Also als Vorwort, ich hab das Ding 2 mal angefangen und insgesamt 140 Stunden reingeballert, aber da war Mehrspieler mit dabei. Das zweite Mal noch mit einigen Mods um den nutzlosen Grind runterzufahren, aber jedes Mal bei vielleicht der Hälfte des Spiels abgebrochen.Jarnus hat geschrieben: ↑20.03.2017 21:44 mich wundert was die leute alle mit "Dragon Age Inquisition" haben!?
es kommt nicht an das meisterwerk DA: Origin ran, aber ein schlechtes spiel ist es ganz sicher nicht! natürlich gibt es sehr viel sammelkram, da muss man sich schon etwas zurückhalten, wenn man das nicht mag und dahinter die hauptstory und die gefährten-quest nicht aus den augen verlieren will, aber ansonsten finde ich an dem spiel alles gelungen!
die grafik ist schön, technisch wie vom art-design her, die story hält bei der stange und hat ihre starken momente, es gibt gut geschriebene charaktere, das kampfsystem hat mir gefallen und die charakter-entwicklung und das ausrüstungs/crafting system passte mMn auch...dazu ein enormer umfang und eine riesige welt!
mir hats gefallen...besser als die ME trilogie, obwohl ich die auch gerne gespielt habe!
Erstmal, Origins war kein Meisterwerk aber definitiv gut, wobei die Spielmechaniken erst durch Mods ertragbar wurden und die Entscheidungen halt ein wenig binär. Präsentation aber mit Abstrichen gut. Inquisition ist durchschnittlich, jedoch für alles was es gut macht macht es genauso viel falsch.
Die Graphik war gut, aber die künstlerische Gestaltung, insbesondere der Ausrüstung war ja wohl ein Witz. Die Griffe, die Klingen, die Rüstungen...einfach nur zum Fremdschämen und das zog sich durch von den ganz normalen Gegenständen, über die gekaufen bis hin zu den einzigartigen. Meistens noch in liebloser Kombination und schrillen Farben.
Die Gestaltung der Monster war auch eher bla. Die Drachen waren sehr schön, alles andere halt mäh. Insbesondere bei den Dämonen hätten man sich ja mal auslassen können und westliche Mythen mit östlichen verschmelzen können. Stattdessen hackt man auf meist formlose Haufen ein.
Die größeren Gebiete waren für mich persönlich definitiv eine Bereicherung, weil ich in Origins mit den Gebieten und wie die sich anfühlen sollen nie wirklich warm geworden bin. Die Hinterlands, Storm Coast etc hatten durch das Wetter und Weitläufigkeit wirklich eine gute Immersion, aber sie waren halt total tot und nutzlos und hatten keine stringente Geschichte. Das was dann an Geschichte da war wurde meist durch kurze Textschnippsel transportiert, die man ständig mit der blöden Scanfunktion am Boden suchen musste. Anstelle das man hier mal richtig Geschichtsbögen für die einzelnen Gebiete einflechtet und zum Beispiel eine Zwergenexpedition an die Storm Coast schickt die den alten Thaig mit Hafen wiederentdecken will. Anstelle eines Haufens griesgrämiger Zwerge bekomme ich auf der Weltkarte einen belanglosen Text der mir erlaubt eine Mission zu starten, welche 120 Minuten braucht, irgendeine Steintür öffnet und mir erlaubt zwei Räume zu erkunden, vier Gegner umzuhauen und nutzlose Beute aus irgendeiner zerschlagenen Urne aufzusammeln.
Man konnte auch nichts aufbauen, verbessern, verändern und das war doch eigentlich der Werbespruch des Spiels. Ich dachte ich bin die Inquistion und habe Einfluss auf die Welt. Achso, da hinten steht unser Banner und es liegen 3 Holzkeile herum.
Kurzum, der Fokus fehlt. Alles so halbgar hingeklatscht, eine schöne Leinwand auf der eine Horde Laien rumgeschmiert haben und dann kollektiv zum Mittagessen gegangen sind.
Die Geschichte fängt recht gut an, aber schafft es halt nicht präsent zu bleiben und verliert sich in der offenen Welt. Die Charakterzeichnungen sind halt schwach und vorhersehbar und selbst die Tatsache das Cassandra auf schnulzige Romane steht lässt mich nur leicht mit den Mundwinkeln zucken. Eben auch wieder das Problem des Fokus, meine Gegner sind nur irgendwie präsent, aber doch nicht richtig. Statt die Nebenmissionen ins große Ganze einzubetten sind die halt irgendwo in der Wüste und zur Belohnung bekomm ich dann Ruf für meine Inquisition, mit denen ich dann irgendwelche nutzlosen Perks freischalte (5% weniger Zeit um eine Mission zu beenden).
Das Kampfsystem ist fiddelig und weiß nicht was es sein will. Taktik oder Action? Inquisition entscheidet sich für nichts von alle dem. Die Taktikansicht lässt sich nicht weit genug herauszoomen, spielt sich total dröge und ist nur nervig, aber notwendig um auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad zu überleben. Der Wechsel zwischen Action und Taktik macht auch jede Art von Formation zunichte und die nichtvorhandene Begleiter KI tut ihr Übriges.
Hinzu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit von Kämpfen. In einem Moment überfällt dich eine Gruppe Dämonen und legt erstmal den Fernkämpfer und Krieger auf Eis und man hat von der ersten Sekunde an verloren, man lädt neu und rollt einfach über die Gruppe drüber. Was genau hab ich jetzt falsch oder richtig gemacht? Ich weiß es nicht und das Spiel wahrscheinlich auch nicht. So oft wie bei mir der Tank trotz vollem Guardbalken umgekippt ist, das passt auf keine Kuhhaut. Man springt also schnell auf den Charakter, sorgt dafür das er sich heilt und wieder schützt und tada, der Magier ist tot.
Charakterenticklung? Welche jetzt? Die Statistiken sind größtenteils Makulatur. Bringt Rüstungswert überhaupt was? An sich stapelt man halt x% Verteidigung und das dazugehörige Attribut und viel mehr steht nicht dahinter. Der Mehrspieler ist in der Beziehung aber noch eine Ecke schlimmer.
Das einzig Gute im Einzelspieler ist das man sehr viele Fähigkeiten ausbauen kann und somit zumindest allerhand Optionen hat, aber vier Charaktäre mit 8 oder mehr Fähigkeiten zu steuern, nicht ganz einfach in Echtzeit, trotz Pause. Zumal die Begleiter einen auch aktiv sabotieren.
Das lieblose Handwerksystem setzt dem Ganzen halt die Krone auf. Statt das man eine Obsidianmine aufmachen kann, wenn man ein entsprechendes Vorkommen gefunden hat, nein man muss da hin farmen, wieder neu laden, farmen, neu laden, farmen bis man dann seine 20 Obsidian/wasauchimmer zusammen hat. Anstatt mir zu erlauben Aussehen und Statistiken unabhängig voneinander auszusuchen muss ich die hässlichen Presets nehmen. Das Gesuche nach den passenden Bauplänen zieht die Sache auch nur unnötig in die Länge, dazu dann noch der Meisterwerkunsinn um es richtig auf die Spitze zu treiben. Hinzu kommen dann noch meist langweilige Attribute, +x Schaden/Kraft/...
Oder in kurz, das was Melcor gesagt hat.