So seh ich das auch. Allerdings hat der typische User gar keinen Bock sich mit den Optionen auseinander zu setzen. So nach dem Motto: "Datenschutz hätt ich gern, will aber nix dafür tun, ich beschwer mich einfach im Nachhinein, wenn es schon zu spät ist." Es ist schon lange so, das der User solche Sachen blocken kann. Macht aber kaum jemand. Und es interessiert sich auch kaum jemand. Da klickt man lieber das nächste Katzen-Video an. Es ist zudem so eine Art Henne-Ei-Problem: Würde sich der Großteil der User für einfach bedienbare und gut verständliche Optionen bezüglich Datenschutz interessieren, hätten die Betriebssytem- und Browser-Produzenten einen Anreiz, sich mit eben diesen Features zu positionieren. Aber so isses nich, und daher gibts das auch nich. Erst, wenn man als User auf Software und Dienste verzichtet, die sowas nicht anbieten, werden die Hersteller reagieren. Leider wird halt lieber konsumiert was auf den Tisch kommt.
Im Grunde tut die hosts-Datei, was sie soll. Allerdings halte ich die Wirkung für Fragwürdig. Das ist im Grunde so, als würde man der Post verbieten, direkt nach Köln zu liefern, aber erlaubt die Lieferung nach Dortmund. Was hält die Kölner Firma davon ab, alles über Dortmund zu schicken? Nix, und aufs Internet bezogen gibt es absolut keinen Nachteil, weder zeitlich noch kostentechnisch. Man muss es so sehen: Sobald ein Programm Zugriff auf das Internet hat, können potentiell sämtliche Daten die das Programm sehen kann an jede beliebige Stelle auf der Welt gesendet werden, und von dort aus genau so immer weiter.
Wer zum Beispiel einen proprietären Passwort-Manager benutzt und dem Programm Zugriff aufs Internet gibt, der muss sich damit abgeben, das die Passwörter sonstwo landen. Man hat es wortwörtlich nicht mehr unter Kontrolle. Ausnahme sind auch hier Passwort-Manager als freie und offene Software, die aus verlässlichen Quellen herunter geladen wurde.
Das stimmt, Browser kann man unter Linux und Windows gleichermaßen konfigurieren. Wenn man allerdings Chromium oder Firefox über Debian Linux installiert, dann kommt es in einer sehr gut vorkonfigurierten Form daher, die wesentlich besser eingestellt ist, als würde man direkt von Google herunter laden. Ist ja irgendwie auch klar, das Google da eher anders vorkonfiguriert - die wollen ja an die Daten ran. Debian nicht. Die haben da nix von.