Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

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4P|BOT2
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Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von 4P|BOT2 »

Lootboxen (Beutekisten) sind als Belohnungs- oder Fortschrittssystem in immer mehr Spiele enthalten. So setzen zum Beispiel Overwatch, Mittelerde: Schatten des Krieges, Fortnite, PlayerUnknown's Battlegrounds, FIFA Ultimate Team, Team Fortress 2, Forza Motorsport 7, WWE 2K18, Battlefield 1, Star Wars Battlefront 2 und viele weitere Titel auf dieses System, das im Prinzip auf Sammelkartenspielen mi...

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MrLetiso
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von MrLetiso »

Wie gesagt, ihr könnt die ESRB hier auch gleich mit reinnehmen.
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hydro skunk 420
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von hydro skunk 420 »

Klingt zumindest für mich einleuchtend.
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Raskir
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Raskir »

Sehr interessant das Ganze. Danke schonmal an 4lpak4. Der Schlusskommentar lässt aber vermuten, dass man das Ganze auch nicht auf die leichte Schulter nimmt. Heikles Thema.
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matzab83
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von matzab83 »

Ich quote mich mal selber, mit einem Beitrag aus dem Test zu "M:SdK", da das hier ganz gut passt:
matzab83 hat geschrieben: 13.10.2017 11:54
Pommern hat geschrieben: 13.10.2017 11:21 Was schlägst du denn vor? Drüber reden eher nicht, Shitstorm ist auch doof und Abwerten sowieso. Also einfach Kopf in den Sand stecken und auf Besserung hoffen.
Darüber reden ist die einzig sinnvolle Option. Aber nicht, indem man der gefühlten Gegenseite Unfähigkeit vorwirft oder gar in Schimpftiraden und Beleidigungen verfällt. Im Endeffekt dürfen wir nicht vergessen, dass uns alle immer noch unser Hobby eint.

Die einzige, für mich sinnvolle Entwicklung wäre, wenn es eine Art gemeinschaftliches Grundverständnis für das gäbe, was in der Branche schief läuft.

In erster Instanz wünsche ich mir, dass sich auf Spieleseiten nicht nur Spieletester herumtreiben, sondern auch mal "richtige Journalisten". Leider ist es aber anscheinend so, dass nicht mehr wirklicher Journalismus betrieben wird, wie das Beispiel der PC Games zeigt. Warum wird als Quelle auf eine Quelle verwiesen, die wiederum als Quelle einen Forenbeitrag angibt? Ist es so schwer, eine eigene E-Mail an die USK zu schreiben und im schlimmsten Fall eben diese Antwort in Form einer Standardantwort zu erhalten? Wenn es doch gewünscht ist, dass an entsprechender Stelle ein Bedarf kommuniziert wird, so muss dies von mehreren unabhängigen Anfragen erfolgen.
Ohne jetzt 4lpak4 zu nahe treten zu wollen: Wer garantiert mir, dass diese Antwort wirklich von der USK kommt? Wer garantiert mir, dass das kein Hoax ist? Und gerade Journalisten sollten immer darauf bedacht sein, wie glaubwürdig die Quelle ist, immerhin steht der Journalist dafür mit seinem Namen...

Aber an genau diesem Beispiel zeigt sich auch, wo das eigentliche Problem liegt. Das Problem, wenn man es als solche bezeichnen möchte, ist die einfache Generierung vieler Klicks, unabhängig vom Journalistischen Anspruch. Es ist leider aufwendiger, erst eine Mail an zum Beispiel die USK zu schreiben, dann die Antwort abwarten, diese auszuwerten und noch einen entsprechenden Artikel zu erstellen. Da das ja alles so schnell wie möglich erfolgen muss, wird auf die Qualität verzichtet, Hauptsache man ist der erste, der eine News daraus generiert.

Aber genau da sehe ich das Problem. Spieleseiten sind für mich nicht nur einfache Produktberater. Oder besser gesagt: Sie sollten sich nicht nur als solche verstehen. Ich weiß nicht, welcher journalistische Anspruch an einen Spieletester zum Beispiel bei 4players gestellt wird (Hauptsache er kann einen ordentlichen Text schnellst möglich erstellen), aber gerade hier sehe ich wirklich Möglichkeiten.
Eventuell ist es zu blauäugig zu fordern, dass Spieleseiten mehr sind als einfache Multiplikatoren für Publisher-Marketing und ggf. ab und an eine Spielevorstellung. Aber ich denke, gerade auf dem Wege könnte auch mal der ein oder andere Finger auf eiternde Wunden gelegt werden, und wirklich mal was erreicht werden. Nur muss, damit das passiert, ein Umdenken in der Branche des "Spiele-Journalismus" erfolgen.
Ich bin nur für das verantwortlich was ich sage, aber nicht für das was andere verstehen.

