Death Stranding - Test

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johndoe1197293
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Briany hat geschrieben: 27.11.2019 12:16
Spoiler
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Ahti Porter Bridges hat geschrieben: 26.11.2019 17:12
Usul hat geschrieben: 26.11.2019 14:26
Spoiler
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Nein.

Wie schon gesagt: Ein Vergleich zwischen solch unterschiedlichen Medien kann nur Teilaspekte betreffen. Du kannst die "Schauspielkunst" von Film und Spiel (mit Schauspielern) vergleichen. Du kannst von mir aus die Kameraführung vergleichen. Du kannst mit Abstrichen die Story vergleichen. Aber das sind eben Teilaspekte. Was machst du mit den Aspekten, die nicht verglichen werden können, weil sie im jeweiligen Medium gar nicht oder nicht nennenswert vorkommen?

Was bringt es uns also zu sagen: Death Stranding ist als Film höchstens Durschnitt.

Was ist mit den Spielaspekten? Was ist mit dem Gameplay? Oder den 50 Stunden mehr Spaß, die man damit haben kann als bei einem Film? Was ist mit der Beurteilung der Grafik, des Sounds?

Der Vergleich von Teilaspekten ist immer gefährlich, weil man schnell dazu tendiert, dann auf Basis dieser Teilaspekte dann das entsprechende Werk schlecht (oder gut) zu finden. Statt eben das gesamte Produkt zu betrachten.

Anderes Beispiel:
Du kannst in Death Stranding offensichtlich Fahrzeuge fahren. Und du hast Shooter-Elemente. Und du hast quasi Jump'n'Run-Teile. Natürlich gibt es Spiele, die diese Teilaspekte jeweils besser realisieren - etwa reinrassige Rennspiele, Shooter und Jump'n'Runs. Aber das heißt doch nicht, daß Death Stranding als Gesamtwerk schlechter als solche Spiele ist. Der Vergleich an sich ist schon deplatziert - außer vllt. um zu sagen: "Beim nächsten Mal dann bitte das Fahrzeug-Handling so geil machen wie in Forza."
Das hängt aber auch immer von der Gewichtung der einzelnen Elemente ab.
Nehmen wir zum Beispiel Metal Gear Solid 4, welches beinahe zur Hälfte seiner "Spielzeit" aus Cutscenes besteht. Diese enthalten nicht selten cheesige Dialoge, peinlich wirkende Situationen usw., die den Spieler/Zuschauer immer wieder rausreißen können und damit möglicherweise sein Gesamterlebnis negativ beeinflussen. Ich würde dann nicht sagen: "MGS4 als Film ist schlecht", sondern feststellen, dass diese Aspekte für mich das Gesamtwerk schlechter machen. Und da es sich offensichtlich so stark an Filmen orientiert, weil die Erzählung, weil die Inszenierung der Cutscenes so eine zentrale Rolle einnehmen, ist der Vergleich zu Filmen ja so naheliegend, im Gegensatz zu, sagen wir, einem Super Mario-Spiel.

Das Gleiche gilt fürs gameplay: Da Fahrzeuge fahren in Death Stranding einen relativ kleinen Teil des gameplays ausmacht, trübt ein möglicherweise unrealistisch oder wie auch immer umgesetztes Fahrverhalten meinen Gesamteindruck nicht so sehr. Würde das Spiel jedoch zu 90% daraus bestehen, dann würde ich es anders sehen.
Ich finde ebenfalls, du siehst das zu streng. Bzw. scheinst nicht zu verstehen dass solche Teilaspekte nicht bei jedem dass auslösen was sie bei dir eben auslösen. (Nicht beleidigend gemeint)
Es reisst dich raus weil es für dich das Gesamtbild stört. Das gilt aber für sehr viele andere nicht. Man schmunzelt bei solch merkwürdig, peinlichen Situationen einfach und nimmt es hin, oder mag diese Auflockerung sogar. Sie sind halt typisch für Kojima. Man muss nicht drauf stehen, tue ich auch nicht, es reisst mich aber keinesfalls raus. Vor allem weil ich weiß das es absichtlich und mit einem Augenzwinkern so geschrieben und umgesetzt wurde.
Das Gesamtwerk kann bitterernst sein, das muss aber nicht für jeden Teil des Werkes gelten, solange es nachvollziehbar ins Konzept passt. Und das tut es bei DS ganz klar.
Dass dies nicht jeder so wahrnimmt, ist doch klar. Es war auch nur ein Beispiel.
Ein Suda-Spiel wie Shadows of the Damned zum Beispiel, hat einen recht makabren Humor, der möglicherweise viele abstößt, mich persönlich aber nicht stört, auch weil er meiner Meinung nach zur Inszenierung passt. Das Spiel inszeniert sich ja als selbstironischer Horrorschinken.

Es ging bei der Diskussion darum, ob man Spiele mit Filmen vergleichen kann oder sollte, und ich hatte MGS4 genannt, weil es so viel Wert auf eine cinematische Inszenierung legt und der "Film-Anteil" so viel vom Gesamtwerk ausmacht. Du schreibst ja selbst, dass du es als "ganz knapp am interaktiven Film" betrachtest.
Zuletzt geändert von johndoe1197293 am 27.11.2019 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
Briany
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Briany »

Ahti Porter Bridges hat geschrieben: 27.11.2019 13:14
Briany hat geschrieben: 27.11.2019 12:16
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Ahti Porter Bridges hat geschrieben: 26.11.2019 17:12

Das hängt aber auch immer von der Gewichtung der einzelnen Elemente ab.
Nehmen wir zum Beispiel Metal Gear Solid 4, welches beinahe zur Hälfte seiner "Spielzeit" aus Cutscenes besteht. Diese enthalten nicht selten cheesige Dialoge, peinlich wirkende Situationen usw., die den Spieler/Zuschauer immer wieder rausreißen können und damit möglicherweise sein Gesamterlebnis negativ beeinflussen. Ich würde dann nicht sagen: "MGS4 als Film ist schlecht", sondern feststellen, dass diese Aspekte für mich das Gesamtwerk schlechter machen. Und da es sich offensichtlich so stark an Filmen orientiert, weil die Erzählung, weil die Inszenierung der Cutscenes so eine zentrale Rolle einnehmen, ist der Vergleich zu Filmen ja so naheliegend, im Gegensatz zu, sagen wir, einem Super Mario-Spiel.

Das Gleiche gilt fürs gameplay: Da Fahrzeuge fahren in Death Stranding einen relativ kleinen Teil des gameplays ausmacht, trübt ein möglicherweise unrealistisch oder wie auch immer umgesetztes Fahrverhalten meinen Gesamteindruck nicht so sehr. Würde das Spiel jedoch zu 90% daraus bestehen, dann würde ich es anders sehen.
Ich finde ebenfalls, du siehst das zu streng. Bzw. scheinst nicht zu verstehen dass solche Teilaspekte nicht bei jedem dass auslösen was sie bei dir eben auslösen. (Nicht beleidigend gemeint)
Es reisst dich raus weil es für dich das Gesamtbild stört. Das gilt aber für sehr viele andere nicht. Man schmunzelt bei solch merkwürdig, peinlichen Situationen einfach und nimmt es hin, oder mag diese Auflockerung sogar. Sie sind halt typisch für Kojima. Man muss nicht drauf stehen, tue ich auch nicht, es reisst mich aber keinesfalls raus. Vor allem weil ich weiß das es absichtlich und mit einem Augenzwinkern so geschrieben und umgesetzt wurde.
Das Gesamtwerk kann bitterernst sein, das muss aber nicht für jeden Teil des Werkes gelten, solange es nachvollziehbar ins Konzept passt. Und das tut es bei DS ganz klar.
Es ging bei der Diskussion darum, ob man Spiele mit Filmen vergleichen kann oder sollte, und ich hatte MGS4 genannt, weil es so viel Wert auf eine cinematische Inszenierung legt und der "Film-Anteil" so viel vom Gesamtwerk ausmacht. Du schreibst ja selbst, dass du es als "ganz knapp am interaktiven Film" betrachtest.
Was dasangeht hat Gesichtselfmeter ja schon genug geschrieben und spricht mir da 1:1 aus der Seele.

