Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

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muecke-the-lietz
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

Eirulan hat geschrieben: 25.07.2017 10:52
Kajetan hat geschrieben: 24.07.2017 09:58 ... Die Stärke von Doom 4 besteht darin, dass die neuen Features wie Finishing Moves und das Neon-Loot-Gezuppel nicht allzu sehr stören, weil das Grundgameplay stark genug ist, um auch solche etwas unausgegorenen Aspekte mittragen zu können.
...
Hallo,
ich bin ein bisschen spät dran (lese hier im Forum kaum mehr), dennoch möchte ich hier gerne widersprechen :)
Meiner Meinung nach ist die Einschätzung, das Spiel funktioniert "trotz" dieser Features wunderbar, falsch. Ich würde sagen, es funktioniert u.a. gerade "deswegen" sehr gut. Mein Eindruck ist, dass diese "Features" ein taktisches Element mit in das Spiel gebracht haben, dass das Grundgameplay entscheidend erweitert und bereichert.

Übrigens ne interessante Diskussion hier :)

Just my 2 cents ;)
Ich sehe das genauso. Diese Finishing Moves bringen halt ein extrem offensives Element in die Kämpfe, weil man nur so an wertvolle Dinge wie Medikits, Rüstung und Munition kommt. Wobei, die Munition droppen Gegner ja nur nach einer Behandlung durch die Kettensäge, welche übrigens auch cool und sinnvoll ins Spiel integriert wurde.
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DonDonat
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von DonDonat »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 09:28 Naja, aber jetzt drehen wir uns ja im Kreis. Dass bei Shootern die Ressourcen seit geraumer Zeit in die falschen Dinge gesteckt werden, ist ja der Grund dafür, dass wir hier über TF 2, Doom 4 und Shadow Warrior 1 + 2 so positiv reden, eben, weil die Ressourcen hier mal ausnahmsweise sinnvoll eingesetzt werden. Nämlich für gutes Gameplay. Entweder eben in tolles Retrogameplay mit modernem Anstrich, oder aber richtig modernem Gameplay, was sich richtig anfühlt, weil es gut gemacht ist und man eben nicht alle 2 Meter aus dem Spiel gerissen wird.

Genau darum geht es doch hier. Und da ist es auch toll, dass nicht allzu viele Ressourcen für eine Story verschwendet werden, die am Ende ohnehin nur eine Nebenrolle spielt.
Ah, ich sehe schon: hier ist der Punkt an dem ich an dir vorbeigeredet habe ;)
Ein "Story-Modus" hat für mich in erster Linie eine Story.
Demnach ist in meiner Betrachtung gerade die Story der Hauptpunkt und das Gameplay spielt die "Nebenrolle".
Wobei da "Nebenrolle" auch das falsche Wort ist bzw. relativ gelten muss: wenn das Gameplay so gar nicht zur Story passen will, dann wirkt dass natürlich viel gravierender als wenn es gar kein Gameplay hat (siehe Telltale Spiele).

Prinzipiell halte ich deswegen aber die Unterscheidung zwischen "Arcade Singleplayer" und "Story Singleplayer" für sinnvoll: bei ersterem stellt das Gameplay die Rahmenbedingung da, während bei zweiterem hingegen Story die Rahmenbedingungen für das Gameplay darstellt.

Beispiele:
Story-->Prey gibt durch seine Geschichte, die Welt und die Charaktere die Rahmenbedingungen für das Gameplay. Dass ist gerade daran zu merken, dass wirklich jedes noch so unwichtige Element mit der Story verzahnt ist: Gloo Gun, Fertigkeits-Baum, Waffen-Upgrades, Nahrung etc.
Arcade-->Forza Horizon 3 stellt durch sein Gameplay die Rahmenbedingung für die "Story" da, man ist Festival Boss und fährt Rennen um mehr Aufmerksamkeit zu Bekommen um das Festival zu erweitern. Sehr reduziert aber vollkommen ausreichend um das sehr gute Gameplay zu unterstreichen.

Ordnet sich nun ein Spiel zwischen Arcade und Story ein, so muss es sich dann auch Vergleiche mit Genre-Kollegen gefallen lassen, auch von solchen, die keinen hybriden Ansatz verfolgen.

muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 09:28 Hätte man sich bei Bioshock Infinite mehr auf ein sauberes Gameplay konzentriert, anstatt auf eine viel zu komplexe Story samt ständiger Unterbrechungen wäre das Spiel auch nicht schlechter geworden. Da haben die Vorgänger für mich einfach die bessere Mischung geboten. Das blöde ist - B:I hat ja durchaus einige extrem geile Ideen, und könnte tatsächlich einer der besten Shooter aller Zeiten sein, aber bietet leider zu viele Widersprüche im Gameplay, ein mieses Pacing und häufige Unterbrechungen,.
Hier sag ich einfach nur: Geschmackssache. Ich fand B:I gerade wegen der Story brillant und konnte daher auch das Gameplay verschmerzen ;)
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

DonDonat hat geschrieben: 25.07.2017 12:08
muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 09:28 Naja, aber jetzt drehen wir uns ja im Kreis. Dass bei Shootern die Ressourcen seit geraumer Zeit in die falschen Dinge gesteckt werden, ist ja der Grund dafür, dass wir hier über TF 2, Doom 4 und Shadow Warrior 1 + 2 so positiv reden, eben, weil die Ressourcen hier mal ausnahmsweise sinnvoll eingesetzt werden. Nämlich für gutes Gameplay. Entweder eben in tolles Retrogameplay mit modernem Anstrich, oder aber richtig modernem Gameplay, was sich richtig anfühlt, weil es gut gemacht ist und man eben nicht alle 2 Meter aus dem Spiel gerissen wird.

