4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Hier könnt ihr über Trailer, Video-Fazit & Co diskutieren.

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organika
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von organika »

Hmm...also ansonsten bin ich bei euren Talks ja immer eher einverstanden, aber bei diesem hab ich mir ein paar Mal gedacht das ihr da eine etwas engstirnige für euch persönlich durch euren Job zugeschnittene Perspektive habt und euch über eure Kunden(wenn man die Leser hier Kunden nennen darf) stellt. Ich kann zwar verstehen dass es ab und zu notwendig ist etwas genauer aufzulösen und das man da schon mal einen Spoiler einbauten muss, aber dennoch kann man so etwas immer im Text kenntlich machen. Wenn ich weiß dass ich diesen Absatz überspringen muss, weil etwas von der Handlung verraten wird, dann überspringe ich diesen gerne.

Mir ist schon klar dass man nicht wissen kann wo es anfängt und wo es aufhört mit den Spoilern da ja jeder anders drüber denkt, aber das was Matthias da über Assassins Creed gesagt hat fand ich so nicht in Ordnung. Klar wurde das in den ersten Minuten aufgelöst, aber dennoch würde ich das als massiven Spoiler empfinden. Das Spiel wurde ja über ein Jahr als etwas beworben das überhaupt nicht in der Zukunft spielt. Wenn man das Spiel dann am Releasetag kauft und noch kein Review gelesen hat, dann wird man überrascht sein. Und genau solche Erlebnisse werden einem dann durch ein Review von euch versaut. Also ich würde es bei fast keinem Spiel sonderlich schlimm finden wenn ihr von den ersten Spielstunden viel Preis gebt, aber bei Assassins Creed(ich habe den Test nicht gelesen und beziehe mich hier auf die Aussage aus dem Video) eben in diesem Fall schon. Da denke ich schon dass man als Spieletester etwas sensibler vorgehen könnte, auch wenn einem laut eigener Aussage ziemlich resistent gegen jegliche Form der Spoiler ist und bei Büchern die letzten Seiten zuerst liest. Da ist ein gewisses Maß an Gefühl nötig finde ich! Ich muss aber jetzt auch sagen dass ich jetzt nicht so viele Tests von Matthias kenne und die die ich kenne sind mir nicht negativ aufgrund von Spoilern aufgefallen. Im gesamten finde ich eure Tests von den Spoilern her ja ziemlich okay, aber bei The Last Guardian bin ich bei dem Rätsel auf der Seite eines Users über mir. Das war ein wenig zu viel. Dennoch seid ihr eins der wenigen Magazine die die Genialität von dem Spiel überhaupt erkannt haben, weil ihr eben nicht nur an der Oberfläche kratzt sonder teilweise auch bedeutend drüber geht.

Die Zwickmühle ist halt dass man unter Umständen eines Erlebnisses beraubt wird. Wenn mir bei Game of Thrones jemand gesagt hätte dass dieser und jene Charakter stirbt dann wäre ich auf denjenigen unglaublich angefressen. Er hätte mir GOT zerstört. Solche großen Spoiler macht ihr zum Glück nie. Es ist aber dennoch auch schon ein Spoiler wenn man drauf hinweist dass in dieser und jener Folge was großes passiert. Man geht mit einer ganz anderen, meist viel zu großen, Erwartungshaltung dran und wird letztlich enttäuscht. Das ist dann ein bisschen so wie wenn man einem Freund 5 mal sagt dass dieses und jene Video so lustig ist. Wenn er/sie es sieht und nicht lacht braucht man sich nicht wundern. Eine Erwartungshaltung ist da und dieser kann man fast nie gerecht werden.

