WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

unknown_18
Beiträge: 26973
Registriert: 05.08.2002 13:11
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von unknown_18 »

Hoffen wir es. ;)
Easy Lee
Beiträge: 5375
Registriert: 06.08.2008 17:03
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von Easy Lee »

Kajetan hat geschrieben: 26.12.2017 17:32
Serious Lee hat geschrieben: 26.12.2017 17:26 Halte ich für Blödsinn, weil so eine Einstufung die wahren Ursachen von gesteigertem Eskapismus-Bedürfnis oder virtuellem Kompensationsverhalten maskiert.
Nope. GENAU DAMIT wird man auf die Ursachen dieser Sucht aufmerksam machen können.
Die vorhandene Differenzierung der Diagnosen ist jetzt schon zu kleinteilig. Nicht jede Ausprägung einer Störung verdient einen eigenen Fokus. Das führt seitens der Behandler nur zur Vereengung des Blickwinkels (oder einfacher gesagt: zur Verstärkung von Fachidiotie).

Um die Auswirkung einer solchen Entwicklung zu verstehen, reicht es schon sich anzusehen was passiert, wenn man mit einer Bindehautentzündung + Nebenhöhlenbeteiligung beim Augenarzt oder HNO aufschlägt. Beide überfordert. Die finale Diagnose stellt man dann selbst, nachdem man alle Fachidioten abgeklappert hat und in einer ruhigen Minute Eins und Eins zusammenzählt. Im Bereich der Psychatrie ist es noch viel folgenschwerer, wenn Ärzte Patienten durch die Brille ihres Spezialgebietes einstufen und behandeln.
Benutzeravatar
sphinx2k
Beiträge: 4057
Registriert: 24.03.2010 11:16
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von sphinx2k »

Balmung hat geschrieben: 26.12.2017 22:22 Was mich bei diesem Suchgerede von nicht stofflicher Sucht immer stört ist dieses, für mich immer halb dabei mitschwingende "Wir anderen Menschen bestimmen jetzt was für den einzelnen Gesund ist und was nicht". Zu schnell stopft man andere Aufgrund von Halb-/Falschwissen oder gar persönliche Meinung zu dem Thema in eine Suchtecke.

.....
Ja das ist aber nun mal bei vielen Dingen der Fall das andere darüber bestimmen was normal ist. Auf der anderen Seite nur weil man jemand Alkoholismus Diagnostiziert passiert demjenigen ja nichts. Aber wenn er sich selbst entscheidet das er es als Problem ansieht kann er sich leichter helfen lassen weil es als sucht anerkannt ist.
Bis jetzt ist das, soweit ich weiß, in Deutschland gar nicht so einfach das als Diagnose zu bekommen das man Hilfe beantragen kann. Gehen tut es wohl aber mit einigen Hürden, durch sowas wird es evtl. einfacher.
PogopuschelX
Beiträge: 275
Registriert: 07.09.2006 10:13
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von PogopuschelX »

Serious Lee hat geschrieben: 27.12.2017 06:41
Kajetan hat geschrieben: 26.12.2017 17:32
Serious Lee hat geschrieben: 26.12.2017 17:26 Halte ich für Blödsinn, weil so eine Einstufung die wahren Ursachen von gesteigertem Eskapismus-Bedürfnis oder virtuellem Kompensationsverhalten maskiert.
Nope. GENAU DAMIT wird man auf die Ursachen dieser Sucht aufmerksam machen können.
Die vorhandene Differenzierung der Diagnosen ist jetzt schon zu kleinteilig. Nicht jede Ausprägung einer Störung verdient einen eigenen Fokus. Das führt seitens der Behandler nur zur Vereengung des Blickwinkels (oder einfacher gesagt: zur Verstärkung von Fachidiotie).

Naja, das kann man schlecht verallgemeinern. Eine exakte Diagnose ist manchmal viel wert und v.a. wichtig für eine adäquate Behandlung. Gerade bei Sucht ist die Behandlung von der jeweiligen Abhängigkeit zumindest bei stoffgebundenen Süchten unterschiedlich, von Tabak zu entziehen ist was anderes als von Heroin. Bei den nicht stoffgebundenen Süchten wird es etwas schwieriger, weil noch nicht so gut erforscht ist (was jetzt nicht heißt, dass es bei den stoffgebundenen "gut" erforscht wäre). Dennoch halte ich es für wichtig, die jeweilige Abhängigkeit zu differenzieren, weil es unterschiedliche Ursachen und aufrecht erhaltende Faktoren geben kann. Zudem führen mehr Unterteilungen nicht zu mehr Fachidiotie meines Erachtens nach, sondern geben nur mehr Möglichkeiten, etwas zu benennen.
Letztlich sind die Diagnose Codes ja nur eine Art Vokabular, um einen komplexen Sachverhalt auf wenige Begriffe zu reduzieren. Dass dies, v.a. in der Psychiatrie nicht dem Mensch dahinter gerecht wird ist klar, aber auch nicht das wichtigste Ziel, da nicht erreichbar.
Grüße,
PogopuschelX
PogopuschelX
Beiträge: 275
Registriert: 07.09.2006 10:13
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von PogopuschelX »

