Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

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4P|BOT2
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Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von 4P|BOT2 »

Am Freitag überraschte Microsoft mit einer Preiserhöhung für den Onlinedienst Xbox Live Gold, die aufgrund von reichlich Kritik wenige Stunden später wieder zurückgenommen wurde. In dem Zusammenhang verriet Microsoft auch gleich, dass sie schon seit "längerer Zeit" daran arbeiten würden, dass Free-to-play-Spiele ohne Xbox Live Gold spielbar sein sollen. Diese Ankündigung war laut Daniel Ahmad (Sen...

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revanmalak
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von revanmalak »

Ich versteh die Aufregung um die Erhöhung der XBox Live Kosten nicht ( die dann wieder zurückgenommen wurde),
oder den Aufschrei bei der PS5 Spiele Preis Erhöhung auf 80 Dollar.


Man muss einfach zugeben, dass das Gamen zwischen 2000 und 2018 einfach unverschämt günstig war und das in jeder Hinsicht; und es noch immer ist...

Die Spiele auf der PS1 und PS2 kosteten: 799 bis 999 Schilling/ca 90 bis 120 Mark: das sind 60 bis 70€: inflationsbereinigt: 82 bis 93€ für ein Game

Die SENS und Mega Drive Games haben inflationsbereinigt umgerechnet 100€ und mehr gekostet

Und die Games des N64 waren noch ne andere Hausnummer:
Conkers Bad Fur Day hat 1300 oder 1400 Schilling gekostet: das sind 100€ - Inflationsbereinigt wären das heute 133€ für ein Spiel: :ugly:


Xbox Live kostete schon 2004 6,99 Euro pro Monat:
Xbox Live startet Ende Oktober in Österreich - Games - derStandard.at › Web


Bei einer Inflationsrate zwischen 2 und 3 Prozent Pro Jahr (und das sind ja exponentialkurven): wären das inzwischen:
6,99 Euro * 1,025 hoch 17 wären das inzwischen 10,7€.

Die Erhöhung wäre aber nur auf 8,99€ gewesen. Also noch immer fast 20% unter dem echten Inflationsbereich.


In keinem anderen Freizeiterlebnis steigen die Preise so langsam wie beim Gaming.

Egal ob Bouldern, Radfahren, Skifahren oder sonst wo...
Im Vergleich zu anderen Bereichen wie FUßball Stadion Besuche, Sport TV, Konzerte, Kino, Smartphones, TV Bildschirme und co sind Videospiele unerhört günstig geblieben...

Gerade daher verstehe ich die verzerrte Wahrnehmung der Gaming Welt nicht...

Aber wahrscheinlich spielt auch die Wahrnehmung der große Free to Play Gaming- welt im Smartphone und PC Bereich eine große Rolle: die leute sind einfach nicht bereit mehr auszugeben....
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Spielosoph
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von Spielosoph »

Komisch dass solche Rechnungen immer nur die Inflation, nicht aber auf der anderen Seite die Reichweite berücksichtigen.

SNES Spiele hatten ein kleines Publikum UND waren Module mit echt teurer Hardware drin.
Mittlerweile sind Spiele ein Massenmarkt und die verkauften Einheiten pro Spiel dürften weit über denen der PS1 Ära liegen.

Der Preis eines Spiels ist nicht die offiziellen 70€ die man im Media Markt lässt.
Eine Gold Edition kostet schon jetzt nen Hunni.

Hinzugekommen sind u.A.
Season Passes
DLCs
Mikrotransaktionen

Also kann man meiner Meinung nach den Grundpreis doch da lassen wo er ist.
Dann erreicht man eher die Masse, die dann auch den ollen Rest kauft, mit dem der Pubisher das eigentliche Geld macht.