"Drei Ausrufezeichen", fuhr er fort und schüttelte den Kopf. "Sicheres Zeichen für einen kranken Geist." (Terry Pratchett in "Eric")
"Fünf Ausrufezeichen sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung." (Terry Pratchett in "Reaper Man")
"Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (Terry Pratchett in Maskerade")
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Alter Sack
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Alter Sack »

hydro-skunk_420 hat geschrieben: 13.10.2017 11:53 Klingt zumindest für mich einleuchtend.
Jep.

Deshalb würde ich es so definieren: Lootboxen sind kein Glücksspiel aber Abzocke :mrgreen:
*Delete_me*
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von *Delete_me* »

Alter Sack hat geschrieben: 13.10.2017 11:58Deshalb würde ich es so definieren: Lootboxen sind kein Glücksspiel aber Abzocke :mrgreen:
Wenn es so einfach wäre. Für dich ist es Abzocke. Für mich ist es Abzocke. Andere sehen darin ein Mehrwert.
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Scorcher24_
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Scorcher24_ »

Sehe ich anders, auch im Fall CS GO. Da Messer sehr rar sind, währe ein Messerin der Lootbox imho die genannte "Gewinnausschüttung". Oder hochwertige Skins, die viel Wert sind. Da man diese auch direkt über Steam in Geld umwandeln kann, gibt es hier durchaus einen monetären Umtausch, wenn auch nur als Guthaben auf Steam. Dennoch ist das Einkommen, denn über einem bestimmten Betrag/Anzahl Transaktionen fragt Steam nach deinen Steuerdaten und meldet diese ans Finanzamt. Daher finde ich den Vergleich unpassend und die Ausschüttung muss genauso wie bei Daddelautomaten geregelt werden.
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sourcOr
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von sourcOr »

Scorcher24_ hat geschrieben: 13.10.2017 12:09 Sehe ich anders, auch im Fall CS GO. Da Messer sehr rar sind, währe ein Messerin der Lootbox imho die genannte "Gewinnausschüttung". Oder hochwertige Skins, die viel Wert sind. Da man diese auch direkt über Steam in Geld umwandeln kann, gibt es hier durchaus einen monetären Umtausch, wenn auch nur als Guthaben auf Steam. Dennoch ist das Einkommen, denn über einem bestimmten Betrag/Anzahl Transaktionen fragt Steam nach deinen Steuerdaten und meldet diese ans Finanzamt. Daher finde ich den Vergleich unpassend und die Ausschüttung muss genauso wie bei Daddelautomaten geregelt werden.
Deren Wert wird aber durch den Markt bestimmt und nicht durch das Spiel. Das ist net dasselbe als wenn du gleich direkt 20€ bekommst statt nur 1€ wenn du Pech hast.
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History Eraser
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von History Eraser »

Die Wortwahl lässt aber auch durchblicken, dass man sich vorstellen könnte, dass diese Definition nicht ewig währen wird.
Baralin
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Baralin »

Das kann schon sein, aber ich finde, Lootboxen gegen Echtgeld in Vollpreistiteln trotzdem eine bedenkliche Entwicklung. Ob ich da das Argument „Muss man ja nicht benutzen“ hier gelten lasse?
Ich warte auf: Beyond Good & Evil 2, Star Citizen

Meine größten Enttäuschungen:
Stalker, GTA IV, Nintendo, Resident Evil IV, Journey, The Last of Us
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Scorcher24_
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Scorcher24_ »

sourcOr hat geschrieben: 13.10.2017 12:13 Deren Wert wird aber durch den Markt bestimmt und nicht durch das Spiel. Das ist net dasselbe als wenn du gleich direkt 20€ bekommst statt nur 1€ wenn du Pech hast.
Doch, die Droprate bestimmt den Wert, da natürlich Skins die entsprechend aussehen weniger gedroppt werden.
Auch der Zustand des Skin spielt eine Rolle und dessen Droprate wird ebenfalls durch das Spiel kontrolliert. Natürlich spielt der Markt auch eine gewisse Rolle, aber gäbe es von den Items mehr, wären sie auch weniger wert.
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Konata1337
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Konata1337 »

