Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

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casanoffi
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von casanoffi »

LePie hat geschrieben: 24.03.2019 16:25 Im Bezug auf Stadia habe ich auch andere Sorgen.
Mal angenommen, Google erkauft sich bei irgendeinem Spiel Stadia-Exklusivität, und irgendwann in naher oder ferner Zukunft wird der Dienst abgeschaltet. Da Stadia eine Streamingplattform ist, kann ich das Ding nicht wie etwa eine alte PS2 oder Xbox anwerfen und besagten Titel weiterspielen, stattdessen dürften wir dann Lebewohl sagen.
Das stimmt, kann passieren.
Wobei sich das weniger auf Streaming reduziert, das kann man allgemein auf digitale Medien ausweiten.
Könnte z. B. auch mit Valve passieren, dann wären viele PC-Gamer so richtig g...….

Das Verschwinden physischer Medien, welches am PC ja schon vor vielen Jahren den Anfang genommen hat, könnte uns jederzeit zum Verhängnis werden, keine Frage.
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LeKwas
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von LeKwas »

Kajetan hat geschrieben: 24.03.2019 16:29
LePie hat geschrieben: 24.03.2019 16:25 Tl;dr: Streaming als Ergänzung ist sinnvoll, Streaming als Ersatz halte ich jedoch für bedenklich.
Frag mal die Leute, die versuchen alte MMOs spielbar (!) zu erhalten.
Auch nicht schön, aber bei MMOs liegt das Dilemma bzgl. der Angewiesenheit auf den Zentralserver (sowie Mitspieler) gewissermaßen in der Natur der Sache bzw. des Genres, bei Singleplayergames jedoch nicht, und stellt somit bei letzteren ein zusätzliches und imho unnötiges Erschwernis dar.
Insgesamt würde ich es jedoch auch eher begrüßen, dass man bspw. den Source Code publik macht, anstatt diese Spiele quasi wegzumeucheln.
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CritsJumper
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von CritsJumper »

casanoffi hat geschrieben: 24.03.2019 16:07 Allerdings fehlt mir natürlich der Kontext zu dieser Aussage, könnte auch aus dem Zusammenhang gerissen sein.
Analyse: Stadia & Co. werden Games verändern – aber anders als viele denken

In dem Artikel waren noch andere Aspekte drin, aber für mich in dem Zusammenhang noch ein interssanter Kern.
LePie hat geschrieben:Mal angenommen, Google erkauft sich bei irgendeinem Spiel Stadia-Exklusivität,
Ja natürlich das ist ein weiterer Punkt. Aber das gibt es ja überall. Exklusive Spiele nur auf Playstation oder Xbox. Exklusive Spiele ausschließlich mit Steam-Account oder mit Epic-Store Account. Inhalte Exklusive auf Facebook. Filme und Serien die nur für bestimmte Streaming-Plattformen hergestellt werden wie Netflix oder Amazon Prime.

Von dem riesiegen Berg an Inhalten die exklusiv nur über Google oder bei Youtube zu finden sind, möchte ich gar nicht erst Anfangen.

Aber das den Nutzern mittlerweile scheinbar egal. Nutzen sie doch auch eher Streamingdienste, als eigene gekaufte Kopien auf Datenträgern.

Eben aus dem Grund gibt es ja auch den Streit um das Urheberrecht (siehe anderen Artikel.). Für Google ist Stadia nur ein Kampf gegen die etablierten Platzhirsche, aber auch gegen Amazon mit Twitch oder die Store-Betreiber.

Edit: Nebenbei, die Streaming-Urheberschaft ist auch eine ganz anderer, immerhin erzeugt ja nicht mehr der Nutzer das Bild auf seinem PC, sondern in diesem Fall Google. Lediglich die Eingaben sind vielleicht noch eigenschaften die man dem Spieler zuschreiben könnte. Aber es lohnt sich da mal drüber nach zu denken. ;)
Zuletzt geändert von CritsJumper am 24.03.2019 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Doc Angelo
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Doc Angelo »

Die gleiche Gefahr gibt es schon seit langem für Titel, die praktisch nur Online gespielt werden können. Werden die Matchmaking-Server abgeschaltet, geht gar nichts mehr. Das passiert reihenweise. Letztens hat es Fractured Space erwischt. Der Entwickler wurde von einem anderen Studio aufgekauft, das wollte sich von alten Zöpfen trennen und ließ die Server abschalten. Man kann Fractured Space zwar noch starten, und ich glaube der Übungsmodus geht noch, aber das eigentliche Spiel kann man nicht mehr spielen.