Eure Aufgabe ist es hier eine Balance zu finden. Ihr habt bisher keinen schlechten Job gemacht, aber es ist in diesem Fall definitiv Raum für Verbesserung da. Dass muss gar nicht viel sein...einfach ein bisschen mehr Rücksicht auf die Leser nehmen. Würde euch denn wirklich ein Zacken aus der Krone fallen wenn ihr etwas größere Erzählstränge im Text als Spoiler kenntlich macht? Oder wenn ihr über dieses System noch mal ein bisschen genauer nachdenkt und eine etwas tiefere Definition von Spoilern sucht? Ist nur meine Meinung zu dem Thema...insgesamt bin ich ziemlich zufrieden;-)
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cM0
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von cM0 »

Sehr schwieriges aber auch interessantes Thema. Als Spieletester stelle ich mir das Abwägen zwischen "ist das ein Spoiler?" oder "ist diese Information zwingend notwendig?" ziemlich schwierig vor, gerade weil die Definitionen der Leser da offensichtlich auseinander gehen. Ein paar Beispiele kommen ja auch im Video vor, es gibt aber sicher noch mehr.
Ich selbst bin relativ empfindlich was Spoiler angeht, besonders natürlich bei Spielen bei denen mich die Story interessiert, bzw. die stark storybasiert sind. Andererseits ist es natürlich notwendig ein wenig über die Geschichte zu erzählen sonst ist keine Einschätzung des Spiels möglich. Am ehesten zu verschmerzen sind für mich Momente die früh im Spiel passieren bzw. Nebenquests bei RPGs. Was für mich gar nicht geht, sind Spoiler von Schlüsselszenen oder unerwarteten Wendungen. Man kann von mir aus erwähnen dass es solche Momente gibt, das reicht mir dann aber auch schon.
Egal wie mans macht , allen kann man es eh nicht recht machen. Ich handhabe es bei stark storylastigen Spielen so dass ich den Test nur überfliege. Generell wurde ich bei 4players aber noch nie so gespoilert dass es mich wirklich gestört hat. Das ist schon eine Kunst die die Redaktion sehr gut beherrscht.
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LeKwas
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von LeKwas »

Schwierig, bei dem Thema die richtige Balance zu finden - auf der einen Seite dürfte es bei wohl nicht gerade wenigen einen sauren Beigeschmack hinterlassen, wenn die Rezension bspw. den zentralen Twist einer Walking Dead Episode im Vorfeld verrät, auf der anderen Seite gibt es jedoch auch Leute, die sich selbst bei Super Mario, Hatred oder dem Landwirtschaftssimulator über spielspaßzerstörende Storyspoiler brüskieren würden.
Nuracus hat geschrieben: 20.07.2017 16:53Dummerweise ist exakt DAS schon im Trailer zu sehen (Gott ... Deppen. Als wenn man den Trailer von Empire mit "Nein ... ICH bin dein Vater" beginnen lässt!).
Das hat aber durchaus einen wohlüberlegten Grund. Filmstudios haben in den letzten Jahren herausgefunden, dass sich der übliche Programmkinobesucher eher ungern in ihm völlig fremde Gewässer stürzt, weshalb man praktisch schon Kurzzusammenfassungen in die Trailer verpackt. Diese werden auch in der Regel nicht vom eigentlichen Regisseur gehandhabt (der ist oftmals zu sehr emotional verbunden zu seinem Werk), sondern von speziellen Trailerproduzenten, welche auf maximale Werbewirkung aus sind.
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Raskir
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Raskir »

@Kajetan
Glaubs mir oder nicht, aber ich stimme dir voll und ganz zu. Ich meinte auch nicht zwangsweise Personen die man kennt sondern auch unterhaltungen im Internet. Man sollte sich schon über das Ende von Casablanca, den Paten oder auch die üblichen Verdächtigen unterhalten können. Wenn man aber weiß dass da jemand mitliest der das partout nicht hören mag, dann nutzt man halt Spoilertags. Im realen Leben frage ich dann auch lieber nochmal nach ob es jedem Anwesenden recht ist wenn ich über Schlüsselszenen rede. Zumindest wenn ich nicht weiß ob jemand dabei ist der es nicht kennt. Aber auch nur bei meinem Freundeskreis. Wenn da irgendjemand dabei ist, dann unterhalte ich mich auch einfach darüber, außer wenn, wie du sagst, mir ausdrücklich gesagt wird, ich soll doch bitte nicht spoilern, zwecks Interesse.
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nofancyCar
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von nofancyCar »

