Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

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NagumoAD
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von NagumoAD »

Mal wieder ein sehr gut aufgebauter und nicht langweilig präsentierter Kommentar. 4players ist in meiner persönlichen Gaming/Testseite mittlerweile ganz oben angekommen. Irgendwie geht Ihr mit dem Besten Hobby der Welt einfach genau richtig um: Nämlich erwachsen.
Grade die Kommentare und Videos rund ums Thema ziehen mich immer wieder auf die Seite. Die Tests / Berichte über Spiele kann man als Richtschnur verwenden, muss aber einfach mehr als eine Quelle nutzen, um ein tatsächlichen Eindruck zu bekommen, der sowieso immer dem eigenen Spielerlebnis hinterherhinkt. Auch und gerade aufgrund der von Jörg angesprochenen Punkte.
Daher Ende ich mal mit der Platitüde: Bitte macht weiter so!

Grüße Nagumo
berntovic
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von berntovic »

das problem der heutigen test-branche (so möchte ich es mal nennen) ist, dass jedes spiel immer nur von einer person getestet und bewertet wird. das ist dann im grunde eine einzelmeinung, die aber stellvertretend für ein magazin/eine website steht. bei der zahl der spiele und auch bei dem umfang dieser ist es irgendwo auch verständlich, dass es so läuft.

früher, als videospielzeitschriften noch die exklusiv meinungsbildenden medien waren, wurden spiele redaktionell besprochen. so zumindest habe ich es in erinnerung, mal in einer zeitschrift gelesen zu haben. das waren aber andere zeiten. ein mega-drive-spiel oder ein snes-spiel war in 2-3 stunden durchgespielt. da konnte sich dann jeder aus der redaktion mal dran setzen. außerdem gab es nicht so viele neuerscheinungen. dazu dann der punkt, dass man ein gedrucktes medium war, das monatlich erschien. heute kommt ein spiel heraus und noch am selben tag erwartet die welt ein review.
Vengar68
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Vengar68 »

Ich halte eine 10er-Skala auch für sinniger, obwohl Zahlenwertungen irgendwie immer albern sind. Ich kann halt einfach nichts daraus ziehen, dass Breath of the Wild eine 91 bekommt und Witcher 3 eine 90. Mit BotW kann ich nichts anfangen, Witcher 3 finde ich großartig.
Ich weiß, Wertungen sind abschaltbar. Aber genau mit solchen minutiösen Zahleneinschätzungen befeuert man diese endlosen ermüdenden Diskussionen in den Kommentaren.

Ich persönlich stelle aber tatsächlich sehr oft eine Übereinstimmung meiner Meinung mit den Einschätzungen auf 4Pplayers fest. Obwohl es innerhalb der analytischen Subjektivität - siehe die Kritik an Jörgs Red Dead Redemption 2 Test - keine Schablonen gibt, d.h. ich kann nicht immer mit einer Checkliste Gameplay, Quests etc. so eine Wertung abgleichen, sondern es steht am Ende nur die Spielerfahrung. Und das finde ich gut so.

Der nächste Schritt sind dann Kritiken, wie man sie z.B. auf dem Youtube Kanal "Joseph Anderson" findet. Dort gibt es keine analytische Subjektivität mehr, sondern vielmehr eine Art Metaebene, von der aus man das Spiel betrachtet und dann nur selektiv in die Analyse geht.
Fargard
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Fargard »

Vengar68 hat geschrieben: 12.07.2019 12:21 Ich halte eine 10er-Skala auch für sinniger, obwohl Zahlenwertungen irgendwie immer albern sind. Ich kann halt einfach nichts daraus ziehen, dass Breath of the Wild eine 91 bekommt und Witcher 3 eine 90. Mit BotW kann ich nichts anfangen, Witcher 3 finde ich großartig.
Kommt auch wieder auf die Skala an.
Gibt genug "10er-Skalen" die mit 9.1, 9.2, ... arbeiten. Hätten wir also prinzipiell den selben Effekt wie bei 90%, 91 %.
Nun könnte man die Kommawerte weglassen. Damit würde man auf ca. 10 mögliche "Endnoten" kommen.
aber auch hier, oder gerade hier, hätte man dann das Problem gerade im "besseren Mittelfeld" zwischen 6-8 zu gewichten.

Ferner: Ist eine 10 eine andere 10?
Wenn ich einen Monkey Island 1 eine 10 gebe, und einem RDR2 auch? Meine Antwort wäre: Zum jeweiligen Testzeitpunkt her gesehen, passt es.
Machen wir Weiter: Fortnite gegen CoD gegen Wolfenstein.
Schon das ist nicht vergleichbar.
Selbst bei Fifa/PES wird es schon schwer.

Also: Man muss die Wertungen pro Spiel wohl einzelnd nehmen...

Generell ist meine These ja: Abseits von den extremen Wertungen (also "unter 40%" und "über 85%) sind die Wertungen nichtssagend. Im ersten Fall kann man von "Schrott" ausgehen - sollte aber unbeindgt den Text dazu lesen! - und im zweiten Fall kann man davon ausgehen, dass das Spiel irgendwie halbwegs fehlerfrei funktioniert und liefert, was es verspricht. Auch hier empfielt sich dann der Text.
Alles im Mittelfeld hat rein von der Wertung her irgendwie 0 Informationsgehalt.
Vengar68
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Vengar68 »

Deswegen halte ich die Skalen ja grundsätzlich für etwas albern. X/10 impliziert, dass es bei 10/10 so etwas wie ein "perfektes" Spiel ist. Aber was heisst perfekt? Kein Spiel ist perfekt, alleine schon aus technischer Sicht.
Überhaupt X/10 was genau? Spielspass? Dann würde To the Moon von mir 4/10 bekommen, weil kaum Gameplay vorhanden ist und dieses nicht wirklich Spaß macht. Auf meiner internen Skala ist es allerdings eine 10/10.


