TheNightfall - Test

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Sharkie
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Sharkie »

Ui, Kind mit Haaren vor dem ausdruckslosen Gesicht im Nachthemd. Dass da noch keiner drauf gekommen ist. Bravo. :?

Wobei ich das sowohl im Test als auch hier im Forum als Alternative angeführte Layers of Fear auch nicht wirklich empfehlen kann (es folgen entsprechende Spoiler). Ich bin kein großer Horror-Experte, aber mindestens einmal im Jahr, so um Halloween herum, gönne ich mir einen Ausflug ins Genre. 2017 war Layers of Fear dran, und es hat mich sowas von enttäuscht - ich fand es teilweise regelrecht ärgerlich. Es drängt sich beim Spielen quasi ständig der Eindruck auf, dass die Entwickler die eigenen Ideen für wesentlich cleverer halten, als sie tatsächlich sind, während man sich als Spieler reichlich oft für dumm verkauft vorkommt. Das Spiel bietet neben einer Story aus der tiefsten WalkSim-Klischeekiste (tragische Familiengeschichte mit alkoholkrankem Vater - noch so ein Feuerwerk der Innovation) nahezu nichts außer einer Verkettung von teils gut gemachten, aber völlig inflationär verwendeten Jumpscares. Was letzteres betrifft, wurde der Bogen dermaßen überspannt, dass ich (normalerweise eher ein Schisser in dieser Hinsicht, da ich mich zwar gern grusel, aber ungern erschrecken lasse) gegen Ende nur noch leidenschaftslos durchgelatscht bin und die viel zu zahlreichen und somit jederzeit erwartbaren Jumpscares nur noch mit einer Mischung aus Langeweile und Verärgerung abnickte.

Auch echte Erkundungsreize gibt es kaum, da ab einem gewissen Punkt alles doch arg linear verläuft, was zudem inszenierungstechnisch äußerst plump umgesetzt wird, indem im Laufe des Spiels ungefähr 287 mal die Tür, durch die man einen Raum betreten hat, hinter einem ins Schloss fällt und so nur noch der Weg nach vorne bleibt. Es hat zwar einige kreative Ideen (die verzerrte, psychedelisch changierende Darstellung von Raum), aber diese werden dann ebenfalls so oft wiederholt, dass man die Entwickler irgendwann nur noch mit strenger Miene schelten möchte: "Jungs, ihr bringt diesen 'Überraschungseffekt' jetzt schon zum zehnten male - ist langsam mal gut jetzt". Insgesamt kann man Layers of Fear für seine schöne Grafik und gelegentlich gute Atmosphäre loben, aber es bleibt das größte One-Trick-Pony, das ich je gespielt habe.

ShadowXX hat geschrieben: 24.01.2018 16:11 Nebenbei: auch "Gone Home" ist völlig überbewertet....
Finde ich überhaupt nicht. Gone Home war für mich ein ziemlich einzigartiges Spielerlebnis, dem man trotz eher simpler und seinerseits durchaus klischeelastiger Story das darin eingeflossene Herzblut zu jedem Zeitpunkt anmerkt. Vor allem aber bin ich der Meinung, dass der Vergleich überhaupt nicht passt. Gone Home ist kein Horrorspiel, sondern verarbeitet allenfalls Anspielungen auf das Genre, zudem in recht doppelbödiger und meta-mäßiger Weise, indem es sehr geschickt mit Genreklischees sowie den Erwartungen des Spielers spielt.
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Miep_Miep
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Miep_Miep »

Ich mochte Layers of Fear. Im Gegensatz zu den Vis Games Spielen ist dort wenigstens die Synchro, Atmosphäre und der Sound sehr gut.

Denke auf diese Art Walking-Sim.-Horror-Spiele muss man sich gut einlassen können. Bei Layers of Fear hat es bei mir damals geklappt, bei Pineview Drive nur ein wenig, als ich das Let´s Play geschaut habe.