Kajetan hat geschrieben: 20.07.2017 16:48 Ihr alten Säcke und Jungspunde ... feiner Talk! Danke! Denn ... der böse Wolf frisst die Großmutter und Michael Corleone wird der neue Pate!

Abgesehen davon, im Kino zu sitzen und lautstark (!) die kommenden Filmminuten vorzukommentieren, ist schlichtweg asozial! Sich aufzuregen, weil jemand Handlungsdetails aus alten, weltberühmten Werken erzählt, ist Ausdruck einer ausgewachsenen, zartgliedrigen Schneeflockigkeit.

In Reviews unnötig (!) essentielle Plotpoints preiszugeben ist schlichtweg unprofessionell. Sich aufzuregen, weil verraten wird, dass im Spielverlauf der Fertigkeitenbaum erweitert wird, ist Schneeflockigkeit von Leuten, die keine Reviews lesen sollten.
:Daumenrechts: ...Schneeflockigkeit! Das ist die komprimierte Definition für: Miemose, Erbsenzähler, Pedant, Korinthenk*****,Spießer, Unterwäschebügler, Warmduscher usw.

ich gebe diesem 4Players Talk auch das Fazit den Konflikt aufgelöst zu haben.

Denn Leute mal Hand aufs Herz es geht hier um Unterhaltung. Das ganze mal lockerer zu sehen und auch mit Humor ist der Sache nicht abträglich, im Gegenteil. Besser als hier hätte man nicht argumentieren können. Ihr habt einen Anspruch an Stil und Qualität eurer Reviews, dies ist ja nichtmal eure Pflicht, aber euer Recht auf Entfaltung als Spieletester. Es mal aus der Perspektive zu sehen, sollte jeder verstehen der sich das Recht nimmt zu kritisieren.
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von godsinhisheaven »

Mir gehen Spoiler ziemlich am Arsch vorbei. Ich gucke teilweise auch bei Serien wie lange dieser und jener Charakter noch lebt oder eben nicht. Ich habe dann auch kein Problem die Serie trotzdem zu Ende zu schauen. Meine Frau reagiert da ganz allergisch drauf, die spoilere ich auch nicht, soviel Fairness muss sein.

Bis jetzt fand ich die Tests bei 4P auch für Interessierte zum großen Teil sehr gut gelöst. Teilweise dachte ich sogar "hui, Spoilersensible könnte das stören, aber Details haben gefehlt, also perfekt um die Gefühle des Testers wiederzugeben". Und das macht 4p ja nun einmal oft aus. Die persönliche subjektive Einschätzung des Rezensenten.
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Stalkingwolf
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Stalkingwolf »

Ich hab damals am Anfang zum Titanic Film das Ende gespoilert. Titanic geht unter. :mrgreen:

Richtige fette Spoilers habe ich bisher in noch keinem Test erlebt, aber dafür in den News.
Z.b habt ihr hier selbst gepostet das evtl Sephiroth ein Geheimerboss in KH3 ist.

Also das war Fail² so etwas in die Headline zu schreiben die dann jeder auf der Hauptseite ließt.
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superbia
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von superbia »

Bester 4p-Talk seit Langem!

Liegt wohl daran, dass ich ganz der von euch vertretenen Meinung bin. :D
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Miep_Miep
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Miep_Miep »

Hab den Fehler gemacht, mit meiner besten Freundin Maze Runners im Kino anzuschauen ... :roll: Sie war ein Fan der Bücher und hat mir im Kino ernsthaft die ganze Zeit erzählt, was jetzt gleich passiert und vor allem wie das alles im Buch abgelaufen ist und DAS IM BUCH ALLES BESSER WAR!

