Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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Rosu
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Rosu »

Kajetan hat geschrieben: 05.02.2019 11:15
Rosu hat geschrieben: 05.02.2019 10:51 So sehr ich Epics Vorgehensweise auch hasse, so zwingt Epic ebenso keinen Entwickler zu DRM in ihrem Store.
Sicher? Subnautica war zuerst ohne DRM, aber nur Tage später wurde ein Accountabgleich beim Spielstart reingepatched.
Ja, das ist zumindest der Stand seit Ankündigung, dass Epic will keinen Entwickler dazu zwingen. War einer der Werbepunkte in den ganzen Presseartikeln Anfang Dezember. Was da bei Subnautica passiert ist, kann man nur spekulieren. Eventuell benutzt es den DRM von Steamworks auf Steam und sie hatten zu Release auf dem Epic Store nur vergessen einen eigenen einzubauen, da Epic von sich aus keinen eigenen DRM für Entwickler anbietet.
Ob der Shop irgendwann später anfängt Entwickler zu zwingen DRM zu benutzen ist eine andere Frage, da Sweeney gerne Ping-Pong spielt. Stichwort seine Kritik am "walled garden" dank UWB damals und jetzt seinem Aufbau des eigenen.
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Kant ist tot!
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Kant ist tot! »

casanoffi hat geschrieben: 04.02.2019 21:36 Ansonsten bleibt wohl nur das gute Gefühl, dass der Entwickler mehr vom Kaufpreis erhält.
88 statt 70 Cent pro Euro ist schon eine Menge. Und ja, das meine ich ernst.
Zwei Punkte. Erstmal erhält der Publisher mehr. Was er damit macht, steht auf einem anderen Blatt, wurde von New Raven oder so auch schon an anderer Stelle erwähnt.

Darüber hinaus irritiert mich die ganze Zeit, dass das per se als gut hingestellt wird. Wo bleibt denn da das Argument dahinter? Warum ist es für mich automatisch besser, dass auf der Publisherseite (evtl. auch Entwicklerseite) mehr hängen bleibt? Warum muss ich das gut finden? Hier geht es doch auch die ganze Zeit um den Vergleich der Features der unterschiedlichen Stores. Und dass eben diese Geld kosten, liegt ja auch auf der Hand. Daher kann es für mich als Kunden auch seine Vorteile haben, wenn der Plattformbetreiber ein paar Prozente mehr hat, damit eben Service-Features entwickelt und gepflegt werden können.

Ich verstehe auch vollkommen, dass einigen Leuten diese Features total schnurzegal sind, was ja auch völlig legitim ist. Nur das immer so getan wird, dass man das automatisch gut finden müsste, dass die Entwickler evtl. mehr bekommen, dann auch noch in so einem salbungsvollen Ton, als müsse man das quasi aus reiner Nächstenliebe so teilen, das kann ich einfach nicht nachvollziehen.
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manu!
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von manu! »

BStramke hat geschrieben: 05.02.2019 10:28 Der Spieler wollte Konkurrenz, die belebt das Geschäft. Was er nicht wollte ist der nächste Exclusive-Shop.
Falsch.Nicht der NÄCHSTE.Genau dieser Unterschied ist es nämlich.Steam ist NICHT exklusiv.EPIC ist exklusiv und das nichtmal von den eigenen Spielen,sondern von den dazu gekauften.


EPIC wird nich lange warten bis dann Spiele auf beiden Stores laufen und mit den Entwicklern exklusive DLCs vereinbaren.Das ist Spekulation aber ich bin mir sicher.Extra Epic Skins.Super Duper.Spielbare Inhalte...
Was Epic hier mit Fortnite bestens praktiziert,wurde übrigens bei Gears of War 3 schon klein und still eingeführt.

Und Pommern trällert wieder über HL2...Steam hat damals den ersten Launcher gebaut.Ogott an die Wand mit ihnen.So eine Ignoranz ist echt zum Haareraufen.
Die Vorteile gerade damals zu Counterstrike lagen klar auf der Hand.Zum kotzen echt,dass mans manchen 20 mal schreiben kann und sie raffen es nichtmal im Ansatz.
Alleine der Versionsabgleich vom CS an sich,dann die Maps,die sich endlich richtig automatisch sortiert in die Ordnern legten.Dasversionen Chaos endlich vorbei...Client Chaos...WON Server Einfügung und VAC...das war damals eben die Entwicklung.Alle schreien nach Anticheat und wurde geliefert.
Heute dreht das Ignorante Kiddie den Strick mit DRM und Accountbindung...man echt...Das daraus so ein riesen Store wird,bin ich mir sicher,wusste doch Valve selbst nicht.
Zuletzt geändert von manu! am 05.02.2019 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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danke15jahre4p
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von danke15jahre4p »