Spieleherstellung an sich ist zugegebenermassen auch teurer geworden, aber bestimmt nicht in dem Maße wie die Industrie uns das glauben lassen will. Nicht all der Kram wird wirklich von der Mehrheit der Spieler erwartet / gefordert.
Und wenn ich die Wahl habe 10€ weniger für ein Spiel zu zahlen, dafür aber Pferdetestikel bei Kälte nicht schrumpfen ist meine Wahl reinfach ^^

Aber anscheinend kann man beides haben.
Grundpreiserhöhung und das ganze Zusatzzeugs.
Zuletzt geändert von Spielosoph am 24.01.2021 17:39, insgesamt 2-mal geändert.
HeinzKarl61
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von HeinzKarl61 »

Also bei Margen von 10-20% bei denen sich jede andere Industrie ein Loch in den Bauch freuen würde, hält sich mein Mitleid für die Gamesindustrie stark in Grenzen.
Zudem wurden mangelnde Preiserhöhungen durch Erweiterung der Zielgruppen ausgeglichen.
Und wie du schon selbst angemerkt hast... wenn der Kunde nicht bereit ist mehr zu bezahlen... dann ist das nunmal so.
CritsJumper
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von CritsJumper »

revanmalak hat geschrieben: 24.01.2021 17:19 Man muss einfach zugeben, dass das Gamen zwischen 2000 und 2018 einfach unverschämt günstig war und das in jeder Hinsicht; und es noch immer ist...
Unverschämt günstig? Nein leider nicht. Unverschämt günstig wäre es wenn man es Modular gestalten und staffeln würde. Wenn man bestimmte Dienste zu oder Abschalten könnte um den Preis zu drücken.

So muss man immer das Komplettpaket nehmen. Microsoft macht es damit es günstiger ist und man drüber mehr umsetzen kann. Nichts anderes macht Amazon mit Prime. In den USA bekommt man schon keine Schnelle Lieferung mehr deswegen. Etwas das bei uns, seltsam wirkt weil die Post immer schon nach 1 Tag kam. Dauerte es in den USA stellenweise halt gerne mal 5 bis 7 Tage, aber da war auch die Besiedlungsdichte nicht so klein.

Das jetzt über die selbe Gebühr auch <strike>Filme, Musik mit drin</srtike> mehrere Zusatzangebote dabei sind.. versucht Microsoft halt auch zu machen, um die Nutzerzahlen und Attraktivität zu steigern.

Letztlich ist die Konkurrenz bei den anderen zu Stark und wird noch stärker, daher muss man da aufspringen.

Hatten wir in den 1990er Jahren noch die Situation das Internet bei AOL und Co beschränkt war. Scheint es heute der Umgekehrte Fall. Internet ohne Amazon, Netflix und Spottify oder Youtube ist nichts.

Die Konzerne Wissen genau das, jetzt geht es um den Ausbau der Netzwerke und sie müssen alles dran setzen um ihre Nutzerschaft stärker zu binden und neue Nutzer zu gewinnen. Denn genau das, wird in Zukunft der wichtige Zentrale Ort sein wo es Videospiele und Unterhaltung gibt.

ist 5G und Glasfaser erst mal da, schreit da kein Hahn mehr nach.

Die Sache mit der Preiserhöhung ist aber auch eine Fake-Debatte. Die nur dazu Angelegt wurde jetzt wieder als die guten günstigen Ritter da zu stehen die sich sorgen. Schon jetzt können die jederzeit mehr oder weniger Leistungen bringen und so die Gebühren anpassen oder über Zusatzdienste weitere Einnahmen erzielen. Wie die Mikrotransaktionen.

Eigentlich ist es ein Unding das man dafür überhaupt bezahlen muss. Aber das wird in der Debatte halt nicht gesehen.

Die Spiele sind gut und irgendwie muss das ja finanziert werden. Aber verkauft wird ja hier nur der Zugang auf eine Bibliothek und der Zugang zum Multiplayer... würden die Kunden diese Informationen wieder selber erwerben, müssten sie nicht für den "Zugang dazu" monatlich zahlen.

