Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

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sourcOr
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von sourcOr »

Die News is extrem irreführend irgendwie.

Es gab einen "Leak" mit der executable für den PC-Port. Das war so afaik nicht gedacht, denn du solltest das ganz normal selber zusammenstellen und eben deinen eigenen N64 Dump benutzen um die ganzen Assets hinzuzufügen (zumindest unterstelle ich den Machern jetzt mal soviel Hirn zu haben).
So wie es geleakt wurde, ist es tatsächlich nur eine Raubkopie, die das ganze Spiel enthält. Da gibts also irgendwie nicht viel zu diskutieren EIGENTLICH

Es gibt auf github ansonsten auch noch den Quellcode eines OpenGL-Ports. Is also eigentlich shietegal, ob die mit dem DX12-Port jetzt weitermachen dürfen oder es sich verbockt haben. Nen PC-Ports gibt es trotzdem.
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Sir Richfield
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir Richfield »

Ryan2k6 hat geschrieben: 13.05.2020 12:46 Aber hat er wirklich irgendein ominöses Urheberrecht, wenn er davon gar nichts hat? Da alles was er tut im Namen von Nintendo stattfindet, ist Nintendo auch der Urheber, er hat es zwar gezeichnet, aber das war eine Auftragsarbeit von Nintendo. Mit deren Mitteln und deren Ausstattung. Damit liegt alles Recht auch bei Nintendo und nicht beim Zeichner.
Ich fürchte, die Antwort ist ein klares "Kommt darauf an", aber im Kern kommt es praktisch aufs selbe hinaus, ja. Wenn ich was im Auftrag und für Nintendo male, dass ist das Nintendos Ding.
Kommt ja auch hin, die Texte und Zeichnungen von auffer Maloche gehören ja auch nicht mir. ;)

Ich beiß mich mal semioberflächlich durch die Wikipedia, wie das in DE ist...

Hmm:
Wikipedia hat geschrieben:Rechtsinhaber ist der Urheber. Nach § 7 UrhG ist dies der Schöpfer des Werkes, woraus sich ableiten lässt, dass es sich bei ihm nur um eine natürliche Person, also einen Menschen, handeln kann. Dies schließt sowohl juristische Personen als auch Tiere aus. Auch wenn das Werk von Anfang an aufgrund einer Bestellung erschaffen worden ist, so ist doch niemals der Besteller auch Urheber. Diesem kann höchstens ein Nutzungsrecht eingeräumt werden. Auch ein Arbeits- oder Dienstverhältnis ändert an der Urheberschaft nichts; allenfalls kann ein Anspruch auf Übertragung der Nutzungsrechte bestehen.
Ergo, wenigstens bei uns in DE ist das so, dass Miyamoto der Urheber ist, aber sich darauf, höchstwahrscheinlich durch Folge anderer Gesetze und Rechte, ein Eis drauf backen darf. Weil das Recht, sein Werk zu NUTZEN, das hat er nicht.
Zuletzt geändert von Sir Richfield am 13.05.2020 13:03, insgesamt 1-mal geändert.

johndoe711686
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von johndoe711686 »

Ist die Frage, was er davon dann überhaupt hat, abgesehen davon, dass ihm deutsches Recht nicht viel bringt. :D
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Sir Richfield
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir Richfield »

Ryan2k6 hat geschrieben: 13.05.2020 13:16 Ist die Frage, was er davon dann überhaupt hat, abgesehen davon, dass ihm deutsches Recht nicht viel bringt. :D
Nen Job bei Nintendo hat er und damit ein trockenes Dach über dem Kopf, solang sie ihn nicht feuern. :)

Das dient ja alles auch dem Hinweis, dass das Urheberrecht alleine dir nicht automatisch "Profit" bringt. Also im Sinne von "Ich kann mir was davon kaufen".
Dann könnte man nämlich zu dem viel spannenderen Teil übergehen, WIE verdiene ich jetzt was mit meiner kreativen Leistung und warum profitieren andere immer noch mehr davon?
Wobei das Thema so divers und komplex ist, das schaffen wir hier nicht. ;)

Auf die News bezogen: Nintendo hat die Rechte an der Figur Super Mario, am Design von Super Mario 64 und am Code von Super Mario 64 UND das Geld, diese Rechte auch einzuklagen.
DAS ist eine ziemlich simple Sache und eigentlich könnte man jetzt nur noch darüber philosophieren, ob man das nett findet oder nicht.