Kant ist tot! hat geschrieben: 05.02.2019 12:09 Warum ist es für mich automatisch besser, dass auf der Publisherseite (evtl. auch Entwicklerseite) mehr hängen bleibt?
na in der theorie bedeutet mehr geld für publisher/entwickler eine erhöhung von budgets für die spieleentwicklung und auch mehr wagniskapital, dies führt dann theoretisch zu einem höherem spieleoutput und/oder einer höheren qualität.

nur ob das geld dann letztendlich wirklich dort ankommt wo es für den spieler zum vorteil werden könnte, ist natürlich fraglich.

aber generell theoretisch ist es schon gut wenn epic als distributor weniger vom kuchen abhaben will.

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Jörg Luibl
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Jörg Luibl »

Skabus,

ich schätze dein Engagement in diesem Forum! Aber bei allem Verständnis für unseren Dissenz - ich habe das Gefühl, du machst das Problem in dieser Debatte größer als es ist. Niemand drängt dich in eine Ecke, weil es in dieser Sache gar keine gibt. Du malst allerdings selbst den Teufel an die Wand, wenn du diesen Exklusivdeal zu Metro Exodus als Vorboten der kommenden Steam-Schließung mit dem Verlust aller Spiele darstellst. Du schlägst damit apokalyptische Töne an, was vollkommen okay ist, aber beklagst später Differenzierung - das beißt sich dann. Und du übertreibst wirklich, wenn du hier keine Graustufen mehr erkennst und nur noch Hater hier und andere da siehst, denn dieses Forum ist voll von unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema!

Dieser Thread zeigt ja, dass es eben nicht "die" eine Aufregung gibt, also nur Schwarz oder Weiß, sondern ganz unterschiedliche Stufen. Wir als 4Players gehen auf einer Skala von 1 bis 10 nur bis zur 2, andere auf eine 5 oder 7 der Review-Bomber bis zur 10. Nicht zu vergessen: Es gibt viele Nuller, die dieser eine Deal gar nicht juckt. Man vergisst in so einem Forum schnell, dass es manchmal nur eine gefühlte Aufregung einer Minderheit gibt. Ich sag am besten nicht, wie wenig Leute sich hier beteiligen. Das heißt noch nicht, dass das Thema nicht relevant oder wichtig wäre. Aber das Wissen darum kann auch mal wieder beruhigen und erden.

Das was wir jetzt erleben ist nur ein kleines Nebenrauschen sechzehn Jahre (!) nach der "großen Steambombe" von 2003. Ich erinnere mich, als wir DRM & Co in die Wertung einfließen lassen sollten. Unsere Perspektive als Redaktion war aber noch nie die des Verbraucherschutzes - bis sich Mikrotransaktionen auch nach "Press Start" in den heiligen Kern dieses Hobbys eingeschlichen haben, da haben wir als erstes deutsches Magazin reagiert, das transparent gemacht und Spiele abgewertet. Viel, viel tragischer für mich als Zocker sind auch Entwicklungen wie bei EA und BioWare oder Konami, wo es um die Destruktion des Kreativen oder die Gleichmacherei aller Spiele geht. Da regen wir uns auf der Skala weiter oben auf!

Aber es hilft ja nix. Das digitale Aufregungspotenzial erreicht in den letzten Jahren zu schnell solche Temperaturen. Die Debatten in der Spielebranche sind mit allen Vor- und Nachteilen politisierter. Damit müssen wir leben. Und diese Reibung kann auch mal gut tun.

Trotzdem bin ich froh, dass wir hier noch nicht amerikanische Drama-Queen-Verhältnisse haben.;)
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Seth666
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Seth666 »

Also ich finde mit das größte Problem wurde überhaupt nicht erwähnt.
Es findet doch ein strong-arming der Stores statt. EPIC lässt derzeit einfach nur die finanziellen Muskeln spielen.

EPIC ist nicht hergeganen mit dem EPIC-Launcher und hat gesagt "Hey, schaut mal her, was für Features wir bieten mit unserem Launcher". EPIC bietet dem Endkunden ja kein Produkt, welches durch Vorzüge überzeugt.
Die finanziellen Vorzüge für den Publisher/Entwickler interessieren mich als Endkunde primär nicht, auch nicht sekundär.

