Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

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johndoe711686
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von johndoe711686 »

1. Kann man bitte mal mit den Nazi vergleichen aufhören, ist ja entsetzlich. "Die sind ja viel schlimmer als die Nazis damals" Solche Vergleiche sind absurd. Es gibt in solchen Fällen kein schlimmer oder besser. Es ist alles absolut schrecklich.

2. Können sich global agierende Unternehmen gar keinen politischen Standpunkt erlauben. Unsere Welt ist je nach Region so unterschiedlich, dass man damit immer irgendwo aneckt. Diese Firmen (AGs) sind einzig ihren Aktionären verpflichtet und wenn man eben mit polarisierenden Aussagen mal eben einen ganzen Markt verlieren würde, täte das weh und muss vermieden werden. Da nimmt man lieber etwas Kritik mit weil ein Charakter jetzt nicht mehr homosexuell ist, als einen ganzen Markt deswegen zu verlieren. So läuft das Geschäft eben. Da wird abgewogen, was schwerer wiegt und dem wird gefolgt, egal was dahinter steht.

Aber es gibt auch etwas Gutes daran. Wir als Kunden haben nämlich die MAcht dagegen etwas zu tun. Wenn uns die Praktiken von Blizzard, Nike, Amazon, Zalando oder wem auch immer nicht gefallen, dann kauft man dort nichts. Wir müssen mal verstehen, dass man als Konsument einfach nicht alles hinnehmen muss.
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Kajetan
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Kajetan »

DEMDEM hat geschrieben: 09.10.2019 23:06 Also nur weil etwas DEINEN SUBJEKTIVEN Werten widerspricht, ist in einem Fall es okay einzelnde Individuen zu sanktionieren, in anderen Fällen aber nicht?
Nach welchen Werten denn sonst, Herr Friedhofsruhe? :)

Es gibt hier keine objektiven Werte, hier ist alles eine subjektive Entscheidung. Erdogan ist für mich ein machtgeiler Idiot, der jedwede Bodenhaftung verloren hat, Özil ein naiver Trottel und die chinesische Regierung hält nicht viel von Meinungsfreiheit & Religionsfreiheit. Du magst das gerne anders sehen.
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johndoe259790
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von johndoe259790 »

Temeter  hat geschrieben: 10.10.2019 04:56 Solltest du vielleicht auch mal darüber nachdenken, schließlich ist die Wut der Leute und die miese PR für Blizzard eben ein inheränter Teil des Kapitalismus. Zu tun, ob der Zynismus von Unternehmen eine Selbstverständlichkeit wäre, aber die Gegenreaktion plötzlich heuchlerisch und naiv, ist schon ein bisschen bizarr.
Tja, schlechte PR ist besser als keine PR. Wobei "schlecht" relativ ist. In China ist es bestimmt gut angekommen. Der Aktienkurs ist auch nicht signifikant nach unten gerauscht. Hmm, woran könnte das liegen? EA hat seit Jahren auch nicht den besten Ruf. Trotzdem scheffeln die mit FIFA immer noch Milliarden. Weil die breite Masse sich nur für das Produkt interessiert und nicht für den Ruf des Herstellers. Die Paar Pseudo-Kämpfer gegen das Unrecht wird auch Blizzard überleben.
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Kajetan
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Kajetan »

Whisperstorm hat geschrieben: 10.10.2019 10:12 Tja, schlechte PR ist besser als keine PR.
Das ist eine Urban Legend, die sich erstaunlich hartnäckig hält. Es hat schon seinen Grund, warum Firmen SEHR darauf bedacht sind sich aus solchen Geschichten möglichst herauszuhalten, in dem sie, wie z.B. Blizzard, versuchen sich von politischen Themen fernzuhalten. Es hat schon seinen Grund, dass auf dem Höhepunkt der Proteste gegen die Lootboxen in Battlefront 2 der Disney-CEO zum Telefon griff und den EA-CEO zusammengefaltet hat. Nicht so sehr wegen des Lootboxen an sich, sondern wegen der katastrophalen PR von EA, die alles nur noch schlimmer gemacht hatte.

Und EA war vor fünfzehn Jahren noch DER ungekrönte König der Branche. EA war so groß, dass man ernsthaft darüber nachdachte kurzerhand Take2 und das GTA-Franchise zu kaufen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Weil der miese Ruf von EA, ihre beschissene Produkt- und Geschäftspolitik genug (!) Kunden abgeschreckt hat, um nur noch ein Major unter vielen zu sein. Lass das nochmal 10-15 Jahre so weitergehen und EA wird vielleicht nur noch eine Marke im Besitz anderer sein, wenn überhaupt.

Man darf hier nicht glauben, dass sich ein schlechter Ruf einfach so, über Nacht, sofort auswirkt. Das braucht seine Zeit. Aber dann ist es zu spät noch etwas dagegen zu tun.
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casanoffi
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von casanoffi »

Redshirt hat geschrieben: 10.10.2019 09:17 Diese saloppen "Richtig so"- und "Politik hat im Spirt nichts verloren"-Sprüche machen echt betroffen.
Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass Politik im Sport oder in Videospielen etc. nichts zu suchen hat.

