Sir Richfield hat geschrieben: ↑02.11.2017 21:00
SethSteiner hat geschrieben: ↑02.11.2017 17:50
Dem stimme ich grundsätzlich ja auch zu aber die Umsetzung empfand ich als peinlich. Weder ist sein Spruch sonderlich kreativ, geschweige denn gut eingesetzt, sondern zieht sich stattdessen nervtötend durch den Film, eben auch weil er nicht besonders viel Tiefe hat.
Dem stimme ich zu.
Ich hatte schon im Kino gesagt, wenn er das noch einmal sagt, dann raste ich aus.
Spoiler: Er hat es gesagt und ich bin nicht ausgerastet, war aber schwer genervt.
Exakt. Ich mein, ich komm mit diesem unkreativen Mantra klar aber es wurde einfach zu oft wiederholt. Wäre es ein Star Wars "Vater unser", wäre das anders gewesen, was man in Filmen bei religiöseren Figuren ja auch gern nutzt, in ernsten, lebensbedrohlichen Situationen zum Kraft schöpfen. Aber eine einzige Zeile durch den ganzen Film zu wiederholen ist IMO einfach etwas, das ein Writer tunlichst vermeiden sollte um sein Publikum nicht zu nerven. Was mich besonders gestört hat, da ich Chirrut Imwe nämlich eigentlich als Charakter ziemlich toll fand.
Mal zu der ganzen Geschichte damals und heute:
Also ich bin jetzt auch nicht in den 70ern aufgewachsen, sondern deutlich später aber was bspw. die Spannung angeht, ist die in Alien weiterhin vielen anderen Filmen überlegen. ich sehe da ehrlich gesagt nicht, dass sich da irgendwas geändert hat. Film ist Handwerk und so sehr haben sich die Menschen nicht verändert. Auch damals hat man mit Sicherheit nicht an den Nägeln gekaut vor Angst, habe ich ehrlich gesagt damals auch nicht aber genau das macht es ja auch so gut. Wenn Horror nur auf Jumpscares und "krasse Szenen" setzen kann und ich quasi erwarten muss, dass dauernd was aus der Ecke springt, dann sorry aber fand ich das schon immer einfach schlecht bis hin zu nervtötend (wobei Alien jetzt auch einen Jumpscare hat mit der Katze). Was die Effekte angeht, sehe ich das ähnlich. Wenn ich Stop-Motion Effekte sehe, reisst mich das etwas raus, es ist einfach zu klar Fake aber Masken, Kostüme und so weiter hat man damals IMO schon verdammt gut gemacht und sehr oft einfach besser als was man heute am Computer macht. Dabei geht es nicht einfach nur um CGI, sondern auch um diese ganze Nachbearbeitung und Filter die stattfinden, wodurch auch echte Dinge schnell falsch aussehen. Ich finde es lächerlich, dass man meint eine Maz Kanata könne nur am PC entstehen, wenn ein Chuckie die Mörderpuppe in den 80ern einfach mal deutlich realer und damit besser aussah. Selbiges mit Snoke, heute und damals gab es soviele krude Kreaturen die echt waren, dass mir keiner erzählen kann, dieser leicht defomierte Mensch ginge nur als CGI Figur.
Wenn irgendwer heute meint, die alten Filme seien ja sooo langweilig, kann ich das nicht ernst nehmen. Ich kann absolut verstehen, das manches langweilig wirkt, wie bspw. der Kampf Obi-Wan gegen Darth Vader* aber generell? Das ist dann doch oft einfach nur Edgy Getue, gerade wenn man jünger ist, verspürt ja mancher den Drang sich abgrenzen zu müssen. Wie bereits gesagt, Film ist Handwerk, natürlich gibt es andere Gewohnheiten aber die sind ja nicht unbedingt besser. Bestes Beispiel dafür sind die ganzen dämlichen Blau und Grünfilter, die mal eine ganze Zeit lang die Filmindustrie bestimmt haben und sicher nicht, weil das Publikum das ja so geil finden würde, sondern weil die Macher das als den heissesten shit empfanden. Was sich auch irgendwann gelegt hat, weshalb zum Glück nicht jeder Film aussieht wie Matrix 2 & 3 und nicht jede Serie wie Ozark (die ich deswegen echt abbrechen musste). Viele Techniken funktionieren heute genauso wie damals. Es kommen jedes Jahr verdammt viele Filme raus und selbst ein Transformers bedient sich mit Sicherheit ganz klassischen Mechaniken aber wer analysiert auch schon Filme? Solange sich aber nicht etwas eklatant am menschlichen Gehirn verändert, kann man sich darauf verlassen, dass sich auch an der Filmbetrachtung in Wahrheit weit weniger tut.
* Der Kampf Obi-Wan gegen Darth Vader war nicht einfach nur so, weil es nicht anders ging, sondern hatte seinen Grund vor allem in der asiatischen Inspiration. Das was Vader und Kenobi da treiben ist im Grunde Kendo, das sieht halt so aus und ich bin mir sehr sicher, nein das hat auch damals nicht die Leute vom Hocker gerissen aber die Lichtschwerter, die es vorher nicht gab, der Kontext mit dem Opfer Kenobis, der reisst es eben raus. Mit dem nächsten Film entschied man sich ja schon dazu, eben doch auf einen schnelleren, spannenderen Kampf zu setzen.