Diesen finanziellen Aufmerksamkeitsstreit, den EPIC gestartet hat, dient weder den Spieleentwicklern noch den Endkunden.
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Isterio »

Konkurrenz ist gut, Steam ist nicht perfekt und eigene Titel werden über Blizzard, Origin und was weiss ich schon exklusiv vertickt.

Die Probleme mit dem neuen Metro/Epic sind:
- Das Spiel war auf Steam und wurde auf Steam beworben/vorverkauft. Dann wurde es entfernt.
- Dass Spiele von Drittanbietern nun auch exklusiv werden können.
- Dass der Service rund um das Spiel per Plattform variiert. Cloud Saves etc.
- Dass eine weitere Plattform installiert werden muss.
- Dass Entwickler die Benutzerreviews optional nicht anbieten müssen.
- Dass man Benutzer mit Exklusivtiteln "knebelt", anstelle die bessere Plattform zu sein und unsere Gunst so zu gewinnen.
- Dass das Rückgaberecht zuerst sehr Kunden unfreundlich war (dies würde geändert.)
- Der eine Entwickler hat Öl ins Feuer giessen müssen.

Ich mag die Metro Spiele, brauche mir den neuen Titel jetzt nicht unbedingt zu holen. Auch bin ich nicht wahnsinnig in dieses Thema investiert, doch finde ich, dass Epic einen anderen Weg hätte einschlagen sollen. Mit gefällt es nicht, dass eine weitere grosse Unternehmung der dunklen Seite verfallen ist und die Kunden lieber knebelt, anstelle sie zu umwerben. Das ist einfach meine Meinung. Die ganze Sache lässt Steam gut und Epic schlecht dastehen. Klar gibt es Leute die alles übertreiben. Die meisten Spieler sind aber vermutlich vernünftig und verunsichert. Ich meine... Bieten die Plattformen bald spezielle DLCs, Begleiter und Missionen für die Spiele an? Das kann ja noch eskalieren. Also ich sehe erste Anzeichen, dass alles noch mühsamer für Spieler wird.
Zuletzt geändert von Isterio am 05.02.2019 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Sindri
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Sindri »

Was, wenn Steam & Co, den gleichen Mist abziehen? Alle fragmentieren sich gegenseitig den Markt mit Deals um den niedrigen Preisen bei den Resellern entgegenzuwirken.
Sprich auf Dauer wird es für uns Kunden teurer. Was dann?
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Kant ist tot!
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Kant ist tot! »

dOpesen hat geschrieben: 05.02.2019 12:15
Kant ist tot! hat geschrieben: 05.02.2019 12:09 Warum ist es für mich automatisch besser, dass auf der Publisherseite (evtl. auch Entwicklerseite) mehr hängen bleibt?
na in der theorie bedeutet mehr geld für publisher/entwickler eine erhöhung von budgets für die spieleentwicklung und auch mehr wagniskapital, dies führt dann theoretisch zu einem höherem spieleoutput und/oder einer höheren qualität.

nur ob das geld dann letztendlich wirklich dort ankommt wo es für den spieler zum vorteil werden könnte, ist natürlich fraglich.

aber generell theoretisch ist es schon gut wenn epic als distributor weniger vom kuchen abhaben will.

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Ich verstehe das Argument durchaus. Mich stört nur, dass es quasi a priori als wünschenswert hingestellt wird. Was es eben nicht ist, wenn man in der Konsequenz dafür auf andere Sachen verzichten muss (weil eben weniger Geld beim Plattformbetreiber = weniger Leistungen, da die halt auch kosten). Damit wird es zur einer persönlichen Abwägungsgeschichte, auf was man als Verbraucher mehr Wert legt. Somit kann man zum einen oder anderen Schluss kommen und ich kann beide Schlüsse gleichsam nachvollziehen. Mich stört nur, dass hier so getan wird, als ob es nur den einen Schluss geben würde. Mehr wollte ich damit nicht sagen.
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von BStramke »

manu! hat geschrieben: 05.02.2019 12:13
BStramke hat geschrieben: 05.02.2019 10:28 Der Spieler wollte Konkurrenz, die belebt das Geschäft. Was er nicht wollte ist der nächste Exclusive-Shop.
Falsch.Nicht der NÄCHSTE.Genau dieser Unterschied ist es nämlich.Steam ist NICHT exklusiv. EPIC ist exklusiv und das nichtmal von den eigenen Spielen,sondern von den dazu gekauften.
Genau das meinte ich.
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SethSteiner
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von SethSteiner »

