Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

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johndoe1887640
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von johndoe1887640 »

Ja, die Erwartungen bei EA scheinen immer nicht so ganz gut durchgerechnet zu sein.
Scheinen ziemliche Deppen an der Position zu sitzen, denn auch bei einem ME Andromeda hat man mit verkauften Exemplaren gerechnet, die niemals einzuhalten waren. Ich hatte die Zahlen mal in einem Bericht gelesen, aber weiß leider nimmer, wie hoch die waren. Irgendwas um die 10 Mio., denke ich. Es waren auf jeden Fall mehr als bspw. ME3 und das obwohl Andromeda auch noch ein Neustart einer weiteren Reihe sein sollte. Da merkt man wie realitätsfern man bei EA plant.
Bezahlen dürfen dann zig Leute bei den Entwicklern für die Dummheit einiger weniger Volldeppen bei EA.
Liegt aber wohl auch hier daran, dass meist irgendwelche Geschäftsleute das Sagen haben, die vom eigentlichen Markt überhaupt keine Ahnung haben.
Flachpfeife
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Flachpfeife »

Hab eh nie verstanden, was die Leute an Dead Space so gut fanden. Schon das erste war strunz langweilig. Immer gleich aussehende Maps, billige Jumpscares über billige Jumpscares. Naja.

Irgendwie spüre ich eine gewisse Genugtuung wenn ich les, das Studios mit ihren sauteuren Riesenproduktionen Miese machen, während irgendein Typ bei sich zu Hause aufm Stapel Bücher sowas wie Stardew Valley raushaut. Oder sowas wie Factorio kann auch nur rauskommen, wenn die Entwickler das machen dürfen, was sie wirklich wollen.

Dieses Popcornkino des Spielebranche, da kann man eigentlich nur noch den Kopf drüber schütteln.
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Kajetan
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Kajetan »

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sphinx2k
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von sphinx2k »

alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 12:28 Hör auf hier rational argumentieren zu wollen. Im Grunde geht es doch darum sich mal wieder selbst zu bestätigen wie böse doch die "Milliarden-Konzerne" sind und wie unbegründet doch wieder ein armes Entwicklungsstudio Opfer des ausbeuterischen Kapitalismus geworden ist. Das dahinter eine gute und fundierte wirtschaftliche Entscheidung steht ist doch vollkommen ausgeschlossen.
Mit Sicherheit ist diese Entscheidung eine gute und fundierte, aber das hängt einfach vom Blickwinkel ab. Wenn ich bei EA die Fäden ziehen würde fände ich das auch völlig richtig was da passiert ist. Bin ich aber nicht, ich bin Spieler und aus meiner Sicht ist es mal wieder ein Fall von "Den Hals nicht voll genug bekommen".
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Kajetan
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Kajetan »

sphinx2k hat geschrieben: 19.10.2017 13:27 Mit Sicherheit ist diese Entscheidung eine gute und fundierte, aber das hängt einfach vom Blickwinkel ab. Wenn ich bei EA die Fäden ziehen würde fände ich das auch völlig richtig was da passiert ist. Bin ich aber nicht, ich bin Spieler und aus meiner Sicht ist es mal wieder ein Fall von "Den Hals nicht voll genug bekommen".
Schaut man sich an, wie sich EA in den letzten zehn Jahren fast kampflos von einer einst fast uneinholbar erscheinenden Spitzenreiterposition hat verdrängen lassen ... da ist viel, SEHR VIEL falsch entschieden worden. EA hat so viele einst glänzend laufende Serien ohne Not selber ruiniert, so wie man ohne Not gut eingespielte Teams aufgelöst und umgeschichtet hat.

Die großen Blockbuster-Produktionen kosten ja nicht 60 Millionen, weil es halt so viel kostet, sondern weil die Majors (nicht nur EA) nicht mehr in der Lage sind effizient zu arbeiten. Wenn eine ganze Abteilung tage- und wochenlang darauf warten muss, bis die Entscheidung über ein Detail zuerst die ganze Managementkette rauf und dann wieder runter läuft, anstatt dass nach nur wenigen Minuten/Stunden sofort weitergearbeitet werden kann ... das kostet halt.
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von alx-2009 »

