Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

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Kajetan
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von Kajetan »

Spiritflare82 hat geschrieben: 03.07.2020 04:14 The Last of Us 2 hat 4 Tage nach Release schon 250Mio eingespielt, bei geschätzten Produktionskosten von 100-125Mio. werden am Ende irgendwann mal 500Mio, 750Mio oder mehr Einnahmen sein.
Zusätzlich zu den reinen Entwicklungskosten kommt bei AAA-Spielen der Majors nochmal mindestens (!) die gleiche Summe an Marketing hinzu. MIndestens. In der Regel ist das die doppelte, bei ganz großen Hype-Titeln (Halo, CoD, Destiny) manchmal auch die dreifache Menge. Die Spitze hatte MS vor Jahren bei Halo 3 abgeschossen, als man meines Wissens nach grob das Vierfache der reinen Produktionskosten nochmal zusätzlich in Werbung gesteckt hatte.

Das führt dann dazu, dass Spiele, die sich mehrere Millionen mal verkaufen, als kommerzielle Enttäuschung gelten, weil sie gerade mal mit Mühe die schwarze Null in der Bilanz geknackt haben. Bei Halo und CoD hat sich das gerechnet, bzw. rechnet sich immer noch, bei Destiny hat es nicht geklappt.

Ist bei Filmen ähnlich. Wenn da ein Film 150 Mio. gekostet hat und an den Kinokassen 200 Mio. einspielt, gilt er dennoch als Flopp, weil die Gesamtaufwände inklusive Werbung und Vertrieb 300-400 Mio. betragen.
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Gesichtselfmeter
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von Gesichtselfmeter »

thormente hat geschrieben: 03.07.2020 03:10 Würde man den bescheidenen Meinungen der 4p-Spezialisten glauben schenken, sind Entwicklungskosten auf dem Niveau von vor 20-30 Jahren verharrt und AAA+ mit einem Bruchteil der heutigen veranschlagten Budgets machbar.
Naja, Du hast ja Recht, aber die Frage ist doch, ob die Budgets auch effizient eingesetzt werden. Gerade bei Rockstar bin ich mir da nicht mehr sicher, die machen aber trotzdem Schweine-Geld. Was denkst Du wie viel Arbeit in z.B. der RDR2 Camp-Party-Szene gesteckt hat? War natürlich toll, aber ich hätte diese Nummer gerne gegen ein Paar gut designte Missionen eingetauscht.

Dann gibt es Spiele wie HZD mit für mich erstaunlichen Produktionskosten von "nur" irgendwas um 50m und auch hier hätte ich nicht geweint, wenn sie den Bioware-Quatsch, den auch Bioware nicht mal mehr beherrscht, weggelassen hätten.

Effiziente Budgets findest Du aktuell bei Indies, einigen AA-Spielen und VR. Weil dort Kreativität eben der unique selling point ist und halt nicht Bombast.
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Sylver001
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von Sylver001 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 03.07.2020 14:53
Dann gibt es Spiele wie HZD mit für mich erstaunlichen Produktionskosten von "nur" irgendwas um 50m und auch hier hätte ich nicht geweint, wenn sie den Bioware-Quatsch, den auch Bioware nicht mal mehr beherrscht, weggelassen hätten.
Was ist denn der Bioware Quatsch? (ernst gemeinte Frage)
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Gesichtselfmeter
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von Gesichtselfmeter »

just_Edu hat geschrieben: 03.07.2020 16:22
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 03.07.2020 14:53
Dann gibt es Spiele wie HZD mit für mich erstaunlichen Produktionskosten von "nur" irgendwas um 50m und auch hier hätte ich nicht geweint, wenn sie den Bioware-Quatsch, den auch Bioware nicht mal mehr beherrscht, weggelassen hätten.
Was ist denn der Bioware Quatsch? (ernst gemeinte Frage)
Die Art wie seit Mass Effect sich Personen im Dialog gegenüberstehen mit allem Pi Pa Po, z.B. Optionen, die nichts bringen, schlechtere Inszenierung im Vergleich zu einer Cut-Scene usw.
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SethSteiner
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von SethSteiner »

Kajetan hat geschrieben: 03.07.2020 08:19 Ist bei Filmen ähnlich. Wenn da ein Film 150 Mio. gekostet hat und an den Kinokassen 200 Mio. einspielt, gilt er dennoch als Flopp, weil die Gesamtaufwände inklusive Werbung und Vertrieb 300-400 Mio. betragen.
Nicht das Filme auch mal echt viel Werbebudget haben können aber durchschnittlich kosten die eher so 50-100 Millionen Dollar. Also ein 150 Millionen Film, wird wohl eher so 200 bis maximal 250 Millionen kosten. Da bringen die 200 Millionen Dollar aber natürlich trotzdem nichts, weil das Studio davon nur 100 Millionen bekommt.

Wenn Videospiele nun ihre eigenen Kosten oder sogar doppelte, dreifache Mengen aufwenden müssten, wäre das schon irgendwie seltsam. Das wäre ja doch ziemlich anders zu Filmen. So ein Rockstar Game für 200 Millionen Produktionskosten, müsste ja dann insgesamt 600-800 Millionen kosten, das kann ich mir kaum vorstellen. Nicht dass es nicht möglich wäre aber ich würde das doch gern schwarz auf weiß sehen.
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Kajetan
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von Kajetan »

SethSteiner hat geschrieben: 03.07.2020 16:39 Nicht dass es nicht möglich wäre aber ich würde das doch gern schwarz auf weiß sehen.
Du weisst noch? Destiny? Das große Experiment und die Summe von 500 Mio. Dollar, die Activision hier investiert hat?