Warum und woher kommt diese scheinheilige Ansicht?
Weil sich viele einfach nicht für Politik interessieren oder es sie stört, wenn sich solch "schwere" Themen in ihre sorglose Freizeitbeschäftigung einmischen?

Kann ich natürlich vollkommen nachvollziehen, aber ich halte es schlicht für eine gern genommene Ausrede, weil man sich damit nicht beschäftigen möchte.

Oder, besser gesagt, nicht beschäftigen muss.

Es ist nun mal so, dass nicht überall auf der Welt eine heile Welt herrscht und nur weil man selbst das Privileg genießen kann, in Ruhe und Frieden seinem Leben nachgehen zu können, bedeutet das noch lange nicht, dass diejenigen, denen es nicht so geht, sich aus unserer heilen Welt heraushalten müssen...


Ich würde auch nicht sagen, dass man Blizzards Schritte aus rein wirtschaftlicher Sicht verstehen kann.
Sicher, kurzsichtig und -fristig definitiv.
Wenn alles (mal wieder) nur ein Shitstorm ist, der keine nennbaren dauerhaften Auswirkungen hat, dann ja.

Aber man kann nicht sicher sein, dass der wirtschaftliche Nutzen hier auf Dauer überwiegt.


Trimipramin hat geschrieben: 09.10.2019 18:48 Geld regiert die Welt.
Genau darauf kann man es eigentlich reduzieren.
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Usul
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Usul »

Bachstail hat geschrieben: 10.10.2019 07:50Dann erzähle das mal meinen türkischen Freunden, welche sich nicht mehr trauen, in die Türkei zu reisen, da sie dort verhaftet würden ob der Tatsache, dass sie es gewagt haben, Erdogan auf Twitter zu kritisieren.

Erdogan ist in meinen Augen ein Diktator und genau so ist es der Herr in China, weshalb ich das Handeln seitens Blizzard moralisch zum Kotzen finde, ganz gleich, ob das wirtschaftlich nachvollziehbar ist oder nicht.
Die Verhaftungen, auf die deine Freunde anspielen, passieren im Normalfall nur dann, wenn die "Kritik" entweder pro-PKK ausfällt oder Erdogan beleidigt. Mit normaler Kritik wurde bisher keiner aus dem Ausland verhaftet. Darüber hinaus kommt es dann auch - freilich nach langer U-Haft - in den meisten Fällen zu Freisprüchen in höheren Instanzen.

Bevor der Eindruck entsteht, daß ich Erdogan und seine Partei verteidige: Das tue ich nicht, vielmehr gehöre ich seit über 20 Jahren zu den Kritikern - auch wenn ich nicht "vor Ort" demonstriere, wie das hier ja auch schon im Zusammenhang mit Hongkong gefordert wurde.

Aber die Art und Weise, wie Erdogan bzw. die Türkei gerade hier in Deutschland gesehen wird, halte ich nicht immer für richtig. Erdogan einen "Diktator" zu nennen, geht an der Sache vorbei - denn das Perfide an ihm ist, daß er gar kein Diktator sein muß, um an der Macht zu bleiben. Vielmehr hat er die türkische Demokratie so sehr für seine Zwecke umgewandelt, daß es einfach sehr schwierig ist, ihn von der Macht zu wählen. Aber es IST möglich, da es weiterhin freie und geheime Wahlen gibt, da es weiterhin eine teilweise funktionierende Gerichtsbarkeit gibt, da es weiterhin Oppositionsparteien gibt, die auch erst vor kurzem wieder Wahlerfolge vorweisen konnten, da es weiterhin sehr wohl die Möglichkeit gibt, Erdogan und seine Mischpoke zu kritisieren, ohne im Gefängnis zu landen usw. usf.

Er ist ein begnadeter Populist, der wie kaum ein anderer türkischer Politiker vor ihm in der Lage ist (bzw. war!), die Stimmungen im Volk zu spüren und zugleich für seine Zwecke zu lenken. Dies hat ihm zu einer Machtfülle verholfen, die selbstverständlich autokratische Züge hat. Aber ihn als einen Diktator zu bezeichnen und im gleichen Atemzug mit China zu nennen, ist falsch - nicht nur, weil das die Lage in der Türkei überdramatisiert, sondern weil das vielmehr das Geschehen in China banalisiert!
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Sarkasmus
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Sarkasmus »

AdrianVeidt hat geschrieben: 10.10.2019 07:33
Ich denke der Unterschied ist immer noch das gezielte systematische Sammeln und Töten von Menschen in eigens dafür angefertigten Vernichtungslagern. Das hat es mWn. in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie in der Form gegeben.
Jein, die Gulags unter Lenin und Stalin wurden nicht zwar nie als Tötungslager konzipiert aber sehr wohl genutzt. Da man die Bedingungen in den Gulags vorsätzlich schlecht gehalten hat um den Tod der Gefangen in kauf zu nehmen.
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zmonx
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von zmonx »

@Usul
Er hat aber schon im Vorfeld und direkt nach Amtsantritt, durch den (inszenierten) Putschversuch schon alles eingetütet, und jeglichen Widerstand, den seine "Umstrukturierungspläne" für die Türkei betreffen, mundtot gemacht, bzw Angst und Schrecken verbreitet. Das hat ihm diese Machtfülle gesichert und hat nix mit Empathie zu tun.