sphinx2k hat geschrieben: 19.10.2017 13:27
alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 12:28 Hör auf hier rational argumentieren zu wollen. Im Grunde geht es doch darum sich mal wieder selbst zu bestätigen wie böse doch die "Milliarden-Konzerne" sind und wie unbegründet doch wieder ein armes Entwicklungsstudio Opfer des ausbeuterischen Kapitalismus geworden ist. Das dahinter eine gute und fundierte wirtschaftliche Entscheidung steht ist doch vollkommen ausgeschlossen.
Mit Sicherheit ist diese Entscheidung eine gute und fundierte, aber das hängt einfach vom Blickwinkel ab. Wenn ich bei EA die Fäden ziehen würde fände ich das auch völlig richtig was da passiert ist. Bin ich aber nicht, ich bin Spieler und aus meiner Sicht ist es mal wieder ein Fall von "Den Hals nicht voll genug bekommen".
Was erwartest du denn eigentlich von einem Unternehmen? Warum ist "Den Hals nicht voll genug bekommen" ein Problem? Wärst du Geschäftsmann würdest du ebenfalls deinen Gewinn optimieren und wenn du dich an die Gesetzgebung hälst, sollte das auch okay sein, dafür sind Gesetze da. Ebenso denke ich das egal ist was EA macht. Es ist eh böse und das konnte man im Thread sehr schön sehen. Wenn man schon den Anhaltspunkt bekommt das DS nicht profitabel war wird sofort davon ausgegangen das das primär an den überzogenen Renditevorstellungen liegen muss.

Das der Fehler woanders liegt so wie es auch Kajetan in Ansätzen dargestellt hat verblasst. Ich denke nur es wäre produktiver EA die wirklichen Probleme vorzuhalten als nur den plakativen antikommerziellen Aktionismus. Aufhören Geld verdienen zu wollen werden die nämlich überraschender Weise nie :wink:
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e1ma
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von e1ma »

Flachpfeife hat geschrieben: 19.10.2017 12:49 während irgendein Typ bei sich zu Hause aufm Stapel Bücher sowas wie Stardew Valley raushaut.
Nun ja...bei aller Liebe zu Stardew Valley sollte man auch nicht vergessen, dass der werte Herr fast keine eigenen Ideen beigesteuert hat. Das Game ist quasi ein 1:1 Remake von Harvest Moon vom SNES.. ;)
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Kajetan
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Kajetan »

alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 15:12 ch denke nur es wäre produktiver EA die wirklichen Probleme vorzuhalten als nur den plakativen antikommerziellen Aktionismus. Aufhören Geld verdienen zu wollen werden die nämlich überraschender Weise nie :wink:
"Den Hals nicht vollbekommen können" IST aber eines der Grundprobleme vor allem von EA :)

Niemand sagt hier, dass EA nicht Geld verdienen darf. Niemand hier sagt, dass EA nicht nach mehr Gewinn und Umsatz streben darf. Was hier aber immer wieder angeprangert wird, das ist dieses für alle Stakeholder (Investoren, Angestellte, Kunden) langfristig schädliche, extrem kurzfristige Umsatzmaximieren auf Teufel komm raus, nur damit das nächste Quartals/Jahresergebnis einen Tacken besser ausfällt. Wenn Gier jedweden Verstand schlägt, wenn Dummheit gepaart mit Trägheit Unternehmensentscheidungen beeinflusst, dann ist das nicht gut.

Um es mal äusserst höflich auszudrücken. Denn profitabel ist das nur für Leute im oberen Management und Fondverwalter, die über diese kurzfristigen Geschichten ihre Boniausschüttungen erhöhen. Wenn Firma oder Aktienfond danach den Bach runtergehen ... juckt diese Leute doch nicht. Die Vorstände werden mit goldenem Fallschirm verabschiedet und die Fondmanager wissen ganz genau, dass es mehr Leute mit mehr Geld als Verstand gibt, als sie jemals abzocken können.
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von AS Sentinel »

e1ma hat geschrieben: 19.10.2017 15:38
Flachpfeife hat geschrieben: 19.10.2017 12:49 während irgendein Typ bei sich zu Hause aufm Stapel Bücher sowas wie Stardew Valley raushaut.
Nun ja...bei aller Liebe zu Stardew Valley sollte man auch nicht vergessen, dass der werte Herr fast keine eigenen Ideen beigesteuert hat. Das Game ist quasi ein 1:1 Remake von Harvest Moon vom SNES.. ;)
gute ideen von früher zu kopieren wäre bei vielen spielen, die ich in den letzten jahren gesehen hab die bessere entscheidung gewesen als was unausgegorenes neues auszuprobieren.
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sphinx2k
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von sphinx2k »

alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 15:12 Was erwartest du denn eigentlich von einem Unternehmen? Warum ist "Den Hals nicht voll genug bekommen" ein Problem?
Weil es jedwedem Gleichgewicht zuwider läuft. Mann kann mit nachhaltiger Forstwirtschaft arbeiten und Gewinn erzielen oder jeden Tag Hektar-weise Regenwald abholzen und noch mehr Gewinn zielen.
Wärst du Geschäftsmann würdest du ebenfalls deinen Gewinn optimieren und wenn du dich an die Gesetzgebung hälst, sollte das auch okay sein, dafür sind Gesetze da.


Gewinn Optimieren und "den Hals nicht voll genug bekommen" sehe ich als zwei paar Schuhe an. Und nur weil man nicht gegen ein Gesetz verstößt heißt das noch lange nicht das man moralisch einwandfrei handelt.
Ebenso denke ich das egal ist was EA macht. Es ist eh böse und das konnte man im Thread sehr schön sehen. Wenn man schon den Anhaltspunkt bekommt das DS nicht profitabel war wird sofort davon ausgegangen das das primär an den überzogenen Renditevorstellungen liegen muss.
DS2 hat schwarze Zahlen geschrieben (siehe hier irgendwo am Anfang im Thread), nur waren diese schwarzen Zahlen nicht hoch genug. Das Studio hätte also weiter DS entwickeln können ohne jemand auf der Tasche zu liegen, die Entwickler hätten weiterhin einen Job und EA hätte daraus trotzdem etwas Gewinn geschlagen.
Aber das Bisschen war nicht genug, also macht man die Butze zu, und die Entwickler können sehen wo sie bleiben.

Ja man kann unvoreingenommener als hier über das Thema diskutieren. Aber EA ist nun mal bei vielen Spielern sowas von unten durch, das du in einem Forum wo Spieler sind da schlechte Karten hast.
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von alx-2009 »

sphinx2k hat geschrieben: 19.10.2017 16:40 ...
Unternehmen sind aber nicht dazu da Gleichgewicht zu schaffen sondern nutzen alle Freiheiten die Ihnen der Rechtsraum lässt um Gewinne zu maximieren daher müssen wir einen passenden Rahmen vorgeben. Daher werden Schutzgebiete für den Regenwald eingerichtet und so weiter (Leider passt dein Beispiel in Größenordnung und Tragweite leider überhaut nicht zum Thema). Es wird immer Menschen geben die mit krimineller Energie Profite maximieren wollen aber das halte ich für ein anderes Thema. Ich schätze keiner bei EA will ernsthaft einem anderen Menschen was Böses (hoffentlich).

Der zweite Punkt ist viel zu subjektiv. Was für den einen optimierter Gewinn ist ist für den anderen schon der unendliche Hals. Ebenso die Moral. Oder entscheidest du jetzt welche Moral richtig ist und was überhaupt moralisch einwandfrei ist? Wie soll eine Firma jemals planen was für Sie der Break Even Point der Moralität ist im Sinne Ihrer Gewinne? Wenn ich moralisch falsch handeln kann mich aber an alle Gesetze halte, dann habe ich entweder ein Problem mit der Moral oder mit den Gesetzen, such es dir aus.

Wir wissen weder ob DS 2 einen Gewinn oder gar Verlust gemacht hat: "I don't know if it turned a profit. But it underperformed, and meeting expectations are as important" und so wie es formuliert ist halte ich einen Verlust eher für wahrscheinlich. Aber egal welcher Fall eintritt, beachte die Unternehmensform und die Art wie Geld gemacht wird. Wenn du für dich entscheidest das du Menschen dein Geld für 3 Jahre gibst, die dafür ein Spiel produzieren und du am Ende mit einem Verlust/marginalem Gewinn aus der Sache heraus gehst dann ist das okay für dich, ich schätze aber es sollte anderen frei gestellt sein wie Sie ihr Geld investieren.