Genau darum geht es doch hier. Und da ist es auch toll, dass nicht allzu viele Ressourcen für eine Story verschwendet werden, die am Ende ohnehin nur eine Nebenrolle spielt.
Ah, ich sehe schon: hier ist der Punkt an dem ich an dir vorbeigeredet habe ;)
Ein "Story-Modus" hat für mich in erster Linie eine Story.
Demnach ist in meiner Betrachtung gerade die Story der Hauptpunkt und das Gameplay spielt die "Nebenrolle".
Wobei da "Nebenrolle" auch das falsche Wort ist bzw. relativ gelten muss: wenn das Gameplay so gar nicht zur Story passen will, dann wirkt dass natürlich viel gravierender als wenn es gar kein Gameplay hat (siehe Telltale Spiele).

Prinzipiell halte ich deswegen aber die Unterscheidung zwischen "Arcade Singleplayer" und "Story Singleplayer" für sinnvoll: bei ersterem stellt das Gameplay die Rahmenbedingung da, während bei zweiterem hingegen Story die Rahmenbedingungen für das Gameplay darstellt.

Beispiele:
Story-->Prey gibt durch seine Geschichte, die Welt und die Charaktere die Rahmenbedingungen für das Gameplay. Dass ist gerade daran zu merken, dass wirklich jedes noch so unwichtige Element mit der Story verzahnt ist: Gloo Gun, Fertigkeits-Baum, Waffen-Upgrades, Nahrung etc.
Arcade-->Forza Horizon 3 stellt durch sein Gameplay die Rahmenbedingung für die "Story" da, man ist Festival Boss und fährt Rennen um mehr Aufmerksamkeit zu Bekommen um das Festival zu erweitern. Sehr reduziert aber vollkommen ausreichend um das sehr gute Gameplay zu unterstreichen.

Ordnet sich nun ein Spiel zwischen Arcade und Story ein, so muss es sich dann auch Vergleiche mit Genre-Kollegen gefallen lassen, auch von solchen, die keinen hybriden Ansatz verfolgen.

muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 09:28 Hätte man sich bei Bioshock Infinite mehr auf ein sauberes Gameplay konzentriert, anstatt auf eine viel zu komplexe Story samt ständiger Unterbrechungen wäre das Spiel auch nicht schlechter geworden. Da haben die Vorgänger für mich einfach die bessere Mischung geboten. Das blöde ist - B:I hat ja durchaus einige extrem geile Ideen, und könnte tatsächlich einer der besten Shooter aller Zeiten sein, aber bietet leider zu viele Widersprüche im Gameplay, ein mieses Pacing und häufige Unterbrechungen,.
Hier sag ich einfach nur: Geschmackssache. Ich fand B:I gerade wegen der Story brillant und konnte daher auch das Gameplay verschmerzen ;)
Wie gesagt, Prey finde ich richtig stark - für mich ist es sogar ein Überspiel, auch wenn es einige Schwächen hat. Aber wie extrem dort Story und Gameplay verschmelzen, erlebt man wirklich nur ganz selten. Das ist Storytelling in seiner eigenen Liga. Die Handlung ist spannend, und enthält einige Twists, die Hintergrundgeschichte ist interessant, die ganzen Vorkommnisse auf der Raumstation sind toll eingebracht und die einzelnen spielerischen Elemente ergeben dann sogar noch storytechnisch Sinn und sind unglaublich clever und tief mit der ganzen Handlung verzahnt. Hinzukommen dann noch die cleveren Nebenaufgaben, die man zum Teil erstmal entdecken muss, die Geheimnisse, für die man viel Geduld aufbringen muss, um sie zu verstehen, und all die kleine Easter Eggs, wenn man die so bezeichnen darf.

Und die Story unterbricht auch nicht ständig das Spiel, sie wird einem nicht mal großartig erzählt, sondern man erfährt sie selber mehr oder weniger nebenher. Was dazu führt, dass viele Leute da draußen behaupten, Prey hätte keine gute Story, was halt mal einfach nicht stimmt. Es bindet sie einem nur nicht auf die Nase.

Was glaubst du, was ich dafür geben würde, einen richtig starken Ego Shooter, mit so einem Storytelling erleben zu dürfen? - aber solange man dieses Niveau nicht erreicht, und stattdessen den Spielfluss ständig mit Scripts unterbricht (die ich schlimmer finde, als Sequenzen, die man zumindest überspringen kann), damit man eine völlig unsinnige und langweilige Geschichte erzählen kann, die einen ohnehin am Allerwertesten vorbeigeht, nehme ich lieber Spiele wie die Doom, TF 2, Hard Reset oder SW 1 +2.

Zumal ich auch nochmal eine Lanze für Doom brechen muss - es hat eine Story. Sie steht halt nur nicht im Mittelpunkt, aber sie ist durchaus spannend, für das, was sie sein will. Und man bekommt auch eine Menge Backround Infos, die man nachlesen kann, wenn man denn möchte. Und auch die SW Teile haben durchaus Storys, die zwar nicht oscarverdächtig sind, aber ihren Zweck erfüllen, dem Spieler einen Grund geben, weiter zu machen. Und TF 2 hat auch einige Momente, wo die Story immerhin ganz nett ist, und der Handlung des Spielers eine gewisse Brisanz und Notwendigkeit verleiht. Und das ganze ist ja auch eingebettet, in eine ganz coole Rahmenhandlung.

