Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

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Kajetan
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Kajetan »

Ryan2k6 hat geschrieben: 22.09.2017 15:25 Dito.
Ich weiß rein zufällig, dass bei Publishern oft genug mit maximal viel heißer Luft ein dünnes Süppchen gekocht wird. Das Kontrollbedürfnis dort ist groß, der effektive Erkenntnisgewinn hält sich oft in engen Grenzen. Man merkt das oft genug daran, wenn ein Publisher eine erfolgreiche Serie ohne Not selber versenkt, weil nicht verstanden wurde, was die Spiele der Serie eigentlich so beliebt gemacht hat. EA ist da ein wahrer Meister im Nicht-Kapieren.
Und zu deinem PS: Du hast Doom4 aber sicher nicht gemieden, weil bei Fallout einer geschrieben hat wie kacke Bethesda ist, oder? ;-)
Nö. Aber ich bin, was Review-Bombing angeht, auch nicht die relevante Zielgruppe. Ich weiß jetzt schon mehr, als mir gut tut :Häschen:
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NewRaven
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von NewRaven »

Kajetan hat geschrieben: 22.09.2017 15:24 Aber das ist doch kein Argument. Nur weil ein Publisher sich vielleicht (!) taubstellen könnte, ist dieses Review-Bombing sinnloser Käse? Frei nach Lothar Matthäus: Wäre, wäre, Fahrradkette?
Das ist ein genauso gutes oder schlechtes Argument wie dein "der Publisher kann es nicht wissen, wenn es nicht in den Steam-Reviews - und zwar NUR in den Steam-Reviews, steht". ;)
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 15:21
Schön, dann beschreib doch mal konkret einen dieser Fälle. Du hast jetzt nur ausführlich den Fall mit GTA nochmal beschrieben, wo die unmittelbaren Folgen, wie du es ja selbst eingestehst, positiv waren. Das unterstützt wohl kaum deine These.

Was sind denn die negativen Folgen, egal ob kurz- oder langfrisitig? Welche Beispiele gab es da schon?
Dieser Theorie nach? Jedes Spiel, das heutzutage immernoch mit Denuvo ausgeliefert wird, beispielsweise. Schließlich hätte nach MGS:V oder RotTR und der "Lektion" die die Spieler den Entwicklern durch ihre "wirkungsvollen" Reviewbombs erteilt haben, jeder andere Publisher davon absehen müssen, diese böse Seuche einzusetzen. Ob Campo Santo die Sache gut übersteht, werden wir noch sehen... Und nein, auch bei GTA 5 ändert der letztlich erstmal positive Ausgang, der aber nur sehr indirekt überhaupt in diesen Review-Bombs begründet liegt, nichts daran, dass der Zweck eben nicht immer die Mittel heiligt, zumal diese Mittel, wie eben schon beschrieben, in der Form gar nicht nötig gewesen wären, um den selben Zweck zu erreichen.
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Doc Angelo
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Doc Angelo »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 15:21 @Doc Angelo
Ich finde dazu gibt es einfach nicht soviel zu sagen. Ich sehe das Review Bombing als notwendiges Übel. Ein kleines Machtinstrument für die ansonsten eher ohnmächtige Kundschaft. Das auch diese Macht missbraucht wird, ist ein Nachteil, der schon angesprochen wurde.

Die Vorteile erscheinen eben nur groß genug um die Nachteile zu kompensieren.
Wenn das so wäre, dann wär das eine Sache, über die man diskutieren könnte. Für mich allerdings ist Review Bombing per Definition schon ein Missbrauch. Das hat potentielle Vorteile im Sinne des Missbrauchenden. Daher kann es für mich nicht die Nachteile für alle anderen aufwiegen. Wie dem auch sei: Ich werde die Steam-Reviews in Zukunft etwas anders und aufwendiger interpretieren müssen. Die Statistiken sind mir dabei eine Hilfe.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Kajetan
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Kajetan »

NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 15:42 Das ist ein genauso gutes oder schlechtes Argument wie dein "der Publisher kann es nicht wissen, wenn es nicht in den Steam-Reviews - und zwar NUR in den Steam-Reviews, steht".
Die Steam-Reviews sind hier nur eines von vielen verfügbaren Medien, um dem Publisher mitzuteilen, dass man wegen XYZ unzufrieden ist. Je breiter der Protest gestreut ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass es mehr Leute mitbekommen. Je breiter dieser Protest gestreut ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass entsprechende Leute in entscheidenter Position beim Publisher das mitbekommen. Und wenn er es nicht mitbekommt, dann ist das ganz alleine sein Pech, denn auf Dauer tut es gerade einem Publisher von Videospielen nicht gut, ständig den Kundengeschmack zu mißachten.
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von NewRaven »

Kajetan hat geschrieben: 22.09.2017 15:52
Die Steam-Reviews sind hier nur eines von vielen verfügbaren Medien, um dem Publisher mitzuteilen, dass man wegen XYZ unzufrieden ist. Je breiter der Protest gestreut ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass es mehr Leute mitbekommen. Je breiter dieser Protest gestreut ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass entsprechende Leute in entscheidenter Position beim Publisher das mitbekommen. Und wenn er es nicht mitbekommt, dann ist das ganz alleine sein Pech, denn auf Dauer tut es gerade einem Publisher von Videospielen nicht gut, ständig den Kundengeschmack zu mißachten.
Und wenn man doch ach so viele Medien hat, um dem Publishern seine Meinung kund zu tun (eine Aussage, bei der wir uns übrigens einig sind), warum glaubt man dann, ausgerechnet den Ort dafür wählen zu müssen, der dafür schlicht nicht gedacht ist? Wenn der Publisher zuhören möchte, dann wird er das auch an "geeigneteren Orten" als in einem missbrauchten Review-System tun. Wenn er nicht zuhören möchte, wird er es auch dort nicht tun. Warum sollte er auch? Wenn man jetzt mal positiv annehmen würde, dass solche "Reviews" einen tatsächlichen Einfluss auf die Verkäufe haben (wofür es keine wirklichen Belege gibt), welche nützlichen, wirtschaftlich sinnvollen Informationen soll der Publisher aus "(Beleidigung) Kritik (Beleidigung). (Beleidigung gegen Publisher). (irgendwas mit Masterrace)" ziehen, insbesondere, wenn das ertragen von solchem "Geschrei" wegen irgendwas ja mittlerweile bei vielen neuen Titel zur Gewohnheit wird, oft auf Fehlinformationen basiert, das Produkt sich trotzdem gut verkauft und sich die Spielerschaft nicht selten das Loch, in dem sie sitzt, in Kleinarbeit selbst gebuddelt hat? Und welche Leute (ich nehme an, du meinst hier potentielle Kunden) sollen dort eine neue Erkentnisse gewinnen? Aber ich sehe schon, wir drehen hier ziemlich merklich im Kreis. denn auf das alles bin ich irgendwie in den letzten 5 Beiträgen schon schreibkrampfmäßig ausführlich eingegangen. :)
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Kajetan
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Kajetan »

NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 16:08 Und wenn man doch ach so viele Medien hat, um dem Publishern seine Meinung kund zu tun (eine Aussage, bei der wir uns übrigens einig sind), warum glaubt man dann, ausgerechnet den Ort dafür wählen zu müssen, der dafür schlicht nicht gedacht ist?
Weil es einer der vielen Medien ist, die einem zur Verfügung stehen. Ob etwas eigentlich nur für A, aber nicht für B gedacht ist, spielt dabei keine Rolle. Es wird dafür genutzt, weil es geht und weil es vor allem einen Einfluss auf eine Zahl oder eine Art Art von meßbarer Größe hat.

Das kannst Du begrüßen, Du kannst es verurteilen, aber Du kannst es nicht ignorieren, weil Du es nicht verhindern kannst. Deswegen ja der Graph, damit man den Review-Mittelwert bei Steam-Reviews besser einschätzen kann.
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von NewRaven »

Kajetan hat geschrieben: 22.09.2017 16:24
Weil es einer der vielen Medien ist, die einem zur Verfügung stehen. Ob etwas eigentlich nur für A, aber nicht für B gedacht ist, spielt dabei keine Rolle. Es wird dafür genutzt, weil es geht und weil es vor allem einen Einfluss auf eine Zahl oder eine Art Art von meßbarer Größe hat.