Apple übrigens der nächste Konzern, der einknickt
https://www.zeit.de/digital/2019-10/hon ... strationen
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Kibato
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Kibato »

Gerade mächtige internationale Unternehmen wie Blizzard sollten ein Vorbild für junge Spieler sein und bewusst keine Geschäfte mit Ländern machen, die bestimmte Bevölkerungsgruppen foltern lassen und das Recht auf ein normales Leben verwehren. Vielleicht hilft ein Ethik Kurs für alle angehenden Manager, damit sie neben dem Dollar Zeichen vielleicht auch noch etwas anderes sehen können.

Ach was rede ich, wir leben ja auf dem Planeten Erde und müssen dementsprechend möglichst viel Geld anhäufen um das persönliche Glück zu finden.
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von johndoe711686 »

Kibato hat geschrieben: 10.10.2019 11:48 Gerade mächtige internationale Unternehmen wie Blizzard sollten ein Vorbild für junge Spieler sein und bewusst keine Geschäfte mit Ländern machen, die bestimmte Bevölkerungsgruppen foltern lassen und das Recht auf ein normales Leben verwehren. Vielleicht hilft ein Ethik Kurs für alle angehenden Manager, damit sie neben dem Dollar Zeichen vielleicht auch noch etwas anderes sehen können.

Ach was rede ich, wir leben ja auf dem Planeten Erde und müssen dementsprechend möglichst viel Geld anhäufen um das persönliche Glück zu finden.
Hm, also ok, China schon mal raus. Aber die USA mit ihrem Guantanamo dann ja auch? Bleibt noch Europa und wenn man sich da so umschaut in Russland, Ungarn, Italien vor kurzem...sauber ist da niemand.

Eine Firma KANN kein moralisches Vorbild sein, schon gar nicht weltweit, weil Moral je nach Teil der Erde etwas völlig anderes ist.
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von flopsy »

Es gibt auf der Welt aktuell so viele Missstände anzuprangern, die alle politisch bedingt sind, dass jeder eine ganze Liste davon vorlesen könnte. Würde man bei solchen Veranstaltungen zulassen, dass man sich dazu äußern darf, dann müsste jeder dort die Möglichkeit ergreifen und irgendwas ansprechen. Wer sich dann nicht gegen China, Trump, Erdogan, den Klimawndel usw. ausspricht, dem könnte dann vorgeworfen werden, er wäre ein ignoranter Dödel oder sogar Sympathisant. Der einzige Weg, das zu verhindern, ist, es zu verbieten.
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Kajetan
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Kajetan »

Ryan2k6 hat geschrieben: 10.10.2019 11:52 Eine Firma KANN kein moralisches Vorbild sein, schon gar nicht weltweit, weil Moral je nach Teil der Erde etwas völlig anderes ist.
Natürlich kann sie das. Sie, bzw. die Geschäftsführung kann es zumindest versuchen. Verlangt ja niemand engelhafte Perfektion (die eh nicht möglich ist), aber wenigstens das erkennbare BEMÜHEN kein Arschloch zu sein, dem es nur auf Geld ankommt, wäre zumindest ein Anfang.
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von johndoe711686 »

Und wie soll das gehen? Vertritt sie "unsere" Moral, pinkelt sie China ans Bein und umgekehrt. Das moralische Verständnis der Welt ist da einfach zu fragmentiert. Selbst die westliche Moral der USA trifft nicht mehr oft auf unsere deutsche zu.
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Kajetan
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Re: Blizzard Entertainment: Die Sperrung des Hearthstone-eSportlers "Blitzchung" stößt auf viel Kritik

Beitrag von Kajetan »

Ryan2k6 hat geschrieben: 10.10.2019 11:57 Und wie soll das gehen?
In dem man eine Entscheidung trifft. Sich bewusst positioniert. Hat man ja kein Problem mit, denn Blizzard HAT sich durch die Sperrung bereits klar positioniert. Geld ist ihnen wichtiger als freiheitliche Werte. Also könnte man sich genauso gut auch andersherum entscheiden. Wenn man dies wollen würde. Ist ja nicht so, dass Blizzard ohne die Kohle der chin. Kunden pleite gehen würde. Hier geht es ja nicht um den Weiterbestand der Firma, sondern nur darum NOCH MEHR Geld zu machen, als man eh schon macht.
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