Ich halte auch Sticker und Pokémonkarten für direkt an Kinder und Jugendliche gerichtete Abzocke, und ich wundere mich immer wieder darüber, dass sowas erlaubt ist. Aber zu den Lootboxen: Da fand ich frühere P2W-/Kosmetiksysteme mit direkter Bezahlung "besser" - hier wird wenigstens nichts dem Zufall überlassen. Mal davon abgesehen, dass es nichts in einem Vollpreisspiel zu suchen hat, aber in einem F2P kann sich der Spieler dann eben die Teile raussuchen, die er haben will, und dafür bezahlt er dann.
Ob das nun überhaupt noch balanced werden kann, bleibt die ewige Frage. Irgendwie muss der Spieler zum Kauf animiert werden.
Natürlich sollten die Zweitwährungen verboten werden, vor allem, wenn man nur eine festgelegte Anzahl Währung auf einmal kaufen kann und dann Geld ins Nirvana schießt. Am Ende kann man auch sagen, es geschieht den Käufern recht, Kinder dürfen theoretisch sowieso nicht ins Internet ... wenn diese Abzocke nicht leider jedes neue Spiel in den Abgrund risse. Am Ende ist es für alle scheisse.
Und nicht jeder ist Experte in solchen Dingen. Wer vom Internet keine Ahnung hat, ist nicht unbedingt ein schlechter Mensch, vermutlich wird er nach dem EMP alle beherrschen :ugly:
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sourcOr
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von sourcOr »

Scorcher24_ hat geschrieben: 13.10.2017 12:15
sourcOr hat geschrieben: 13.10.2017 12:13 Deren Wert wird aber durch den Markt bestimmt und nicht durch das Spiel. Das ist net dasselbe als wenn du gleich direkt 20€ bekommst statt nur 1€ wenn du Pech hast.
Doch, die Droprate bestimmt den Wert, da natürlich Skins die entsprechend aussehen weniger gedroppt werden.
Auch der Zustand des Skin spielt eine Rolle und dessen Droprate wird ebenfalls durch das Spiel kontrolliert. Natürlich spielt der Markt auch eine gewisse Rolle, aber gäbe es von den Items mehr, wären sie auch weniger wert.
Wie sich der Wert zusammensetzt bestimmt aber im Endeffekt eben nur der Markt. Wer sagt, dass ein seltener Gegenstand mehr wert sein muss? Das Spiel net. Das tun nur die Leute, dies verscherbeln/kaufen wollen.
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Wigggenz
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Re: Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK): Lootboxen sind kein Glücksspiel

Beitrag von Wigggenz »

Jo, klingt nach der gängigen Definition einleuchtend, und die knüpft nunmal fest an die Möglichkeit an, Geld zu gewinnen.

Allerdings schwächelt die USK mit dem Vergleich zu Losen etwa, da die Begleitumstände (der erzeugte Druck) in einem Videospiel völlig Andere sind.

Es wäre also angebracht, das ganze mal auf eine tiefere Ebene zu hieven und teleologisch zu schauen, was man denn nun als wesentlichen Grund für die strenge Regulierung von Glücksspiel ansieht. Ist es die Möglichkeit, durch Glück Geld zu verdienen? Ich glaube eher, Regulierungsgrund und Gefahr des Glücksspiels ist die nicht ganz fernliegende Möglichkeit aufgrund bestimmter psychologischer Mechanismen dem eigenen Vermögen schweren Schaden zuzufügen. Und da sehe ich die Gewinnmöglichkeit nicht als tragendes Element dessen, was Glücksspiel gefährlich und regelungsbedürftig macht. Solange eine ähnliche "starke" Motivationslage besteht, sein Geld für Ungewisses auszugeben, ist es in meinen Augen nicht relevant, ob die Motivation aus Gewinnaussicht oder etwas ganz Anderem besteht, entscheidend ist vielmehr, wie sehr die Begleitumstände dazu motivieren, Geld für Ungewisses auszugeben und sein Vermögen damit (ggf. ernsthaft) zu gefährden.

Und da sehe ich die diversen Lootbox-Konstellationen zwar noch nicht zu 100% auf dem Level eines Casinos etwa, aber auch deutlich gefährlicher als eine Lostombola. Aber das müsste natürlich wissenschaftlich untersucht werden.

Vielleicht wäre es also an der Zeit, die gängige Definition zu überdenken, um zeitgemäßeren Formen der Vermögensgefährdung durch Vertrauen auf "Glück" zu erfassen.

Ganz Anderes Thema ist, dass im Onlinespiel-Bereich ohnehin andere Maßstäbe gesetzt werden müssen, da seitens der Publisher dort alles getan wird, um die monetären Auswirkungen zu verschleiern ist abgemildert darzustellen, etwa durch die Verwendung einer eigenen "Währung", die zwischengeschaltet ist.
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