Ich würde allerdings dahingehend widersprechen, dass Bewertungen meist nicht aussagekräftig sind. Spiele, die hier um die 80% bekommen haben, fand ich immer mindestens OK, und ich lasse die Wertungen auch immer in meine Kaufentscheidung einfließen. Zuletzt bei Metro Exodus z.B. da hatte ich Bock drauf, aber nach Jörgs Test ist mir klargeworden, warum ich Metro 2033 enttäuschend fand und dass ich das ganze in besserer Optik und semioffener Welt eigentlich nicht wirklich brauche.
Umgekehrt: Wenn ein Spiel hier 90+% bekommt, aber ich habe keine Lust darauf (z.B. Persona 5), dann kaufe ich es trotzdem nicht.

So gesehen sind die Tests für mich immer zumindest ein Teilaspekt meiner Kaufentscheidung, obwohl, wie Jörg immer wieder betont, Spieletester genau das eigentlich nicht leisten können und auch nicht leisten wollen.
Wurstilian
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Wurstilian »

Jörg, dass du mit dem Leser wie mit einem guten Freund über Games reden möchtest ist, ja erstmal kein schlechter Ansatz, hat aber auch so seine Knackpunke: du kennst deinen Freund und seine spieltechnischen Präferenzen, er kennt deine und auch eure Stammleser wissen von dir, dass du selbst Sekiro am liebsten noch im Hardcore-Modus (gibt's den? Keine Ahnung...) spielen würdest. ;-)
Das 'Problem' (ich hab's mal bewußt in Hochkommata gesetzt) eines Online-Magazins wie 4Players gegenüber den Print-Kollegen ist aber nunmal, dass ihr zwar auch, aber eben nicht nur gezielt gelesen werdet. Wenn jemand zwegs Kaufberatung ganz unbedarft bei Google nach einem Test zu Spiel XY sucht und bei euch landet, kannst du erstmal nicht voraussetzen, dass er eure etwas spezielle Herangehensweise kennt und/oder versteht. Klar könnt ihr das handhaben wie ihr wollt (euer Mag, eure Regeln), dann ist es aber sehr inkonsequent Tests noch immer 'Test' zu nennen und nicht etwa 'Rezension' bzw. auf deutsch 'kritische Besprechung'. Außerdem impliziert euer feinskalierbares Wertungssystem durchaus, dass hier streng nach objektiver Faktenlage und nicht auch nach dem subjektiven Empfinden und persönlichen Vorlieben des jeweiligen Rezensenten berwertet wird.
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Freya Nakamichi-47
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von Freya Nakamichi-47 »

@Wurstilian: Hinter jeder Wertung steht ein dicker Button "So bewertet 4Players". Da steht imgrunde nichts anderes als das, was Jörg noch einmal versucht hat zu erklären. Sicher, nicht jeder liest sich in der Eile alles durch, aber den Text da hat man nach ein paar Minuten gelesen und kann sich zumindest mal ein grobes Bild machen.
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TestABob
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von TestABob »

@Jörg

Nunja. Subjektiv ist schön und gut, aber eure Wertungen sehen ziemlich oft nach % Würfeln aus.

Da könnte man viele viele Beispiele anführen, aber darüber hatten wir schon öfters diskutiert.

Was Ihr aber öfter macht sind Tests, die einfach dahingeschludert sind. Dann lieber keine Reviews als schlechte Reviews! Sprachlich lassen die oft zu wünschen übrig, haben viele Fehler und lesen sich sehr oberflächlich!

Gebt euch mehr Mühe, dann dürft Ihr auch subjetiv sein!

Wie wäre es mal mit einer Kategorie wo der Tester das Review dem Entwickler gibt, so dass dieser das Review reviewt :lol: ? Denn des öfteren lese ich bei euch Reviews von Spielen die ich selber gespielt habe, wo ich nur den Kopf schüttel ...was der Author dort an Käse schreibt.

Achja und lasst nicht immer die selben Leute die selbe Art Spiele testen. Ich kann Dir schon vorher sagen wie Jens den XYZten Dungeon Crawler findet. Es langweilt wahnsinnig. Ihr wollte doch Subjektivität....dann lasst mal jemand nen neuen Dungeon Crawler spielen der noch nie oder selten damit zu tun hat. Vielleicht findet der den ja um ein vielfaches besser als Jens! Das ist dann wirklich subjektiv!!!!

Vielleicht findet Ihr lieber einen anderen Weg .... wie man Spiele Rezenzieren kann ;-) ?
kagrra83
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Re: Der 4P-Kommentar: Objektiv, subjektiv - ja was denn jetzt?

Beitrag von kagrra83 »

Jörg, du sagtest, dass ihr Spiele dem passenden Tester zu ordnet. Jetzt sehe ich das aber so, dass vor allem du die Blockbuster testest. ZWar wird, Ben, genau so wie Mathias den Kracher auch zocken, der Test kommt aber von dir.

Ich wette, dass du die Tests zu Cyberpunk und Death Stranding schreiben wirst. Bist du dafür denn beser geeingnet als die anderen Jungs, oder nimmst du dir die Freiheit als Chef das zu nehmen, worauf die ganze Zockerwelt wartet?

Oder wie ist das.
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