Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

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4P|BOT2
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Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von 4P|BOT2 »

Der vermeintliche Zusammenhang zwischen Videospielen und realer Gewalt wird schon lange wiederholt mehr mal weniger intensiv diskutiert. Nun wird demnächst eine neue Studie veröffentlicht. Diese wurde von der Goethe-Universität Frankfurt und der Queens University Kingston erstellt und wird am Mittwoch, dem 5. Oktober 2022 um 16 Uhr deutscher Zeit vom Office of Counter-Terrorism der Vereinten Nati...

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Temeter 
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von Temeter  »

Das ist nicht vermutlich nicht die konservative Killerspieldebatte, aber erfährungsgemäß könnte es das progressiv motiviertes Equivalent sein.

Also mal schauen, was das "UN office for counter terrorism so zu sagen hat" :lol:


Rechte betreiben ordentlich Bauernfängerei im Internet, aber das auf Spiele-Communities zu fokussieren ist schon schräg, für "echten" Extremismus sind die meist zu stark moderiert und fokussiert. IMO würde ich da eher maximal sowas wie ein zielgerichteten Discord erwarten, aber der wird dann wohl wenig mit einem Spiel an sich zu tun haben.

Die Rekrutierung findet sich eher in Richtung sozialen Medien. Da hast du die ganzen Psychos a la Nick Fuentes, wobei der von den meisten (nicht-rechten) Plattformen gebannt ist. Gibt ein par rechte Grifter auf Youtube, wobei die meistens eher Clickbait-Opportunisten, welche Wut ausnutzen, als extreme Aktivisten sind.
Zuletzt geändert von Temeter  am 30.09.2022 17:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Eisenherz
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von Eisenherz »

Am Ende wird bestimmt erschrocken festgestellt, dass es besonders in Gaming-Chats viele Arschlöcher gibt, die gerne irgendjemandes Mutter bimsen wollen. Danke für die Erkenntnis und die wahrscheinlich Millionen Euro an Steuergeld, die man für diese bahnbrechende Erkenntnis investiert hat! :Blauesauge:
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Mafuba
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von Mafuba »

Vor allem müsste man mittlerweile die Begriffe "gaming" und "gamer" mal richtig (neu-)definieren. Ist man ein "gamer", wenn man täglich 2 Stunden Candycrush spielt auf dem Weg zur Arbeit? Ist es "gaming" wenn man mit der Familie mal Abends zusammen eine Runde Mario Party spielt?

Seit Jahrzehnten schon ist ja gaming kein Randhobby mehr welches von ein paar Nerds betrieben wird sondern die umsatzstärkste Unterhaltungindustrie, welches bereits die Filme- und Musik-Industrie weit hinter sich gelassen hat. Mittlerweile gibt es Weltweit wahrscheinlich mehr Leute, die in irgendeiner Form spielen als Nicht-Spieler.

Ist es da nicht Absurd zu versuchen einen Kausalzusammenhang zwischen gaming und extremismus herzustellen? Da könnte man auch überprüfen ob diese "Extremisten" Zeitung lesen, Musik hören oder Filme und Serien konsumieren.
Zuletzt geändert von Mafuba am 01.10.2022 07:57, insgesamt 1-mal geändert.
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James Dean
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von James Dean »

Dürfte vermutlich eher darum gehen, dass Extremisten gerne mal Videospiele als Kommunikationsplattform nutzen. Erst gestern gab's einen großartigen Rechercheartikel über eine rechtsradikale Terrororganisation, die von einem damals 12 oder 14-Jährigen gegründet und geleitet wurde, die haben sich teilweise über Roblox kennengelernt und darüber kommuniziert (aber auch klassisch über Discord und Telegram).
Und vor zehn Jahren oder so gab es auch mal Berichte, dass Islamisten WoW als Kommunikationsplattform verwendet hätten, weil du da halt nicht so schnell erwischt und überwacht wirst wie bei normalen Chatprogrammen.