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Sir_pillepalle
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir_pillepalle »

Sir Richfield hat geschrieben: 13.05.2020 13:33 [...]
DAS ist eine ziemlich simple Sache und eigentlich könnte man jetzt nur noch darüber philosophieren, ob man das nett findet oder nicht.
Don't hate the player, hate the game :Blauesauge:

Ne, hast ja recht. Das ist das deprimierende Moment, einzusehen, dass Nintendo einem ein Produkt verkaufen möchte, völlig emotionsbefreit und dass man ergo auch emotionsbefreit damit umgehen sollte.
Zuletzt geändert von Sir_pillepalle am 13.05.2020 13:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Sir Richfield
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir Richfield »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 13.05.2020 13:40 Ne, hast ja recht. Das ist das deprimierende Moment, einzusehen, dass Nintendo einem ein Produkt verkaufen möchte, völlig emotionsbefreit und dass man ergo auch emotionsbefreit damit umgehen sollte.
Ja, das kommt einem am Anfang deprimierend vor. Das gibt sich und weicht einem Gefühl der Befreiung. ;)

Aber auch das wäre ein Themenkomplex, den man langfristig zerreden kann. Denn natürlich hat Nintendo ein Interesse daran, dass du ihren Namen mit positiven Emotionen belegst. Weil es dann einfacher ist, dir ein Produkt zu verkaufen.
(Auswüche dieses Prinzips sind das zombiehafte Dasein der Marke "Atari", EAs "Nutzung" längst vergessen geglaubter Franchises, etc. pp.)

Die "Befreiung" ist ja dann auch zu sagen "Ist mir egal, ob das ein Mario Spiel von Nintendo ist, das ist ein gutes, Spaß machendes Jump 'n' Run". Denn Nintendo ist nach wie vor gut darin, diese Spiele zu machen. Weckt mich halt, wenn 4 draußen ist und hoffentlich die "bessere" Version der Switch. :)

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Bachstail
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Bachstail »

Sir Richfield hat geschrieben: 13.05.2020 12:40
Bachstail hat geschrieben: 13.05.2020 12:27 Aber ist das letztlich eine Profitierung ?
Daher das Jain. ;)
Da fehlt ein "nicht", das sollte eigentlich "Aber ist das nicht letztlich eine Profitierung ?"

Ein Fehler meinerseits.
Was du meinst, wäre Benefit.
Was ja letztlich das gleiche ist, "Profit" und "Benefit" können beide "Vorteil" bedeuten.
Kaufen kann er sich davon nix.
Wissen wir das ?

Wir kennen die Konditionen nicht, vielleicht kann Miyamoto Mario nutzen, wie es ihm passt und verdient damit nicht schlecht.
Lange Rede, kurzer Sinn, das Urheberrecht an sich ist im Grunde eine gute Sache, in der Praxis nutzt es dem tatsächlichen Urheber aber leider recht wenig.
Ich lasse mich an dieser Stelle gerne befangen nennen aber ich kann das schlicht nicht so sehen, da ich aus erster und zweiter Hand Erfahrungen gemacht habe, die meine Aussage stützen, dass das Urheberrecht und der Schutz des geistigen Eigentums eine Sache ist, die gerade kleinen Urhebern viel bringt.

Ich betone aber, dass meine Erfahrungen nicht bedeuten, dass ich Recht habe, diese repräsentativ sind oder dass das System des Urheberrechts nicht Kritikpunkte aufweist, welche man durchaus überarbeiten sollte.
Es gäbe da eine Menge Dinge, die man ändern sollte, damit Firmen weniger und die Urheber mehr ...
Was wäre da denn zum Beispiel ein Ansatzpunkt ?