Es ist im Grunde ein Schritt, zurück zu: Insert Coin.
Hat aber wie damals schon den Vorteil: Man kann sofort spielen und muss "keine" Hardware kaufen, sondern kann sie einfach Mieten. Ist immer dann gut wenn Besitz für die Menschen zu teuer wird. Dann nimmt man halt das Miet-Modell um noch mehr Geld und Abhängigkeiten zu erzeugen.
Zuletzt geändert von CritsJumper am 24.01.2021 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Moofrog
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von Moofrog »

revanmalak hat geschrieben: 24.01.2021 17:19 snip
Deine Milchmädchenrechnungen beeindrucken niemanden. Arbeitest wohl in der Salesbranche.
Kein Spiel ist mehr als 40 Euro wert.
Alles andere ist Abzocke.
Das die ganzen Publisher 99% ihres Budgets ins Marketing stecken und nicht ins Spiel muß ich als Kunde nicht mitfinanzieren. Die Entwickler bekommen verhältnismäßig nur einen Hungerlohn und müssen massive Überstunden leisten, es fehlt einfach an Betriebsräten und Gewerkschaftsorganisierung. Insbesondere wenn man Freelancer ist auf die viele Publisher setzen.
Die Inflations- und Teuerungsrate ist kein Maß um Preiserhöhungen zu rechtfertigen.
Erst recht nicht wenn man bedenkt daß die Reallöhne in den letzten 20-30 Jahren im Vergleich dazu gesunken sind.
Ist einfach unhaltbar die Profitgier und Milliardengewinne und Millionenausschüttungen an Boni zu rechtfertigen erst Recht nich zu Zeiten von Covid-19, in dene viele arbeitende Familien noch weniger Einkommen zur Verfügung haben.
Zuletzt geändert von Moofrog am 24.01.2021 17:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Der_Pazifist
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von Der_Pazifist »

revanmalak hat geschrieben: 24.01.2021 17:19 Ich versteh die Aufregung um die Erhöhung der XBox Live Kosten nicht ( die dann wieder zurückgenommen wurde),
oder den Aufschrei bei der PS5 Spiele Preis Erhöhung auf 80 Dollar.


Man muss einfach zugeben, dass das Gamen zwischen 2000 und 2018 einfach unverschämt günstig war und das in jeder Hinsicht; und es noch immer ist...

Die Spiele auf der PS1 und PS2 kosteten: 799 bis 999 Schilling/ca 90 bis 120 Mark: das sind 60 bis 70€: inflationsbereinigt: 82 bis 93€ für ein Game

Die SENS und Mega Drive Games haben inflationsbereinigt umgerechnet 100€ und mehr gekostet

Und die Games des N64 waren noch ne andere Hausnummer:
Conkers Bad Fur Day hat 1300 oder 1400 Schilling gekostet: das sind 100€ - Inflationsbereinigt wären das heute 133€ für ein Spiel: :ugly:


Xbox Live kostete schon 2004 6,99 Euro pro Monat:
Xbox Live startet Ende Oktober in Österreich - Games - derStandard.at › Web


Bei einer Inflationsrate zwischen 2 und 3 Prozent Pro Jahr (und das sind ja exponentialkurven): wären das inzwischen:
6,99 Euro * 1,025 hoch 17 wären das inzwischen 10,7€.

Die Erhöhung wäre aber nur auf 8,99€ gewesen. Also noch immer fast 20% unter dem echten Inflationsbereich.


In keinem anderen Freizeiterlebnis steigen die Preise so langsam wie beim Gaming.

Egal ob Bouldern, Radfahren, Skifahren oder sonst wo...
Im Vergleich zu anderen Bereichen wie FUßball Stadion Besuche, Sport TV, Konzerte, Kino, Smartphones, TV Bildschirme und co sind Videospiele unerhört günstig geblieben...

Gerade daher verstehe ich die verzerrte Wahrnehmung der Gaming Welt nicht...

Aber wahrscheinlich spielt auch die Wahrnehmung der große Free to Play Gaming- welt im Smartphone und PC Bereich eine große Rolle: die leute sind einfach nicht bereit mehr auszugeben....
Wie schon von anderen Kommentatoren geschrieben, berücksichtigst du aber zB die kosten der datenträger nicht (inkl damaligen handbücher mit farbdruck), Reichweite (nutzerbasis) und Veränderung der vertriebswege und Veränderungen/Wegfall von Zöllen.

Ganz abgesehen davon, solange die großen Publisher Milliarden Gewinne (zum Teil in einem Quartal) einfahren. Sind diese Preisanpassungen eine unverschämtheit.