NewRaven hat geschrieben: 05.02.2019 01:55
SethSteiner hat geschrieben: 05.02.2019 00:05 Irgendwie ist jede Handlung des Konsumenten ein Problem. Boykottaufrufe? Nicht in Ordnung. Review-Bombing? Peinlich und kindisch. Sich überhaupt negativ äußern? Frust rauswichsen! Was bleibt da eigentlich am Ende noch übrig? Warum kann das nicht alles legitim sein? Warum ist das so ein Problem, gäbe es einen Boykottaufruf? Wo ist das Problem beim Review-Bombing? Wo ist das Problem, bei negativen Kommentaren und runtergegebenen Daumen (die bei Youtube nämlich mittlerweile zur Diskussion stehen mitsamt Option der Abschaffung)? Dass Konzerne ein Problem darin sehen, weil es unter Umständen ihre Einnahmen bedroht verstehe ich ja aber dass es mittlerweile eine Kultur gibt, in der all die Werkzeuge, die dem Verbraucher in die Hand gegeben werden, konstant schlechtredet, unter Umständen sogar angreift finde ich seltsam.
Ich bin ja, was Epic und ihre "Machenschaften" angeht, völlig auf deiner Seite. Hier möchte ich aber trotzdem kurz einhaken:

1. Boykottaufrufe: ich finde, Menschen sollten Entscheidungen auf Basis von den ihnen bekannten Informationen fällen. Ein Boykottaufruf sagt aber nicht "informiert euch", ein Boykottaufruf sagt "kauft nicht" wobei die Gründe da meist für die Beteiligten erst einmal nicht wirklich relevant sind - da geht es eher darum, mit anderen zu symphatisieren. Genau deshalb funktionieren sie letztlich auch so oft nicht... es fehlt einfach oft das Wissen und oft auch das Interesse daran, warum man selbst etwas boykottiert. Und ohne diese essentiellen Hintergrundinformationen ist so eine "Entscheidung" eben sehr wankelmütig.

2. Das Problem beim Review-Bombing? Reviews sind eine Informationsquelle von Usern für User über ein spezifisches Produkt, die so schlicht zerstört wird, weil ihr Zweck nicht mehr erfüllt werden kann. Durch Review-Bombing erreichst du primär 2 Dinge: erstens machst du Reviews nutzlos und zweitens lieferst du durch den Missbrauch eines Review-Systems für derart "politische Zwecke" genau die Munition, die Epic und diverse Publisher wollen, um solche Systeme entweder nur noch kontrolliert oder gar nicht mehr anzubieten. Du schießt dir also selbst in den Fuß - gleich zweimal. Und wenn du dir dann noch alte Spiele aussuchst, unter die deine Kritik noch weniger passt (wie hier die Metro-Vorgänger und andere Koch-Media-Games), begibt man sich durchaus in einen Rahmen, den ich fernab von vernünftig, rational oder auch nur irgendwie sinnvoll ansehen würde. Das heißt nicht, dass Review-Bombing nicht auch für einen kurzfristigen Erfolg sorgen kann - aber der Zweck heiligt hier kaum die Mittel und wenn dann wegen Missbrauch des Systems solche Optionen abgeschafft werden, hat es plötzlich keiner kommen sehen - und man hat sich und all denen, die Reviews lesen wollen um... naja, Reviews zu lesen, einen Bärendienst erwiesen.

3. Werkzeuge machen halt nur dann Sinn, wenn du das richtige Werkzeug für den richtigen Zweck nutzt. Und hier sind wir eben bei normalen Kommentaren, Tweets/Social Media oder auch Daumen. Die sind - im Gegensatz zu Produktreviews genau dafür da, dir die Möglichkeit zu geben, dein Missfallen kund zu tun. Sie müssen halt die richtigen Stellen treffen - den Entwickler auf Twitter zu kritisieren dafür den Epic Games Store zu nutzen, macht halt nicht wirklich Sinn, denn er hat die Entscheidung weder getroffen, noch ist er in der Position, an dieser Entscheidung irgendwas zu ändern. Du bellst also den völlig falschen Baum an - und wenn dem Baum selbiges ein paar hundert mal passiert - dann platzt es eben auch irgendwann mal aus ihm heraus. Wenn man sich in diesem Kontext Luft machen will oder muss, ist wohl einzig Epic und der jeweilige Publisher der ideale Ansprechpartner. Leider neigt das Netz schon seit einigen Jahren dazu, einfach wild um sich zu schießen.