Das Beispiel mit Miyamoto als Urheber und Nintendo als Firma sehe ich gerne als Kritikpunkt ein, besonders mit Blick auf Verlage und kleinen Urhebern aber wie gesagt, bei Größen der Gaming-Branche wie Miyamoto kennen wir die Konditionen nicht, ich kann mir schwer vorstellen, dass Miyamoto nicht reichlich von Mario profitiert.
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Sir_pillepalle
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir_pillepalle »

Miyamoto wird aber nicht sämtliche Assets eines Mariospiels selbst anfertigen und für diese Assets sind dann eben Namenlose die Urheber, bei denen man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass ihre Konditionen schlechter sind als die eines Miyamoto. Der aber im Zweifel ja auch nicht von "Mario" direkt profitiert, sondern davon, dass Nintendo von "Mario" profitiert und ihn bezahlt. Im Zweifel, so meine zynische Ansicht, wird Miyamoto eben der Pöter vergoldet, weil er Nintendo mit seiner Idee sehr viel Geld beschert hat, während ein Assetartist, wie kreativ und begabt er auch sein mag und wie viel Herzblut er in die Arbeit steckt, mit seinem Stundenlohn abgespeist wird.

Ich möchte in der Hinsicht auch einfach mal auf den Disput zwischen dem Autor des Witcher und CD Projekt verweisen, der hier ebenfalls behandelt wurde. Ist alles gar nicht so einfach mit Urheberrecht und whatnot.
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Doc Angelo
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Doc Angelo »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 13.05.2020 10:42 Was bei Baumstruktur auffällt ist, dass der erste "Knoten" dann auch meist die meisten "Kinder" hat. Es verleiht bisweilen dem schnellsten Kommentator die "Macht", den Diskurs der von den meisten Nutzern wahr genommenen Diskussion maßgeblich zu beeinflussen und während "Seite 1, Kommentar 1" noch hunderte Antworten bekommt, völlig unabhängig vom qualitativen Gehalt des Ausgangsposts, kann ein wesentlich klügerer, differenzierter "Seite 2, Kommentar 3" schon kaum noch Beachtung finden.
Wenn Du den chronologisch ersten Beitrag meinst, dann ist das natürlich klar. Er ist am längsten für andere lesbar gewesen und hat somit mehr Chancen gehabt, das sich jemand für einen weiteren Kommentar interessiert. Wenn der erste Kommentar schon seit 2 Tagen dort ist, und der neueste Toplevel-Kommentar erst seit einer Stunde, dann sind beim älteren statistisch gesehen mehr Antworten drunter. Das gleiche ist auch so in einem flachen Forum. Der erste Beitrag hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, den Verlauf der folgenden Diskussion zu bestimmen. Dennoch ist es bei beiden Varianten möglich, noch neue Aspekte einzubringen. Übersichtlicher ist das bei der Baumstruktur.

Aber auch falls Du den Beitrag mit den meisten Votes meinst. Auch dann ist es nicht unverständlich, das die meisten Kommentare unter dem "obersten" Beitrag zu finden sind, denn die Leute finden den Inhalt als einen guten Beitrag zur Diskussion (wie gesagt, wenn wir davon ausgehen, das Voting so benutzt wird, wie es gedacht ist).