Das kannst Du begrüßen, Du kannst es verurteilen, aber Du kannst es nicht ignorieren, weil Du es nicht verhindern kannst. Deswegen ja der Graph, damit man den Review-Mittelwert bei Steam-Reviews besser einschätzen kann.
Eben. Man tut es einfach, weil man es kann. Nicht, weil es wirklich eine effektive, langfristige Wirkung hätte, nicht, weil man objektiv ernsthaft davon ausgehen würde, etwas zum Besseren zu ändern, sondern einfach, weil man Frust ablassen will. Und genau deshalb - und nicht, weil ich irgendwie dagegen bin, dass Leute frei ihre Meinung sagen - sind Review-Bombs meiner Meinung nach, ich zitiere, "Käse". Meine Meinung kann ich nämlich, wie wir, jetzt endlich mal einig, festgestellt haben, auch an anderen Orten kund tun, wo sie nicht ein eigentlich nützliches und wichtiges System für andere (zer-)stört. Ob oder ob man mir zuhört, kann ich wenig bis gar nicht beeinflussen, egal wo ich es tue. Passt mir das nicht, muss ich halt Konsequenzen ziehen - in diesem Fall also verzichten. Meiner Meinung nach - Achtung, Spekulation - landen solche "Reviews" nicht in den Ohren bzw. vor den Augen der Entscheidungsträger, die sie nach Ansicht der Verfasser hören sollten - oder sie sind für sie schlicht nichts Neues, weil sie ihre Informationen weit sachlicher schon aus anderen Quellen bezogen haben. Diese "Reviews" helfen auch dem Kunden nicht, weil der entweder bereits weiß, worauf er sich einlässt oder die Kritik für ihn schlicht keine Rolle spielt. Ein richtiges Review des Produkts hingegen, die diese Kritik ebenfalls beinhaltet, bietet den Kunden die Möglichkeit, abzuwägen und würde vermutlich auch, sollte sich doch mal ein Entscheidungsträger in die Reviews auf Steam verirren, dort auf mehr Interesse stoßen, als reines einzeiliges Rumgepöbel. DAS wäre nützlich - Review-Bombs halt eben nicht.
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Lebensmittelspekulant
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Usul hat geschrieben: 22.09.2017 15:31 Aber das klingt doch schon wieder so dramatisch... ohnmächtige Kundschaft... ohnmächtig wärst du, wenn du irgendwas tun müßtest, finde ich. Aber von müssen ist ja keine Rede. Du kannst Spiele kaufen, du kannst dich davor informieren, du kannst dich mit anderen Spielern darüber unterhalten, du kannst auch auf das alles verzichten und blind kaufen... alles kann, nicht muß.
Von daher ist es meines Erachtens recht übertrieben, hier von einer eher ohnmächtigen Kundschaft zu sprechen - ganz im Gegenteil: letztlich geht die Macht von den Kunden aus, denn sie bezahlen den ganzen Scheiß schließlich.
Deswegen habe ich auch bewusst relativiert und uns als Kunden nicht absolut ohnmächtig dargestellt. Wir haben Mittel wie ein Kaufboykott, allerdings ist dieses auch nicht universell anwendbar. Beim Beispiel von GTA5 war es eben nur schwer vorherzusehen, daß sie das Modtool untersagen werden. Sie haben es ja sogar jahrelang geduldet. Woher soll ich also vor dem Kauf wissen, daß Rockstar in einer nicht angekündigten Laune es plötzlich entfernt?
Da bin ich doch froh noch Mittel zu haben um dagegen zu wirken.