Ach ja:
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Raskir
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Raskir »

nofancyCar hat geschrieben: 21.07.2017 03:03
Kajetan hat geschrieben: 20.07.2017 16:48 Ihr alten Säcke und Jungspunde ... feiner Talk! Danke! Denn ... der böse Wolf frisst die Großmutter und Michael Corleone wird der neue Pate!

Abgesehen davon, im Kino zu sitzen und lautstark (!) die kommenden Filmminuten vorzukommentieren, ist schlichtweg asozial! Sich aufzuregen, weil jemand Handlungsdetails aus alten, weltberühmten Werken erzählt, ist Ausdruck einer ausgewachsenen, zartgliedrigen Schneeflockigkeit.

In Reviews unnötig (!) essentielle Plotpoints preiszugeben ist schlichtweg unprofessionell. Sich aufzuregen, weil verraten wird, dass im Spielverlauf der Fertigkeitenbaum erweitert wird, ist Schneeflockigkeit von Leuten, die keine Reviews lesen sollten.
:Daumenrechts: ...Schneeflockigkeit! Das ist die komprimierte Definition für: Miemose, Erbsenzähler, Pedant, Korinthenk*****,Spießer, Unterwäschebügler, Warmduscher usw.

ich gebe diesem 4Players Talk auch das Fazit den Konflikt aufgelöst zu haben.

Denn Leute mal Hand aufs Herz es geht hier um Unterhaltung. Das ganze mal lockerer zu sehen und auch mit Humor ist der Sache nicht abträglich, im Gegenteil. Besser als hier hätte man nicht argumentieren können. Ihr habt einen Anspruch an Stil und Qualität eurer Reviews, dies ist ja nichtmal eure Pflicht, aber euer Recht auf Entfaltung als Spieletester. Es mal aus der Perspektive zu sehen, sollte jeder verstehen der sich das Recht nimmt zu kritisieren.
Kann ich so nur widersprechen. Qualität und Anspruch der Reviews ist nicht zusammenhängend mit spoilern. Ich habe zumindest noch keinen gehört, der er die Review toll fand weil man eine bestimmte Szene ausgiebig erörtert hat. Sowas ist den Lesern scheiß egal, mal ganz salopp ausgedrückt. Und denen es nicht egal ist, die finden den Testabschnitt IMMER schlecht, wegen Spoiler. Solche Beschreibungen machen den Test in keinster Weise besonders lesenswert und gehören für mich in so ein Review auch nicht rein. Ein Review soll informieren, über Stärken, Schwächen, spielerische Schwerpunkte usw. Es soll aber nicht gewisse Szenen in einem Spiel entwerten. Und sowas passiert hier eben doch ab und zu. Nicht oft, aber es passiert. Und auch nicht so selten, dass man über menschliche Ausrutscher reden kann. Wenn man Tests für andere schreibt, sollten diese auch so geschrieben sein, dass andere sie gerne lesen. Ein paar Momente hatte ich halt auch schon die mir durch die Tests hier verdorben wurden. Und das zu verhindern ist keine Naturwissenschaft.
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von RedStarRising666 »