Sir_pillepalle hat geschrieben: 13.05.2020 10:42 Man kann schwieriger unliebsame Meinungen weg filtern.
Das geht bei der Baumstruktur genau so wenig. Flach oder Baum filtert nicht, es stellt nur anders organisiert dar.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Doc Angelo
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Doc Angelo »

Sir Richfield hat geschrieben: 13.05.2020 10:53 Bei Reddit verschachtelt der Kram so schnell und wird dann "ausgeblendet", dass ich da echt keine Lust habe, mehr als drei Gedanken zu einem Thema zu verfassen. Diskussion ist da unmöglich.
Und da rede ich ja erst noch von einer Diskussion zwischen zwei Menschen. Sobald ein Dritter dazu kommt, wird's ungemütlich.
Ich denke ich weiß was Du meinst, aber...
Sir Richfield hat geschrieben: 13.05.2020 10:53 Ansonsten würde jetzt hier ein Rant folgen, wie, gelinde gesagt, unfreundlich ich das Verhalten von Leuten finde, die nicht nur seitenlange Diskussionen ignorieren, sondern diese Ignoranz auch noch arrogant zur Schau stellen...
Aber ich bin erst bei meinem zweiten Kaffee, noch nicht wach. Zudem würde da zu nichts führen.
Das passiert ebenfalls hier. Wer nicht ein paar Zweige vom aktuellen Ast überfliegt, der könnte einen Aspekt eines Users falsch deuten. Und wer die Beiträge in einem flachen Forum überfliegt, dem passiert das ebenso. Nur das die Luftlinie des Fluges deutlich länger ist in einem flachen Forum.
Zuletzt geändert von Doc Angelo am 13.05.2020 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Sir Richfield
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir Richfield »

Bachstail hat geschrieben: 13.05.2020 14:02 Da fehlt ein "nicht", das sollte eigentlich "Aber ist das nicht letztlich eine Profitierung ?"
Hmm? Ach, das hatte ich impliziert. Ändert nichts an meinem Jain. ;)
Was ja letztlich das gleiche ist, "Profit" und "Benefit" können beide "Vorteil" bedeuten.
Ja, war Korinthenkackerei. ;)
Wir kennen die Konditionen nicht, vielleicht kann Miyamoto Mario nutzen, wie es ihm passt und verdient damit nicht schlecht.
Also das würde ich schwer anzweifeln wollen, dass Miyamoto morgen Nintendo verlassen und eigene Mario Spiele auf den Markt bringen dürfte. Und wenn dem so sei, dann müsste Miyamoto klagen, nicht Nintendo!
Lange Rede, kurzer Sinn, das Urheberrecht an sich ist im Grunde eine gute Sache, in der Praxis nutzt es dem tatsächlichen Urheber aber leider recht wenig.
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Ich lasse mich an dieser Stelle gerne befangen nennen aber ich kann das schlicht nicht so sehen, da ich aus erster und zweiter Hand Erfahrungen gemacht habe, die meine Aussage stützen, dass das Urheberrecht und der Schutz des geistigen Eigentums eine Sache ist, die gerade kleinen Urhebern viel bringt.
Ja, weil wir da ein wenig aneinander vorbeideuten.
Was ich sagen will ist, dass das Urheberrecht alleine nicht dafür sorgt, dass du dein Zeugs auch gegen Geld an die Person bringst. Das Recht sagt erstmal nur, dass ICH das nicht einfach so darf, wenn es dir nicht passt.
Also, plump, du malst einen Klempner, den finde ich so toll, dass genau den nehme und damit ein Spiel mache. DU hast jetzt das Recht zu sagen "Hömma, so nicht" diverse Urteile später bekommst du recht und wenn du Glück hast, muss ich dich entschädigen.
Dafür ist das Urheberrecht da, damit DIR erstmal alleine zusteht, was du mit deinem kreativen Erguss tust. Mehr kann es aber halt nicht leisten! Das ist mein Punkt. Oder anders, hinter dem Recht steht keine Pflicht, dass dich Jemand dafür bezahlt, nur weil du es erfunden hast. Wenn sich Niemand um deinen Klempner schert, haste Pech gehabt.
Was wäre da denn zum Beispiel ein Ansatzpunkt ?
Gut, ich betrachte das nur von Außen, aber ich habe so das Gefühl, dass man eine Menge Verträge zwischen Autoren/Künstlern schlicht für sittenwidrig erklären sollte. Da tun sich ja Abgründe auf, dass man über die 30% für Steam nur herzhaft lachen kann.
Ich kann mir schwer vorstellen, dass Miyamoto nicht reichlich von Mario profitiert.
Klar, mittelbar. Weil Miyamoto den Klempner für Nintendo erfunden hat und Nintendo Miyamoto dafür weiterhin einstellt und er da jetzt nicht der Hausmeister ist. So wie ich von meinen Zeichnungen profitiere, solange der Kunde meinen Arbeitgeber dafür bezahlt. (Abgesehen davon, dass die höchstwahrscheinlich nicht ausreichend Schöpfungshöhe haben, als "Kunst" durchzugehen, aber das ist ein anderes Thema.)
DIREKT würde Miyamoto nur profitieren, wenn er die NUTZUNGSrechte an Mario hat. Die hat er aber allem Anschein nach nicht! Und die wird ihm Nintendo auch nach seinem Weggang nicht geben.