Gone Home ist kein Horrorspiel, auch wenn teilweise eine leichte gruselige Atmosphäre aufkommt.
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Sharkie
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Sharkie »

Was ich z.B. besser fand als Layers of Fear, ist The Park. Dort hat mir die im direkten Vergleich deutlich weniger prätentiöse Inszenierung gefallen, und die Schreckmomente sind wesentlich sparsamer dosiert und gerade dadurch weniger erwartbar und somit effektiver. Die Erkundung des Schauplatzes erfolgt freier und macht neugierig. Fand ich insgesamt sehr unterhaltsam, auch wenn es bei der Kritik nicht über die Maßen gut angekommen ist.
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NewRaven
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von NewRaven »

ShadowXX hat geschrieben: 24.01.2018 16:11
Das Problem ist eher das Pineview Drive überbewertet ist von 4Players. Wahrscheinlich wollte der Tester damals das ganze nicht gleich völlig verreissen und hat zu nett gewertet. Ich kenne mehrere andere Publikationen, die Pineview Drive damals mit Wertungen zwischen 10-20% abstraften.

Im Prinzip hat er jetzt das gemacht, was er schon bei Pineview Drive hätte machen sollen.....den Schrott abstrafen.

Nebenbei: auch "Gone Home" ist völlig überbewertet....
Ich würde da nicht einmal grundlegend widersprechen... wie gesagt, es ist nicht "meine Art Spiel", aber ich tu mich halt in der Tat schwer damit, den "qualiativen" Unterschied zwischen einem Layers Of Fear (79%), einem Pineview Drive (40%) und einem TheNightfall (19%) in dem beachtlichen (Wertungs-)Umfang zu sehen. Ja, die Lokalisierung der letzten Beiden klingt nicht super... ja, die Jumpscares sind nicht sonderlich originell (wobei das auch für LOF zutrifft, sofern man vorher schon jemals irgendein beliebiges anderes Game gleicher Art gespielt hat) - aber wir reden hier davon, dass das eine Spiel in Zahlen ausgedrückt nur ein Viertel der Qualität des anderen aufweist. Das seh ich halt einfach nicht, weil sie dazu einfach in allen Punkten dann doch irgendwie viel zu gleich sind. Meiner Meinung nach sogar so gleich, dass ich mir schwer tue, überhaupt zu verstehen, wie man das eine mögen kann, aber das andere nicht. Die Art des Horrors ist gleich (primär halt Jumpscares), die Spielmechanik ist gleich (Laufen und ab und zu mal ein Item benutzen... Walking Sim halt), die Inszenierung ist nicht groß unterschiedlich, grafisch lassen dir beide Spiele jetzt auch nicht gerade die Kinnlade runterklappen und während ich die Soundkulisse von LOF in der Tat auch in recht guter Erinnerung hab, fand ich nicht, dass sie in Pineview Drive jetzt irgendwie schlecht klang. Bleibt die Story... oder zumindest deren Prämisse - und auch da nehmen sich die Titel nicht wirklich viel. Und scheitern letztlich alle ein wenig am "Payoff".

Gone Home ist zwar in der Tat auch ein Walking Simulator, hat mit Horror aber quasi gar nichts am Hut, selbst die gruselige Grundstimmung verfliegt nach 20 Minuten. Das kann man also nicht wirklich vergleichen.
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EvilNobody
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von EvilNobody »

Pineview Drive war echt ein schlechter Scherz. Es gab nichtmal sich bewegende Figuren/Objekte, immer nur Puppen oder Gegenstände, die halt plötzlich woanders waren als vorher. Dann dieses bescheuerte Suchen der Schlüssel um dann den nächsten Schlüssel zu finden und dann ne notiz. Nee, das war ganz furchtbares Spieldesign. Bei "The Nightfall" machen sie den gleichen Scheiß nochmal, nur mit einem anderen Schauplatz.
Und was ich nicht verstehe: ich schaue das LP von Bruugar und die Leute in den Kommis feiern das Spiel voll ab. Sind die alle so dämlich, oder was ist da los?
Ich würde mich gerne geistig mit euch duellieren, doch ich sehe dass ihr unbewaffnet seid!

