devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

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Imperator Palpatine
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Imperator Palpatine »

Kajetan hat geschrieben: 19.08.2019 10:55
yopparai hat geschrieben: 19.08.2019 10:21 Beim Film ist das auch nicht in 20 oder 30 Jahren gegangen, sowas braucht ne halbe Ewigkeit.
Jain. Sowas dauert in der Regel eine Generation. Beim Film hat es ca. 30 Jahre gedauert, bis dieser von einer zusätzlichen Attraktion in Variete-Theatern, neben den Akrobaten und dem Zauberkünstler, zu einer eigenständigen, anerkannten und akzeptierten Kunstform wurde, die alleine gigantische Sääle füllen konnte. Geholfen hat hier auch, dass die Politik sehr schnell die unglaubliche Propagandawirkung von Filmen erkannte und filmische Mittel nutze, um ihre jeweilige Botschaft unters Volk zu bringen.

Spiele liegen hier ganz gut im Rennen, OBWOHL die Politik Spiele lange Zeit als Ausrede für manche gesellschaftliche Probleme verwendet hat. Was aber Jahr um Jahr immer weniger funktioniert. Man vergleiche mal die Hysterie um GTA San Andreas (Hot Coffee) oder die deutsche Killerspiel-Debatte vor zehn, fünfzehn Jahren mit den aktuellen Vorgängen um die Amokläufe in den USA. In der Diskussion, in der Öffentlichkeit teilweise Unterschiede wie Tag und Nacht. Nur noch wenig Hysterie, es dominiert Gelassenheit oder schlichtweg Desinteresse, weil Spiele so normal geworden sind, dass irgendwelche unbelegten Schuldzuweisungen einfach nicht mehr verfangen.

Insgesamt dauert es zwar länger, bis Spiele den Status einnehmen, den Filme irgendwann eingenommen haben, aber es dauert nicht mehr lange. Nochmal zehn Jahre und wir sind dort. Also keine halbe Ewigkeit, sondern "nur" etwa anderthalb Generationen statt einer :)
Filme bzw. genauer gesagt Filmschauspieler haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen noch einen weiteren - bisweilen unbekannten - " Kickstart " bekommen. Zahlreiche Theaterschauspieler waren in moralische Skandale verwickelt und wurden zudem immer teurer was die Gage betrifft.
Die neuen, günstigen und bis dato moralisch einwandfreien Filmschauspieler wurden da gerne genommen und füllten die entstandene Lücke.
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Kajetan
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Kajetan »

Imperator Palpatine hat geschrieben: 19.08.2019 15:49 Filme bzw. gneauer gesagt Filmschauspieler haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen noch einen weiteren - bisweilen unbekannten - " Kickstart " bekommen. Zahlreiche Theaterschauspiler waren in moralische Skandale verwickelt und wurden zudem immer teurer was die Gage betrifft.
Die neuen, günstigen und bis dato moralisch einwandfreien Filmschauspieler wurden da gerne genommen.
Nur für diese neuen Tonfilme, Ende der 20er, zu Beginn der 30er wieder händeringend engagiert zu werden, weil viele der damaligen Stummfilmstars ums Verrecken keinen Dialog sprechen konnten.
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Heruwath
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Heruwath »

NomDeGuerre hat geschrieben: 19.08.2019 14:39 Das hab ich, nach eher oberflächlicher Recherche, auch nicht so ganz durchschaut. Mein Eindruck ist, dass sie sich einerseits an interessierten Nachwuchs richtet und allgemein Einblicke gewähren soll, aber so wirklich rund wirkt das auch nicht. Eventuell unterscheidet sich das auch von Vortrag zu Vortrag. Jedenfalls gibt es ein exklusives Dinner, was auch wieder alles mögliche bedeuten kann, aber die Masse scheint sie nicht erreichen zu wollen.
Einblicke in die Entwicklungsphasen von Spielen, aber auch in Themenbereiche generell. Es gibt alle möglich unterschiedlichen talks. Letztes Jahr gab es alles angefangen vom God of War Game Director bis hin zu recht technischen Sachen wie das Raytracing in der Remedy Engine welches jetzt in Control zum Einsatz kommt. Es gab talks über prozedurale generierung von Welten und Inhalten, aber auch etwas übergreifende Dinge wie Monetarisierung.