Und selbst das Review Bombing ist nur eine Kleinigkeit, verglichen mit den Möglichkeiten eines Publishers. Ich mag zwar nicht ohnmächtig sein, aber was bin ich schon im Vergleich zu einem milliardenschweren Konzern, selbst wenn ich Zigtausende um mich versammel, die meine Ansicht ùnd mein Interesse teilen?
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 15:42 Dieser Theorie nach? Jedes Spiel, das heutzutage immernoch mit Denuvo ausgeliefert wird, beispielsweise. Schließlich hätte nach MGS:V oder RotTR und der "Lektion" die die Spieler den Entwicklern durch ihre "wirkungsvollen" Reviewbombs erteilt haben, jeder andere Publisher davon absehen müssen, diese böse Seuche einzusetzen.
Denuvo wird genauso wenig verwendet, weil sich manche Spieler dem Review Bombing bedienen. Wir versuchen doch hier eine Kausalität herzustellen, die uns bewusst negative Folgen dieses Verhaltens offenbart. Denuvo wird höchstwahrscheinlich eher vollkommen unabhängig von diesen Vorkommnissen eingesetzt. Oder sagen sich Publisher: Wegen Review Bomben setzen wir nun verstärkt auf Denuvo? Ich gehe stark davon aus, daß der Einsatz dieses DRM's rein garnichts mit Review Bomben zu tuen hat.

Im Grunde könnte ich sogar spekulieren, daß ohne diese lautstark negativen Rezensionen bezüglich Denuvo eventuell sogar mehr Hersteller auf diesen Kopierschutz setzen würden.
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 15:42 Ob Campo Santo die Sache gut übersteht, werden wir noch sehen...
Selbst wenn nicht, ich arbeite nicht bei diesem Unternehmen. Warum sollte deren Untergang ein Argument für mich sein? Ich war selber schon von DMCA-Strikes auf Youtube betroffen. Von daher heisse ich es sowieso schonmal nicht gut, was sie da fabriziert haben.
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 15:42 Und nein, auch bei GTA 5 ändert der letztlich erstmal positive Ausgang, der aber nur sehr indirekt überhaupt in diesen Review-Bombs begründet liegt, nichts daran, dass der Zweck eben nicht immer die Mittel heiligt, zumal diese Mittel, wie eben schon beschrieben, in der Form gar nicht nötig gewesen wären, um den selben Zweck zu erreichen.
Was wäre denn die Alternative gewesen? Kaufboykott geht ja nicht, wenn man das Spiel schon seit Jahren besitzt.

Und was wird überdies passieren? Das werden wohl erst einmal herausfinden müssen :)
Doc Angelo hat geschrieben: 22.09.2017 15:48 Wenn das so wäre, dann wär das eine Sache, über die man diskutieren könnte. Für mich allerdings ist Review Bombing per Definition schon ein Missbrauch. Das hat potentielle Vorteile im Sinne des Missbrauchenden. Daher kann es für mich nicht die Nachteile für alle anderen aufwiegen.
Das ist natürlich sehr ehrbar von dir. Ich bedenke hingegen, daß ich in diesem Fall mal ausnahmsweise auf der Seite der Missbrauchenden stehe. Ich verursache keinen Schaden bei Unbeteiligten, also kann ich das auch gewissenhaft mit mir vereinbaren.

Vielleicht irre ich mich auch. Nur muss man mir das auch erst einmal zu verstehen geben.
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NewRaven
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von NewRaven »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 19:16 Denuvo wird genauso wenig verwendet, weil sich manche Spieler dem Review Bombing bedienen.
Oder es wird so selten verwendet, weil sein Preis sich für die meisten Produkte nicht rechnet und der Schutz immer schneller ausgehebelt wird ;)
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 19:16 Selbst wenn nicht, ich arbeite nicht bei diesem Unternehmen. Warum sollte deren Untergang ein Argument für mich sein? Ich war selber schon von DMCA-Strikes auf Youtube betroffen. Von daher heisse ich es sowieso schonmal nicht gut, was sie da fabriziert haben.
Ich würde jetzt sagen, weil sie ein solches Schicksal nicht verdient haben und ihre Aktion dem Anlass entsprechend völlig legitim war, aber das wäre natürlich sehr subjektiv. Deshalb sage ich: weil sie objektiv für einen Großteil der Spielerschaft ein gutes Produkt abgeliefert haben! Genau das ist doch der Punkt: das Produkt selbst geht in seinen eigenen Reviews völlig unter, weil irgend einer Schneeflocke irgendetwas, dass möglicherweise in irgendeiner Relation zum Produzenten des Produktes steht, nicht gefällt. Das hat oft aber bestenfalls noch sehr indirekt irgendwas mit Gaming an sich zu tun hat, weil heutzutage jeder irgendwie glaubt, er wäre ein missverstandener, unterdrückter Robin Hood, der jetzt dringend zum Befreiungsschlag gegen all das Unrecht der Welt, das mitunter aber nur in seinem Kopf existiert, ausholen muss. Und zwar ständig und überall - am liebsten dort, wo seine "Kritik" halt einfach in der Form nun am allerwenigsten hin passt, man sie aber trotzdem dort platziert, einfach weil mans kann.
Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 19:16 Was wäre denn die Alternative gewesen? Kaufboykott geht ja nicht, wenn man das Spiel schon seit Jahren besitzt.
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 14:57 Letztlich hätte man für diesen Zweck auch ein "richtiges" Review verfassen können, differenziert Aussagen über das Spiel abgeben können und es am Ende mit eben einem Verweis auf die nachträglich beschnittenen Möglichkeiten negativ bewerten können. Das wäre dann auch voll und ganz im Sinne eines Reviews gewesen.
Zuletzt geändert von NewRaven am 22.09.2017 19:38, insgesamt 3-mal geändert.
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Usul
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Usul »