Jup aber dann sollte man sich auch ehrlich eingestehen: "Wir wollen hier EA Bashing machen, an konstruktiven Prozessen haben wir kein Interesse"

@ Kajetan

Im Grunde ist das für mich so als würdest du Politikern vorwerfen dass sie ihr Vorgehen und Versprechen darauf ausrichten in 4 Jahren wieder gewählt zu werden und nicht wie eigentlich erforderlich langfristig und selbst aufopfernd zu handeln. Es ist lustig das du den Vorgang beschreibst, "für alle Stakeholder (Investoren, Angestellte, Kunden) langfristig schädliche, extrem kurzfristige Umsatzmaximieren auf Teufel komm raus, nur damit das nächste Quartals/Jahresergebnis einen Tacken besser ausfällt" doch die Frage ist doch wer forciert den dieses Vorgehen? Das sind wiederum die Investoren die eben solches Vorgehen honorieren. Das in Zusammenhang mit den im Zweiten Punkt von dir gemachten Angaben führt dazu das das Management bei diesem Prozess bleibt und sogar noch dafür belohnt wird. Na was würdest du denn an der Stelle machen? Den Märtyrer spielen? Das hat für mich wenig mit Gier oder Dummheit zu tun sondern sind ganz logische Prozesse die sich aus der Konstellation der Gegebenheiten ergeben.

Wenn es tatsächlich der Fall ist, dass ein anderer, langfristiger Weg zu besseren Ergebnissen für die Investoren führt, dann wird er sich auch durchsetzten, ich bin gespannt.
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SethSteiner
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von SethSteiner »

Es geht doch nicht um EA bashing, sondern darum dass viele eine bestimmte Meinung dazu haben WIE EA handelt und Geld verdient. Natürlich sind sie frei dazu das zutun, es ist nicht illegal aber es ist eben auch nicht sonderlich schlau. Firmen wie EA tun sich schwer damit tatsächlich solche Erfolge wie damals ein Star Wars oder heute ein Minecraft zu produzieren, weil ihr Fokus eben woanders liegt. Da wird viel Geld investiert und erwartet, dass noch viel mehr wieder rauskommt, es ist eine ständige Jagd nach Rekorden und der Fokus liegt daher auf diesen Rekorden. Das ist rechtlich einwandfrei, nur was habe ich denn als Kunde davon? Das schlecht zu finden hat doch nichts mit "Desinteresse an konstruktiven Prozessen" zutun, ich denke man ist in diesem Thread äußerst konstruktiv, nur fällt EAs Politik eben nicht auf sonderliches Verständnis bei den (potentiellen) Kunden.

Darüber hinaus ist es immer noch wahrscheinlich, dass man sehr wohl Profit gemacht hat. Wenn ein Max Payne 3 seinen Break Even bei genau diesen 4 Millionen erreicht und 100 Millionen Budget hatte, ist es ziemlich wahrscheinlich dass ein Dead Space 2 bei Budget mit 47 Millionen (Schätzung laut dem Mitarbeiter auf Twitter) nicht nur die Kosten reingespielt sondern auch Gewinn gemacht hat.

Im übrigen bin ich der Meinung, man sollte Politikern sogar noch viel vehementer vorwerfen nicht langfristig zu denken, sondern nur bis zur nächsten Wahl. Dass es verständlich und rechtlich korrekt ist so zu handeln ist doch genauso irrelevant wie ob EAs Handeln grundsätzlich korrekt ist.
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Kajetan
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Kajetan »

alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 18:24 Im Grunde ist das für mich so als würdest du Politikern vorwerfen dass sie ihr Vorgehen und Versprechen darauf ausrichten in 4 Jahren wieder gewählt zu werden und nicht wie eigentlich erforderlich langfristig und selbst aufopfernd zu handeln.
Genau das würde ich nicht wenigen Politikern vorwerfen. Ebenso, wie ich Wählern vorwerfe viel zu oft auf billige Polemik, Angstmacherei oder substanzfreies "Weiter so" hereinzufallen.