Hm, ich bin da vermutlich durch mein Studium geschädigt, aber für mich sind Spoiler komplett egal. Wenn ich in der Literaturwissenschaft ein Buch lese, was ich noch nicht kenne, mache ich es, wie beschrieben, so, dass ich mir erst einmal die Handlung durchlese (bei Wiki oder so) und dann das Erzählte in den Kontext des Inhalts einordnen kann. So macht ein gutes Spiel für mich auch nicht den Nervenkitzel und die Erwartung auf ein Ende, was ich noch nicht kenne, sondern die Handlung aus.
Das Geiern mit Informationen scheint mir eher so eine Konditionierung zu sein als ein wirkliches Spielgefühl. Wenn man Singleplayer Games nur spielt, um überrascht zu werden, dann nimmt man ja nun das langweiligste aus dem Spiel mit. Ich habe Witcher unendlich oft gespielt, spiele es gerade wieder und einfach die Art des Spiels und des Erzählens fesselt mich. Ich lese ja auch ein Buch nicht nur einmal, wenn ich es liebe, oder schaue einen Film nur einmal.
Ein kleines und "unwichtiges", nicht-spoilerfreies Beispiel: Brother - A Tale of Two Sons, ich habe schon vor dem Spiel mitbekommen, dass einer der beiden sterben wird. Der Erfahrung am Ende hat das aber nicht geschadet, im Gegenteil. Durch das Durchlaufen eines Abenteuer mit den beiden erlebt man über die Steuerung das gemeinsame Spiel der Protagonisten, wird im Verlauf immer besser und kann bessere Rätsel lösen. Am Ende fehlt die Hälfte der Steuerung. Das als erzählerisches Element ist ohnehin großartig, ob ich nun wusste, was passiert oder nicht.
Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich will ja nicht nur erleben WAS passiert, sondern auch WIE es passiert. Wenn ich ein Spiel für 10, 20 oder 60 Stunde spiele, dann sind nicht die 5 min am Ende entscheidend, sondern auch der Rest. Ein gutes Buch, einen guten Film oder eine gute Serie mache ich auch nicht von dem Cliffhangern abhängig, sondern von der Art des Erzählens - so wie das auch bei einem Spiel geschieht. Daher kann ich voll und ganz verstehen, warum man Plots und Twists in die Wertung als individuelle Erfahrung einfließen lassen muss und sollte.

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Stalkingwolf
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Stalkingwolf »

Miieep hat geschrieben: 21.07.2017 12:12 Ach ja:
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Ich lass mir aktuell auch was wachsen. Zwar hänge ich Jörg etwas hinterher, aber bei dem Oberlippenbart würde ich selber die Krise bekommen. Dann hast du ständig die Haare im Mund oder Essen dran. Also der muss bei mir schon so getrimmt sein das die Haare nicht über die Lippe stehen.
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Raskir
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von Raskir »