Lebensmittelspekulant hat geschrieben: 22.09.2017 19:16Ich mag zwar nicht ohnmächtig sein, aber was bin ich schon im Vergleich zu einem milliardenschweren Konzern, selbst wenn ich Zigtausende um mich versammel, die meine Ansicht ùnd mein Interesse teilen?
Ein Spieler. Der das eigentlich machen sollte, um Spaß zu haben. Weiß du, was ich mache, wenn mir etwas keinen Spaß mehr macht? Ich laß es einfach liegen. Weil davon nichts Essentielles im Leben abhängt. Wenn ich absehen könnte, daß mir ein nachträgliches Modding-Verbot in GTA5 dermaßen die Stimmung vermiest, würde ich mir Gedanken darüber machen, ob Computerspiele noch das richtige Hobby für mich sind.

Das ist natürlich meine höchstsubjektive Sicht auf die Dinge, die nicht jeder teilen muß. Aber damit will ich nur verdeutlichen, daß man nicht alles so ernst nehmen sollte - weil es eben Unterhaltungsprodukte sind... Luxusgüter für - wenn man ehrlich ist - nicht erschreckend viel Geld.

Bevor der Einwand kommt: Niemand hat Geld zu verschenken. Jeder mag Kritik üben. Aber zum einen sollte die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden, zum anderen ist es halt nicht sinnvoll, die Kritik an Stellen zu üben, die dafür nicht in der Form gedacht sind. Und da sind wir wieder am Anfang des Kreislaufs angekommen: Ist die Bewertung für Spiel A der richtige Ort, um Kritik an Spiel B bzw. am Verhalten von Entwickler im Zusammenhang mit Spiel B (oder C, D, E usw.) zu üben? Ich denke weiterhin, daß dem nicht so ist.
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von sabienchen.banned »

Usul hat geschrieben: 22.09.2017 19:35 Ein Spieler. Der das eigentlich machen sollte, um Spaß zu haben. Weiß du, was ich mache, wenn mir etwas keinen Spaß mehr macht? Ich laß es einfach liegen. Weil davon nichts Essentielles im Leben abhängt. Wenn ich absehen könnte, daß mir ein nachträgliches Modding-Verbot in GTA5 dermaßen die Stimmung vermiest, würde ich mir Gedanken darüber machen, ob Computerspiele noch das richtige Hobby für mich sind.

Das ist natürlich meine höchstsubjektive Sicht auf die Dinge, die nicht jeder teilen muß. Aber damit will ich nur verdeutlichen, daß man nicht alles so ernst nehmen sollte - weil es eben Unterhaltungsprodukte sind... Luxusgüter für - wenn man ehrlich ist - nicht erschreckend viel Geld.
Also ich habe da ein "persönlicheres" Verhältnis (sei es Nostalgie, Fantum etc.) zu bestimmten Serien/Entwicklern, und sehe es nicht so "unemotional" wie du.