Ich weiß zwar, warum das so ist, wie bestimmte Strukturen ein bestimmtes Verhalten fördern, aber das enthebt weder den Politiker noch den Wähler von seiner persönlichen Verantwortung innerhalb dieses Rahmens dennoch verantwortlich zu handeln.
Es ist lustig das du den Vorgang beschreibst, "für alle Stakeholder (Investoren, Angestellte, Kunden) langfristig schädliche, extrem kurzfristige Umsatzmaximieren auf Teufel komm raus, nur damit das nächste Quartals/Jahresergebnis einen Tacken besser ausfällt" doch die Frage ist doch wer forciert den dieses Vorgehen? Das sind wiederum die Investoren die eben solches Vorgehen honorieren. Das in Zusammenhang mit den im Zweiten Punkt von dir gemachten Angaben führt dazu das das Management bei diesem Prozess bleibt und sogar noch dafür belohnt wird. Na was würdest du denn an der Stelle machen? Den Märtyrer spielen? Das hat für mich wenig mit Gier oder Dummheit zu tun sondern sind ganz logische Prozesse die sich aus der Konstellation der Gegebenheiten ergeben.
Und auch hier scheinst Du egoistisches, kurzsichtiges Gewinnstreben und nackte Gier mit den Rahmenbedingungen zu entschuldigen, innnerhalb derer hier gearbeitet wird. Ich weiß, dass bestimmte Strukturen ein bestimmtes Verhalten fördern, aber auch hier ... es enthebt weder den Investor, noch den Vorstand von der persönlichen Verantwortung innerhalb des möglichen Rahmens eben NICHT das egoistische Arschloch zu geben. Es ist als Investor möglich langfristig zu investieren und entsprechendes Verhalten bei Firmen zu belohnen, ohne gleich auf Mutter Theresa machen zu müssen. Es ist als Vorstand möglich nicht willenlos nur den kurzfristigen Zielen von kurzfristig operierenden Investoren nachzuhecheln. Beides ist nicht unmöglich, man muss kein Superman dafür sein. Es gibt ja auch genug Vorstände und Investoren, die eben NICHT skrupellos nur der eigenen Gier folgen.

Man muss nicht automatisch ein Arschloch sein, um gute Geschäfte zu machen :)
Wenn es tatsächlich der Fall ist, dass ein anderer, langfristiger Weg zu besseren Ergebnissen für die Investoren führt, dann wird er sich auch durchsetzten, ich bin gespannt.
Nein, von alleine wird da nichts passieren. Veränderungen müssen gewollt werden. Doch wollen nicht genug Menschen, die unter den aktuellen Rahmenbedingungen leiden, etwas verändern. Weil genug Menschen das bekannte Übel dem unbekannten Neuen vorziehen. Die Vertrautheit und Sicherheit der Zellengitter wird der riskanten Freiheit vorgezogen. Wenn man sich die Verteilung des Wohlstands auf diesem Planeten anschaut ... wäre ich einer dieser Milliardäre, ich würde mich jeden verfickten Tag wundern, warum die anderen 99% nicht einfach losziehen und mich und meine teuer eingekauften Sicherheitskräfte in Grund und Boden stampfen. Weil all das Geld der Welt nützt mir nichts, wenn genug Menschen aufstehen, weil sie genug haben :)

Jetzt mal ganz unabhängig von der Tauglichkeit und Wahl seiner Mittel, aber das ist eine der Triebfedern von Elon Musk. Er will die Welt verbessern, damit eben NICHT eines Tages die Leute vor seiner Tür stehen. Er will kein Arschloch sein. Jetzt muss er nur noch lernen, dass man die Welt nicht mit irgendwelchen lustigen Gadgets verbessert und wir sind alle einen Schritt weiter :)
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von alx-2009 »

SethSteiner hat geschrieben: 19.10.2017 18:37 ...
Dann lass mich das Politikerbeispiel präzisieren: das Dilemma ist ja das ich erwarte das langfristig gedacht wird, aber wenn ich das mache, ist es sehr wahrscheinlich das A) meine erste meine letze Amtszeit ist und B) meine Nachfolger die Progression Rückgängig machen werden (Siehe für B Obamacare) und warum? Weil wir zwar nach außen hin uns darstellen als wollten wir langfrisitig denken aber am Ende wählen wir doch nur wieder denjenigen der uns am meisten Honig um die Nase schmiert. Daher ist deine Forderung schön und gut, prallt jedoch an der Realität ab. Klar bräuchte man hier vielleicht wieder Menschen die bereit sind Leben, Karriere, Familie und Erfolg dafür zu geben aber kennst du jemanden? Würdest du das machen?
Ich finde schon das beides relevant ist, denn wenn ich argumentiere dass Menschen entgegen jeder Logik und teilweise Vernunft handeln sollen dann brauche ich schon verdammt gute Gründe dafür. Es ist immer einfach vor seinem Bildschirm über Ideale und Moral zu schrieben. Die Realität ist aber etwas komplexer.