Das geht schon seit vielen Jahren so, auf Konsolen wie auf dem Computer.
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casanoffi
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von casanoffi »

ChrisJumper hat geschrieben: 24.03.2019 16:43 Analyse: Stadia & Co. werden Games verändern – aber anders als viele denken

In dem Artikel waren noch andere Aspekte drin, aber für mich in dem Zusammenhang noch ein interssanter Kern.
Wirklich interessant und im Kern durchaus mit nachvollziehbaren Sorgen.

Letztendlich macht er ja im Prinzip die Öffnung des Spiele-Marktes hin zum Massenmedium für Smartphone-Daddler dafür verantwortlich, dass sich etablierte Geschäftspraktiken in diesem Bereich mittlerweile auch im Spiele-Markt für "uns" festgebissen haben.

Dienste wie Stadia könnten auf diese Entwicklung wie ein zusätzlicher "Turbo-Lader" wirken.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von DEMDEM »

Ich frage mich ja eher, ob die ganzen Spieleproduzenten diesen Streaming-Dienst auch mitmachen würden vorallem in Hinblick auf die Bezahlmodelle. Wie sollen die denn aussehen? Der Kunde bezahlt eine Gebühr beim Streaming-Anbieter und hat dann Zugriff auf eine riesige Auswahl an Spielen? Mit weiteren Kostenhürden für den Kunden könnte ich mir so ein Dienst nur schwer vorstellen, denn dann kann man auch gleich beim herkömmlichen Spielen bleiben. Sollte sich der Streaming-Dienst aber wie zu erwarten zu einem reinen Abo-Dienst entwickeln, wo bekommen die ganzen Spieleproduzenten ihre ganze Kohle her?

Für den Kunden ergibt der Streaming-Dienst nur dann Sinn, wenn er auch tatsächlich Geld sparrt gegenüber den herkömmlichen Wegen ein Spiel zu spielen. Wer produziert dann aber diese aufwändigen Spiele dann noch, wenn nicht entsprechend Geld bei rumkommt und wenn dadurch nur noch kleinere Entwickler übrig bleiben, wofür ist der Streaming-Dienst dann gut? Die kleineren Spiele kann sowieso jeder Hans Wurst spielen und dann zu Budget-Preisen.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Doc Angelo »

DEMDEM hat geschrieben: 24.03.2019 17:17 Für den Kunden ergibt der Streaming-Dienst nur dann Sinn, wenn er auch tatsächlich Geld sparrt gegenüber den herkömmlichen Wegen ein Spiel zu spielen. Wer produziert dann aber diese aufwändigen Spiele dann noch, wenn nicht entsprechend Geld bei rumkommt und wenn dadurch nur noch kleinere Entwickler übrig bleiben, wofür ist der Streaming-Dienst dann gut? Die kleineren Spiele kann sowieso jeder Hans Wurst spielen und dann zu Budget-Preisen.
Vielleicht ist es ähnlich wie bei den Streaming-Diensten für Musik oder Videos. Persönliches Beispiel: Seit dem ich Musik-Streaming habe (€10 pro Monat) gebe ich deutlich mehr Geld aus für Musik als ich davor ausgegeben habe. Dafür bekomm ich aber auch deutlich mehr Musik als ich vorher hatte. Ich höre wesentlich mehr Musik, ich höre mehr unterschiedliche Musik, ich habe ganze Genres entdeckt und bin entdecke praktische jeden Monat mindestens einen neuen Künstler, der genau einen meiner alten oder neuen Geschmäcker trifft.

Ähnliches könnte beim Gaming auch passieren. Wenn man einfach bedenkenlos ausprobieren und losspielen kann, ohne an Rückgabe-Fristen oder sonstiges zu denken? Keine initiale Ausgabe, sondern einfach nur "Play" drücken und "Stop playing" sobald es nicht gefällt - und fertig.

Da muss man nur austüfteln, nach welcher Logik die Auszahlung an die Entwickler passiert. Bei Musik ist es nachvollziehbar, das man pro gestreamter Minute X Cent bekommt. Würde man das bei einem Spiel machen, dann klappt das nicht mehr ganz so wirklich. Es gibt ja einige Perlen, die sind nur wenige Stunden lang und sollten auch nicht länger sein, und es gibt Grinder wo mehrere Hundert Stunden reingesteckt werden. Aber vielleicht ist das trotzdem OK so. Immerhin kann auch der heftigste Asia-Grinder nicht die Freizeit der Kunden verlängern, sondern nur in Anspruch nehmen.