Die Sprecher reden über ihre Herausforderungen und wie sie diese überwunden haben. Sie reden über das, was sie gelernt haben und geben das als Wissen an die Zuhörer weiter.

Der zweite große Faktor ist das sogenannte networking, also der Austausch zwischen den Entwicklern. Das sorgt dafür, dass man sich nicht alleine mit seinen Herausforderungen fühlt, denn alle kochen nur mit Wasser. Das hilft dabei etwas auf dem Boden zu bleiben, denn ein Cory Barlog musste bei GoW auch die gleichen Hürden überwinden.

Der dritte Punkt ist sicherlich die Suche nach Arbeitskraft und Finanzierung. Viele indies stellen ihre Projekte live vor und erhofen sich so Interesse zu wecken. Einige Firmen haben HR Stände aufgebaut und erhoffen sich auch Interesse.

Wie es scheint soll die Devcom noch weiter ausgebaut werden:

https://www.gameswirtschaft.de/gamescom ... -ausblick/
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NomDeGuerre
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von NomDeGuerre »

Heruwath hat geschrieben: 19.08.2019 16:23
Thx! Das Netzwerken erklärt dann wohl das Dinner, vermutlich.
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"Networking-Dinner"
Vielleicht erst lesen, dann Antworten.
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Heruwath »

NomDeGuerre hat geschrieben: 19.08.2019 17:00
Ich finde es gut, dass 4Players dazu Artikel schreibt, auch wenn das Interesse seitens der Lesen recht niedrig erscheint im Vergleich zu anderen Themen. Ich finde den 7 Punkt von Kate Adwards Vortrag wichtig. Die "Black Box" muss geöffnet werden, damit die Spieler hineinblicken können und erfahren können, wie Spiele gemacht werden und wofür eine Devcom nützlich ist.
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C64Delta
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von C64Delta »

Heruwath hat geschrieben: 19.08.2019 17:39 Die "Black Box" muss geöffnet werden, damit die Spieler hineinblicken können und erfahren können, wie Spiele gemacht werden und wofür eine Devcom nützlich ist.
Gibt schon genug Berichte, wie Spiele gemacht werden. Und in wirkliche, nicht verallgemeinerbare Prozesse wird dich kein Entwickler reinschauen lassen.
Gibt ja auch keinen Tag der offenen Tür in der Forschungsabteilung von z.B. BMW.
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Kajetan
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Kajetan »

C64Delta hat geschrieben: 19.08.2019 17:55 Gibt schon genug Berichte, wie Spiele gemacht werden.
Hier bei 4P? Auf anderen Spieleseiten, wo sich viele Leute tummeln? Auf Twitch? Populäre (!) Streamer, die hinter die Kulissen schauen und zeigen, wie professionell animiert oder texturiert wird? Wie Maps entworfen werden? Was Gamedesign bedeutet? Nein, gibt es nicht. Das ist ein kleines Nischenthema, weil es kaum jemanden interessiert und es wird ein kleines Nischenthema bleiben, weil es kaum jemanden interessiert. Die wenigsten Leute wissen, warum ein Flugzeug überhaupt abheben kann, denn sie steigen nur ein und zerbrechen sich nicht den Kopf über Physik. Fliegt halt, fertig. Spiel ist bunt und macht Spaß, fertig.
Und in wirkliche, nicht verallgemeinerbare Prozesse wird dich kein Entwickler reinschauen lassen.
Gibt ja auch keinen Tag der offenen Tür in der Forschungsabteilung von z.B. BMW.
Es geht nicht um Projektdetails, sondern allgemeine Grundlagen. Es würde z.B. schon viel helfen, wenn ein wenig mehr Spieler den Unterschied zwischen Art Design und Technik kennen würden, wenn über "Grafik" gesprochen wird :)
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C64Delta
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von C64Delta »