Im Gegensatz halt zu den "Kleinen Künstlern", die haben ja auch erstmal die Nutzungsrechte an ihrer Kunst, weil haben sie ja alles erstmal selbst und NICHT IM AUFTRAG gemacht.
Ob und wie diese Nutzungsrechte veräußerlich sind, da sind wir wieder einen Schritt weiter oben, Dinge, an die mal Jemand emotionslos, aber mit einem Sinn für GERECHTIGKEIT drangehen sollte.

Ansonsten kannst du halt nicht alle über einen Kamm scheren. Auf jeden Musiker, den sein Label ausgelutscht hat und der deshalb nicht mal sehr sein eigenes Zeug live singen darf, hast du einen Komponisten, der so clever war, eine Verwertungsgesellschaft aus der Taufe zu heben, mit der er ausdealt, dass er jedesmal Geld dafür bekommt, wenn eine seiner Kompositionen aufgeführt wird. (Wobei hier auch die Grundidee nicht ganz ungerecht ist, der Verteilschlüssel der GEMA aber allem Anschein nach schon. Solange Dieter Bohlen davon profitiert, dass Die Rotzbrocken mit einem von mir komponierten Stück in Hürth-Kalscheuren auf dem Scheunenfestival auftreten, ich schweife wieder ab...)

Deshalb ja. Das Urheberrecht schützt dich (also: soll) davor, dass Jemand ohne deinen Willen* Profit aus deiner Kreativität schlägt. Er bringt dir aber nicht automatisch Profit, um den musst du dich selber kümmern.

*Sowas schließt halt auch Miyamoto, bzw. im Allgemeinen Auftragsarbeiten ein. Den "Vertrag" bist du ja willentlich eingegangen. In meinem Falle war mir halt vorher bewußt, dass ich meine geistigen Ergüsse nicht selber verkaufen kann. Denn ich ging zu einem AG, damit ich das nicht machen MUSS. ;)
Doc Angelo hat geschrieben: 13.05.2020 14:33Das passiert ebenfalls hier.
Ich meinte hier. ;)
Aber gegen dieses Phänomen würden mir jetzt spontan auch keine technischen "Lösungen" zu einfallen, insofern...
Zuletzt geändert von Sir Richfield am 13.05.2020 14:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Doc Angelo »

Wulgaru hat geschrieben: 13.05.2020 11:22 Zumal es ja jedem frei steht, einen eventuell interessanten Diskussionspunkt mit einem Thread zu verlagen. Kann man dann ja im Ursprungssthread verlinken. Gerade bei 4players hat man den Vorteil das das Forum nach wie vor sehr aktiv ist und da funktioniert so etwas besser.
Ich stimme dir zu, das hab ich auch schon ein paar mal gemacht. Allerdings ist das auch eine Art von einem Ast, den man dann wachsen lässt.
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Doc Angelo »