Der day1 Preis von demon souls hat mich tatsächlich dazu gebracht, mir die Mühe zu machen und Sony meine Meinung zu der day1 (primär coregamer) Abzocke kund zu tun. Auch in Relation zu unzureichender qualität der Spiele an Tag 1.

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Moofrog
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von Moofrog »

ChrisJumper hat geschrieben: 24.01.2021 17:35 [..]
Ja genau. Nen Twitch Streamer hat das folgenrichtig als Steuer bezeichnet, nur damit man an der Konsole das Internet benutzen darf, welches man schon durch den Internetprovider(falscher Name, da sie einem nur Einwahlknoten zu Verfügung stellen und nicht das gesamte Netzwerk mit Backbone)
relativ teuer bezahlt.

Diese Konsolensteuer habe ich als PC Benutzer nicht.

Ist aber auch ne Frechheit das mittlerweile Konsolenpreise für PC Spiele verlangt werden. Mittlerweile hat der Epic Games Store nicht für Preisminderungen gesorgt, obwohl sie laut Eigenwerbung nur ca. 18% Abschlag haben wollen im Vergleich zu den 30% bei Valves Steam Store.

Man kann also als Zwischenbilanz nur das Fazit ziehen, dass alle beteiligten Unternehmen nur noch an Profitgenerierung interessiert sind bzw- schon immer waren und nicht an der Herstellung von (guten, unterhaltsamen & spaß bringenden) Spielen.

Jede:r gute Journalist:in würde das auch klar aufdecken und ansprechen wie z.B Jim Sterling es macht. Jede:r Kund:in
müßte eigentlich auf die eigenen Rechte und eigenes Geld schauen. Insbesondere im Verbraucherschutz gabs durch die EU in der Vergangenheit bis jetzt nicht immer Vorteile, sondern das deutsche Verbraucherschutzrecht war am weitestgehenden in Richtung Verbraucher ausgelegt, alles erkämpft und durch entsprechende Gerichtsurteile erstritten.

Wundert mich auch, dass kein Finger krumm gemacht wird gegen diese Quasi-Monopole. Das letzte große Mal war als AT&T zerschlagen wurde und Microsoft den Internet Browser aus Windows rauslösen mußte. Wird gleichzeitig eh zu wenig gegen Kartelle unternommen.

PS: Hinzukommt, dass in Österreich schon sehr lange Zeit vor Deutschland eine 20% Mehrwertsteuer gilt und in Deutschland lange Zeit die 16% Mehrwertsteuer galt und ein Unternehmer kann die Umsatzsteuer komplett durchreichen bzw. abschreiben bzw muß sie mitunter garnicht bezahlen.
Zuletzt geändert von Moofrog am 24.01.2021 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von SethSteiner »

revanmalak hat geschrieben: 24.01.2021 17:19 Ich versteh die Aufregung um die Erhöhung der XBox Live Kosten nicht ( die dann wieder zurückgenommen wurde),
oder den Aufschrei bei der PS5 Spiele Preis Erhöhung auf 80 Dollar. (...)
Es ist eigentlich recht einfach. Die Erhöhung hat nur einen Sinn - Profitmaximierung. Und die Betonung liegt auf Maximierung, nicht auf Profit. Man macht bereits Profit und man macht wahnsinnig viel Profit. Es geht bei der Erhöhung nicht um Inflation oder gesteigerte Entwicklungskosten: Das ist alles irrelevant, da die Kosten reingeholt werden und darüber hinaus ein ordentlicher Gewinn erzielt wird. Die Branche ist äußerst risikoarm. Viele der Firmen existieren bereits seit Jahrzehnten und einige davon, nämlich genau die, die einen höheren Preis wollen, sind Milliarden-Konzerne. Also wenn das einzige Argument dafür, warum man mehr Geld zahlen soll der ist, dass man NOCH MEHR Gewinn machen will als sowieso schon, dann ist die Reaktion ziemlich nachvollziehbarerweise das Zeigen einer Maise. Preise müssen eben nicht steigen im Gegenteil, sie können sogar sinken.