B: I ist für mich einfach ein Streitfall. Da passt Erzähltes oft nicht zum Erlebten, da gibt es Features, die komplett schwachsinnig sind, und nur schnell notdürftig eingebunden wurden, da wurden Dinge aus den Vorgängern gestrichen und nicht adäquat ersetzt, da gibt es tausend unsinnige Waffen, die sich ständig wiederholen, seltsame Passagen, die komplett rausfallen, unnötige Storysequenzen, die beim ersten Mal ganz cool sind, aber spätestens beim zweiten Mal massiv nerven, überpowerte und auf der anderen Seite komplett unnötige Fähigkeiten und zum Schluss noch furchtbares Level und Artdesign. Warum das? Die Level sind oft nicht gut an die Gefechte angepasst und geben dem Spieler entweder viel zu viele oder viel zu wenige Möglichkeiten. Und das Artdesign ist eine Mogelpackung, weil man nach dem großartig inszenierten Anfang irgendwann größtenteils nur noch in völlig langweiligen Korridoren unterwegs ist, die durch langweilige Straßenzüge oder andere recht langweilige Seetings ergänzt werden. Die Ideen vom Anfang verpuffen halt nach den ersten Stunden, anstatt sinnvoll weiterentwickelt zu werden.

Und die größte Enttäuschung war halt Songbird, der einfach als Idee so geil war, und im Spiel dann so platt untergebracht war. Das war eine komplette Verschwendung von kreativer Energie. Wenn ich da an die geniale Idee und Umsetzung der Big Daddys und der Big Sisters denke, packt mich schon wieder die Wut.

Und die Story? Im Spiel selbst absolut löchrig und aufgeblasen und erst im Kontext der DLCs und genauer Kenntnisse der Vorgänger und Details der Welt wirklich brauchbar. Nur, ich will halt nicht erst 3 Semester lang einen Bioshock Studiengang belegen müssen, um die Story zu begreifen.

Prey verlangt ein bisschen Aufmerksamkeit und Geduld, erzählt einem aber alles, wenn man nur hinhört. Und die Story ist auch bodenständig genug, um spannend zu sein, aber intelligent genug, um einen auch über das Spiel hinaus zu beschäftigen.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von saxxon.de »

DonDonat hat geschrieben: 25.07.2017 09:12
Dieser trifft hier nämlich perfekt zu: ein Großteil der Käufer sind nämlich keine "Core" Gamer und die haben in den aller meisten Fällen gar keine Vergleichsmöglichkeit bzw. kennen gar keine Spiele mit "super Story".
Ich sehe mich als "Core-Gamer", was immer das bedeuten mag. Für mich sieht die Rechnung so aus: Ein Spiel unterscheidet sich von einem Film durch seine Interaktivität. Deswegen ist diese Interaktivität das Entscheidungskriterium. Anders ausgedrückt: Ein Spiel mit toller Story ohne Gameplay ist ein Film. Ein Spiel ohne Story mit tollem Gameplay ist ein Spiel.

Nicht dass ich was dagegen hätte, wenn ein Spiel eine tolle Story erzählt und tolles Gameplay hat. Aber ein Spiel mit toller Story und miesem Gameplay spiele ich nicht zuende. Umgekehrt kann ich ein Spiel mit tollem Gameplay und ohne Story hunderte von Stunden spielen ohne dass es mir langweilig wird.

Kurz: Mir als ist es scheißegal ob ein Spiel überhaupt eine Story hat. Auf's Gameplay kommt es an. Nex Machina steht in meiner diesjährigen "Spiel des Jahres"-Liste sehr weit oben. Heavy Rain aus der letzten Generation finde ich beschissen. Freundlich ausgedrückt. Nicht wegen seiner Story. Sondern weil das Gameplay Schrott ist.

Ich zocke lieber Dark Souls als Mass Effect. Das ganze generische Weltenrettungs-Gelaber in einer Million Zwischensequenzen nur um einen mittelmäßigen 3rd Person Shooter zu verstecken kann mir gestohlen bleiben. Dann lieber ein Souls, das weitestgehend den Rand hält und dafür voll auf Spielmechaniken setzt.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

saxxon.de hat geschrieben: 25.07.2017 14:01
DonDonat hat geschrieben: 25.07.2017 09:12
Dieser trifft hier nämlich perfekt zu: ein Großteil der Käufer sind nämlich keine "Core" Gamer und die haben in den aller meisten Fällen gar keine Vergleichsmöglichkeit bzw. kennen gar keine Spiele mit "super Story".
Ich sehe mich als "Core-Gamer", was immer das bedeuten mag. Für mich sieht die Rechnung so aus: Ein Spiel unterscheidet sich von einem Film durch seine Interaktivität. Deswegen ist diese Interaktivität das Entscheidungskriterium. Anders ausgedrückt: Ein Spiel mit toller Story ohne Gameplay ist ein Film. Ein Spiel ohne Story mit tollem Gameplay ist ein Spiel.

Nicht dass ich was dagegen hätte, wenn ein Spiel eine tolle Story erzählt und tolles Gameplay hat. Aber ein Spiel mit toller Story und miesem Gameplay spiele ich nicht zuende. Umgekehrt kann ich ein Spiel mit tollem Gameplay und ohne Story hunderte von Stunden spielen ohne dass es mir langweilig wird.