Trotzdem: Vielleicht verändert das den Konsum und die Entwickler-Landschaft tiefgreifend. Vielleicht ist das aber auch ne gute Sache, so wie es beim Musik-Streaming ist.
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SethSteiner
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von SethSteiner »

Musiker sind mit dem Streaming ja derzeit alles andere als glücklich, das meiste Geld machen die immer noch mit Auftritten. Für den Konsumenten ist Musik-Streaming sicher nicht schlecht und man sollte auch nicht den Fehler machen, wie jetzt bei der Ureheberrechtsreform manchmal, dass ja die armen Musiker alle aussterben würden. Nein Musik wird weiter gemacht werden aber das Streaming hat den Musikern selbst sehr wenig gebracht. Man nimmt es halt mit aber die Ausschüttung ist eher fragwürdig (wobei ich da eben auch sage, selbst schuld). Bei Film und Serien würde immer noch keiner aufs Kino verzichten, weil man darüber einfach irre viel einnimmt. Streaming punktet eher durch Archiv-Material und Eigenproduktionen.

So und nun haben wir Spiele und ja, man wird sich da wohl Gedanken machen müssen über die Ausschüttung, denn Spiele-Unternehmen sind keine Interpreten, das sind richtige Studios. Natürlich gibt es auch ein paar Ein-Mann Entwickler wie bei Stardew Valley aber die meisten haben ein Dutzen, dutzende, bis zu hunderte von Entwicklern. Wer der heute von einem Spieler 20, 30, 40, 50 Euro bekommt, will sich da mit Cent-Beträgen oder einem popeligen Euro abspeisen lassen? Man wird es natürlich mitnehmen wollen, selbstverständlich aber ein kompletter Umstieg wäre ziemlich unvorteilhaft. Nur so ein kleines und recht grobes Rechenbeispiel mit Spotify-Zahlen. 200 Millionen User, 10 Dollar (oder Euro) im Monat, sind 2 Milliarden pro Monat. Das sind auf das Jahr gerechnet 24 Milliarden. Die Videospielindustrie erreicht für sich einen Gesamtumsatz von mittlerweile fast 200 Milliarden Dollar. Also man würde auf ein zehnfaches des Umsatzes verzichten, beim kompletten Wechsel auf Streaming.
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Levi 
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Levi  »

Kajetan hat geschrieben: 24.03.2019 16:29
LePie hat geschrieben: 24.03.2019 16:25 Tl;dr: Streaming als Ergänzung ist sinnvoll, Streaming als Ersatz halte ich jedoch für bedenklich.
Frag mal die Leute, die versuchen alte MMOs spielbar (!) zu erhalten.

Exklusive Streaming-Inhalte haben keine Vergangenheit, nur eine Gegenwart. Sobald sich der kommerzielle Nutzen erschöpft hat, verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Doc Angelo »

SethSteiner hat geschrieben: 24.03.2019 17:50 Nur so ein kleines und recht grobes Rechenbeispiel mit Spotify-Zahlen. 200 Millionen User, 10 Dollar (oder Euro) im Monat, sind 2 Milliarden pro Monat. Das sind auf das Jahr gerechnet 24 Milliarden. Die Videospielindustrie erreicht für sich einen Gesamtumsatz von mittlerweile fast 200 Milliarden Dollar. Also man würde auf ein zehnfaches des Umsatzes verzichten, beim kompletten Wechsel auf Streaming.
Wenn, dann müsste man Spotify mit Steam vergleichen, und nicht mit der gesamten Spiele-Branche.

Laut dieser News macht die Spielebranche jährlich ca. $44 Milliarden, an der Kinokasse kommen rund $42 Milliarden und die Video-Streaming-Dienste kommen auf knapp $29 Milliarden.
SethSteiner hat geschrieben: 24.03.2019 17:50 Nein Musik wird weiter gemacht werden aber das Streaming hat den Musikern selbst sehr wenig gebracht.
Das hört man so oft, aber ich bin mir unsicher ob ich mich dem anschließen kann. Was mich persönlich betrifft: Ich gebe deutlich mehr Geld für Musik aus. Davon gehen 70% an die Künstler. 70% von 120 pro Jahr sind deutlich mehr als 100% von vielleicht 10-20 pro Jahr. Dazu wie gesagt der Vorteil, das man wesentlich einfacher entdeckt werden kann. Nicht jeder läuft in einen Store und kauft ne komische CD, oder geht online und kauft ein Album von einem schrägen Vogel. Mit den Streaming-Diensten allerdings hört man sich das Album einfach an... und wenns gefällt, dann wirds nochmal gespielt. Das sind im kleinen Einzelfall natürlich nur ein paar Cent, aber die hätte der Künstler von mir nie gesehen, hätte ich kein Streaming-Dienst. Und was für mich gilt, das gilt auch für alle anderen der ca. 100 Millionen zahlenden User. Es ist schwer abzuwägen. Ich denke schon, das es eine ganz neue Art von Dasein für Künstler gibt. Die Nischen sind wesentlich einfacher zu erreichen, und die Nischenkünstler sind nicht mehr so versteckt wie es mal der Fall war.