Man kann sie in einem gewissen Maße vergleichen. Es sind beides Unterhaltungs- und/oder Kunstformen auf Medien-Basis. Beide bedienen sich ähnlicher stilistischer Mittel und vor allem das Spiel rutscht immer mehr in Richtung Film.
Die Erzählformen sind dennoch unterschiedlich. Beziehungsweise das Tempo und Pacing dessen.

Ihr habt das Thema allerdings schon zu genüge besprochen. Da will ich nicht noch mit anknüpfen.

Eine Sache aber noch zu einem Kommentar von Gesichtselfmeter:
Irgendwo hast du so etwas ähnliches geschrieben wie "ich war noch nie so erfreut so entspannt herausgefordert zu werden".
Das spiegelt original meine Sichtweise auf DS wieder. In meiner jetzigen Lebenslage bleibt mir verdammt wenig Zeit mich mit Spielen zu beschäftigen. ich versuche es immer mal wieder.
Das Problem ist, die meisten Spiele sind irgendwie sehr hektisch oder sehr komplex. Nicht so komplex das man sie nicht rafft, aber so komplex dass ich nach einem sehr langem Tag nicht die Power habe mir das an zu tun. Shooter gehen schon gar nicht, im Kopf spielt sich direkt der Film ab auf was ich alles zu achten habe und wie schnell alles gehen muss. Und schon lege ich den Controller zur Seite. :roll:
DS trifft mich auf der Ebene (und auf viele andere Ebenen) perfekt. Man hat immer zu tun, man wird herausgefordert, man erlebt was spannendes und vor allem durchdachtes und fehlerfreies (im Sinne von Bugs etc.).
Gleichzeitig bin ich die ganze Zeit über, immer wenn ich das Spiel spiele, entspannt und fasziniert.
Ich bin erst im Kapitel 6.. Würde aber fast Wetten das es mein Spiel des bisherigen Jahrzehntes wird.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

@Briany: Das interessante bei der Diskussion um DS ist, wie facettenreich die Ansichten sind.
Es gibt erst einmal diese offensichtliche Polarisierung wegen des Gameplays, aber auch in den beiden Lagern gibt es noch einmal gegensätzliche Ansichten.

Ich habe jetzt bei einigen von Enttäuschung gelesen, die bei vielen ab einem gewissen Kapitel einsetzt.
Bei mir war das komplette Gegenteil der Fall. Ich hatte in Episode drei schon 30 Stunden auf dem Tacho und habe mich nie gelangweilt, dann wieder Story gemacht, dann Infrastruktur ausgebaut und nach fast 80 Stunden (lol) verspürte ich dann doch den Drang das Gaspedal voll durchzutreten und DS hat mich an einem gewissen Punkt dann auf eine wunderbar durchinszenierte Rutschbahn geworfen. Diese irgendwo gesteuerte Regie hat aber bei mir den richtigen Nerv getroffen und den perfekten Moment erwischt. Ich glaube das letzte Spiel, wo es gegen Ende so abging, dass ich Gänsehaut bekommen habe, war das Finale von Bayonetta 1.
In dieser Gen haben über 100 Millionen Menschen Minecraft gespielt - es wurde da nie diskutiert, dass man in diesem Spiel, so kreativ man da auch sein kann, viele Stunden vor einer Ressource steht und auf diese kloppt oder einer Kiste um sein Inventar zu managen. Und ein Assassins Creed fühlt sich mittlerweile auch nach Arbeit an.

DS ist auch aus meiner Sicht mit Sicherheit kein perfektes Spiel, aber in einem Punkt dann halt doch: es ist DAS Spiel dieser Gen, das meinen Horizont erweitert hat, weil es den Wunsch nach Innovation und Kreativität im AAA-Bereich wieder geweckt hat.

Ich brauche jetzt bestimmt keinen DHL-Simulator 2.0, aber ich würde z.B. mal gerne ein open world Polizei-Spiel in Anlehnung an 80er Jahre-Filme sehen und was ein Kojima aus diesem toten Genre machen würde.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 27.11.2019 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Ich habe mal die Story in Teilen ein wenig verdaut und mich dabei erst einmal auf wirklich greifbare Aspekte konzentriert...das ist schon heavy stuff.

Man merkt an DS, dass Kojima immer mit der Wissenschaft mitzieht. Waren seine alten Spiele noch so geschrieben, dass er alles Übersinnliche/Metaphysische irgendwie über Wissenschaft erklären konnte bzw. wollte (Nanomachines, KI, etc), ist Death Stranding tatsächlich vielmehr eine ambivalente Mischung aus Wisschenschaft und Mythologie, und damit beschreibt er den Zustand der aktuellen Wissenschaft in einigen theoretischen Bereichen. Die Wissenschaftler, die ja von Natur aus eher Atheisten sind, haben nicht ganz ohne Grund das Higgs-Boson als Gottpartikel bezeichnet. Das könnte zumindest der Denkanstoss für die DS-Lore sein.

Ich nehme mal Cliffs Geschichte, die das verdeutlicht:
Spoiler
Show
Im Kern ist das die oft wiederholte, uralte Geschichte von der rastlosen Seele, die nicht in die andere Welt übersetzen kann, weil sie noch etwas in der Welt der Lebenden erledigen muss.
Cliff, der als guter Soldat seinem Land treu gedient hat und dabei wiederholt das Leben seines Freundes/Kammeraden retten konnte, wird am Ende von eben diesem Mann und seinem Land betrogen (hier steckt noch ne Menge MG drin) und in die Lage gebracht seiner Frau und seinem Kind nicht helfen zu können. In dem Moment seines Todes ist seine Seele davon besessen, diesen Fehler zu korrigieren. Bis hier hin wäre Kojima nicht besonders originell und das würde fast dafür sprechen, dass er plötzlich religiös geworden ist.
Der Clou an DS ist aber, dass anders als in vielen Filmen, Büchern, etc., wo diese rastlosen Seelen nach dem Tod durch eine Aktion der Lebenden Frieden finden können, indem man ihnen einfach gibt, wonach sie streben, ist es bei DS ja so, dass Sam erst in der Zukunft zu der Person reifen muss, um überhaupt in der Lage zu sein Cliffs Seele Frieden geben zu können und das wohlgemerkt nicht an dem Punkt der Zeit, wo Sam an diesem Punkt der vollen Reife ankommt, sondern er muss quasi in diesem Limbo jenseits von Raum und Zeit, wo Cliff schon zwischen den beiden Welten hängt und auf Erlösung wartet mit ihm interagieren.Mit anderen Worten der sterbende Cliff projiziert einen Teil von sich gleichzeitig in verschiedenste Zeitebenen auf der Beach-Ebene, irgendwo jenseits von Raum und Zeit, und er existiert quasi auch parallel in diesen als suchende Seele. Er war als Soldat weder im WWI noch WWII, wahrscheinlich soll dies irgendwie symbolisieren, dass seine Seele als die eines Soldaten ihr Heil auf den Schlachtfeldern der Zeit sucht, da wo er sich Zeit seines Lebens heimisch fühlte.
Heartman existiert hingegen im Wechsel 3-real life Minuten in der Welt der Toten und dann 20(?) Minuten im Reich der Lebenden - quasi ähnliches Konzept, nur unter anderen Bedingungen.
Ich könnte schwören, dass Kojima sich hier bei Shalamalalans Signs bedient hat, wo die Frau des Protagonisten im Zustand des Todes quasi ähnlich außerhalb des Zeitkontinuums existiert und ihm einen Tip für die Zukunft gibt.
Ich bleibe daher bei meiner Theorie, dass die 5 EEs am Himmel die Figuren in DS sind, die praktisch parallel in beiden Welten existieren (oder alternativ: in starker Verbindung zu Bridget/Amelie stehen), wenn man so will: Materie und Anti-Materie: Sam, Heartman, Lockne, Mama und entweder Higgs, dessen Schicksal nicht gewiss ist oder Fragile. Da würde ich mich aber nicht festlegen wollen...könnte theoretisch sogar Louise sein.
swizzacid
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Beitrag von swizzacid »