Ich weiß ja nicht ob dir das klar ist aber die Inflationsrate macht keine echte Aussage darüber, wieviel mal etwas gekostet hat und wieviel nicht. Das wirkt zwar so, ist aber nicht wirklich korrekt. Das liegt einfach daran, dass es sehr viele Faktoren gibt und soetwas wie der Lohn oder allgemein die monatlichen Einnahmen der Menschen nicht gleichmäßig steigen. Nur mal so ein Beispiel. Jemand kann heute genauso wenig Geld bekommen wie 1996, die Miete ist aber sagen wir 1/3 höher. Damit ist dasselbe Spiel das damals 80 Mark gekostet hat, heute für 60 Euro deutlich teurer als es damals war.

Ist aber wie gesagt völlig irrelevant, da die Unternehmen ihre Kosten reinholen und sehr hohen Gewinn erwirtschaften, teilweise soviel Gewinn, dass sie über etliche Jahre oder Jahrzehnte entwickeln könnten, ohne jemals etwas davon verkaufen zu müssen.

Entsprechend ist die Frage, warum irgendein Konsument es befürworten oder es egal sein sollte, mehr Zahlen zu müssen als bereits jetzt notwendig wäre?
revanmalak
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von revanmalak »

Spielosoph hat geschrieben: 24.01.2021 17:33 Komisch dass solche Rechnungen immer nur die Inflation, nicht aber auf der anderen Seite die Reichweite berücksichtigen.

SNES Spiele hatten ein kleines Publikum UND waren Module mit echt teurer Hardware drin.
Mittlerweile sind Spiele ein Massenmarkt und die verkauften Einheiten pro Spiel dürften weit über denen der PS1 Ära liegen.

Der Preis eines Spiels ist nicht die offiziellen 70€ die man im Media Markt lässt.
Eine Gold Edition kostet schon jetzt nen Hunni.

Hinzugekommen sind u.A.
Season Passes
DLCs
Mikrotransaktionen

Also kann man meiner Meinung nach den Grundpreis doch da lassen wo er ist.
Dann erreicht man eher die Masse, die dann auch den ollen Rest kauft, mit dem der Pubisher das eigentliche Geld macht.

Spieleherstellung an sich ist zugegebenermassen auch teurer geworden, aber bestimmt nicht in dem Maße wie die Industrie uns das glauben lassen will. Nicht all der Kram wird wirklich von der Mehrheit der Spieler erwartet / gefordert.
Und wenn ich die Wahl habe 10€ weniger für ein Spiel zu zahlen, dafür aber Pferdetestikel bei Kälte nicht schrumpfen ist meine Wahl reinfach ^^

Aber anscheinend kann man beides haben.
Grundpreiserhöhung und das ganze Zusatzzeugs.
Die Digitalisierung (Modul vs Disk vs Download) brachte ja eh eine Preissenkung und zwar eine GEWALTIGE:

wie gesagt:

Die Spiele auf der PS1 und PS2 kosteten: 799 bis 999 Schilling/ca 90 bis 120 Mark: das sind 60 bis 70€: inflationsbereinigt: 82 bis 93€ für ein Game

Die SENS und Mega Drive Games haben um das Jahr 1990 inflationsbereinigt umgerechnet 100€ und mehr gekostet

Und die Games des N64 waren noch ne andere Hausnummer:
Conkers Bad Fur Day hat 1300 oder 1400 Schilling gekostet: das sind 100€ - Inflationsbereinigt wären das heute 133€ für ein Spiel.


Und klar ist der Spielemarkt größer geworden, aber eben

a: sicher nicht um so viel wie Spiele in der Produktion teurer geworden sind

b: nicht bei den hochwertigen Single Player Games, sondern vor allem im Free to Play Mobile Bereich.

Der Markt an Gamern war bei der PS2/Xbox/Gamecube Generation nicht viel kleiner, als wie die PS4/Xbox One Generation. Die Produktionskosten haben sich aber zumindest verfünffacht. Sowohl von den Triple AAA, als auch von den kleineren Games.