"Ich war auch schonmal in den Alpen, aber wenn ich dir jetzt Kaiserschmarn auf die Schuhe kotze sieht das auch nicht aus wie eine authentische Nachbildung von Österreich."
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Dr. Kuolun
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Dr. Kuolun »

Hm, warum 19%? Ich wäre nach dem Test eher von 17-18 ausgegangen.
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Jazzdude
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Jazzdude »

Wenn schon der Trailer auf einen völlig zusammenhangslosen Jumpscare zurückgreifen muss...
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Kanade
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Kanade »

EvilNobody hat geschrieben: 24.01.2018 20:03 Pineview Drive war echt ein schlechter Scherz. Es gab nichtmal sich bewegende Figuren/Objekte, immer nur Puppen oder Gegenstände, die halt plötzlich woanders waren als vorher. Dann dieses bescheuerte Suchen der Schlüssel um dann den nächsten Schlüssel zu finden und dann ne notiz. Nee, das war ganz furchtbares Spieldesign. Bei "The Nightfall" machen sie den gleichen Scheiß nochmal, nur mit einem anderen Schauplatz.
Und was ich nicht verstehe: ich schaue das LP von Bruugar und die Leute in den Kommis feiern das Spiel voll ab. Sind die alle so dämlich, oder was ist da los?
Ich glaube nicht das die Leute dämlich sind, in erster Linie ist Geschmack ja sehr unterschiedlich. Tatsächlich liegt es aber an Bruugar. Er präsentiert das Spiel sehr positiv, dadurch wirkt es auf die meisten seiner Zuschauer auch eher positiv. Das ist mir schon öfter aufgefallen das Streamer/Lets Player einen enormen Einfluss auf die Meinung der Zuschauerschaft haben. Als Beispiel könnte ich Sonic Forces nennen. Ich habe den Livestream sowohl von HerrDekay als auch den GamingClerks gesehen. Bei HerrDekay war der Chat begeistert von Forces. Sie liebten die Musik, die Grafik und das Gameplay, weil HerrDekay es liebte. Die Zuschauer bei den GamingClerks haben genau diese Punkte gehasst weil Christian sie hasste. Ich denke es wird in diesem Fall ähnlich sein und die Leute in den Kommentaren spiegeln nur die Meinung des Lets Players wieder. Bei HollyLP wurde sich eher lustig über das Spiel gemacht, rate mal warum.
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Balla-Balla
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Balla-Balla »

uiuiui. Selten so ein abgestraftes Spiel hier gesehen. Bin dann doch gleich mal auf LP, das interessiert dann doch.
In erster Linie habe ich Langeweile gesehen und ganz wenige Schock Momente. Man sucht sich eben durchs Haus, wird ein paar mal billig erschreckt und das war´s dann. Wer´s mag. Ich zocke sowas sowieso nicht, sicher gibt es aber Freunde des Genre. Daher kann ich die miserable Kritik nicht nachvollziehen. Der burner isses nicht, klar, wer das Genre und Indies mag, kann das aber doch durchaus zwischendurch mal machen. Da gibt es wirklich schlechteres.
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James Dean
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von James Dean »

Hatte Layers of Fear überhaupt viele Jump Scares? Ich kann mich nicht entsinnen, besonders häufig erschreckt worden zu sein, außer wenn der Spielercharakter mal seine Frau sieht (ist halt wie im echten Leben).
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Miep_Miep
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Miep_Miep »

Ja, es gab hier und dort schon ein paar Jumpscares. Aber es war mMn eher atmosphärischer Horror.
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Sharkie
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Sharkie »