Kurz: Mir als ist es scheißegal ob ein Spiel überhaupt eine Story hat. Auf's Gameplay kommt es an. Nex Machina steht in meiner diesjährigen "Spiel des Jahres"-Liste sehr weit oben. Heavy Rain aus der letzten Generation finde ich beschissen. Freundlich ausgedrückt. Nicht wegen seiner Story. Sondern weil das Gameplay Schrott ist.

Ich zocke lieber Dark Souls als Mass Effect. Das ganze generische Weltenrettungs-Gelaber in einer Million Zwischensequenzen nur um einen mittelmäßigen 3rd Person Shooter zu verstecken kann mir gestohlen bleiben. Dann lieber ein Souls, das weitestgehend den Rand hält und dafür voll auf Spielmechaniken setzt.
Wobei die Souls Teile auch wieder tolle Beispiele für modernes Storytelling sind, was bedeutet, die Story ist da, sie ist komplex, sie ist episch, aber wenn man kein Interesse dran hat - auch egal, dann erfreut man sich eben am fantastischen Gameplay. Es wird einem die Wahl gelassen, in wie weit man sich mit der Story beschäftigen möchte, man wird aber nie von ihr aus dem Spielfluss gerissen.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von saxxon.de »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 14:30 Wobei die Souls Teile auch wieder tolle Beispiele für modernes Storytelling sind, was bedeutet, die Story ist da, sie ist komplex, sie ist episch, aber wenn man kein Interesse dran hat - auch egal, dann erfreut man sich eben am fantastischen Gameplay. Es wird einem die Wahl gelassen, in wie weit man sich mit der Story beschäftigen möchte, man wird aber nie von ihr aus dem Spielfluss gerissen.
Das ist richtig. So sieht für mich auch der Idealfall aus. Doom hat das auch sehr gut gemacht. Die Story die da ist, ist kein Shakespeare-Drama, aber unterhaltsam und sogar relativ clever darin, dumm zu sein. Auch das aktuelle Prey ist ein gutes Beispiel. Die Geschichte ist da, wird überwiegend aus dem Off erzählt und hält das Gameplay niemals auf. Selbst wenn später NPCs vor einem stehen und einem etwas erzählen, hat man jederzeit die Möglichkeit sie z.B. einfach über den Haufen zu schießen und das Spiel geht trotzdem weiter.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

saxxon.de hat geschrieben: 25.07.2017 15:33
muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 14:30 Wobei die Souls Teile auch wieder tolle Beispiele für modernes Storytelling sind, was bedeutet, die Story ist da, sie ist komplex, sie ist episch, aber wenn man kein Interesse dran hat - auch egal, dann erfreut man sich eben am fantastischen Gameplay. Es wird einem die Wahl gelassen, in wie weit man sich mit der Story beschäftigen möchte, man wird aber nie von ihr aus dem Spielfluss gerissen.
Das ist richtig. So sieht für mich auch der Idealfall aus. Doom hat das auch sehr gut gemacht. Die Story die da ist, ist kein Shakespeare-Drama, aber unterhaltsam und sogar relativ clever darin, dumm zu sein. Auch das aktuelle Prey ist ein gutes Beispiel. Die Geschichte ist da, wird überwiegend aus dem Off erzählt und hält das Gameplay niemals auf. Selbst wenn später NPCs vor einem stehen und einem etwas erzählen, hat man jederzeit die Möglichkeit sie z.B. einfach über den Haufen zu schießen und das Spiel geht trotzdem weiter.
Danke, endlich mal einer, der das sieht wie, mit der Doom Story. Sieht ist zwar nicht wirklich wichtig, aber sie ist eben doch ganz cool. Vor allem, wenn der Doom Guy mal wieder genau das Gegenteil von dem tut, was die Stimme aus dem off gerade von ihm verlangt. Da gibt es schon einige herrlich bekloppte Momente.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von saxxon.de »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 15:42 Danke, endlich mal einer, der das sieht wie, mit der Doom Story. Sieht ist zwar nicht wirklich wichtig, aber sie ist eben doch ganz cool. Vor allem, wenn der Doom Guy mal wieder genau das Gegenteil von dem tut, was die Stimme aus dem off gerade von ihm verlangt. Da gibt es schon einige herrlich bekloppte Momente.
Diese Codex-Einträge sind auch lesenswert. Der erste Tab ist immer das trockene Corporate-Gelaber, aber wenn man dann die weiteren Tabs zu den Einträgen findet, wird's einfach herrlich absurd. Solche Hinweise wie "Wenn sie es bei einem Dämonenangriff nicht rechtzeitig in einen der dafür vorgesehen Schutzräume schaffen, setzen Sie sich nicht zur Wehr. Einige Dämonen könnten sich dadurch provoziert fühlen, was dazu führen könnte dass Ihr Körper nach dem Angriff für die UAC nicht mehr für weitere Experimente genutzt werden kann." sind einfach herrlich makaber und immer wieder für einen Schmunzler gut.

edit: Muecke, wenn du mal ein Stündchen Zeit und Bock hast, schau dir mal das hier an:
https://www.youtube.com/watch?v=LVLecokaRv4