Wann ist etwas Bashing und wann nicht? Ich hatte durchaus den Eindruck, du nicht, das kann ich durchaus akzeptieren :wink:
Was anderes ist es wenn ich an die Lösungsfindung denke, dahingehend wird hier meist nur gesagt "das ist mies" wie es aber besser funktioniert, darauf wird kaum eingegangenen, ich kann und darf gerne alles schlecht finden, nur geholfen ist damit keinem.
Die Jagd nach Rekorden hatten wir ja bereits geklärt, das liegt im System und es fällt mir schwer das direkt nur auf Manager und Führungskräfte zu attribuieren.
Im Übrigen finde ich auch das besonders bei Titeln wie Minecraft oder gar Systemen wie der Wii unterschätzt wird wie häufig einfach der Faktor "Glück" vorlag (Richtiger Zeit, Ort, Personen...) Vielleicht hat EA auch einfach nur ganz viel Pech :mrgreen:

Und vielleicht noch einmal abschließend zu der Gewinndebatte: vielleicht stelle ich es mal so dar: Ich Suche nach einer guten Anlageform für mein Geld um mir meine Zukunft abzusichern. Ich habe ein Portfolio erstellt welches ein durchschnittliches Renditeniveau hat. Bei einer Anlageform die ein wenig riskanter war, stellt sich heraus das die Rendite im ersten Jahr negativ war und nun im Zweiten Jahr leicht positiv aber weit unter dem durchschnittliches Renditeniveau. Prognosen sagen voraus das sich das Niveau kaum weiter steigern lässt. Was machst du mit deinem Geld? Ich würde die Anlageform wechseln, schließlich geht es ja hier um meine Zukunft :Vaterschlumpf: Ist das wirklich so böse?

@ Kajetan

Super also sind wir im Punkt 1 gleicher Meinung. Also stelle ich mir die Frage was wir tun können oder wie ein System aussehen könnte was das besprochene erleichtert. So wie ich das sehe kommen wir in naher Zukunft nicht dahin. Dann bringt es aber nichts zu sagen: "Böser Politiker, Wähler, Manager" sondern: "Wie bekommen wir das zusammen hin" es geht uns ja schließlich alle an (Oder wir lassen es bleiben, sooo schlecht ist der Status Quo ja gar nicht (für manche))

Da hast du vollkommen Recht, es ist durchaus beides möglich, dennoch sehe ich es eher schon so das man dafür eine Art Superman sein sollte, zumindest ein besonderer Typ Mensch aber wer weiß schon die Wahrheit. Dennoch finde ich das du mit der unterstellten Gier hier einfach zu weit gehst und/oder den Personen einen anderen Maßstab anlegst denen Sie entsprechen sollten, den aber die meisten Menschen nicht genügen.

Nun ich denke schon das sich pragmatische Änderungen von allein durchsetzen würden, Marktbewährung und so aber das ist hoch spekulativ und führt denke ich zu weit :wink:
Aber auf den Punkt wolltest du denke ich gar nicht hinaus.

Sind jetzt in deinem Beispiel die 99% die Guten, die moralisch Aufrichtigen die Sich einfach nehmen was sie wollen?
Und meinst du wenn wie 99% damit fertig sind werden sie gleichmäßig alles untereinander aufteilen? (ich vermeide bewusst den Begriff gerecht)

Ich bin mir ziemlich sicher das du eine gewisse Art Utopie im Kopf hast die aber vermutlich in Sich zusammenbrechen würde genauso wie die meinige :?:
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Re: Dead Space 2: War trotz vier Millionen verkaufter Exemplare nicht profitabel

Beitrag von Kajetan »

alx-2009 hat geschrieben: 19.10.2017 21:05 Dennoch finde ich das du mit der unterstellten Gier hier einfach zu weit gehst und/oder den Personen einen anderen Maßstab anlegst denen Sie entsprechen sollten, den aber die meisten Menschen nicht genügen.
Ich unterstelle keine Gier. Ich stelle Gier fest :)