Balmung hat geschrieben: 26.12.2017 22:22 Was mich bei diesem Suchgerede von nicht stofflicher Sucht immer stört ist dieses, für mich immer halb dabei mitschwingende "Wir anderen Menschen bestimmen jetzt was für den einzelnen Gesund ist und was nicht". Zu schnell stopft man andere Aufgrund von Halb-/Falschwissen oder gar persönliche Meinung zu dem Thema in eine Suchtecke.

Es sollte schon wirklich Stichfest bewiesen werden können, dass Jemand eine Spielsucht hat, die ihm wirklich nachweislich im Alltag schadet. Es sollte wirklich darum gehen solchen Leuten helfen zu wollen, die auch Hilfe brauchen und nicht darum der Gesellschaft zu helfen, weil etwas nicht in ihr Weltbild passt.

Zumindest geht mir so etwas durch den Kopf, wenn es um ein solches Thema geht. Bei eindeutig Suchtkranken, da ist es einfach, klar, nur gibt es eben keine "Du bist süchtig" "Du bist nicht süchtig" Linie und entsprechend bewegen sich viele auch im Grenzbereich, mal mehr auf der einen mal mehr auf der anderen Seite. Und da hoffe ich das man die Linie richtig ziehen wird.

Gerade bei online Spielen stelle ich mir das teilweise schwierig vor, zumindest bei Spielen mit viel Kontakt zu den immer gleichen Spielern. Ist es da wirklich die Spielsucht, die die Person in dem Spiel hält oder sind es die Mitspieler und die soziale Interaktion mit ihnen, die man nicht mehr missen möchte, aber halt über dieses Spiel statt findet. Welche Plattform im INet kann sich ja Jeder selbst aussuchen. Von WoWlern hab ich auch schon oft genug gehört, dass sie WoW nur noch wegen ihren Mitspielern spielen, nicht wegen dem Spiel an sich.

Generell verschiebt sich doch gerade durch das Internet, Smartphones und jetzt VR die soziale Interaktion immer mehr, die findet eben nicht mehr nur wie früher nur im direkten Umfeld statt, sondern eben auch immer mehr und mehr über das Internet über verschiedenste Plattformen, wie eben auch Online Spiele. Unsere Gesellschaft ist stark im Wandel und das wird die nächsten 10 Jahre noch "schlimmer" werden. Dann sind wohl 90% Internet/Computer süchtig. ^^
Wichtig ist ja Folgendes: Wenn die Person in deinem obigen Beispiel gar keinen Leidensdruck hat durch sein Spielen, hat er auch keine krankhafte Sucht, sondern zeigt ein für sich als erfolgreich empfundenes Sozialverhalten. Verliert er aber seinen Job/Partnerin/etc, schafft die Ausbildung nicht oder sonstwas wegen dem Zocken und ist im Endeffekt deshalb leidend und schafft es nicht damit aufzuhören, obwohl er weiß, dass es ihm schadet, dann hat er eine Suchterkrankung.
Grüße,
PogopuschelX
Benutzeravatar
Todesglubsch
Beiträge: 16285
Registriert: 02.12.2010 11:21
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von Todesglubsch »

Mal was vollkommen anderes:
Ich hab im Internet oftmals ne Werbung für irgendein Browserspiel, kA welches, das sich mit den Worten anpreist: "Das süchtigmachenste Spiel der Welt! Einmal angefangen, ist es schwer aufzuhören!" - und ähnliche Texte.
Ist es jetzt, hinsichtlich der Anerkennung von Spielesucht, nicht etwas makaber ein Spiel so zu bewerben? (mal ganz davon abgesehen, dass die Werbung unglaublich billig ist)
.HeldDerWelt.
Beiträge: 617
Registriert: 06.09.2006 14:37
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von .HeldDerWelt. »

Das lässt sich sehr großzügig auslegen. Bin ich mit mindestens einer Stunde am Tag süchtig? Immerhin ist die Frequenz sehr hoch (da es keinen Maßstab gibt, gehe ich zumindest davon aus, dass täglich = hoch). Habe ich Kontrolle darüber? Meiner Meinung ja, aber welcher süchtiger hat keine Kontrolle über seine Sucht ;)