Es kann natürlich auch kompletter Christian-Pfeiffer-Schmu sein und darum gehen, dass das Spielen von Call of Duty ein Radikalisierungsprozess für unschuldige Jugendliche sein kann.
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LeKwas
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von LeKwas »

Dieser eine Sohn iranischer Einwanderer, der sich selbst für einen Superarier hielt und seine türkischen und arabischen Klassenkameraden damals in München wegballern wollte, soll sich auch in einer Steamforengruppe namens 'Anti-Refugee Club' mit Gleichgesinnten weltweit ausgetauscht haben. Ein anderes Mitglied ebendieser Gruppe hat danach in einer High School in den USA mexikanischstämmige Schüler erschossen.

Steamforen werden von denen wohl mitunter auch genutzt, zum einem wegen der ohnehin großen Nutzerbasis, zum anderem weil Valve nur ne sehr geringe Zahl an ehrenamtlichen Moderatoren beschäftigt (afaik meine ich mich zu erinnern, dass mal 13 und mal 26 weltweit erwähnt wurden?) und nach dem Rechten sehen lässt.
Zuletzt geändert von LeKwas am 01.10.2022 12:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Easy Lee
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von Easy Lee »

Wenn diese Themen denn mal mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt werden würden. Mehr im Sinne einer Bewusstmachung, als im Sinne von Verboten. Die meisten Leute haben doch überhaupt keine Ahnung, welche Inhalte auf welche Trigger abzielen. Was welche Ideen transportiert und wie diese mit der Realität wechselwirken. Stattdessen wird stumpf auf Gewalt-Analogien hingewiesen, obwohl gerade dieser Aspekt noch vergleichsweise kathartisch wirken kann. Er stellt zumindest eine Einflussnahme in Welten dar, die mit immer wilderen Narrativen und traumatisierenden Wiederholungen dystopischer Stereotype einen demoralisierenden Einfluss auf den Zeitgeist haben. Ihn zumindest popkulturell spiegeln. Und das ist jetzt nur die Problematik von Single-Player Games. Bei MP gibt es nochmal Gewaltformen von Mobbing bis Abzocke und Irreführung, für die es nicht einen Tropfen Pixelblut braucht, um absolut destruktiv auf deren Konsumenten zu wirken. Den Fokus vielleicht mal so ansetzen, dann kommt man vielleicht irgendwie ethisch weiter.
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Wulgaru
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von Wulgaru »

Easy Lee hat geschrieben: 02.10.2022 19:59 Wenn diese Themen denn mal mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt werden würden.
Ich glaube ernster als ne Studie im UN-Rahmen wirds nicht. Ich glaube egal was wir da für eine Vorbelastung als Spieler haben, aber man kann hier wirklich nicht mehr von Oberflächlichkeit sprechen unabhängig davon ob man die Erkenntnisse solcher Studien dann ablehnt.
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grisu_de
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von grisu_de »

Easy Lee hat geschrieben: 02.10.2022 19:59 Wenn diese Themen denn mal mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt werden würden. Mehr im Sinne einer Bewusstmachung, als im Sinne von Verboten.
Wo wird denn da was verboten? Wenn man mal etwas von diesem Thema hört, geht es doch ohnehin immer bloß um Bewusstmachung. Die paar Konservativen, die in irgendwelchen Talks was von Verboten plärren, nimmt in solchen Debatten doch niemand ernst. Und wenn generell mangelnde Ernsthaftigkeit anprangerst, frage ich mich, ob du über die aktuelle Studienlage Bescheid weißt.

Er stellt zumindest eine Einflussnahme in Welten dar, die mit immer wilderen Narrativen und traumatisierenden Wiederholungen dystopischer Stereotype einen demoralisierenden Einfluss auf den Zeitgeist haben. Ihn zumindest popkulturell spiegeln.
Wow. Diesen Satz würde ich mir patentieren lassen. :Blauesauge:
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ActuallyKindra
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von ActuallyKindra »

Temeter  hat geschrieben: 30.09.2022 17:12 Das ist nicht vermutlich nicht die konservative Killerspieldebatte, aber erfährungsgemäß könnte es das progressiv motiviertes Equivalent sein.

Also mal schauen, was das "UN office for counter terrorism so zu sagen hat" :lol:


Rechte betreiben ordentlich Bauernfängerei im Internet, aber das auf Spiele-Communities zu fokussieren ist schon schräg, für "echten" Extremismus sind die meist zu stark moderiert und fokussiert. IMO würde ich da eher maximal sowas wie ein zielgerichteten Discord erwarten, aber der wird dann wohl wenig mit einem Spiel an sich zu tun haben.