Da gibt's eine Stunde lang ein sehr detailliertes Interview mit Hugo Martin von id, dem Creative Director hinter Doom. Sehr sehenswert, wie ich finde. Ausserdem gibt's auf dem Youtubekanal auch noch eine einstündige Making Of-Dokumentation zum Spiel. Das Ganze ist von einem unabhängigen Spielejournalisten über Crowdfunding finanziert, also kein Marketingvideo, sondern gibt einen sehr interessanten und unterhaltsamen Einblick in die Entstehung des Spiels und in die Arbeitsweise bei id Software.
Zuletzt geändert von saxxon.de am 25.07.2017 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von dobpat »

Gibson_Rickenbacker hat geschrieben: 24.07.2017 23:24
jpsala hat geschrieben: 24.07.2017 22:24 Wie kommen die Entwickler an die Zahlen von den Spielern der Raubkopien?
Sehr gute und berechtigte Frage...Würde mich selber interessieren, habe bis dahin gar nicht nachgedacht! Oder waren die Raubkopierer echt so dumm und haben den "gecrackten" MP schamlos gezockt ohne dafür zu bezahlen??

Anderst kann man solche Zahlen doch gar nicht berechnen!?!?

Erinnere mich an "Quatnum Break", das konnte man mit falschem Microsoft Konto auch zocken.....<Ziemlich strange, aber keine <>Sorge, habe abgewartet und es mir dann persönlich billig besorgt......Darum bin ich gerne auf PS4 umgepolt bei bestimmten Spielen....Auf Konsole kann man eben nicht cheaten oder hacken bzgl. MP.....sehe ich für mich persönlich als großes PLUS an nachdem ich jahrelang bei der NBA2K Serie betrogen wurde am PC durch cheatende Gegenspieler....(Das ganze Steam NBA2K Forum ist voll mit solchen Threads,nichts neues)...
Wobei das man auf Konsole nicht cheaten kann, da höre ich aber von Konsolenspielern auch ganz anderes.
Ich weiß zwar auch nicht wie das gehen soll. Aber ich glaube es geht.
Oder die ganzen MP sind einfach nur total schlecht im Netzwerkcode und Servern, und daher kommt es den Leuten im MP nur so vor, wenn mal wieder treffer nicht gewertet werden, Leute durch Räume schweben usw. :)

Ich kanns nicht beurteilen, habe derzeit keine Konsole.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

saxxon.de hat geschrieben: 25.07.2017 17:43
muecke-the-lietz hat geschrieben: 25.07.2017 15:42 Danke, endlich mal einer, der das sieht wie, mit der Doom Story. Sieht ist zwar nicht wirklich wichtig, aber sie ist eben doch ganz cool. Vor allem, wenn der Doom Guy mal wieder genau das Gegenteil von dem tut, was die Stimme aus dem off gerade von ihm verlangt. Da gibt es schon einige herrlich bekloppte Momente.
Diese Codex-Einträge sind auch lesenswert. Der erste Tab ist immer das trockene Corporate-Gelaber, aber wenn man dann die weiteren Tabs zu den Einträgen findet, wird's einfach herrlich absurd. Solche Hinweise wie "Wenn sie es bei einem Dämonenangriff nicht rechtzeitig in einen der dafür vorgesehen Schutzräume schaffen, setzen Sie sich nicht zur Wehr. Einige Dämonen könnten sich dadurch provoziert fühlen, was dazu führen könnte dass Ihr Körper nach dem Angriff für die UAC nicht mehr für weitere Experimente genutzt werden kann." sind einfach herrlich makaber und immer wieder für einen Schmunzler gut.

edit: Muecke, wenn du mal ein Stündchen Zeit und Bock hast, schau dir mal das hier an:
https://www.youtube.com/watch?v=LVLecokaRv4

Da gibt's eine Stunde lang ein sehr detailliertes Interview mit Hugo Martin von id, dem Creative Director hinter Doom. Sehr sehenswert, wie ich finde. Ausserdem gibt's auf dem Youtubekanal auch noch eine einstündige Making Of-Dokumentation zum Spiel. Das Ganze ist von einem unabhängigen Spielejournalisten über Crowdfunding finanziert, also kein Marketingvideo, sondern gibt einen sehr interessanten und unterhaltsamen Einblick in die Entstehung des Spiels und in die Arbeitsweise bei id Software.
Cool, danke.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von DonDonat »

@muecke-the-lietz
Ich möchte deine lange Antwort hier nicht ganz zitieren, daher gehe ich nur auf die für mich wichtigsten Punkte ein:

Die Unterbrechung der Story durch Scrips stört im allgemeinen, da hast du absolut recht. Ich würde dabei aber wieder auf meine Einteilung in die oben genannten Genre Story Singleplayer und Arcade Singleplayer verweisen: wenn ich ein Spiel spiele, bei dem ich weiß die Story steht im Vordergrund, dann hab ich doch gar nicht den Anspruch ein perfektes und einen von einem in den anderen Moment jagendes Gameplay zu erleben ;)

Was B:I angeht, so kann ich dir halt einfach nicht in allen Punkten zustimmen (ich gehe jetzt nur auf die ein, die von mir keine Zustimmung haben):
-das Art-Design ist auch in den späteren Innenräumen sehr gelungen und hat einige schöne Details, die im Kontext des Universums Bioshock sehr schön passend sind. Auch die Gegner sind alle storytechnisch erklärt, passen super ins allgemeine Art-Design und fügen sich quasi nahtlos in das Universum ein.
-an die "nervigen Story Sequenzen" erinnere ich mich nicht: beim zweiten Play-Through hab ich versucht mehr auf Details zu achten und mich nicht mehr "blenden" zu lassen. Dabei hab ich dann doch noch den ein oder anderen "Fakt" gefunden und mir so nach und nach dann noch mal versucht alle Zusammenhänge herzuleiten und Thesen bezüglich der Story aufzustellen.
Klar, ist dass nicht jedermanns Geschmack: ich aber habe gerne spekuliert, versucht Details zu verstehen und mir dann Thesen von anderen Spielern durchgelesen. Gerade weil ich Bioshock 1,2 und das Buch kenne, hat mir B:I wahrscheinlich so gut gefallen.