Übrigens, mit ein Grund, warum es keine supereinfachen Steuererklärungen in Deutschland (oder anderswo in Industriestaaten gibt): Nicht so sehr nur die Gier der phösen Bosse, sondern in erster Linie die Gier der sog. kleinen Leute, denen sonst einer abgeht, wenn sie den Staat um 2 Euro fuffzich bescheissen können.
Nun ich denke schon das sich pragmatische Änderungen von allein durchsetzen würden, Marktbewährung und so aber das ist hoch spekulativ und führt denke ich zu weit :wink:
Aber auf den Punkt wolltest du denke ich gar nicht hinaus.
Nein, darauf wollte ich nicht hinaus. Ich denke auch nicht, dass sich bessere Lösungen von alleine durchsetzen. Da musst Du aktiv nachhelfen. Und zwar nicht so sehr hopplahopp mit Gewalt (bei Revolutionen sind oft genug nur die Leute an der Spitze ausgetauscht worden), sondern aktives Unterstützen von Veränderungen. Diese Prozesse können dann schon einige Generationen dauern, bis Dinge spürbar besser werden, aber mit Warten auf den Weißen Ritter ist noch nie etwas besser geworden.
Ich bin mir ziemlich sicher das du eine gewisse Art Utopie im Kopf hast die aber vermutlich in Sich zusammenbrechen würde genauso wie die meinige :?:
Ich habe mittlerweile erkannt, dass ich nur eine Utopie in meinem Kopf habe :) Die Realität sieht anders aus. Es wird oft genug nicht das getan, was besser für alle wäre, sondern es wird nur das getan, was jeweils am besten für unmittelbar die eigene Person ist. Daraus entstehen ja dann all die Reibungs- und Problemfelder menschlicher Gesellschaften. Man kümmert sich nur um das, was unmittelbar vor der eigenen Nasenspitze stattfindet. Und dann in der Regel rein egoistisch. Selbst bei denen, die meinen ihr Zeugs im Namen ihrer Kinder zu tun, die denken in der Regel auch nur an sich. Bei den Enkeln hört es dann schon meist auf und die Generation NACH den Enkeln, die hat schon keinen gebräuchlichen Namen mehr, weil "Urenkel" nur noch irgendwas aus Grimms Märchen ist. Wir Menschen sind egoistisch und können nicht nur fünf Pfennig weiterdenken als bis zu unserer eigenen Nasenspitze. Weil wir leicht beeinflussbar sind und uns viel zu leicht Angst einjagen lassen. Weil wir zu oft Gefangene unserer eigene Gefühle sind und noch nicht genug gelernt haben unserer Ratio zu trauen. Ich weiß, dass A besser wäre und trotzdem mache ich B. Weil ... Du sagst mir nicht, was ich zu tun habe *trotzig populistischen scheissdreck wähl*

Dennoch ...

Dennoch sehe ich recht positiv in die Zukunft. Und zwar in die Zukunft der Menschen. Unsere jetzige Kultur wird eines Tages verschwunden sein. Vielleicht wird sie prägend sein wie es die Römer waren, die Urväter Europas, vielleicht auch nicht. Unsere Kultur hat rein prinzipiell nur eine begrenzte Laufzeit. So wie jede andere auch. Aber angesichts all der Beschränkungen, die wir Menschen nunmal mit uns tragen ... wir haben es in den letzten paar tausend Jahren schon weit gebracht. Verdammt weit. Ich sehe keinen trifftigen Grund, warum der Weg nicht weitergehen sollte. Denn in ihrer Gesamtheit IST die Menschheit lernfähig und sozial genug, um halbwegs stabile Kulturen zu bilden, die wiederum die Grundlage für neue, weiter entwickelte Kulturen sind.

Ich weiß, dass es eines fernen Tages eine interstellare menschliche Zivilisation geben wird, die uns heute wie das Paradies erscheinen mag. Sie wird mit den uns jetzt vertrauten Kulturen nicht mehr viel zu tun haben (Transhumanismus und so), aber es werden immer noch irgendwie Menschen sein. Oder es werden von menschlichen Computern gebaute, selbst replizierende Maschinen sein, die das ganze Universum in Baumärkte und Material für Baumärkte verwandeln wollen. Wer weiß das schon :mrgreen:

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