Kann mir jemand sagen wie ich eine scheinbar in der welt vorhandene Leiche finden kann? Die nekrotisiert wahrscheinlich irgendwo im Gebüsch und ich hab keine Ahnung wo.. Auf der Map seh ich irgendwie auch nichts.. please help
CritsJumper
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von CritsJumper »

Gesichtselfmeter,

Kojima hat das ganz geschickt in seine Kunst verwoben. Ergebnis-offen. Genau wie unsere Welt. Vielleicht sind wir am Ende auch lediglich ein Nebenaspekt einer Berechnung. Egal ob das Higgs Boson existiert oder nicht. Wie sehr es Wirklichkeit war, offenbart sich ohnehin erst in der Zukunft.

Doch das ist für uns Beobachter egal. Hier zählt nur was wir bisher beobachten konnten und welcher Technologie-Level für uns jetzt von Bedeutung ist.

Natürlich hängt immer alles zusammen, weil immer alles auf einander Aufbaut. Das ist ganz natürlich so und das weiß auch Kojima.

Er hat diverse Teile, für dich und jüngere Menschen die weniger wissen und Erlebt haben und bestimmte Kunst und Geschichte nicht kennen, einfach nur neu interpretiert. Das ist dann immer Heavy Stuff. Aber es macht das ganze nicht weniger Wertvoll.

Grüße
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
johndoe1197293
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Re:

Beitrag von johndoe1197293 »

swizzacid hat geschrieben: 27.11.2019 21:58 Kann mir jemand sagen wie ich eine scheinbar in der welt vorhandene Leiche finden kann? Die nekrotisiert wahrscheinlich irgendwo im Gebüsch und ich hab keine Ahnung wo.. Auf der Map seh ich irgendwie auch nichts.. please help
Müsstest du eigentlich in einem der Bereiche finden, in denen sich Gegner für gewöhnlich aufhalten. Schau da einfach mal vorbei und aktiviere den Odradek. Wenn ein Geist-Emoji aufploppt, hast du deine Leiche gefunden.
DONFRANCIS93
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 27.11.2019 21:43 Ich habe mal die Story in Teilen ein wenig verdaut und mich dabei erst einmal auf wirklich greifbare Aspekte konzentriert...das ist schon heavy stuff.

Man merkt an DS, dass Kojima immer mit der Wissenschaft mitzieht. Waren seine alten Spiele noch so geschrieben, dass er alles Übersinnliche/Metaphysische irgendwie über Wissenschaft erklären konnte bzw. wollte (Nanomachines, KI, etc), ist Death Stranding tatsächlich vielmehr eine ambivalente Mischung aus Wisschenschaft und Mythologie, und damit beschreibt er den Zustand der aktuellen Wissenschaft in einigen theoretischen Bereichen. Die Wissenschaftler, die ja von Natur aus eher Atheisten sind, haben nicht ganz ohne Grund das Higgs-Boson als Gottpartikel bezeichnet. Das könnte zumindest der Denkanstoss für die DS-Lore sein.