RedStarRising666 hat geschrieben: 21.07.2017 14:11 Hm, ich bin da vermutlich durch mein Studium geschädigt, aber für mich sind Spoiler komplett egal. Wenn ich in der Literaturwissenschaft ein Buch lese, was ich noch nicht kenne, mache ich es, wie beschrieben, so, dass ich mir erst einmal die Handlung durchlese (bei Wiki oder so) und dann das Erzählte in den Kontext des Inhalts einordnen kann. So macht ein gutes Spiel für mich auch nicht den Nervenkitzel und die Erwartung auf ein Ende, was ich noch nicht kenne, sondern die Handlung aus.
Das Geiern mit Informationen scheint mir eher so eine Konditionierung zu sein als ein wirkliches Spielgefühl. Wenn man Singleplayer Games nur spielt, um überrascht zu werden, dann nimmt man ja nun das langweiligste aus dem Spiel mit. Ich habe Witcher unendlich oft gespielt, spiele es gerade wieder und einfach die Art des Spiels und des Erzählens fesselt mich. Ich lese ja auch ein Buch nicht nur einmal, wenn ich es liebe, oder schaue einen Film nur einmal.
Ein kleines und "unwichtiges", nicht-spoilerfreies Beispiel: Brother - A Tale of Two Sons, ich habe schon vor dem Spiel mitbekommen, dass einer der beiden sterben wird. Der Erfahrung am Ende hat das aber nicht geschadet, im Gegenteil. Durch das Durchlaufen eines Abenteuer mit den beiden erlebt man über die Steuerung das gemeinsame Spiel der Protagonisten, wird im Verlauf immer besser und kann bessere Rätsel lösen. Am Ende fehlt die Hälfte der Steuerung. Das als erzählerisches Element ist ohnehin großartig, ob ich nun wusste, was passiert oder nicht.
Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich will ja nicht nur erleben WAS passiert, sondern auch WIE es passiert. Wenn ich ein Spiel für 10, 20 oder 60 Stunde spiele, dann sind nicht die 5 min am Ende entscheidend, sondern auch der Rest. Ein gutes Buch, einen guten Film oder eine gute Serie mache ich auch nicht von dem Cliffhangern abhängig, sondern von der Art des Erzählens - so wie das auch bei einem Spiel geschieht. Daher kann ich voll und ganz verstehen, warum man Plots und Twists in die Wertung als individuelle Erfahrung einfließen lassen muss und sollte.
Wenn du überall so vorgehst, verpasst du aber einiges. Wenn man ohne bestimmte Inforamtionen in ein Spiel, Buch oder Film geht, erlebt man manche davon anders als wenn man es wüsste. Das hier genannten ff7 zb. Wenn man vorher schon weiß, dass Aerith stirbt, äußert sich das auch in deiner Spielweise. Viele werden dann sicherlich nicht "Zeit verschwenden" sie zu leveln oder gut auszurüsten. Auch gehst du evtl mit einer anderen Erwartungshaltung an die Beziehung zwischen Cloud und Aerith. Einige könnten genervt sein wegen einer obligatorischen Liebesbeziehung, andere freuen sich schon darauf, wenn es zwischen denen richtig funkt. Muss nicht passieren, kann aber passieren. Auch das die Erinnerungen von Cloud nicht wirklich ihm gehören ist ein interessanter Aspekt im Spiel, der komplett anders wirkt, als wenn man es schon vorher weißt. Natürlich kann man FF7 dennoch genießen, sonst wäre es ja kein gutes Spiel. Aber das Erlebnis wird definitiv anders und in manchen Fällen weniger intensiv sein.

Oder zb bei
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Bioshock Infinite. Wenn du ohne Storykenntnisse in das Spiel gehst und dann das Ende erlebnst, ist man erstmal komplett überrascht. Ich für meinen Teil habe das Spiel danach sofort ein weiteres mal gespielt und hatte einige verdammt große Aha Momente. Meinen ersten Durchlauf habe ich komplett anders wahrgenommen als den ersten und beide Erlebnisse zusammen, ergeben für mich den besten Shooter den ich gespielt habe und eines der 10 besten Spiele die ich je gespielt habe. Ein Durchgang und die Shooter Mechanik allein, hätten das Spiel nicht in diese Sphären bei mir hieven können.
Solche Erlebnisse gibt es eben auch bei Filmen wie
Show
Sixt Sense, die üblichen Verdächtigen, Revolver
So kann man bestimmte Werke auf unterschiedliche Weisen genießen. Einmal als unwissend, und mehrmals als wissend. Das letztere hast du für immer (unter normalen Umständen), während das erstere dir nur einmal möglich ist. Und einem das durch eine Review zu nehmen, obwohl man sich eigentlich nur informieren will, ob das Spiel für einen selbst das Richtige ist, dass sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Edit
Als weiteres extremes Beispiel sei der Sport genannt. Der Reiz bei manchen Leuten auf manche Sachen, liegt im Nichtwissen. Viele von uns und von den Menschen weltweit schauen sich Sportereignisse an. Aber die wenigsten von uns würden sich diese Ereignisse auch dann anschauen, wenn wir wüssten wie es ausgeht. Ein paar ja, aber die Zuschauerzahlen würden mehr als nur einbrechen. Aber man schaut sich das Ereignis nicht wegen dem Ergebnis an, sonst würde man ja einfach in den letzten Minuten mal kurz reinschauen. Es geht um das Erlebnis bis dahin und wie es dazu kommt und die Anspannung wer die Oberhand gewinnt. Doch zwei Zahlen können dieses Erlebnis komplett zunichte machen. Komplett. Und bei Videospielen kann sowas halt bei manchen Leuten eben auch passieren. Und es muss auch nicht nur das Ende sein was einem was Verderben kann. Wenn du weißt, in Deutschland gegen Brasilien, fällt kein Elfmetertor in der ersten Halbzeit, dann wirst du bei einem Elfmeter in der ersten Halbzeit keine Anspannung empfinden. Sowas wäre für viele auch scheiße. Oder du weißt, in Minute 50-75 wird die stärkste Phase des Spiels sein, sowas willst du als Zuschauer nicht wissen.