Es geht oder sollte also keineswegs darum gehen, den Konsumenten irgendwie den Mund zu verbieten (wie es Epic vor hat und dafür ja auch zu Recht kritisiert wird) - es geht darum, diese Kritik möglichst konstruktiv, zielgerichtet und am richtigen Ort abzuladen und nicht damit wild in die Menge zu ballern in der Hoffnung, man trifft möglichst die Richtigen und richtet dabei möglichst wenig Kolateralschaden an. Das diese Konsumenten gehört werden wollen (und nach all dem, was Publisher in der Vergangenheit mit ihnen abgezogen haben auch ein Recht darauf haben, ihre Anliegen deutlicher zu formulieren und gehört zu werden) ist völlig legitim. Willst du ernst genommen werden und dir nicht letztlich mehr selbst schaden als nutzen, solltest du allerdings nicht als Meute verbal amoklaufender Psychos auftreten - und leider ist das im Netz recht häufig der Fall.
1. Boykottaufrufe
Zu erst ein Mal, ist ein Boykottaufruf ja nie aus der Luft gegriffen, egal wie irrational auch der Grund sein mag aber in jedem Fall gibt es doch einen. Der Boykottaufruf selbst gestaltet sich ja auch relativ unkompliziert und ist nicht mehr als ein "Lasst uns das nicht konsumieren!". Wo ist jetzt das Problem darin? Ich kann frei entscheiden ob ich daran teilnehmen will oder nicht. Ein Boykottaufruf ist so ziemlich dass klassischste Mittel des Konsumenten, denn einzeln ist der Konsument dem Unternehmen klar im Nachteil. Es ist also notwendig, dass er sich, wenn er unzufrieden ist, mit anderen Konsumenten zusammenschließt. Das schließt nebenbei bemerkt ja auch den Informationsaustausch nicht aus. Im Gegenteil, was machen wir denn hier und was passiert anderswo? "Hast du gehört, die haben dieses und jenes gemacht!".

2. Reviewbombing
Ich bin der Meinung, dass die Vorwürfe nicht nur nicht stimmen, sondern haltlos sind. Reviews werden nutzlos aber wie denn? Auf der einen Seite ist doch die Handlung die Firma hinter einem Produkt nicht einfach vom Produkt zu trennen, sie sind ja verantwortlich dafür. Wenn die Firma also fragwürdig handelt, ist es doch gut das auch in den Reviews nachlesen zu können. Der Leser kann dann immer noch entscheiden, ob er es ablehnen will das Produkt zu kaufen, weil er dann empfindet eine solche Handlungsweise mitzutragen oder aber sagen, dass ihm das egal ist. Es zerstört eben nicht das Review-System und ist schon gar kein Missbrauch des Review-Systems. Natürlich ist das Munition für Publisher, die wollen ja keine schlechten Reviews, die wollen keine Konsequenzen für fragwürdige Handlungen, die wollen das alles schön aussieht und man ihre Produkte kauft. Wenn solche Dinge abgeschafft werden, sollte das einem vielleicht am deutlichsten vermitteln, wie wichtig dieses Werkzeug ist. Es funktioniert offenbar so gut, dass man nun damit droht es abzuschaffen.

3. Werkzeuge
Die Werkzeuge wählt der Konsument im Rahmen seiner rechtlichen Möglichkeiten. Wenn ich eine schlechte Review schreiben will, dann ist das mein gutes Recht und meine eigene Entscheidung. Wenn ich eine Demonstration anmelden und durchführen will auch. Wenn ich Briefe schreiben, einen Tweet absetzen, gemeine Memes erstellen, zum Boykott aufrufen, Daumen runter geben oder von Foren bis Social Media Kanälen meine Meinung kundtun soll ebenfalls. Der Verbraucher wählt sein Werkzeug nach dem was ihm am wirksamsten erscheint um gehört zu werden und Einfluss auszuüben und je nach dem gibt es Werkzeuge die dafür besser geeignet sind und welche die schlechter geeignet sind. Ich kann in keinster Weise nachvollziehen, dass nahezu, wenn nicht tatsächlich ausnahmslos alle Möglichkeiten des Verbrauchers nicht nur von den Firmen, sondern sogar von Verbrauchern selber angegriffen, womöglich sogar als illegitim bezeichnet werden. Man ist nun mal kein amoklaufender Psycho, nur weil man eine schlechte Review schreibt, man ist auch keiner wenn man zum Boykott aufruft oder irgendetwas anderes macht. Das alles ist in Ordnung, das alles ist legitim.
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von danke15jahre4p »

Kant ist tot! hat geschrieben: 05.02.2019 12:29...
jo, als aufwiegungsgeschichte funktioniert das argument nur sehr bedingt, seh ich auch so.