Ich nehme mal Cliffs Geschichte, die das verdeutlicht:
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Show
Im Kern ist das die oft wiederholte, uralte Geschichte von der rastlosen Seele, die nicht in die andere Welt übersetzen kann, weil sie noch etwas in der Welt der Lebenden erledigen muss.
Cliff, der als guter Soldat seinem Land treu gedient hat und dabei wiederholt das Leben seines Freundes/Kammeraden retten konnte, wird am Ende von eben diesem Mann und seinem Land betrogen (hier steckt noch ne Menge MG drin) und in die Lage gebracht seiner Frau und seinem Kind nicht helfen zu können. In dem Moment seines Todes ist seine Seele davon besessen, diesen Fehler zu korrigieren. Bis hier hin wäre Kojima nicht besonders originell und das würde fast dafür sprechen, dass er plötzlich religiös geworden ist.
Der Clou an DS ist aber, dass anders als in vielen Filmen, Büchern, etc., wo diese rastlosen Seelen nach dem Tod durch eine Aktion der Lebenden Frieden finden können, indem man ihnen einfach gibt, wonach sie streben, ist es bei DS ja so, dass Sam erst in der Zukunft zu der Person reifen muss, um überhaupt in der Lage zu sein Cliffs Seele Frieden geben zu können und das wohlgemerkt nicht an dem Punkt der Zeit, wo Sam an diesem Punkt der vollen Reife ankommt, sondern er muss quasi in diesem Limbo jenseits von Raum und Zeit, wo Cliff schon zwischen den beiden Welten hängt und auf Erlösung wartet mit ihm interagieren.Mit anderen Worten der sterbende Cliff projiziert einen Teil von sich gleichzeitig in verschiedenste Zeitebenen auf der Beach-Ebene, irgendwo jenseits von Raum und Zeit, und er existiert quasi auch parallel in diesen als suchende Seele. Er war als Soldat weder im WWI noch WWII, wahrscheinlich soll dies irgendwie symbolisieren, dass seine Seele als die eines Soldaten ihr Heil auf den Schlachtfeldern der Zeit sucht, da wo er sich Zeit seines Lebens heimisch fühlte.
Heartman existiert hingegen im Wechsel 3-real life Minuten in der Welt der Toten und dann 20(?) Minuten im Reich der Lebenden - quasi ähnliches Konzept, nur unter anderen Bedingungen.
Ich könnte schwören, dass Kojima sich hier bei Shalamalalans Signs bedient hat, wo die Frau des Protagonisten im Zustand des Todes quasi ähnlich außerhalb des Zeitkontinuums existiert und ihm einen Tip für die Zukunft gibt.
Ich bleibe daher bei meiner Theorie, dass die 5 EEs am Himmel die Figuren in DS sind, die praktisch parallel in beiden Welten existieren (oder alternativ: in starker Verbindung zu Bridget/Amelie stehen), wenn man so will: Materie und Anti-Materie: Sam, Heartman, Lockne, Mama und entweder Higgs, dessen Schicksal nicht gewiss ist oder Fragile. Da würde ich mich aber nicht festlegen wollen...könnte theoretisch sogar Louise sein.
Deine Theorie ist interessant, zeigt aber auch das es einige Wissenslücken gibt, die das Spiel nicht klar genug darstellt.
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Show
Eine Frage, die ich mich gegen Ende gefragt habe: Sucht Cliff schon seit seinem Tod nach BB/Sam oder geschieht dies erst nachdem wir anfangen Amelies Netzwerk aufzubauen? Immerhin ist Sam ungefähr Ende 30-Anfang 40.
Was war eigentlich Cliffs Plan? Wollte er sein Kind mit in die Welt der Toten nehmen oder es einfach nur sehen und sicher gehen, dass es ihm gut geht? Ist es der gleiche Cliff in unterschiedlichen Zeitzonen oder, wie du vermutest, eine Projezierung auf verschiedenen Ebenen. Ich habe es so verstanden, dass all dies Amelies Plan war. Sie wusste als einzige wer Cliff war, sie hat ihm die Babypuppe gegeben, um überhaupt hin und herreisen zu können, usw.
Das mit Heartman ist eine interessante Sichtweise. Tatsächlich gibt es viele Parallelen. Beide verlieren Frau und Kind.
Bei einigen Punkten muss ich dir auch widersprechen
Spoiler
Show
1. Cliff war nie ein rachesüchtiger Charakter. So haben es Deadman und Die-Hardman interpretiert und seine militärische Expertise haben diesen Eindruck verstärkt. Denn...er wollte und hat im Spiel niemanden verletzt. Außer in den Kriegsszenarien greift er auch nie wirklich an. Genauso wenig hat ihn Die Hardman verraten - ganz im Gegenteil. Er hat bis zum Schluss alles getan, um Cliff zu schützen, was Cliff auch bewusst war. Nichtmal schießen konnte er am Ende. Das war Bridget. ER fühlte sich nur schuldig
2. Ob Sam "heranwachsen" muss, damit Cliff seinen Frieden findet, würde ich nicht als Tatsache darstellen. Sam als Erwachsener verdeutlicht Cliff eher, dass seine Konzeption der Zeit vollkommen aus den Fugen geraten ist und er immer mehr an der Klippe des Wahnsinns steht. Das versuchen mMn die verschiedenen Kriegszonen aus Zeiten, in denen Cliff gar nicht gekämpft haben kann (zumindest 1. & 2. WK), neben deiner schon genannten "Wohlfühloase" als Soldat, zu verdeutlichen. Ob Sams Alter wichtig für Cliff ist oder es einfach aus dramaturgischen Gründen besser "gepasst" hat kann ich auch nicht sagen.
Ich tippe eher auf letzteres. Aber auch darin ist etwas poetisches.
Für mich liegt nämlich das wahre Genie der Geschichte in genau dieser seltsamen Beziehung, der Thematik des ganzen Spiels und die Art und Weise wie sie präsentiert wird, denn...
...Cliff und Sam stehen in einer chiralen Symmetrie zueinander.
Beide begehen fast identische Wege mit spiegelverkehrtem Resultaten, die aber widerrum sehr ähnlich sind.
-Cliff ist Vater des 1. BBs. ER stirbt um sein Kind zu retten, verliert dabei alle Verbindungen (Die-Hardman, seine Frau, Sam) und wird als rachesüchtiger Vater dargestellt, der alles opfern würde, um sein Kind zu bekommen. Er findet eigentlich nie seinen Frieden und fühlt sich auch nie frei (was stark nach PTSD klingt).
Sam wird Vater des (theoretisch) letzten BBs und hat im Laufe seiner Reise Verbindungen geschaffen, die er am Ende für das Kind und seine Freiheit opfert. Auch er hat wegen seiner Vergangenheit PTSD, welche durch seine Phobie nochmal deutlich dargestellt wird.
Beide lassen am Ende ihre Vergangenheit los, während sie gleichzeitig die Zukunft in den Händen/Armen halten. Sam mit dem Foto am Ende, dass seine tote Familie zeigt (Frau, Kind, Ziehmutter) und Lous Hand in seiner.
Und Cliff mit seiner Umarmung und auch seiner Todesszene mit Sam als Baby, welche in der Vergangenheit spielt. ER sagt das auch nochmal eindeutig am Ende.


- Bei den 5 Gestalten bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich um die 5 EEs oder zumindest die Vernichtungen handelt, denn diese werden schon bei seinem ersten Treffen mit Fragile gezeigt, bevor er die anderen Charaktere überhaupt kannte.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

Deswegen sage ich ja: DS hat einen Plot, der schlüssig ist und dem man leicht folgen kann...aber da steckt noch mehr unter der Haube. Kojima war aber nie ein Freund von Magie oder Zauberei, sondern er hat Konzepte wie Nano-Machines genommen und halt nicht bei "könnten Krankheiten heilen" Stop gemacht, sondern hat die transhumanistischen Potentiale ausgeleuchtet- halt bis zum Supermenschen.

Daher wäre DS untypisch für Kojima, wenn er beim Lore einfach ab einem Punkt nen Cut macht und sagt: "it's magic".
Und das wären halt die offenen Fragen nach der Ursache für DS, warum die 5 EEs in humanoider Form auftauchen, wo doch einige EEs lange vor dem ersten Menschen passierten usw.

Bezüglich Cliff
Spoiler
Show
hast Du mich, so glaube ich, missverstanden: er wird nicht von Rache getrieben, sondern von einem Gefühl der Enttäuschung, Versagen und Hilflosigkeit. Als Soldat wird er als Figur gezeichnet, die immer in Kontrolle ist und mit ihrer Kraft andere retten und leiten kann. Als Zivilist, als Ehemann und Vater kann er seine Frau und Kind nicht retten und wird von zudem von dem"System", dass er als Soldat verteidigt, quasi hintergangen. Er hängt ab diesem Punkt zwischen den Welten, Amelie hilft ihm für Ihre Zwecke bei der Manifestierung seines Seelenwunsches - Im Grunde genommen ist Sie es, die den Cliff aus dem "Fegefeuer" und den Sam aus der realen Welt überhaupt erst zusammenbringt.