Die Rekrutierung findet sich eher in Richtung sozialen Medien. Da hast du die ganzen Psychos a la Nick Fuentes, wobei der von den meisten (nicht-rechten) Plattformen gebannt ist. Gibt ein par rechte Grifter auf Youtube, wobei die meistens eher Clickbait-Opportunisten, welche Wut ausnutzen, als extreme Aktivisten sind.
Kompletter Bullshit und fern jeglicher Realität. Rechts rekrutiert sehr stark in der Gaming-Szene. Steam bspw. ist voller rechtsextremer Gruppen, die nicht moderiert werden.

https://www.derstandard.at/story/200008 ... m-neonazis

https://keinenpixel.de/2020/06/26/radik ... am-und-co/
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 03.10.2022 14:42, insgesamt 2-mal geändert.
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schockbock
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von schockbock »

ActuallyKindra hat geschrieben: 03.10.2022 14:36 Kompletter Bullshit und fern jeglicher Realität. Rechts rekrutiert sehr stark in der Gaming-Szene. Steam bspw. ist voller rechtsextremer Gruppen, die nicht moderiert werden.

https://www.derstandard.at/story/200008 ... m-neonazis
Stimmst du den Aussagen des Autors denn auch zu? Oder gilt er für dich automatisch als Autorität, weil er einen Artikel zum Thema verfasst?

Was mich angeht: Ich bin seit ziemlich vielen Jahren bei Steam in Online-Games unterwegs, und die Male, die ich in der Zeit auf "rechtsradikale" User getroffen bin, kann man an zwei Händen abzählen. Offensichtliche Nazis waren nie drunter, "nur" das N-Wort wird vergleichsweise oft benutzt - wobei ich davon ausgehe, dass das großteils hirnverbranntes Getrolle ist.
Und übrigens hatte ich auch noch nie mit einem Fall von Misogynie zu tun.

Oder, um es mit den Worten der Kommentatoren unter verlinktem Artikel zu sagen: Wenn man nicht aktiv danach sucht, kommt man eher selten in den Kontakt mit solchen Gruppen.

Und 5000 Hitler-Fans rangieren angesichts der Userzahl der Plattform wohl auch eher unter "ferner liefen".
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ActuallyKindra
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von ActuallyKindra »

Ja, wenn man nicht aktiv danach sucht, findet man nichts. dann ist ja gut - dann ist so eine Pipeline ja halb so wild

Was für ein Schwachsinn. Und komm mir doch nicht mit Autoritätsargument. Keinen Pixel dem Faschismus und gut ist!
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 03.10.2022 15:19, insgesamt 2-mal geändert.
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batsi84
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von batsi84 »

Ohne mir die Studie jetzt durchgelesen zu haben, denke ich dass solche Maßnahnen zur Prävention sinnvoll sind.
Gerade wenn man bedenkt, dass Länder wie Saudi-Arabien oder China verstärkt im Gaming-Bereich Fuss fassen wollen, kann es nicht schaden wenn Videospiele weiterhin in erster Linie als Unterhaltungsmedium dienen und nicht als ein Ort für fragwürdige Rekrutierungen à la coleur :)
In a Station of the Metro

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Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
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grisu_de
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von grisu_de »

batsi84 hat geschrieben: 03.10.2022 15:41 Ohne mir die Studie jetzt durchgelesen zu haben, denke ich dass solche Maßnahnen zur Prävention sinnvoll sind.
Gerade wenn man bedenkt, dass Länder wie Saudi-Arabien oder China verstärkt im Gaming-Bereich Fuss fassen wollen, kann es nicht schaden wenn Videospiele weiterhin in erster Linie als Unterhaltungsmedium dienen und nicht als ein Ort für fragwürdige Rekrutierungen à la coleur :)
Aller coleur :Häschen:
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batsi84
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Re: Studie zu Gaming und Extremismus wird als Online-Event vorgestellt

Beitrag von batsi84 »

grisu_de hat geschrieben: 03.10.2022 15:45Aller coleur :Häschen:
Âllér çôlèûr :P
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