Deswegen sollte man bei Schlüsselszenen ruhig geizen, was Infos angeht. Warum beim blutigen Baron ins detail gehen, wenn es noch zahlreiche andere, nicht ganz so starke aber vergleichbare Quests gibt? Warum bei The last guardian, das beste und atmosphärischte Rätsel ins kleinste Detail erklären, wenn es auch andere atmospährische aber schwächere Rätsel gab? Sowas muss nicht sein.
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von sabienchen.banned »

Ich persönlich finde, dass man bei einem Spiel bei dem die Story im Vordergrund steht lieber zu feinfühlig schreiben sollte, als irgendwem das "Geschichte-Erleben" zu verderben.

Vom Test erwarte ich keine Inhaltsangabe, sondern eine Wertung der einzelnen Aspekte des Spiels und warum der Tester es so und nicht so gewichtet hat.
Wenn ihm die Geschichte (oder ein bestimmter Teil der Geschichte) besonders gefallen hat.. da wirds dann kniffliger.. aber ich finde der Autor/Tester sollte kreativ genug sein, es so zu verpacken seinen Punkt klar zu machen ohne dabei wirklich etwas zu verraten.

Am besten storytechnisch nichts konkret erwähnen, das nicht bereits in der ersten stunde vorkommt
Am besten gameplaymechanisch nichts konkret erwähnen, das nicht in der ersten Stunde vorkommt und mit der Geschichte verflächtet ist.

Bei nem Episoden format macht es am ehesten Sinn grob die ersten beide Episoden klassisch zu testen.
Dann zu den weiteren Folgen ne knappe Bewertung "GROBE BUGS JETZT!!!11!" etc.)
Und zum Abschluss ...n Abschlusstext... :Häschen:
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Re: 4Players-Talk: Spoiler in Spieletests

Beitrag von adventureFAN »

sabienchen hat geschrieben: 21.07.2017 17:40 Am besten storytechnisch nichts konkret erwähnen, das nicht bereits in der ersten stunde vorkommt
Nochmal: Warum ist es weniger "Spoiler" wenn es in der ersten Stunde vorkommt?! o_O
Wenn am Anfang ein richtig guter Storyhook kommt und der schon vorher gespoilert wird... ist das nicht genauso ärgerlich wie wenn man das Ende spoilert? Gutes Beispiel: Die letzte Folge der 6. Staffel in Game of Thrones.

Mir ist aufgefallen, dass ich immer weniger Tests/Reviews/Previews lese, ganz einfach, weil ich etwas noch von Grund auf selbst erfahren will. Mir reicht eine kurze, grobe Zusammenfassung inzwischen vollkommen aus. z.B. wenn ein Freund/Kollege/Bekannter einem einen Tipp gibt. Da wird ja meistens auch nicht ins Detail gegangen sondern immer nur sowas wie "Es spielt sich so wie Spiel X, hat jedoch ein viel besseres X und X. Die Story packt total, ist kinoreif etc. Wenn du Spiel X magst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit auch damit Spaß haben."

Jepp, ist auch kein Garant dafür das man Spaß haben wird... aber hey, das wird einen nicht umbringen.
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