Amelie ist mMn so etwas wie der "verkörperte Wille" des Universums. Sie ist praktisch wie Thanos "unausweichlich", wie der Kreislauf aus Leben und Tod.
Dies bringt mich zu meiner wildesten Theorie- mal doof alle gefragt, die das Spiel durchhaben:
Spoiler
Show
wer von euch hat beide cut-scenes mit Amelie am Ende gesehen? Ich vermute mal, fast alle und da gibt es bei einem Playthrough nur eine denkbare Folge "falsch, dann richtig" Ich glaube, dass mit all dem, was Amelie so sagt, diese Szene ein 4th wall Moment sein soll, der uns zeigen soll, dass dieses Event einfach eintreten muss, ganz egal, ob Du als Spieler es beim 2ten oder 3ten Anlauf dann richtig machst...es ist bereits passiert. Mit anderen Worten: das richtige Ende passiert, wenn Du in der Szene verkackst und nicht die Waffe wegsteckst. Ich vertrete nach wie vor die Hypothese, dass Kojima mit dem ganzen Big Bang, Anti-Materie, Multiple Universen Kram andeutet, dass Zeit in DS anders funktioniert - bei Raum in DS ist das offensichtlich, weil es uns grafisch durch die aus dem Teer kommenden Objekte und den Beach verdeutlicht wird, bei Zeit ist das komplizierter.
Das Extinction Moment, das dann die meisten als erstes am Ende zu sehen bekommen, ist dann bereits innerhalb der Regeln des Videospiels die Singularität, die neben Gegenwart und Zukunft auch in die Vergangenheit fliesst. Die Szene mit Sam und Cliff macht das deutlich: es ist keine Vision, keine Erinnerung, keine Zeitreise. In diesem Moment befinden sich Sam und Cliff zusammen in ihrem eigenen Raum und Zeit - sie können sich umarmen, während die Soldaten aber durch Sam hindurchgehen. Amelie ist ein Paradoxon, sie ist das Huhn, das ein Ei legt, woraus sie wieder selbst schlüpft: sie arbeitet daraufhin zum EE zu werden und setzt dabei alle Figuren wie in einem Schachspiel ein- das EE erschafft wiederum die Vergangenheit, die sie immer zu diesem Punkt führt. Es ist quasi eine Dauer-Schleife aus Ursache und Wirkung.
Und dann wäre da noch das Social Strand System was auch noch in die Spielwelt einfliesst. Selbst wenn Du so clever warst Deine Waffe 1st try wegzustecken - Du bist mit multiplen Universen mit 2 möglichen Optionen verbunden:falsch oder richtig. Heisst: die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Spieler auf der Welt die EE in seiner Welt auslöst, liegt nahezu bei 100%. Klingt weit hergeholt, aber Kojima hat ein ähnliches System in MGSV mit den Nuklearsprengköpfen verfolgt, wo alle Spieler an einem optionalen Ende gearbeitet haben.
Edit: Man muss fast jede Szene mehrmals gucken um erst richtig verstehen zu können, was da wirklich passiert, denn oft lenkt die Inszenierung vom Wesentlichen ab.
Spoiler
Show
Ja, Kojima etabliert definitiv ein Zeit-Paradoxon und somit kann man dem Plot nicht direkt trauen:
In der Szene mit Sam und Cliff am Ende kann erst niemand Sam sehen, dann kann Cliff plötzlich mit ihm interagieren und alle anderen Personen sind eingefroren und Sam beeinflusst dieses Event weil Cliff aufsteht um ihn zu umarmen. Die-Hardman zielt vor dem Freeze auf einen sitzenden Cliff und kann Cliffs Bewegung nicht folgen, da Sam und Cliff für einen Moment in einer Art Zeitblase sind. Als die Zeit für alle anderen a la Superhot weiterläuft, drückt Bridget ab, was final bestätigt, dass Bridget eine Zeit-Anomalie ins Rollen bringt. Mit anderen Worten: Damit Sam überhaupt zu dem Charakter werden kann, den wir in DS erleben, muss er die komplette Handlung bereits durchlaufen haben und am Ende wieder das Event in der Vergangenheit auslösen, was die Schleife von neu startet. Absolut crazy shit selbst für Kojima-Standard.
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 28.11.2019 12:28, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Sage Frake »

60 Stunden, Kapitel 6. Ich bin unglaublich begeistert von diesem Spiel. Ja, mehr kann ich im Moment gar nicht dazu sagen, weil ich einfach sprachlos bin. Ich muss es erst durchspielen und dann sacken lassen. Definitiv mein Goty (Sorry Control).

Hatte gestern Geburtstag (nicht das dies wichtig wäre) und hatte deswegen ein WTF-Moment im Spiel :D 8O .

Eine Frage hätte ich noch. Sam bekommt immer wieder Mails, in denen von einem leuchtenden Punkt die Rede ist. Ich reise an diese Orte doch nichts passiert. Kann mir jemand schreiben, ohne zu spoilern, was ich wo machen muss?

Viel "Spass" allen
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Halueth
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Halueth »

Sage Frake hat geschrieben: 28.11.2019 10:05 60 Stunden, Kapitel 6. Ich bin unglaublich begeistert von diesem Spiel. Ja, mehr kann ich im Moment gar nicht dazu sagen, weil ich einfach sprachlos bin. Ich muss es erst durchspielen und dann sacken lassen. Definitiv mein Goty (Sorry Control).

Hatte gestern Geburtstag (nicht das dies wichtig wäre) und hatte deswegen ein WTF-Moment im Spiel :D 8O .

Eine Frage hätte ich noch. Sam bekommt immer wieder Mails, in denen von einem leuchtenden Punkt die Rede ist. Ich reise an diese Orte doch nichts passiert. Kann mir jemand schreiben, ohne zu spoilern, was ich wo machen muss?

Viel "Spass" allen
Erstmal herzlichen Glückwunsch noch nachträglich! ^^

Zu den leuchtenden Punkten: ich packs mal in nen Spoiler, nicht dass einer das selbst rausfinden möchte und ich ihm den Spaß verderbe, aber so richtig isses eig kein Spoiler:
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Die leuchtenden Punkte sind die Speicherchips, welche man z.B. auch in MULE-Lagern finden kann. Mehr nicht ^^
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Sage Frake »

Danke :D

Zu den leuchtenden Punkten. Das ist jetzt aber schon eine kleine Enttäuschung (Speicherchips).... :?
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von DONFRANCIS93 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 28.11.2019 00:21 Deswegen sage ich ja: DS hat einen Plot, der schlüssig ist und dem man leicht folgen kann...aber da steckt noch mehr unter der Haube. Kojima war aber nie ein Freund von Magie oder Zauberei, sondern er hat Konzepte wie Nano-Machines genommen und halt nicht bei "könnten Krankheiten heilen" Stop gemacht, sondern hat die transhumanistischen Potentiale ausgeleuchtet- halt bis zum Supermenschen.

Daher wäre DS untypisch für Kojima, wenn er beim Lore einfach ab einem Punkt nen Cut macht und sagt: "it's magic".
Und das wären halt die offenen Fragen nach der Ursache für DS, warum die 5 EEs in humanoider Form auftauchen, wo doch einige EEs lange vor dem ersten Menschen passierten usw.

Bezüglich Cliff
Spoiler
Show
hast Du mich, so glaube ich, missverstanden: er wird nicht von Rache getrieben, sondern von einem Gefühl der Enttäuschung, Versagen und Hilflosigkeit. Als Soldat wird er als Figur gezeichnet, die immer in Kontrolle ist und mit ihrer Kraft andere retten und leiten kann. Als Zivilist, als Ehemann und Vater kann er seine Frau und Kind nicht retten und wird von zudem von dem"System", dass er als Soldat verteidigt, quasi hintergangen. Er hängt ab diesem Punkt zwischen den Welten, Amelie hilft ihm für Ihre Zwecke bei der Manifestierung seines Seelenwunsches - Im Grunde genommen ist Sie es, die den Cliff aus dem "Fegefeuer" und den Sam aus der realen Welt überhaupt erst zusammenbringt.