In diesem Forum verbringst du bspw. ja auch die ein oder andere Minute, und versuchst argumentativ zu überzeugen, dass dieses "shitposten"/"Review Bombing" etwas sinnloses und falsches wäre.
Da berührt dich offensichtlich auch etwas emotional, bei so etwas trivialem wie Videospiele.



davon unabhängig ... und nicht an Dich gerichtet ..:Häschen:
Generell war der DMCA-Strike gegen PewDiePie in meinen Augen genauso Missbrauch der verfügbaren Mittel wie die Erstellung von Reviews durch irgendwelche SpamKritiker..
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Kajetan »

NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 16:37 ...
Dir ist das Niveau, auf dem sich Review-Bombing abspielt, zu niedrig, nicht wahr? Wenn der Pöbel aufheult und Steine gegen die Fenster fliegen, das ist doch keine Kritik, nicht?

Du bist elitär! :)
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von NewRaven »

Kajetan hat geschrieben: 22.09.2017 20:59
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 16:37 ...
Dir ist das Niveau, auf dem sich Review-Bombing abspielt, zu niedrig, nicht wahr? Wenn der Pöbel aufheult und Steine gegen die Fenster fliegen, das ist doch keine Kritik, nicht?

Du bist elitär! :)
Kritik wird häufig eher emotional als sachlich geäußert. Das finde ich zwar persönlich nicht unbedingt zweckdienlich, aber es stört mich auch per se nicht. Fehlendes Niveau ist also nicht wirklich das Problem. Störend wirds erst, wenn jemand gegen die Stadtpolitik in Köln mitten in Frankfurt protestiert und dort anstatt argumentierte Aussagen zu treffen ausschließlich Steine schmeißt ;)
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Lebensmittelspekulant »

Du meinst so wie die krawallmachenden Neonazis, die bei uns in Köln demonstrieren und randalieren dürfen, nur weil die feine Bundesregierung sie nicht in ihrer Hauptstadt sehen will?
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 19:33 Ich würde jetzt sagen, weil sie ein solches Schicksal nicht verdient haben und ihre Aktion dem Anlass entsprechend völlig legitim war, aber das wäre natürlich sehr subjektiv. Deshalb sage ich: weil sie objektiv für einen Großteil der Spielerschaft ein gutes Produkt abgeliefert haben! Genau das ist doch der Punkt: das Produkt selbst geht in seinen eigenen Reviews völlig unter, weil irgend einer Schneeflocke irgendetwas, dass möglicherweise in irgendeiner Relation zum Produzenten des Produktes steht, nicht gefällt.

Und weil irgendeiner Schneeflocke nicht gefallen hat, was ein Youtuber im Affekt gesprochen hat, wurde er ebenso verurteilt und mit ungerechten Strafen bedacht.
Gerechtigkeit werden wir in diesem Fall höchstwahrscheinlich ohnehin nicht mehr finden.

Eine Balance der Kräfteverhältnisse sollte dennoch aufrecht erhalten werden, damit eben nicht nur eine Seite ihre Macht missbrauchen kann. Dem Pöbel Macht zu geben, statt Privatunternehmen, klingt für mich auch demokratischer. ^^
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 19:33 Das hat oft aber bestenfalls noch sehr indirekt irgendwas mit Gaming an sich zu tun hat, weil heutzutage jeder irgendwie glaubt, er wäre ein missverstandener, unterdrückter Robin Hood, der jetzt dringend zum Befreiungsschlag gegen all das Unrecht der Welt, das mitunter aber nur in seinem Kopf existiert, ausholen muss.
Echt, tuen das die Leute? Du beschreibst das ganz gerne, allerdings habe ich bislang nicht vernommen, daß man solche Aktionen als ehrenwert rechtfertigt. Von daher verstehe ich nicht, warum das, nicht nur von dir, hier ständig zur Sprache gebracht wird. Das erscheint mir wie ein Strohmann.

Ich persönlich verstehe mein Begehr als ökonomischen Egoismus. Habe ich bereits deutlich gemacht.
NewRaven hat geschrieben: 22.09.2017 19:33 NewRaven hat geschrieben: ↑Gestern 14:57
Letztlich hätte man für diesen Zweck auch ein "richtiges" Review verfassen können, differenziert Aussagen über das Spiel abgeben können und es am Ende mit eben einem Verweis auf die nachträglich beschnittenen Möglichkeiten negativ bewerten können. Das wäre dann auch voll und ganz im Sinne eines Reviews gewesen.
In diesem Sinne ja. Nur hätte dies zum einen mehr Mühe gemacht und zum anderen hätte die Aktion vielleicht niemals diese mediale Aufmerksamkeit erregt, welche zusätzlichen Druck auf Rockstar erzeugte. Ein Mob demonstriert nicht, in dem er debattiert. Sondern indem er Fackeln und Mistgabeln schwingt. :D