Sir Richfield hat geschrieben: 13.05.2020 14:33
Doc Angelo hat geschrieben: 13.05.2020 14:33Das passiert ebenfalls hier.
Ich meinte hier. ;)
Aber gegen dieses Phänomen würden mir jetzt spontan auch keine technischen "Lösungen" zu einfallen, insofern...
Ich weiß das Du den zweiten Teil auf flache Foren bezogen hast. Daher ja mein Einwurf. Der Baum ist eine Form von technischer Lösung dagegen. Es macht es einfacher, einer Teildiskussion zu folgen. Heißt aber nicht, wie Du schon sagst, das es nicht trotzdem Leute gibt, die zu viel überlesen.
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Sir Richfield »

Doc Angelo hat geschrieben: 13.05.2020 14:39Ich weiß das Du den zweiten Teil auf flache Foren bezogen hast.
Habe ich nicht. :) Ich habe das ganz speziell auf eine Minderheit von Postern im 4P Forum bezogen.

Natürlich gibt es die auch woanders und das Format des Forums hier begünstigt diesen Effekt ein wenig. Da das aber eine persönliche Einstellungssache ist, ist es halt egal, wie du dein Forum darstellst.

Ein Baum hat halt andere Herausforderungen. Reddit als Extrembeispiel ist halt zur Diskussion furchtbar.
Heise und Golem gehen so einigermaßen, aber ich würde sagen, dass die Lineare Struktur vom 4P Forum auch ein wenig dazu dienen sollte, eine Diskussion zu bündeln. Zu verhindern, dass die Diskussion zu EINEM Newsthema direkt verfasert, wie man bei Heise oder Golem sehen kann. Gerade bei Heise stehen ja zu jeder News gleich 40 unterschiedliche "Fäden". Bzw. kann halt jeder Post zu einem Diskussionsfaden werden. Und da sind wir noch nicht bei den Freitagsthemen. Golem ähnlich, aber da lese ich nicht so viel, die Darstellung ist mir zu Klickibunti und der Inhalt ist unter aller Sau. Dagegen sind wir hier echt Geistige Elite. Wir haben auch die besseren Trolle, echt.

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Wulgaru
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Re: Super Mario 64: Nintendos Anwälte gehen gegen Fanprojekt vor

Beitrag von Wulgaru »

Sir_pillepalle hat geschrieben: 13.05.2020 14:19 Miyamoto wird aber nicht sämtliche Assets eines Mariospiels selbst anfertigen und für diese Assets sind dann eben Namenlose die Urheber, bei denen man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass ihre Konditionen schlechter sind als die eines Miyamoto. Der aber im Zweifel ja auch nicht von "Mario" direkt profitiert, sondern davon, dass Nintendo von "Mario" profitiert und ihn bezahlt. Im Zweifel, so meine zynische Ansicht, wird Miyamoto eben der Pöter vergoldet, weil er Nintendo mit seiner Idee sehr viel Geld beschert hat, während ein Assetartist, wie kreativ und begabt er auch sein mag und wie viel Herzblut er in die Arbeit steckt, mit seinem Stundenlohn abgespeist wird.

Ich möchte in der Hinsicht auch einfach mal auf den Disput zwischen dem Autor des Witcher und CD Projekt verweisen, der hier ebenfalls behandelt wurde. Ist alles gar nicht so einfach mit Urheberrecht und whatnot.
Naja, es ist manchmal nicht einfach. Bei einem direkten Remake, welches vom Urheber nicht gewollt ist aber dann meistens doch. Da kann man noch so sehr in die Semantik davon gehen was eigentlich ein Videospiel ausmacht (einzelne Assets usw.)...selbst wenn jede einzelne Programmzeile an einem Mario64-Remake neu geschrieben wäre, wäre das was man als Energebnis hat, ja trotzdem Mario 64 in neu und das ist halt geistiges Eigentum.

Es ist etwas völlig anderes wenn Autor/Urheber und Lizenznehmer einander nicht grün sind, weil sie die Umsetzung anders sehen. Siehe auch früher Michael Ende, der die Unendliche Geschichte gehasst hat und bei Momo dann fest drauf saß. Da ist die Rechteübergabe aber eben schon vorher geschehen.
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