Amelie ist mMn so etwas wie der "verkörperte Wille" des Universums. Sie ist praktisch wie Thanos "unausweichlich", wie der Kreislauf aus Leben und Tod.
Dies bringt mich zu meiner wildesten Theorie- mal doof alle gefragt, die das Spiel durchhaben:
Spoiler
Show
wer von euch hat beide cut-scenes mit Amelie am Ende gesehen? Ich vermute mal, fast alle und da gibt es bei einem Playthrough nur eine denkbare Folge "falsch, dann richtig" Ich glaube, dass mit all dem, was Amelie so sagt, diese Szene ein 4th wall Moment sein soll, der uns zeigen soll, dass dieses Event einfach eintreten muss, ganz egal, ob Du als Spieler es beim 2ten oder 3ten Anlauf dann richtig machst...es ist bereits passiert. Mit anderen Worten: das richtige Ende passiert, wenn Du in der Szene verkackst und nicht die Waffe wegsteckst. Ich vertrete nach wie vor die Hypothese, dass Kojima mit dem ganzen Big Bang, Anti-Materie, Multiple Universen Kram andeutet, dass Zeit in DS anders funktioniert - bei Raum in DS ist das offensichtlich, weil es uns grafisch durch die aus dem Teer kommenden Objekte und den Beach verdeutlicht wird, bei Zeit ist das komplizierter.
Das Extinction Moment, das dann die meisten als erstes am Ende zu sehen bekommen, ist dann bereits innerhalb der Regeln des Videospiels die Singularität, die neben Gegenwart und Zukunft auch in die Vergangenheit fliesst. Die Szene mit Sam und Cliff macht das deutlich: es ist keine Vision, keine Erinnerung, keine Zeitreise. In diesem Moment befinden sich Sam und Cliff zusammen in ihrem eigenen Raum und Zeit - sie können sich umarmen, während die Soldaten aber durch Sam hindurchgehen. Amelie ist ein Paradoxon, sie ist das Huhn, das ein Ei legt, woraus sie wieder selbst schlüpft: sie arbeitet daraufhin zum EE zu werden und setzt dabei alle Figuren wie in einem Schachspiel ein- das EE erschafft wiederum die Vergangenheit, die sie immer zu diesem Punkt führt. Es ist quasi eine Dauer-Schleife aus Ursache und Wirkung.
Und dann wäre da noch das Social Strand System was auch noch in die Spielwelt einfliesst. Selbst wenn Du so clever warst Deine Waffe 1st try wegzustecken - Du bist mit multiplen Universen mit 2 möglichen Optionen verbunden:falsch oder richtig. Heisst: die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Spieler auf der Welt die EE in seiner Welt auslöst, liegt nahezu bei 100%. Klingt weit hergeholt, aber Kojima hat ein ähnliches System in MGSV mit den Nuklearsprengköpfen verfolgt, wo alle Spieler an einem optionalen Ende gearbeitet haben.
Edit: Man muss fast jede Szene mehrmals gucken um erst richtig verstehen zu können, was da wirklich passiert, denn oft lenkt die Inszenierung vom Wesentlichen ab.
Spoiler
Show
Ja, Kojima etabliert definitiv ein Zeit-Paradoxon und somit kann man dem Plot nicht direkt trauen:
In der Szene mit Sam und Cliff am Ende kann erst niemand Sam sehen, dann kann Cliff plötzlich mit ihm interagieren und alle anderen Personen sind eingefroren und Sam beeinflusst dieses Event weil Cliff aufsteht um ihn zu umarmen. Die-Hardman zielt vor dem Freeze auf einen sitzenden Cliff und kann Cliffs Bewegung nicht folgen, da Sam und Cliff für einen Moment in einer Art Zeitblase sind. Als die Zeit für alle anderen a la Superhot weiterläuft, drückt Bridget ab, was final bestätigt, dass Bridget eine Zeit-Anomalie ins Rollen bringt. Mit anderen Worten: Damit Sam überhaupt zu dem Charakter werden kann, den wir in DS erleben, muss er die komplette Handlung bereits durchlaufen haben und am Ende wieder das Event in der Vergangenheit auslösen, was die Schleife von neu startet. Absolut crazy shit selbst für Kojima-Standard.
8O 8O Meiner Meinung nach stellst du das deutlich komplexer dar, als es eigentlich ist. Aber gut, das Spiel lässt einen gewissen Interpretationsspielraum, auch wenn ich die Geschichte für ziemlich eindeutig und klar definiert halte.
Spoiler
Show
Zeit verläuft im Beach auf jeden Fall anders. Das wird auch im Gespräch mit Deadman nochmal eindeutig, da diese einen Monat nach Sam gesucht haben. Sam kam es scheinbar nicht so lange vor, Deadman geht aber davon aus, dass er dort deutlich länger befinden musste. Interessanterweise hat dies aber keine Auswirkungen auf den biologischen Alterungsprozess, was mich sehr gewundert hat. Amelies Unsterblichkeit hat ja noch Sinn ergeben. Sie ist ein EE UND eigentlich kein physisches Wesen, sondern die Seele (das KA) von Bridget.

Amelie ist 100% unausweichlich und der Wille des Universums. Das sagt sie ja auch 3 Mal :lol:

Ein Zeitparadox entsteht mMn gar nicht. Sam sieht im Laufe des Spiels die Geschichte von Cliff und sich selbst aus seiner Perspektive als Baby, weil er sich, bei jeder Verbindung mit BB, auch mit der Beach verbindet. Am Ende sieht er sie aus der Perspektive seines Vaters. Das Cliff mit ihm redet ist keine "Zeitblase", weil Sam die Geschehnisse nicht in "Echtzeit" sieht. Dies sind die Erinnerungen von Cliff, die dank des Beachs und Chyralium gezeigt werden. Die Schlachtfelder funktionieren, laut Deadman, genau so. Diese sind eine Konzentration der Erinnerung der Toten (1. &2. WK + Vietnam sind die Kriege mit den meisten verstorbenen Menschen) und Cliffs Oase. Die Verbindung zwischen Sam und Cliff haben ihn dahin transportiert.
Ich denke Cliff konnte ihn von Anfang an sehen, aber er wollte Sam zeigen was passiert ist. Zum Schluss konnte er dann mit Sam reden, da seine Geschichte fast beendet ist. Deswegen kann er auch am Ende die Zeit anhalten und mit Sam reden und ihm seine Sichtweise erklären und endlich Frieden zu finden. Ist für mich sogar ein Sci-Fi/Anime Klichee, das es schon 1-2 Male gegeben hat und sehr effektiv ist.

Wieso du Sam als Auslöser der Events in der Vergangenheit siehst verstehe ich nicht. Sein Vater (und er) "sterben" wegen Bridget, was widerrum dann alle darauffolgenden Aktionen ins Rollen bringt. Sam hat zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss darauf. Death Standing hat auch vor Sams Geburt begonnen, durch seine Wiederbelebung ist DS aber dann entgültig ausgelöst worden. Davor war das Tor zwischen der Welt der Lebenden und Toten einen Spalt offen. Durch die Kreation des Repatriots wurde dieses Tor dann ausgerissen, was den Prozess verschnellert hat.
Bridget/Amelie sind die Auslöser des DS.
Gesichtselfmeter
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von Gesichtselfmeter »

DONFRANCIS93 hat geschrieben: 28.11.2019 13:30
Gesichtselfmeter hat geschrieben: 28.11.2019 00:21 Deswegen sage ich ja: DS hat einen Plot, der schlüssig ist und dem man leicht folgen kann...aber da steckt noch mehr unter der Haube. Kojima war aber nie ein Freund von Magie oder Zauberei, sondern er hat Konzepte wie Nano-Machines genommen und halt nicht bei "könnten Krankheiten heilen" Stop gemacht, sondern hat die transhumanistischen Potentiale ausgeleuchtet- halt bis zum Supermenschen.

Daher wäre DS untypisch für Kojima, wenn er beim Lore einfach ab einem Punkt nen Cut macht und sagt: "it's magic".
Und das wären halt die offenen Fragen nach der Ursache für DS, warum die 5 EEs in humanoider Form auftauchen, wo doch einige EEs lange vor dem ersten Menschen passierten usw.

Bezüglich Cliff
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hast Du mich, so glaube ich, missverstanden: er wird nicht von Rache getrieben, sondern von einem Gefühl der Enttäuschung, Versagen und Hilflosigkeit. Als Soldat wird er als Figur gezeichnet, die immer in Kontrolle ist und mit ihrer Kraft andere retten und leiten kann. Als Zivilist, als Ehemann und Vater kann er seine Frau und Kind nicht retten und wird von zudem von dem"System", dass er als Soldat verteidigt, quasi hintergangen. Er hängt ab diesem Punkt zwischen den Welten, Amelie hilft ihm für Ihre Zwecke bei der Manifestierung seines Seelenwunsches - Im Grunde genommen ist Sie es, die den Cliff aus dem "Fegefeuer" und den Sam aus der realen Welt überhaupt erst zusammenbringt.