So verschafft sich eine Masse Gehör. Rockstar hat sehr schnell reagiert und sah sich gezwungen eine versöhnliche Lösung anzubieten. Durch sachlichen Protest erlebt man jedenfalls nicht so schnelle Lösungen, wenn überhaupt. Welche Schlussfolgerungen darf man also daraus wohl ziehen? Shitstorm lohnt sich.
Usul hat geschrieben: 22.09.2017 19:35 Bevor der Einwand kommt: Niemand hat Geld zu verschenken. Jeder mag Kritik üben. Aber zum einen sollte die Verhältnismäßigkeit gewahrt werden, zum anderen ist es halt nicht sinnvoll, die Kritik an Stellen zu üben, die dafür nicht in der Form gedacht sind. Und da sind wir wieder am Anfang des Kreislaufs angekommen: Ist die Bewertung für Spiel A der richtige Ort, um Kritik an Spiel B bzw. am Verhalten von Entwickler im Zusammenhang mit Spiel B (oder C, D, E usw.) zu üben? Ich denke weiterhin, daß dem nicht so ist.
Das denke ich auch. Das habe ich selber auch schon mehrmals verlauten lassen. Nur was hat diese Tatsache mit meinem Argument zu tuen? Auch durch mehrfache Wiederholung entsteht dadurch kein Widerspruch.

Du hast auch durchaus recht, daß ich als Spieler nicht an solchen Protestaktionen teilnehmen muss. Ich brauch aber genauso wenig darauf zu verzichten. Ein Mensch muss garnichts, außer sterben.
Witzigerweise habe ich selber an den Protesten keinen Anteil genommen. Solange sie mir aber persönlich weitaus mehr nutzen als schaden sehe ich keinen Anlass auf sie zu verzichten. Wenn der Protest sogar Vorteile für mich erwirkt, dann bin ich sogar dankbar für die Mühen der Protestierenden.
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Re: Steam - Massenhaft negative Bewertungen von Spielen mit Hintergedanken: Betreiber über "Review Bombing"

Beitrag von Gamer433 »

Gaspedal hat geschrieben: 20.09.2017 13:06 Warum? Ich finde es gut wenn vorher ein spielbares Spiel durch ein Update bzw. patch unspielbar wird, dann ist es auch völlig OK wenn die positiven Bewertungen nachgearbeitet werden um die Neukäufer davor zu warnen. Solche Spiele gibt es genug die anfangs Top waren und dann kaputtgepatcht wurden. ;)
So ist es! Ich finde die Maßnahme (in den meisten Fällen) sinnvoll.
Siehe GTA V und modden. Schnell wurde wieder darüber nachgedacht und eingelenkt.
Oder Ark, die mitten im Early Access ein unsauberes Spiel haben, jedoch ein dickes kostenpflichtiges DLC bringen und jetzt nach der Early Access-Phase einen lächerlich hohen Preis für beides nehmen (und das Spiel noch immer nicht sauber läuft!).
Might & Magic Heroes 7 wurde auch einfach unfertig liegen gelassen. Frei nach dem Motto "Pech gehabt Leute".
Planetary Annihilation schweineteuer im Early Access, dann Entwicklung abgebrochen und Planetary Annihilation Titans gebracht und die vorherigen Käufer hatten einfach Pech gehabt.

Diese Liste kann ich bis nächste Woche pausenlos fortführen!

Die Enwickler/Publisher sollen spüren, wenn die Spieler sauer sind und das deren Handlungen nicht ohne Folgen sind.
Ein gutes Beispiel ist No Man's Sky. Die bekommen endlich den Arsch hoch und werden mit bessere Reviews belohnt.

Das ist nicht sinnloser Hass. Wir Spieler haben manchmal einfach nur die Schnauze voll und haben keine Möglichkeit unseren Frust mal direkt an oberster Stelle abzuliefern.
Nicht kaufen? E-Mail schreiben? Bitte Leute ...
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