Also ich bin ganz eindeutig ein Spieler, ich bin ganz eindeutig dafür, Dinge offen kritisieren zu können - und trotzdem halte ich die Reviews gänzlich für den falschen Ort für eine politische Agenda. Nicht nur, weil sie das System für all jene, die bei Reviews halt... naja, Reviews... erwarten ins Absurde führen, sondern auch, weil so überhaupt keine sachliche Auseinandersetzung möglich ist. Review-Bombing sieht für Außenstehende letztlich aus, wie eine Mob geistig nicht ganz reifer "Kunden", die ihren Dickkopf durchsetzen wollen. So wie ich wie ein Idiot wirken würde, wenn ich vor einer lokalen Molkerei gegen die zu hohen Produktpreise von Erdbeerjoghurt bei Edeka laut pöbelnd demonstrieren würde. Man sollte nicht den Fehler machen, zu glauben, Publisher wie Take2 ändern wegen diesem Geschreie irgendwas aus dem Grund, sie hätten etwas verstanden, nein, sie ändern etwas, damit das Geschreie und die negative mediale Aufmerksamkeit nachlassen. Das mag kurzfristig wie ein Erfolg erscheinen, da aber die Grundproblematik gar nicht wirklich diskutiert werden konnte, wird man bei GTA 6 dann dem Modding gleich von vornherein den Riegel vorschieben. Selbst wenn die Anliegen, die hinter diesen Reviewbombs stecken durchaus legtim sind, werden sie allein wegen ihrer Art und Weise inhaltlich niemals ernst genommen werden können, denn Reviews sind eben KEINE sozialen Medien. Sie sind ein Ort, wo Kunden anderen potentiellen Kunden ihre Erfahrungen zu einem Produkt mitteilen. Die Folge von dem ganzen ist, dass der Publisher/Dev seine Agenda weiter durchdrücken wird, möglicherweise etwas langsamer und dosierter um den Aufschrei zu vermeiden. Ein Dialog sieht nun einmal anders aus - und nur wenn man dem Gegenüber auch die Möglichkeit einräumt, zu hinterfragen und Stellung zu beziehen, wird sich auch in den Köpfen der Entscheider was ändern. Und dazu muss eben der Ort passen.Tettsui hat geschrieben: ↑20.09.2017 20:42 Separate Kanäle für Spiele bzw. Publisher Bewertung wäre wieder eine Form von Zensur, da der Kanal der negativer ausfällt einfach nach und nach hinter ein paar extra Clicks "versteckt" werden könnte.
Die Reviews sind eine Form von sozialen Medien. Sie sind der richtige Ort für Kritik, da sie hier am ehesten von unbehelligten Spielern gesehen werden wird. Es ist nicht im Interesse der Spieler, dass diese Form an Protest verhindert wird.
Sicher, Leuten ist es am Liebsten, wenn sie ihren Verstand gar nicht verwenden müssen, aber kurz die vorhandenen Filter der Reviews verwenden und schon erhält man die Bewertungen die einen selbst interessieren. Wie ich es vorher schon erwähnte, die Reviews von den Nutzern, die sich nicht für die Machenschaften des Publishers kümmern, verschwinden nicht und zudem hat Valve jetzt den zusätzlichen Graphen implementiert, das bekommt man schon hin.
Die zusätzliche Grafik ist nützlich, keine Frage... und für viele sicher ein guter Indikator dafür, wann es sich lohnt, sich mal genauer mit einem interessanten Spiel und dem Zusammenkommen bestimmter Review-Spikes zu beschäftigen, wenn man das möchte. Letztlich ist diese Grafik aber eben auch nur eine Notlösung, damit die Nützlichkeit des Review-Systems nicht gänzlich vor die Hunde geht, weil eine immer größer werdende Zahl an Menschen nicht in der Lage ist, zu erfassen, was und wofür ein Review eben eigentlich ist.