Wie viel Take 2 in Sachen Marketing für GTA ausgibt, weiß ich nicht, aber schaut man sich die Geschäftsberichte an, wo man alleine nur mit GTA 5 über 6 Milliarden (!) Dollar eingenommen hat, scheint man wohl nicht am Marketing gespart zu haben und es hat sich trotzdem mehr als nur rentiert. Denn die Umsätze der Majors basieren ja nicht auf Mund zu Mund-Propaganda, sondern auf dem Wiederkennungswert bekannter Namen plus jeder Menge Werbung, um diese Namen den Leuten, die vielleicht nur ein paar Spiele pro Jahr kaufen und die Hauptmasse dder Käufer ausmachen, ungebremst in die Hirnwindungen zu hämmern: "Jetzt gibt es etwas Neues von dem Ding da, von dem Du schon mal gehört hast und Du musst das jetzt haben, weil Du es jetzt haben musst!".

Wir hier im Forum sind ja nicht die Zielgruppe für diese Werbung, wir kaufen ein neues GTA eh blind. Also so allgemein gesprochen, nicht speziell, weil ich kaufe das aus Desinteresse nicht, was Take2 im Gegenzug ebenfalls nicht die Bohne interessiert :)
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SethSteiner
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von SethSteiner »

Ja ich erinnere mich an Destiny aber bei Destiny hieß es damals, dass man mit den 500 Millionen die Gesamtkossten für das Franchise meint, nicht einen einzelnen Titel:
"That number has been widely misinterpreted as a production number for the first game," Activision CEO Eric Hirshberg explained in an interview today at Gamescom. "That number is an all-inclusive number that's several years worth of investment, including marketing and several games, and a lot of up front investment in things like engines and tools that will be able to be used for years to come."
https://www.engadget.com/2014-08-13-des ... NnG_MYQj5E

Ich habe in all den Jahren bislang auch kein GTA oder RDR gekauft, zweifle ja auch nicht an wie immens viel das alles auch ohne uns einspielt und auch, dass es ordentlich was kostet das alles zu bewerben. Es geht mir nur spezifisch darum, dass Spiele so anders vermarktet werden und unter dem Strich teurer als Kinofilme selbst, auch wenn sie im Ausnahmefall mehr einnehmen als jeder Blockbuster. Gegen GTA sieht ja bspw. Avatar alt aus. Auf der anderen Seite braucht man aber auch keine Milliarde bspw . im Fall von GTA liegt es ja auch einfach am Multiplayer. Nicht umsonst ist Epic soviele Keys losgeworden. Man braucht ja auch ständig neue.
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von CHEF3000 »

"50" Stunden...

von welchen AAA-Titeln spricht der gute Mann ?? ^^
Ich entwickel mich gemäß den Prognosen der Agency !
tendenziell
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von tendenziell »

wieviel davon ist für marketing? 50-60 oder 70%? erinnere mich daran das es eine abnormal hohe zahl war.
in zukunft könnte ich mir vorstellen das viel von algos gemacht wird. wenn sie denn mal soweit sind...
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von CritsJumper »

Kajetan hat geschrieben: 03.07.2020 08:19 Ist bei Filmen ähnlich. Wenn da ein Film 150 Mio. gekostet hat und an den Kinokassen 200 Mio. einspielt, gilt er dennoch als Flopp...
Dies wird lustig wenn Soziale Medien wie Facebook, Google, Amazon, Twitter und Co. Quasi die Werbung für 0% Kosten, dank eigener Netzwerke schalten können... und da spricht niemand von Wettbewerbsverzerrung. ;)
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von VincentValentine »

Quellen kann ich auf Wunsch gerne nachreichen

Bei GTA 5 lagen die Marketingkosten laut Analysten Arvind Bhatia zwischen 70-110 Millionen Dollar - GTA ist dabei die wohl größte Marke die es zu vermarkten gibt. Da hast du allein aufgrund der Umsatzerwartungen einen viel größeren Spielraum.

Bei Beyond Two Souls lagen die Marketingkosten bei 20 Millionen Dollar

Witcher 3 Marketingbudet -> 35 Millionen Dollar

Call of Duty Infinite Warfare Marketingkosten -> 36 Millionen Dollar

Halo 4 Marketingkosten -> 30 Millionen Dollar

Uncharted 3 Marketingbudget -> 5 Millionen



Mir erscheint es eher das sich im AAA Bereich die Summen zwischen 30-100 Millionen einpendeln...
Zuletzt geändert von VincentValentine am 04.07.2020 22:16, insgesamt 2-mal geändert.
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sabienchen.banned
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Re: Shawn Layden über zu hohe Kosten für die Triple-A-Entwicklung und die problematische Länge von 50 Stunden

Beitrag von sabienchen.banned »

ChrisJumper hat geschrieben: 04.07.2020 20:20 Dies wird lustig wenn Soziale Medien wie Facebook, Google, Amazon, Twitter und Co. Quasi die Werbung für 0% Kosten, dank eigener Netzwerke schalten können... und da spricht niemand von Wettbewerbsverzerrung. ;)
... Ist allerdings ne ziemliche Mildmädchenrechnung.
Produziert werden muss die Werbung dennoch und immerhin entgehen ihnen durchs zeigen der eigenen Werbung, die jeweiligen Werbeeinnahmen, die sie stattdessen haben könnten. ;)
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