Beispiel:

Hellblade ist nur in digitaler Form erschienen, um die Produktionskosten möglichst gering zu halten und das Spiel um 30€ anbieten zu können. Das Team wollte eine hochwertige, aufwendig produzierte Erfahrung zu schaffen - und das ohne großes Budget eines Publishers. Quasi eine Brücke zwischen AAA-Spiel und Indie-Titel schaffen.

Dafür wars halt auch nur halb so lange.


Mein Fazit: eine Preiserhöhung bei Games war schon lange überfällig, und Spiele waren Jahrelang einfach viel zu günstig.

Daher mussten die Entwickler/Publisher auf so einen Mist wie Free to Play und Microtransactionen zurückgreifen - eben weil der Kunde anscheinend nicht bereit ist, für ein Produkt, dass wesentlich mehr in der Produktion kostet, auch nach 20 Jahren mehr auszugeben.

2009, Uncharted 2: Budget 20 Millionen USD
Naughty Dog bosstype Evan Wells has said Uncharted 2: Among Thieves will cost USD 20 million to make.
www.eurogamer.net

2020, Sony's Budget für Blockbuster: 100 Millionen USD
Jim Ryan: They cost more than $100m dollars to make these days and in order to be able to do that and bring new IP to the market – which is a very risky thing and and we did four times in the PS4 generation – you've got to have a box office release.
Zuletzt geändert von revanmalak am 24.01.2021 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von Usul »

revanmalak hat geschrieben: 24.01.2021 18:14Mein Fazit: eine Preiserhöhung bei Games war schon lange überfällig, und Spiele waren Jahrelang einfach viel zu günstig.

Daher mussten die Entwickler/Publisher auf so einen Mist wie Free to Play und Microtransactionen zurückgreifen - eben weil der Kunde anscheinend nicht bereit ist, für ein Produkt, dass wesentlich mehr in der Produktion kostet, auch nach 20 Jahren mehr auszugeben.
Ich finde dein Fazit nachvollziehbar und stimme ihm teilweise zu.

An diejenigen, die bei den gemachten Rechnungen einwerfen, daß man ja die Reichweitengewinne und mögliche Einsparungen nicht eingerechnet hat:
Zum einen rechnet revanmalak ja eine Senkung der Preise vor - das genannte Argument würde also mehr Sinn ergeben, wenn die Preise stabil geblieben oder gestiegen wären.
Zum anderen müßte man dann fairerweise nicht nur die weiteren Gewinn- und Einsparungsmöglichkeiten betrachten, sondern auch die gestiegen Kosten. Teurere Entwicklung, mehr Angestellte, teurere Energie - nur um mal 3 von noch mehr zu nennen. Was machen wir damit?

Unabhängig davon würde ich persönlich aber keine 80 Euro als Standardpreis für ein Spiel bezahlen. Für ein Spiel mal, das ich absolut geil finde, ja. Aber nicht als Normalpreis für alle Spiele.
HeinzKarl61
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von HeinzKarl61 »

Vergleich mal Sonys Bilanz von 2009 mit den voraussichtlichen Zahlen für 2020.
So ein sinnloses gejammere zieht vielleicht bei Facebook aber ich halte die Leute hier im Forum für intelligent genug dein Zahlenspiel zu entlarven.
Völlig egal was irgendwelche Marketingfuzzis labern, die Bilanz ist das was zählt und da steht Sony mit richtig guten Zahlen da. Gerade im Vergleich zu 2009.
CritsJumper
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von CritsJumper »

Moofrog hat geschrieben: 24.01.2021 18:02 Wundert mich auch, dass kein Finger krumm gemacht wird gegen diese Quasi-Monopole.
Die Machtkonzentration ist da zu stark. Die Hoffnung ist das es halt noch eine Handvoll großer Anbieter gibt wie halt jetzt gerade mit den wenigen Konzernen die sich selber Konkurrenz machen. Aber die Abzuschalten und aufzuspalten könnte auch zu einer Verschlimmerung führen. Auch wenn es fast schon Scheindebatten sind.
Damit man viel Text zu klappen kann.
Show
Ich hab persönlich eher das Problem das die Informationen an zentrale Stelle fließen, wie wenn jemand bei Amazon etwas über den Marketplace verkauft. Im Grunde war die Situation "Alle Spiele sind nur bei Steam", theoretisch besser für die Kund:in. Aber für mich ist es schon interessant einfach 10 verschiedene Accounts zu haben die nicht Zwangsweise verknüpft sind.