Dass du die Story dann als aufgeblasen bezeichnest, kann ich absolut nachvollziehen, da ich mir vorstellen kann wie man B:I ohne Kenntnis von B1,2 (oder des Buchs) spielt und einfach nichts rafft, zustimmen tue ich dem aber aufgrund meiner Kenntnisse nicht.
Es ist schon eine Kunst, all die Referenzen, Parallelen und Kritiken an der Gesellschaft so einzubauen, dass diese so gut in ein Universum passen wie bei Bioshock.

Oder um es anders auszurücken: kein Spiel der letzten Jahre hatte so viel Anspruch an mich als Spieler, mir die Welt in allen Fassetten anzuschauen und dann meine Schlüsse daraus zu ziehen. Dass das ohne genügend Vorwissen schief geht ist verständlich und macht B:I deswegen auch zu keinem Spiel für "die Masse", weswegen es auch schade ist, dass B:I ein FPS im weitesten Sinne geworden ist, dennoch überwiegt für mich als Bioshock Veteran eindeutig das positive dem negativen.

saxxon.de hat geschrieben: 25.07.2017 14:01
DonDonat hat geschrieben: 25.07.2017 09:12
Dieser trifft hier nämlich perfekt zu: ein Großteil der Käufer sind nämlich keine "Core" Gamer und die haben in den aller meisten Fällen gar keine Vergleichsmöglichkeit bzw. kennen gar keine Spiele mit "super Story".
Ich sehe mich als "Core-Gamer", was immer das bedeuten mag. Für mich sieht die Rechnung so aus: Ein Spiel unterscheidet sich von einem Film durch seine Interaktivität. Deswegen ist diese Interaktivität das Entscheidungskriterium. Anders ausgedrückt: Ein Spiel mit toller Story ohne Gameplay ist ein Film. Ein Spiel ohne Story mit tollem Gameplay ist ein Spiel.

Nicht dass ich was dagegen hätte, wenn ein Spiel eine tolle Story erzählt und tolles Gameplay hat. Aber ein Spiel mit toller Story und miesem Gameplay spiele ich nicht zuende. Umgekehrt kann ich ein Spiel mit tollem Gameplay und ohne Story hunderte von Stunden spielen ohne dass es mir langweilig wird.

Kurz: Mir als ist es scheißegal ob ein Spiel überhaupt eine Story hat. Auf's Gameplay kommt es an. Nex Machina steht in meiner diesjährigen "Spiel des Jahres"-Liste sehr weit oben. Heavy Rain aus der letzten Generation finde ich beschissen. Freundlich ausgedrückt. Nicht wegen seiner Story. Sondern weil das Gameplay Schrott ist.

Ich zocke lieber Dark Souls als Mass Effect. Das ganze generische Weltenrettungs-Gelaber in einer Million Zwischensequenzen nur um einen mittelmäßigen 3rd Person Shooter zu verstecken kann mir gestohlen bleiben. Dann lieber ein Souls, das weitestgehend den Rand hält und dafür voll auf Spielmechaniken setzt.
Nun, dass ist halt deine persönlich Präferenz ;)

Da ich keine solche Präferenzen habe und quasi alles spiele, was "Qualität" hat, treffe ich persönlich ja die Unterscheidung zwischen Story-Singleplayer und Arcade-Singleplayer, mit so grob den oben genannten Aspekten.

Meine persönliche Meinung zu deiner persönlichen Meinung ist dabei, dass ich es etwas schade finde wie "eindimensional" du das Genre Videospiele siehst: diese sind nun mal eine Kunstform (mit Ausnahme der Fließband-AAA Produktionen) und für mich gehören da alle Spiele zu, egal ob sie nun interaktive Filme (z.B. Telltale oder David Cage) oder reine Gameplay Spiele oder eben hybride Spiele sind.
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RIP Chester :,(
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von Onekles »

die-wc-ente hat geschrieben: 24.07.2017 18:12 Okay, aber 20 € ?!
Ich war selbst auch mal Schüler...
Damals gab es noch die gute alte D-Mark :wink:
Ich weiß ja nicht, wie das heute aussieht. Aber ich hab als ich 12 war 3 Mark Taschengeld gekriegt. Pro Woche. Mit Spiele kaufen war da nix, die gab's zu Weihnachten. Oder halt später über Kazaa. Auf'm Schulhof wurden auch gebrannte PS1 CDs für 5 Mark gehandelt!

Selbst bei den jetzigen Preisen hätt ich da nix gerissen.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von muecke-the-lietz »

@DonDonat

B: I ist doch genau deswegen an vielen Stellen so durchwachsen. Weil man sich mehr auf das Drum Herum konzentriert hat, als auf das Wesentliche - was bei einem Shooter nunmal das Gameplay sein sollte. Da finden sich für mich die meisten Widersprüchlichkeiten und Schwachstellen.