Amelie ist mMn so etwas wie der "verkörperte Wille" des Universums. Sie ist praktisch wie Thanos "unausweichlich", wie der Kreislauf aus Leben und Tod.
Dies bringt mich zu meiner wildesten Theorie- mal doof alle gefragt, die das Spiel durchhaben:
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wer von euch hat beide cut-scenes mit Amelie am Ende gesehen? Ich vermute mal, fast alle und da gibt es bei einem Playthrough nur eine denkbare Folge "falsch, dann richtig" Ich glaube, dass mit all dem, was Amelie so sagt, diese Szene ein 4th wall Moment sein soll, der uns zeigen soll, dass dieses Event einfach eintreten muss, ganz egal, ob Du als Spieler es beim 2ten oder 3ten Anlauf dann richtig machst...es ist bereits passiert. Mit anderen Worten: das richtige Ende passiert, wenn Du in der Szene verkackst und nicht die Waffe wegsteckst. Ich vertrete nach wie vor die Hypothese, dass Kojima mit dem ganzen Big Bang, Anti-Materie, Multiple Universen Kram andeutet, dass Zeit in DS anders funktioniert - bei Raum in DS ist das offensichtlich, weil es uns grafisch durch die aus dem Teer kommenden Objekte und den Beach verdeutlicht wird, bei Zeit ist das komplizierter.
Das Extinction Moment, das dann die meisten als erstes am Ende zu sehen bekommen, ist dann bereits innerhalb der Regeln des Videospiels die Singularität, die neben Gegenwart und Zukunft auch in die Vergangenheit fliesst. Die Szene mit Sam und Cliff macht das deutlich: es ist keine Vision, keine Erinnerung, keine Zeitreise. In diesem Moment befinden sich Sam und Cliff zusammen in ihrem eigenen Raum und Zeit - sie können sich umarmen, während die Soldaten aber durch Sam hindurchgehen. Amelie ist ein Paradoxon, sie ist das Huhn, das ein Ei legt, woraus sie wieder selbst schlüpft: sie arbeitet daraufhin zum EE zu werden und setzt dabei alle Figuren wie in einem Schachspiel ein- das EE erschafft wiederum die Vergangenheit, die sie immer zu diesem Punkt führt. Es ist quasi eine Dauer-Schleife aus Ursache und Wirkung.
Und dann wäre da noch das Social Strand System was auch noch in die Spielwelt einfliesst. Selbst wenn Du so clever warst Deine Waffe 1st try wegzustecken - Du bist mit multiplen Universen mit 2 möglichen Optionen verbunden:falsch oder richtig. Heisst: die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein Spieler auf der Welt die EE in seiner Welt auslöst, liegt nahezu bei 100%. Klingt weit hergeholt, aber Kojima hat ein ähnliches System in MGSV mit den Nuklearsprengköpfen verfolgt, wo alle Spieler an einem optionalen Ende gearbeitet haben.
Edit: Man muss fast jede Szene mehrmals gucken um erst richtig verstehen zu können, was da wirklich passiert, denn oft lenkt die Inszenierung vom Wesentlichen ab.
Spoiler
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Ja, Kojima etabliert definitiv ein Zeit-Paradoxon und somit kann man dem Plot nicht direkt trauen:
In der Szene mit Sam und Cliff am Ende kann erst niemand Sam sehen, dann kann Cliff plötzlich mit ihm interagieren und alle anderen Personen sind eingefroren und Sam beeinflusst dieses Event weil Cliff aufsteht um ihn zu umarmen. Die-Hardman zielt vor dem Freeze auf einen sitzenden Cliff und kann Cliffs Bewegung nicht folgen, da Sam und Cliff für einen Moment in einer Art Zeitblase sind. Als die Zeit für alle anderen a la Superhot weiterläuft, drückt Bridget ab, was final bestätigt, dass Bridget eine Zeit-Anomalie ins Rollen bringt. Mit anderen Worten: Damit Sam überhaupt zu dem Charakter werden kann, den wir in DS erleben, muss er die komplette Handlung bereits durchlaufen haben und am Ende wieder das Event in der Vergangenheit auslösen, was die Schleife von neu startet. Absolut crazy shit selbst für Kojima-Standard.
8O 8O Meiner Meinung nach stellst du das deutlich komplexer dar, als es eigentlich ist. Aber gut, das Spiel lässt einen gewissen Interpretationsspielraum, auch wenn ich die Geschichte für ziemlich eindeutig und klar definiert halte.
Spoiler
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Zeit verläuft im Beach auf jeden Fall anders. Das wird auch im Gespräch mit Deadman nochmal eindeutig, da diese einen Monat nach Sam gesucht haben. Sam kam es scheinbar nicht so lange vor, Deadman geht aber davon aus, dass er dort deutlich länger befinden musste. Interessanterweise hat dies aber keine Auswirkungen auf den biologischen Alterungsprozess, was mich sehr gewundert hat. Amelies Unsterblichkeit hat ja noch Sinn ergeben. Sie ist ein EE UND eigentlich kein physisches Wesen, sondern die Seele (das KA) von Bridget.

Amelie ist 100% unausweichlich und der Wille des Universums. Das sagt sie ja auch 3 Mal :lol:

Ein Zeitparadox entsteht mMn gar nicht. Sam sieht im Laufe des Spiels die Geschichte von Cliff und sich selbst aus seiner Perspektive als Baby, weil er sich, bei jeder Verbindung mit BB, auch mit der Beach verbindet. Am Ende sieht er sie aus der Perspektive seines Vaters. Das Cliff mit ihm redet ist keine "Zeitblase", weil Sam die Geschehnisse nicht in "Echtzeit" sieht. Dies sind die Erinnerungen von Cliff, die dank des Beachs und Chyralium gezeigt werden. Die Schlachtfelder funktionieren, laut Deadman, genau so. Diese sind eine Konzentration der Erinnerung der Toten (1. &2. WK + Vietnam sind die Kriege mit den meisten verstorbenen Menschen) und Cliffs Oase. Die Verbindung zwischen Sam und Cliff haben ihn dahin transportiert.
Ich denke Cliff konnte ihn von Anfang an sehen, aber er wollte Sam zeigen was passiert ist. Zum Schluss konnte er dann mit Sam reden, da seine Geschichte fast beendet ist. Deswegen kann er auch am Ende die Zeit anhalten und mit Sam reden und ihm seine Sichtweise erklären und endlich Frieden zu finden. Ist für mich sogar ein Sci-Fi/Anime Klichee, das es schon 1-2 Male gegeben hat und sehr effektiv ist.