Kajetan hat geschrieben: 19.08.2019 18:07 Hier bei 4P? Auf anderen Spieleseiten, wo sich viele Leute tummeln? Auf Twitch? Populäre (!) Streamer, die hinter die Kulissen schauen und zeigen, wie professionell animiert oder texturiert wird? Wie Maps entworfen werden? Was Gamedesign bedeutet? Nein, gibt es nicht.
Natürlich gibt es das!
Was willst denn wissen?
  • Wie 3D-Objekte / Animationen / Landschaften erstellt werden: z.B. Maya, oder wenn du kein Geld hast, lad dir Blender runter und schau Tutorials an.
  • Wie Soundeffekte / Musik gemacht werden: Lad dir ne DAW (Digital Audio Wokstation) z.B. Cubase-Demo
  • Gamedesign: Klau bei allem, was jemals da war und funktioniert hat, oder entwickel ne eigene Idee (selten heutzutage).
All das ist hochkomplex und du kannst allein in Blender hunderte Stunden versenken und kratzt nur an der Oberfläche.
Was aber am wichtigsten ist: Talent. Aber wie willst du darüber ne Doku machen?
Das Handwerkszeug ist auf jeden Fall wohlbekannt!
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Heruwath »

C64Delta hat geschrieben: 19.08.2019 17:55
Ich finde es gibt nicht genug davon. Wie du selbst sagst trifft man eher auf verallgemeinerte Prozesse, allerdings gibt es einige Sachen, die auch etwas tiefer ins Detail gehen. Uni Programme, wo Studenten direkt in ein Studio eingeladen werden und bestimmte Bereiche im Detail erklärt bekommen. Bis zu einem gewissen Grad ist man bereit die Details aufzugreifen und gerade im Bezug auf einem Unterschied zwischen z.B. Concept Art und Technical Art wird das Thema sehr offen behandelt. Manche Sachen sind einfach kein Geheimnis.
Kajetan hat geschrieben: 19.08.2019 18:07
Ja, leider ist es ein Nischenthema :(
C64Delta hat geschrieben: 19.08.2019 18:20 Was aber am wichtigsten ist: Talent. Aber wie willst du darüber ne Doku machen?
Das Handwerkszeug ist auf jeden Fall wohlbekannt!
Da muss ich wiedersprechen. Talent ist überbewertet. Verantwortung übernehmen und der Wille sich weiter zu entwickeln sind Schlüsselpunkte, nicht Talent. Mit Talent kommst du nur so weit und es ist bei weitem nicht das wichtigste. Das ist z.B. ein gute Erkenntnis, die den Leuten vermittelt werden sollte.
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von C64Delta »

Heruwath hat geschrieben: 19.08.2019 18:24 Da muss ich wiedersprechen. Talent ist überbewertet. Verantwortung übernehmen und der Wille sich weiter zu entwickeln sind Schlüsselpunkte, nicht Talent. Mit Talent kommst du nur so weit und es ist bei weitem nicht das wichtigste. Das ist z.B. ein gute Erkenntnis, die den Leuten vermittelt werden sollte.
Wie heißt es so schön:
Mit Talent kannst du ein Ziel erreichen, das andere nicht erreichen können.
Als Genie kannst du ein Ziel erreichen, das andere nicht sehen können.
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Re: devcom 2019 - Kate Edwards: Wie man die öffentliche Wahrnehmung von Spielen & Entwicklern verbessert

Beitrag von Heruwath »

C64Delta hat geschrieben: 19.08.2019 18:41
Heruwath hat geschrieben: 19.08.2019 18:24 Da muss ich wiedersprechen. Talent ist überbewertet. Verantwortung übernehmen und der Wille sich weiter zu entwickeln sind Schlüsselpunkte, nicht Talent. Mit Talent kommst du nur so weit und es ist bei weitem nicht das wichtigste. Das ist z.B. ein gute Erkenntnis, die den Leuten vermittelt werden sollte.
Wie heißt es so schön:
Mit Talent kannst du ein Ziel erreichen, das andere nicht erreichen können.
Als Genie kannst du ein Ziel erreichen, das andere nicht sehen können.
Dazu musst du aber erst dort ankommen, wo die anderen bereits sind. Ja du kannst mit Talent ein Stück weiter sehen und gehen, wenn du allerdings nicht den Willen hast es zu machen, bringt es überhaupt nichts. Während mit Verantwortung und Willen schaffst du es zumindest soweit, wie die anderen.
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