James Dean hat geschrieben: 25.01.2018 11:33 Hatte Layers of Fear überhaupt viele Jump Scares? Ich kann mich nicht entsinnen, besonders häufig erschreckt worden zu sein, außer wenn der Spielercharakter mal seine Frau sieht (ist halt wie im echten Leben).
Also bei mir ist's ja noch nicht sehr lange her, dass ich Layers of Fear gespielt habe. Die Frequenz der Jumpscares nimmt im Laufe des Spiels stetig zu - am Anfang passiert da noch nicht viel, aber ab dem Mittelteil gibt es Sequenzen, in denen die Dinger nahezu im Minutentakt auftreten. Wie gesagt sind die Schreckmomente auch kreativ und durchaus abwechslunsreich gestaltet (mal fliegt ein Bild durch die Luft und landet krachend in der Wand neben dem Spieler, mal zerspringt aus heiterem Himmel 'ne Fensterscheibe, mal hat besagte Frau hat einen Auftritt). Ich empfand das aber wie gesagt als unglaublich abnutzend und irgendwie auch als aufdringlich - gegen Ende verblieb der Verdacht, dass die Entwickler vor allem Nabelschau betreiben in Sachen "Guckt mal, was uns noch alles für Variationen einfallen", während man als Spieler die Begeisterung dafür schon längst verloren hat und überhaupt keine Variation mehr will, sondern eher mal was neues. Oder zumindest sinnvollere Dramaturgie und bedachteres Timing.

Vielleicht ist mir Layers of Fear aber auch einfach zu lang geraten - für einen zweistündigen Trip mag eine solche Schreckmomente-Sammlung ja ganz witzig sein, aber irgendwann wird's halt repetitiv und langweilig. Könnte auch erklären, warum ich das oftmals für seine kurze Spielzeit gescholtene The Park da insgesamt runder fand.
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Miep_Miep
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Miep_Miep »

Fand es bei Layers of Fear halt sehr interessant, dass man drei verschiedene Ende erspielen konnte - je nach Verhalten des Spielers. Grafik und Sound waren außerdem auf einem ganz anderen Level als Pineview Drive. The Park habe ich auch gespielt, ich fand es nicht schlecht. Es ist ruhiger und arbeitet weniger mit Jumpscares als Layers of Fear.
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Sharkie
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von Sharkie »

Miieep hat geschrieben: 25.01.2018 15:23 Fand es bei Layers of Fear halt sehr interessant, dass man drei verschiedene Ende erspielen konnte - je nach Verhalten des Spielers.
Auf jeden Fall - gerade im notorisch linearen Walksim-Genre mit Sicherheit ein Pluspunkt! Würde mich mal interessieren, welche Einflussfaktoren da entscheidend sind, denn die müssen ja durchaus subtiler Natur sein - man trifft in dem Spiel ja so gut wie nie irgendwelche "A oder B?"-Entscheidungen. Vielleicht u.a. die Nummer mit dem "Don't look back"? Das war für mich definitiv einer der coolen Momente des Spiels. :)
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James Dean
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Re: TheNightfall - Test

Beitrag von James Dean »

Sharkie hat geschrieben: 25.01.2018 15:49
Miieep hat geschrieben: 25.01.2018 15:23 Fand es bei Layers of Fear halt sehr interessant, dass man drei verschiedene Ende erspielen konnte - je nach Verhalten des Spielers.
Auf jeden Fall - gerade im notorisch linearen Walksim-Genre mit Sicherheit ein Pluspunkt! Würde mich mal interessieren, welche Einflussfaktoren da entscheidend sind, denn die müssen ja durchaus subtiler Natur sein - man trifft in dem Spiel ja so gut wie nie irgendwelche "A oder B?"-Entscheidungen. Vielleicht u.a. die Nummer mit dem "Don't look back"? Das war für mich definitiv einer der coolen Momente des Spiels. :)
Ich bin gerade nicht mehr ganz so auf dem Laufenden, aber ein Ende hing damit zusammen, ob man immer vor der Frau wegrennt oder nicht.
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