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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Hans Hansemann »

Das ist eines der wenigen videos bei denen ich das gefühl habe 4Players hat nicht gut recherchiert. Ich geh mal nicht darauf ein was genau gefehlt hat (z.b. Stichwort Steam features im gegensatz zu EPIC) da haben schon genug andere kommentiert.

Ich finde es auch nicht gut das Spieler alte Spiele negative bewerten, das ergibt für mich genauso wenig sinn wie für euch, aber den Boykott als kindisch zu bezeichnen finde ich nicht richtig. Denn realität ist, die einzige möglichkeit als Spieler und kunde seinen unmut ausdrucksstark darzustellen ist mit dem Geldbeutel.

Sollen jetzt die ganzen leute das Spiel nicht auf dem EPIC Store haben wollen sagen, naja ich find das zwar kacke aber ich kauf trotzdem mal? Macht für mich keinen sinn.
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von Terminator(GER) »

Für mich ist das ganze Thema keine Aufregung wert. Ich als Kunde entscheide darüber was in der Zukunft passiert. Denn wenn Deep Silver jetzt bei den Deal mit EPIC weniger Geld einnehmen ( weniger abgesetzte Einheiten ) und mehr verdienen wenn es in einem Jahr auf Steam erscheint wird ein nachdenken einsetzen.
Ich für meinen Teil bestelle Spiele nicht mehr vor sonder warte auf Reviews somit werde ich warten bis es am 15. Februar 2020 auf Steam kommt. Dann wahrscheinlich sogar wieder als Goty Edition für weniger Geld.

Ein Jahr ist garnicht so lang.
KATMANDU
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Re: Metro Exodus: 4Players-Talk: Viel Lärm, wenig Skandal

Beitrag von KATMANDU »

Also wenn ich PC Gamer wäre und wenn ich Metro Fan wäre , würde ich mich auch höllisch aufregen . Ich finde Die Review Bomber , Boykott etc . absolut legitim . Was sollen die auch sonst anderes machen . Alles andere wäre doch still heimlich ausgesessen worden . Jetzt steht Epic FETT Rot markiert auf der Agenda von jedem PC Gamer und wahrscheinlich jedem Konsolen Spieler der in Game Foren unterwegs ist . Auch weil sich irgendein ``Entwickler`` inkognito meinte sich dazu äußern zu müssen .

Das dann auch noch 4P meint ein etwas seltsames Video darüber zu machen finde ich schon etwas unglücklich . Gelinde gesagt .

Das Game hat ja ne Story . Ein Anwärter auf Game des Monats?

Ich selbst habe sogar mit dem Gedanken gespielt das Game zu Kaufen . Sozusagen auf Vorrat , obwohl ich Teil 1 und 2 vom Gameplay her echt übel fand . Die Story war auch stinkbrav. Und dazu noch diese EGO Sicht . Das war dann einfach zuviel des negativen . Ich finde EGO eh rückständig . Aber ich mag so eine Endzeit Athmo . Ich bin ja der totale Fan von dem echten Original von dem es leider nie ne Fortsetzung gab . Mir fällt der Name gerade nicht ein , ich werde einfach alt . Hy und das war eines der wenigen Games das ich auf dem PC gezockt habe .

Was ich eigentlich sagen wollte , ich habe über keines der bis jetzt erschienen Metro Teile einen Test geschrieben . Warum eigentlich nicht ? Wahrscheinlich weil ich den Versuch von ihnen geiles Gaming wie im Original zu erzeugen respektiert habe , auch wenn sie total gescheitert sind . Aber ich habe beide gekauft , obwohl ich hinterher beim reinzocken immer stinkig über das miese Gameplay war . Ob ich jemals Teil 3 zocken werde weis ich nicht.

Mir kommt gerade der Song ``Skandal im Sperrbezirk `` von der der Spider Morphy Gang in den Sinn. Warum , weil heutzutage alles umgedreht wird . Du verdammter Hater , DU . Vielleicht sollte ich wieder meine Glaskugel polieren. :wink:
Zuletzt geändert von KATMANDU am 05.02.2019 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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