Und mal zur Story - ich bin da nicht unbedarft ran gegangen. Ich habe die Vorgänger gesuchtet und auch B: I habe mehrfach inklusive DLCs gespielt und mich im Internet über einige Aspekte ausgetauscht. Und ja, die Details an die gedacht wurde, sind wirklich gigantisch. Man wird ja förmlich erschlagen von Informationen, wenn man sich damit beschäftigt.

Das Buch habe ich nicht gelesen, auch schon deshalb, weil ich Bücher zu Videospielen eigentlich meide. Dazu kann ich also nicht viel sagen, kenne nur einige Informationen aus Foren.

Du sagst, es ist kein Spiel für die Masse - ich sage doch. Das Spiel war Mainstream as fuck, wurde groß promoted, war spielerisch so runter gedummt, dass selbst nicht Kenner der Vorgänger problemlos ins Spiel gekommen sind und auch storytechnisch hat man sich oberflächlich so weit von den Vorgängern entfernt, dass man als Außenstehender den Eindruck bekommen konnte, die Vorgänger nicht kennen zu müssen. Und es hat sich ja auch anständig verkauft.

Das Ding war ein AAA Mainstream Holzlatten Game allererster Güte, was sich lediglich durch sein interessantes Setting und seine Mindfuck Story vom Shooter Einheitsbrei abgesetzt hat. Anders als die ersten beiden Teile, die sich durchaus auch spielerisch stark von anderen Shootern ihrer Zeit unterschieden haben.

Ich will das Spiel nicht mal haten, ich habe es ja selbst oft genug gespielt, aber mir ist gerade durch Shadow Warrior und Doom wieder bewusst geworden, warum ich Ego Shooter eigentlich mag, und warum B: I einfach kein guter Ego Shooter ist, sondern eher eine lose Ansammlung verpasster Chancen, und einer Story, die das schwache Gameplay nicht wett machen kann, weil sie einem direkt im Spiel nur sehr oberflächlich und sehr fragmentarisch erzählt wird.
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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von saxxon.de »

DonDonat hat geschrieben: 26.07.2017 09:14
Nun, dass ist halt deine persönlich Präferenz ;)

Da ich keine solche Präferenzen habe und quasi alles spiele, was "Qualität" hat, treffe ich persönlich ja die Unterscheidung zwischen Story-Singleplayer und Arcade-Singleplayer, mit so grob den oben genannten Aspekten.

Meine persönliche Meinung zu deiner persönlichen Meinung ist dabei, dass ich es etwas schade finde wie "eindimensional" du das Genre Videospiele siehst: diese sind nun mal eine Kunstform (mit Ausnahme der Fließband-AAA Produktionen) und für mich gehören da alle Spiele zu, egal ob sie nun interaktive Filme (z.B. Telltale oder David Cage) oder reine Gameplay Spiele oder eben hybride Spiele sind.
Ich mag ein Uncharted oder The Last of Us genau so gern wie jeder andere; The Walking Dead Season 1 hat mich auch begeistert (obwohl ich seitdem kein Telltale-Adventure mehr angefasst hab - hat mich nicht gereizt), genauso wie ein Journey, bei dem es nur laufen und hüpfen, bzw. fliegen gibt.

Aber wenn ich mich entscheiden muss zwischen Story und Gameplay entscheide ich mich immer für's Gameplay.

Das bedeutet nicht, dass das Gameplay komplex oder anspruchsvoll sein muss. Nur das, was da ist, muss durchdacht ineinandergreifen, sauber funktionieren und im Idealfall Raum bieten, meine Fähigkeiten zu verbessern.
Journey zum Beispiel ist so simpel wie ein Spiel nur sein kann, was das Gameplay angeht. Aber wenn man es zu zweit spielt, kann man sich gegenseitig mit "rufen" den Schal wieder aufladen. Das führt dazu, dass man mit dem richtigen Partner durch beinahe das ganze Spiel fliegen kann, indem man abwechselnd flattert und ruft und dabei nahe zusammen bleibt. Das Spielgefühl das sich daraus ergibt ist fantastisch.

Zum Vergleich Heavy Rain: Irgendwann war ich an einer Stelle an der ich den Controller schütteln sollte um irgendwas zu überleben. Zig mal versucht, das Spiel hat die Eingabe nicht richtig registriert - komisch wo doch schütteln so viel besser ist als einfach einen Knopf zu drücken oder meinetwegen am Stick zu rütteln. Die Geschichte endete damit, dass mir die Handgelenke geschmerzt haben und ich das Spiel, zum Glück nur ausgeliehen, zurückgebracht und nie wieder angefasst hab. Und mal nebenbei: R2 zum laufen? Wirklich? Wie oft ich da in irgendeiner Ecke gestanden hab und mich wie ein Idiot im Kreis gedreht habe, weil beim rauslaufen jedes Mal der Kamerawinkel verändert wurde so dass ich wieder zurück in die Ecke gelaufen bin.. Ich könnt mich stundenlang darüber aufregen wie beschissen die Spielbarkeit von Heavy Rain ist.

Da ist mir dann die Geschichte auch egal. Das kann dann ruhig die beste Geschichte sein, die jemals in einem Videospiel erzählt wurde - ist mir egal, wenn ich den Rest der Zeit damit verbringe, wütend gegen den Drang anzukämpfen den Controller in den Fernseher zu ballern.

