtrack anders gemischt und noch lange nicht so aufdringlich wie in dieser Version. Sein letzter OST ist der zu "Of Orcs and Men".
http://olivierderiviere.com/music/

Damit löst sich nach Eden Games das nächste französische Spielestudio auf, das einfach zu lange fürs falsche Team spielte.

[Grauer_Prophet]

Hm ist schade ich hab beide Teile von Obscure daheim stehen und durchgespielt.