Oft hört man, das man von Spotify nicht leben kann. Besonders als Spotify noch neu war (und wesentlich weniger Kunden hatte). Klar, das stimmt. Kaum ein Künstler kann davon leben, seine Musik nur an einen (damals) sehr kleinen Teil der Kunden zu verkaufen. Diese Logik hab ich noch nie verstanden. Das ist so, als würde jemand sagen, das er nicht davon leben kann, seine CDs an SuperTank-Tankstellen zu verkaufen. Natürlich kann er das nicht. Das ist auch ne selten dämliche Idee. Wie kommt man denn darauf, seine Musik AUSSCHLIEßLICH an SuperTank-Tankstellen zu verkaufen? Ist ja kein Wunder, das so viel zu wenig rumkommt. Genau so wie es nicht nur die SuperTank-Tankstellen gibt, sondern auch noch andere Tankstellen, und Geschäfte und Musikläden, gibt es nicht nur Spotify, sondern auch noch andere Dienste. Normalerweise verkauft man seine Musik überall dort, wo es geht. Sich auf ein einzelnes Beispiel zu begrenzen und nur damit sein Auskommen zu berechen macht für mich keinen Sinn. Dennoch hat man diese "Kritik" oft gehört. Find ich persönlich ziemlich strange.

Wo ich aber zustimme: Die Art und Weise wie Spotify die Einnahmen aufteilt ist bescheuert. Das sollte so nicht sein, denn fair ist das nicht.

SethSteiner hat geschrieben: 24.03.2019 17:50 So und nun haben wir Spiele und ja, man wird sich da wohl Gedanken machen müssen über die Ausschüttung, denn Spiele-Unternehmen sind keine Interpreten, das sind richtige Studios. Natürlich gibt es auch ein paar Ein-Mann Entwickler wie bei Stardew Valley aber die meisten haben ein Dutzen, dutzende, bis zu hunderte von Entwicklern. Wer der heute von einem Spieler 20, 30, 40, 50 Euro bekommt, will sich da mit Cent-Beträgen oder einem popeligen Euro abspeisen lassen? Man wird es natürlich mitnehmen wollen, selbstverständlich aber ein kompletter Umstieg wäre ziemlich unvorteilhaft.
Man muss einfach gucken, wie man das umsetzt. 10 Euro klingen nicht besonders viel, wenn allerdings genug Kunden mitmachen, dann kommt das wieder hin. Auch wenn eine gespielte Minute immer den gleichen Wert für den Entwickler bringt... dann werden AAA-Spiele immer noch deutlich mehr Einnahmen haben als irgendwelche Indie-Nischen-Titel. Einfach weil es von zig Millionen gespielt wird. Ich denke schon das das hinkommen kann. 10 Millionen mal nen popeligen Euro zu kriegen ist genau so gut wie 1 Millionen mal 10 Euro zu kriegen. Da muss man einfach gucken, wie das Modell aussehen wird. Ich hab da zu wenig Überblick über die tatsächlichen Zahlen und Potentiale um das abzuschätzen wie die Modelle aussehen werden. Aber funktionieren kann es, da bin ich sicher.

Um das Beispiel von oben nochmal aufzugreifen: 100 Millionen mal die Chance auf einen Cent zu bekommen ist besser, als wenn man von so gut wie niemandem gehört wird weil man kaum einen Kunden erreichen kann. Sowohl für die künstlerische Seele, als auch den künstlerischen Geldbeutel.
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SethSteiner
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von SethSteiner »

Was die Umsatzzahl angeht, beziehe ich mich hierauf: https://lpesports.com/e-sports-news/the ... -hollywood

Ich gebe dir ja auch Recht, von einer (!) Quelle wird man sich nicht finanzieren können aber mir geht es eben um den Aspekt de Wechsels. Weg von fester Hardware, hin zum reinen Streaming und da muss man eben sagen, wenn es eben nur noch Stadia gäbe oder OnLive oder Whatever, wäre das wohl ein deutlicher Umsatzrückgang und eigentlich eine ziemlich verrückte Idee, den Kunden am Ende noch dahingehend erziehen zu wollen. In der Realität wird es am Ende wohl, basierend zumindest auf der Musikindustrie, darauf hinauslaufen dass man hier etwas optionales anbietet, so wie man immer noch CDs und Vinyls und MP3s verkauft (gern auch MP3s mit CDs).