Wieso du Sam als Auslöser der Events in der Vergangenheit siehst verstehe ich nicht. Sein Vater (und er) "sterben" wegen Bridget, was widerrum dann alle darauffolgenden Aktionen ins Rollen bringt. Sam hat zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss darauf. Death Standing hat auch vor Sams Geburt begonnen, durch seine Wiederbelebung ist DS aber dann entgültig ausgelöst worden. Davor war das Tor zwischen der Welt der Lebenden und Toten einen Spalt offen. Durch die Kreation des Repatriots wurde dieses Tor dann ausgerissen, was den Prozess verschnellert hat.
Bridget/Amelie sind die Auslöser des DS.
Spoiler
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War selber skeptisch, aber mich wundert, dass das in vielen Story-Analysen kaum erwähnt wird.
Die Szene spielt sich so ab, dass Cliff vor der Kapsel mit seiner Frau kauert und BB in den Händen hält. Die-Hardmann zielt auf ihn, würde in dieser Position als Veteran auf den Kopf oder die Brust zielen.
Bridget wollte Cliff vielleicht in der sicheren Position am Boden erschiessen und hätte mit Sicherheit nicht auf einen mit den Rücken zu ihr zugewandten Cliff geschossen, weil sie BB unter keinen Umständen gefährden wollte.
Cliff begibt sich aber nur in dies Position um mit Sam zu interagieren. Die anderen können Sam definitiv nicht sehen und er kann wie ein Geist nicht physisch mit ihnen interagieren.
https://www.youtube.com/watch?v=J1BlizF4MQo 24:08 hier spricht Cliff Sam direkt an und man kann deutlich erkennen, dass die anderen Figuren stillstehen und eine blaue Silhouette haben. Diese Silhouette sehen wir bis 26:46.
Um Cliff so zu treffen, dass auch BB getroffen wird, muss Die-Hardmann im Moment des Schusses weiterhin schräg nach unten gezielt haben, denn Sam hält BB ja ungefähr auf Hüfthöhe.
Egal wie man es nimmt und einzelne Aspekte auslegt: BB wäre nie und nimmer (absichtlich) erschossen worden, sondern es war ein Unfall, da Cliff mit dem Rücken zum Schützen steht und Sam BB in den Händen hält. Cliff steht aber nur in dieser Position, weil Sam da ist, sonst würde er ja weiterhin am Boden sitzen und Bridget+Die-Hardmann würden auf den Kopf schiessen und BB nicht in Gefahr bringen.
An Stelle 26:58 ist die Waffe wohlgemerkt deutlich sichtbar weiterhin nach schräg unten gerichtet und der Kamerawinkel kommt auch von schräg unten- wir sehen lediglich nicht, wann exakt die anderen Personen zwischen 26:46 und 26:52 aus der "Zeitstarre" raus sind.
Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass der Ausgang dieser Sequenz davon abhängig ist, dass der Zukunfts-Sam vor Ort ist und Einfluss auf Cliff hat. Ergo: Zeitschleife
Hier hört es aber nicht auf mit der Craziness: Wir sehen Bridget ab 24:24 "eingefroren" neben Die-Hardman stehen mit der BB-Kapsel in den Händen. Wie ich bereits gesagt habe, sehen wir deutlich, dass die Soldaten bis 26:46 blau-umhüllt eingefroren sind und der erste Schuss fällt 26:52. Sie hatte also praktisch 5-6 Sekunden um die Situation neu einzuschätzen, die Kapsel wegzulegen, ihre Hand an den Revolver zu bekommen und den Abzug zu betätigen.
Meine Theorie hierzu: es ist Amelie und nicht Bridget, die den Abzug betätigt, bzw. Bridget steuert. Denn um "ihre Bestimmung" als EE zu erfüllen, muss diese Sequenz erfolgen und BB muss sterben. Trotz Maske erkennt man eine gewisse "Kälte" in Ihrer Mimik und Gestik nachdem sie den Revolver abfeuert. 27:11 hier ist Bridget tatsächlich wieder Bridget unter Schock. Hier sehen wir auch, und da weiß ich natürlich nicht, wie es um Kojima Detail-Skills bestellt ist , oder ich schlicht überinterpretiere, dass Cliff bis zu dem Zeitpunkt seines Todes keinen Schuss oberhalb Brusthöhe kassiert hat - die Soldaten hatten ihn wahrscheinlich in die Beine, Abdomen geschossen und der Todesschuss muss auch ein Schuss durch den Rücken in den Bauch gewesen sein, denn wir sehen kein Austrittsloch oberhalb davon. Also: der finale Schuss ging dahin, wo man normalerweise nicht aus 2 Metern auf eine Person mit Rücken zum Schützen zielen würde
Zuletzt geändert von Gesichtselfmeter am 28.11.2019 15:32, insgesamt 5-mal geändert.
johndoe1197293
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Re: Death Stranding - Test

Beitrag von johndoe1197293 »

Gesichtselfmeter hat geschrieben: 28.11.2019 14:45
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War selber skeptisch, aber mich wundert, dass das in vielen Story-Analysen kaum erwähnt wird.
Die Szene spielt sich so ab, dass Cliff vor der Kapsel mit seiner Frau kauert und BB in den Händen hält. Die-Hardmann zielt auf ihn, würde in dieser Position als Veteran auf den Kopf oder die Brust zielen.
Bridget wollte Cliff vielleicht in der sicheren Position am Boden erschiessen und hätte mit Sicherheit nicht auf einen mit den Rücken zu ihr zugewandten Cliff geschossen, weil sie BB unter keinen Umständen gefährden wollte.
Cliff begibt sich aber nur in dies Position um mit Sam zu interagieren. Die anderen können Sam definitiv nicht sehen und er kann wie ein Geist nicht physisch mit ihnen interagieren.
https://www.youtube.com/watch?v=J1BlizF4MQo 24:08 hier spricht Cliff Sam direkt an und man kann deutlich erkennen, dass die anderen Figuren stillstehen und eine blaue Silhouette haben. Diese Silhouette sehen wir bis 26:46.
Um Cliff so zu treffen, dass auch BB getroffen wird, muss Die-Hardmann im Moment des Schusses weiterhin schräg nach unten gezielt haben, denn Sam hält BB ja ungefähr auf Hüfthöhe.
Egal wie man es nimmt und einzelne Aspekte auslegt: BB wäre nie und nimmer (absichtlich) erschossen worden, sondern es war ein Unfall, da Cliff mit dem Rücken zum Schützen steht und Sam BB in den Händen hält. Cliff steht aber nur in dieser Position, weil Sam da ist, sonst würde er ja weiterhin am Boden sitzen und Bridget+Die-Hardmann würden auf den Kopf schiessen und BB nicht in Gefahr bringen.
An Stelle 26:58 ist die Waffe wohlgemerkt deutlich sichtbar weiterhin nach schräg unten gerichtet und der Kamerawinkel kommt auch von schräg unten- wir sehen lediglich nicht, wann exakt die anderen Personen zwischen 26:46 und 26:52 aus der "Zeitstarre" raus sind.
Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass der Ausgang dieser Sequenz davon abhängig ist, dass der Zukunfts-Sam vor Ort ist und Einfluss auf Cliff hat. Ergo: Zeitschleife
Hier hört es aber nicht auf mit der Craziness: Wir sehen Bridget ab 24:24 "eingefroren" neben Die-Hardman stehen mit der BB-Kapsel in den Händen. Wie ich bereits gesagt habe, sehen wir deutlich, dass die Soldaten bis 26:46 blau-umhüllt eingefroren sind und der erste Schuss fällt 26:52. Sie hatte also praktisch 5-6 Sekunden um die Situation neu einzuschätzen, die Kapsel wegzulegen, ihre Hand an den Revolver zu bekommen und den Abzug zu betätigen.
Meine Theorie hierzu: es ist Amelie und nicht Bridget, die den Abzug betätigt, bzw. Bridget steuert. Denn um "ihre Bestimmung" als EE zu erfüllen, muss diese Sequenz erfolgen und BB muss sterben. 27:11 hier ist Bridget tatsächlich wieder Bridget unter Schock
Hört sich interessant und relativ schlüssig an. Jedoch würde ich diese Szene hinsichtlich ihrer Inszenierung nicht überanalysieren, weil dann auch auffällt, dass es hier einen dicken, fetten Logikfehler gibt...
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Wann hat Cliff das Baby aus der Kapsel geholt?
...den es meiner Meinung nach nicht gegeben hätte, wenn die Macher diese Szene so pedantisch inszeniert hätten, wie du ihnen unterstellst. ;)
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