Titanfall 2 erzählt sicher keine oscarreife Handlung. Die Beziehung zwischen BT und Cooper wird ganz nett in Szene gesetzt, das war's aber im Grunde auch. Aber das Spiel spielt sich butterweich, die Controllerabfrage ist extrem präzise, alle Eingaben werden sofort umgesetzt und das Leveldesign in der Kampagne unterstützt die Bewegungsmöglichkeiten von Pilot und Titan hervorragend. Man merkt, dass die Levels um die Bewegungsmöglichkeiten herum gebaut wurden und nicht umgekehrt (wie bei den CoD-Ablegern mit Wandlauf). Zudem bietet jeder Level eine eigene Idee die es in den anderen nicht gibt, wodurch das Gameplay in jedem Level ein bisschen variiert wird. Dadurch ergeben sich durchaus Möglichkeiten, die Levels jedes Mal ein bisschen anders zu spielen.

Das ist auch der Grund, warum ich die Kampagne mittlerweile 5 oder 6 mal durchgespielt habe. Es gibt immer Stellen an denen man abkürzen oder Kämpfe umgehen kann. Das ist echter Wiederspielwert. Nicht irgendwelchen Kram freizuschalten indem man X Gegenstände sammelt. Das ist dann nämlich farmen.
&quot;The saloon doors stopped swinging /
The piano player stopped playing /
In the shadows / I could hear Archaic Spanish phrases /
The preacher stood up from his table; in his right hand he held a bible /
And in his left, the business end of a Winchester rifle&quot;
Clutch - A Quick Death in Texas

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Re: Titanfall 2: Entwickler hoffen, dass Spieler der gecrackten Version noch die Vollversion kaufen

Beitrag von Xris »

DonDonat hat geschrieben: 25.07.2017 09:12
Xris hat geschrieben: 25.07.2017 02:51 Ja? Und warum genau stehen dann hier so viele auf Bioshock Infinite?
Weil verdammt gut geschrieben, komplexe Charaktere, super Plot, tolle Atomsphäre...
Die Liste ist sehr lang und du kannst die gerne jederzeit in den Tests zu den Bioshock Teilen hier auf 4players nachlesen (Bioshock, Bioshock 2, Bioshock Infinite) ;)

Xris hat geschrieben: 25.07.2017 02:51 Und vll liegt es auch daran das manche Spieler "einfach nicht wollen"? Oder denkst du dir auch nach einer Runde Fifa "uh die Story is aber kacke, die Entwickler geben sich gar keine Mühe"? Die Ressourcen wuerde ich bei einem Shooter zuerst in nahezu alles andere und dann zum Schluss vll noch in ein wenig Story investieren.
Schon mal den Spruch gehört "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" ;)?
Dieser trifft hier nämlich perfekt zu: ein Großteil der Käufer sind nämlich keine "Core" Gamer und die haben in den aller meisten Fällen gar keine Vergleichsmöglichkeit bzw. kennen gar keine Spiele mit "super Story". Um beim Beispiel Fifa zu bleiben: dadurch, dass es bisher kein Fifa mit guter Story hab, will dass natürlich auch keiner haben (wobei ich mich zu erinnern meine, dass beim letzten Fifa wenigstens eine Story dabei war?). Nur würde ein Fifa mit emotionaler Story sicher noch mal mehr Abnehmer finden. Ich denke da mal ganz dezent an eine Story die z.B. "Das Wunder von Bern" adaptiert.

Dass man bei einem Shooter einen Großteil der Ressourcen in Gameplay investiert, wage ich aber zu bezweifeln.
Dass wird doch schon seit Jahren (zumindest im AAA Bereich), wenn überhaupt nur extrem marginal verändert. Wenn, dann wird ein Großteil des Budgets in Modernen AAA Shootern in das Marketing gesteckt: Schauspieler, unzählige Werbeclips, unnötige Cut-Scenes, vorgerenderter Mist...
Klar wird da immer noch einiges an Geld für Design von Charakteren, Maps, Texturen etc. ausgegeben aber das en Gros geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für das Marketing im weitesten Sinne drauf.
Ueber CoD und Co spreche ich ja garnicht. Die machen mich schon wegen dem Setting ueberhaupt nicht an.

Komplexe Charaktere? Ich glaube das steht nichtmal im 4P Test. Und wie man an deiner Aufassung von komplex geschriebenen Charakteren bereits sieht, scheinen manche ihre ganz eigene Idee von der Begrifflichkeit zu haben. Ich hab manchmal so das Gefühl das Storyspieler ereignisreiche Schicksalsschläge die meistens eher ziemlich simpel gestrickt sind mit guter Charakterzeichnung verwechseln.

Spiele mit kreativer Storyline und einer Charakterzeichnung die nicht iwelchen Hollywood Klischess entspricht kann ich an einer Hand abzählen.

Ausserdem hast du geschrieben das deiner Meinung nach ein Shooter in allen Bereichen zu glänzen hat. Und ich wies unterschwellig daraufhin dass das Gameplay von B: I ein haufen Scheiße ist und wie du dir seine Beliebheit erklärst. Selbst CoD macht mehr Spaß und ja das ist mein Ernst. Bei B: I hab ich die ganze Zeit gedacht: oh bitte las diesen krampfigen Mist bald vorbei sein. CoD geht nur 6 Stunden und ist wenigstens noch ein Shooter. Auf dem PC kann man leider Spiele nicht mehr verkaufen. Ansonsten haette ichs wohl nicht durchgespielt.

Wirklich "schade" das B: I nicht so angekommen ist.
Zuletzt geändert von Xris am 26.07.2017 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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