ApfelSaftSchorle hat geschrieben:Aber da stellt sich doch die Frage: Warum machen die das? Seit dem ersten Frontal-21-Killerspiele-Bericht ist die Zuschauerquote von ZDF bei den unter 30jährigen auf die Hälfte gesunken, ARD hat ebenso ein neues Rekordtief erreicht: Weniger als 4% bei den unter 50jährigen. Mit dieser Zielgruppenabweisung (ein Drittel der Deutschen spielt nun!) schneiden sie sich doch langfristig gesehen nur ins eigene Fleisch.
Stimmt, aber das ist denen völlig egal. Der Grundgedanke hinter den öffentlich rechtlichen Fernsehens lautet, dass sie aufgrund der sicheren Gebühren unabhängig von Sponsoren oder anderen Geldgebern objektiven Journalismus betreiben können. Dieser Ansatz ist an sich nicht schlecht, aber in der Realität sieht es leider so aus, dass die öffentlich rechtlichen Anstalten über gigantische Geldmengen verfügen, die sie praktisch nach Belieben verprassen könnnen, ohne dabei auch nur im Geringsten auf die Qualität und die Einschaltquote der jeweiligen Sendung achten zu müssen. Das sieht man auch sehr gut daran, dass Top Spielfilme wie Lost in Translation (in dt. Erstausstrahlung) um 23 Uhr gesendet werden. Ein Film, den Pro Sieben zum Beispiel völlig zu recht als Blockbuster zur Primetime gesendet hätte.
Dazu kommt, dass 1. der Fokus des Programms ausschließlich auf Menschen über 60 Jahren liegt und 2. die Öffentlich Rechtlichen scheinbar überhaupt keine Ahnung davon haben, wie man eine jüngere Zielgruppe gewinnt. Es gab von Seiten der ARD tatsächlich die Aussage, dass ein Florian Silbereisen Volksmusiksendungen für ein jüngeres Publkum interessanter machen könnte. Das ist kein Witz.
Aufgrund eben dieser Fokussierung auf den Geschmack ältere Menschen werden auch die diversen Magazine darauf abgestimmt und da der Meinung von ARD und ZDF nach Renter wohl in Computern das reine Böse sehen, werden diese zu vielen Gelegenheiten verteufelt. Eine Zeitlang gab es z.B. in jeder zweiten Wiso-Sendung einen Beitrag, der mit dem PC zutun hatte. Mal ging es um Dialer, mal um Ebay, aber das Resultat war immer das gleiche: PCs sind böse. Allerdings ist zumindest diese Sendung etwas neutraler geworden.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass nicht nur PC-Spieler sich über die mangelnde Qualität und Objektivität des GEZ-TVs aufregen. Selbst der SPIEGEL, früher immer ein Freund der öffentlich rechtlichen Medien im Kampf gegen die Privaten hat schon mehrere Artikel gebracht, in denen er die mangelnde Qualität des Programms und die Unverantwortlichkeit im Umgang mit den Gebühren beklagt hat. Daran kann man gut erkennen, wie sehr der Ruf der öffentlichen-rechtlichen in den letzten Jahren gelitten hat und Sendungen wie Frontal21 werden kaum dafür sorgen, dass er wieder besser wird.