Einmal die Woche, einmal am Tag, eine Stunde, 10 Stunden. Insgesamt schwer zu differenzieren ab wann die Sucht beginnt.
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von SethSteiner »

Na ja, im Grunde da wo sie einschränkend wirkt aso Einfluss nimmt auf die Arbeit und das Sozialleben, nicht nur alà "Ich gehe in den Keller und spiel jetzt mit meiner Eisenbahn", sondern "Ich bring meine Eisenbahn überall hin mit und spiele mit ihr, auch wenn der Chef drüber stolpert und sich den Hals bricht". Ich denke, so schwer ist das gar nicht.
Benutzeravatar
greenelve
Beiträge: 48763
Registriert: 07.04.2009 19:19
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von greenelve »

Todesglubsch hat geschrieben: 27.12.2017 22:42 Mal was vollkommen anderes:
Ich hab im Internet oftmals ne Werbung für irgendein Browserspiel, kA welches, das sich mit den Worten anpreist: "Das süchtigmachenste Spiel der Welt! Einmal angefangen, ist es schwer aufzuhören!" - und ähnliche Texte.
Ist es jetzt, hinsichtlich der Anerkennung von Spielesucht, nicht etwas makaber ein Spiel so zu bewerben? (mal ganz davon abgesehen, dass die Werbung unglaublich billig ist)
Ja ist es. Das wird aber verschwinden, wenn das Bewusstsein über "Sucht" wächst. Btw. reden auch Spieler von "durchsuchten". Der Kontext des Wortes "Sucht" wird sich verschieben, weg von "Spaß" und noch mehr in Richtung "ungesundes Ausmaß".
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
Benutzeravatar
Todesglubsch
Beiträge: 16285
Registriert: 02.12.2010 11:21
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von Todesglubsch »

greenelve hat geschrieben: 28.12.2017 12:21 Btw. reden auch Spieler von "durchsuchten". Der Kontext des Wortes "Sucht" wird sich verschieben, weg von "Spaß" und noch mehr in Richtung "ungesundes Ausmaß".
Und deswegen wird der Begriff "Komasaufen" ja auch garnicht mehr verwendet ... oh halt, moment. :roll: :lol:
Menschen sind doof.
Benutzeravatar
greenelve
Beiträge: 48763
Registriert: 07.04.2009 19:19
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von greenelve »

Todesglubsch hat geschrieben: 28.12.2017 13:49
greenelve hat geschrieben: 28.12.2017 12:21 Btw. reden auch Spieler von "durchsuchten". Der Kontext des Wortes "Sucht" wird sich verschieben, weg von "Spaß" und noch mehr in Richtung "ungesundes Ausmaß".
Und deswegen wird der Begriff "Komasaufen" ja auch garnicht mehr verwendet ... oh halt, moment. :roll: :lol:
Menschen sind doof.
Und steht das noch für Party und Spaß oder über die Maßen abschießen?

Ich sagte nicht, dass das Wort verschwindet, sondern der Kontext verschiebt sich. :Blauesauge:
Gelangweilt? Unterfordert? Masochistisch veranlagt? http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html Jetzt auch auf Steam: store. steampowered .com/app/752490/
Who knows what evil lurks in the hearts of men? The Shadow knows!

Geklaut von greenelve. Falls das Forum schließen sollte:
Inoffizieller 4Players-Discord-Server: https://discord.gg/BQV9R54
Benutzeravatar
Wigggenz
Beiträge: 7449
Registriert: 08.02.2011 19:10
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von Wigggenz »

Todesglubsch hat geschrieben: 28.12.2017 13:49
greenelve hat geschrieben: 28.12.2017 12:21 Btw. reden auch Spieler von "durchsuchten". Der Kontext des Wortes "Sucht" wird sich verschieben, weg von "Spaß" und noch mehr in Richtung "ungesundes Ausmaß".
Und deswegen wird der Begriff "Komasaufen" ja auch garnicht mehr verwendet ... oh halt, moment. :roll: :lol:
Menschen sind doof.
Und trotzdem wirbt kein Alkoholhersteller damit, sich mit seiner Alksorte besonders gut ins Komm saufen zu können ;)
Benutzeravatar
Todesglubsch
Beiträge: 16285
Registriert: 02.12.2010 11:21
Persönliche Nachricht:

Re: WHO wird "Spiele-Sucht" (Gaming Addiction) offiziell als psychische Störung anerkennen

Beitrag von Todesglubsch »

greenelve hat geschrieben: 28.12.2017 13:56 Und steht das noch für Party und Spaß oder über die Maßen abschießen?
Jap, zumindest bei der Jugend. Bei den anderen war "Komasaufen" schon immer negativ behaftet.
Von daher bezweifel ich, dass "durchsuchten" verschwindet, bzw. sich sein Kontext ändert.
Antworten