Grundsätzlich gebe ich dir auch Recht was das Entdecken von Künstlern angeht aber auf der anderen Seite, das gabs vor Streaming ja auch schon mit YouTube und Schwarkopien. Bei Videospielen brauchen wir da schon lange kein Streaming, weil über Steam und Co. Indies geradezu explodiert sind also die Phase wo kleine Produktionen bessere Chancen haben als je zuvor, in der stecken wir längst drin. Nun kann man sagen, immerhin bei Spotify gibts einen Centbetrag, bei Schwarzkopien 0 aber ich denke man muss noch ein Fragezeichen dahintersetzen, wieviele Unbekannte dann auch tatsächlich signifikant (!) mehr Geld erhalten. Durch Schwarzkopien bzw. YouTube habe ich jedenfalls ziemlich viele Alben gekauft. Bei Spotify dagegen hat man ja quasi seinen Beitrag geleistet.

Bezüglich: "10 Millionen mal nen popeligen Euro zu kriegen ist genau so gut wie 1 Millionen mal 10 Euro zu kriegen"
Das unterstellt aber, dass man dann bei Streamingdienst 10 mal mehr Konsumenten hätte, bei denen man dann 1 Euro bekommt von den 10 die sie im Monat bezahlen. Nur wenn das auch eine Million sind und das eben nicht 1 Euro ist, weil 1 Euro kriegt eben nur derjenige der tatsächlich 10, 20, 50 Millionen Spieler hat? Also wenn wir die derzeitigen Userzahlen auf den Dienst übertragen? So ein Indie-Überraschungserfolg kann da heute mit einer, zwei Millionen Spielern großatigen Umsatz und Profit erzielen, während er sich beim Streamingdienst mit denselben Zahlen mit deutlich weniger begnügen muss. Würde ein Red Dead Redemption oder GTA V auch ihre MIlliardenumsätze vom Streaminganbieter bekommen? Würde Google ernsthaft soviel Geld freiwillig abgeben? Ich will jetzt nichts ausschließen aber ich denke Zweifel sind hier wirklich angebracht, wenn wir zu Spotify gucken.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Doc Angelo »

Naja, wie gesagt: Ich sehe das nicht, das Musik-Künstler seit dem Aufkommen von Streaming-Diensten weniger Einnahmen als vorher haben. Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Ich habe zumindest noch nichts gegenteiliges gelesen. Deswegen sehe ich das eher positiv. Die Tatsache, das man keine teure Hardware mehr braucht erschließt zum Beispiel ganz neue Kundengruppen. Das ist auch nicht ohne.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von danke15jahre4p »

Doc Angelo hat geschrieben: 24.03.2019 19:03Naja, wie gesagt: Ich sehe das nicht, das Musik-Künstler seit dem Aufkommen von Streaming-Diensten weniger Einnahmen als vorher haben. Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Ich habe zumindest noch nichts gegenteiliges gelesen.
jo, vor kurzem noch von einem eher unbekannten deutschen rapper gelesen, dass er von den streamingeinnahmen seine miete zahlen kann.

er ist jetzt keiner der youtubeklicks in mehreren 100.000 erreicht, der vorteil ist einfach, er landet immer wieder hier und da auf playlists und so werden seine lieder gespielt.

ohne streaming würde er seine miete anders verdienen müsen. ;)

greetingz
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von DEMDEM »

Die Künstler in Deutschland verdienen nicht direkt an Streaming-Dienste, sondern an den GEMA-Gebühren. Damit ist aber Deutschland mehr die Ausnahme, als die Regel.
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Re: Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google

Beitrag von Doc Angelo »

DEMDEM hat geschrieben: 24.03.2019 19:54 Die Künstler in Deutschland verdienen nicht direkt an Streaming-Dienste, sondern an den GEMA-Gebühren. Damit ist aber Deutschland mehr die Ausnahme, als die Regel.
Nicht jeder Künstler ist bei der GEMA. Die GEMA ist eine Art Verein, dem man beitreten kann. Muss man aber nicht. Wer nicht bei der GEMA ist und seine Musik selbst bei Streaming-Diensten hochlädt, ganz ohne Publisher oder Label, der bekommt 100% von dem was die Dienste auszahlen.
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