Man weiß nicht so recht in welche Richtung die Politik gehen soll. Ist doch auch toll das jetzt die Shops sich Konkurrenz machen und die EU beschlossen hat das die Keys überall angenommen werden sollen müssen. Wobei die Keys dann schon der letzte Funke an Eigenständigkeit und Marktwirtschaft ist, der Kompromiss für Besitztum im digitalen Zeitalter.

All das führt bei mir dazu, das ich dem neutral gegenüberstehe. Sollen sie ruhig machen, aber bitte bringt Eigenmarken später auch weiterhin auf Datenträger oder andere Konsolen oder zurück in andere Netzwerke wie Steam oder Origin.

Mein Ungutes Gefühl dabei ist einfach, das wir am Ende wieder nur mit einem einzigen großen Umspannenden Dienstleister da stehen ohne alternativen. Wenn dann Microsoft oder Google eines Tages Streaming für Ubisoft oder Epic übernehmen. Zusammen mit diesen ganzen Kunden die dann dort aber ihre Heimat hatten.

Vielleicht ändert sich nichts, vielleicht muss man eine neue EULA zustimmen, vielleicht streiten sich die Unternehmen aber auch und die Inhalte werden für eine Zeit komplett raus genommen.

Solang es nur um den Preis geht, den man Monatlich zahlen soll, ist mir das fast noch egal auch wenn ich das wie schon geschrieben nicht als selbstverständlich ansehe, weil es eine Teuerung ist, aber ich kann die Aufregung mancher Kund:in verstehen.

Wenn es ganz blöd läuft muss man halt nachher zur weiteren Nutzung und Teilnahme an den Netzwerken eben über einen neuen Stock springen.

Wegen dem Retro-Arcarde-Pur-Podcast. War mir aufgefallen wie selbstverständlich man alte Aufnahmen bei Youtube oder im offiziellen Internet Archive findet: archive.org
Das ist jetzt auch nicht mehr drin, weil die Unternehmen die Marken selber verwalten und in dieses Angebot stecken. Was viel Bequemer ist und über die Shops und Streaming-Flats schon toll gelöst. Aber es verstärkt noch mal den Effekt, das die Unternehmen dieses digitale Erbe, wenn er keinen Gewinn mehr abwirft vielleicht erst später für öffentliche Archive bereitstellt.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von revanmalak »

Genug Entwickler und Publisher gehen ja pleite, oder werden von en Großen gekauft...wir erleben ja gerade das Zeitalter, wo es zwischen Indie und Triple AAA Titeln kaum noch mittelgroße Publisher oder Studios gibt.

Warum glaubst du ging Bioware zu EA, Ninja Theory zu MS, Insomniac zu Sony oder Bethesda zu MS und schließen viele Studios Deals mit Epic Games ?

eben weil die Produktionskosten von Games mittlerweile so groß sind, dass man immer mehr Kapital braucht...
HeinzKarl61
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Re: Die Strategie hinter der (geplatzten) Preiserhöhung von Xbox Live Gold und die Verleitung zum Xbox Game Pass

Beitrag von HeinzKarl61 »

Und auch früher sind viele Entwickler pleite gegangen.... ist ja nun keine Entwicklung der Neuzeit.
Viele viele alte Marken mit denen ich früher aufgewachsen bin gibt es schon lange nicht mehr.
Psygnosis, Sierra (jaja.... die Namensrechte liegen bei Blizz.... aber seit 98 ist da eigentlich Schicht im Schacht), acclaim, THQ, eigentlich auch Rare wenn man es so will, gingen ja schon vor der Übernahme den Bach runter.
Und viele Entwickler haben eigentlich gute Spiele gemacht.
Und ich wiederhole mich zwar.... aber... die Bilanzen lügen nicht und die Konzerne fahren nunmal Milliardengewinne. Nicht umsonst ist das Games Business das größte Unterhaltungsbusiness.
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