ronny_83 hat geschrieben:Steffensteffen hat geschrieben:@ Ronny:
Natürlich ist das alles subjektiv, deshalb diskutieren wir das ja. Gäbe es nur objektive Kriterien abseits der Performance (und selbst da stellen sich Leute quer), könnten wir uns das alles sparen.
Es geht nicht um objektiv, sondern eher um kollektiv. Warum sollte ich als Einzelindividuum einem Spiel einen Titel aberkennen, der vom Rest anerkannt wurde? Das ist für mich gegen den Strom schwimmen. Ich muss die Meinung vielleicht nicht teilen, aber ich sollte sie tollerieren. Für mich hat as immer den Beigeschmack eines bockigen Kindes, bei dem sich die Welt nicht um sich dreht (jetzt nicht auf dich bezogen, sondern allgemein gesprochen).
Ein Bockiges Kind versucht aber nicht, mit Argumenten seinen Standpunkt zu untermauern :wink:
Wann wurde TloU eigentlich der Academy-Award für Videospiele verliehen? Ach ja, den gibt's gar nicht. Und selbst wenn es den gäbe (oder wenn du Spielemagazine als Autorität auf diesem Gebiet siehst): Seit wann ist die Meinung der Masse irgendwie relevant für die Erfahrung des Individuums? Nach dieser Logik ist Justin Bieber ein Meisterkomponist und League of Legends das beste Pc-Spiel aller Zeiten.
ronny_83 hat geschrieben:Steffensteffen hat geschrieben:Wenn du sagst, dass das Spiel alles konnte, dann muss ich dir widersprechen. Warum, habe ich bereits erläutert.
Ich hab nicht gesagt, dass es alles konnte, sondern alles konnte, was du aufgezählt hast: es hat gut funktioniert, fast alles hat ineinandergegriffen, war toll inszeniert und hat einen Haufen Spieler emotional angesprochen. Du hast nur das Gameplay als Einzelelement kritisiert. Das ist mir zu oberflächlich. So bewerte ich keine Spiele, weil Spiele nicht immer nur aus Gameplay bestehen. Manchmal geht es auch einfach um mehr. Und selbst das Gameplay an sich fand ich nicht schlecht. Da hab ich schon wesentlich schlechteres gespielt.
Und ich hab schon wesentlich Besseres gespielt. Hast du schon mal To the Moon gespielt? Am Ende kamen mir beinahe die Tränen, aber das Gameplay war so minimalistisch, dass ich es nie wieder anfassen werde. Selbes Prinzip.
ronny_83 hat geschrieben:Steffensteffen hat geschrieben:Warum ich Verständnis für Mängel im Spiel haben sollte, musst du mir allerdings noch erklären. Budgets für Spiele sind höher denn je, der Markt ist größer denn je, die Technologie ist besser denn je und man hat mehr Referenzmaterial als je zuvor - da sollte man doch meinen, dass Spiele immer besser würden, oder?
Warum soll ich dir etwas erklären, gegen das du dich eh vehement sträubst? Für mich ist die Sache so: ich akzeptiere Mängel, wenn sie ein Spiel in seiner Gesamtheit nicht beeinflussen oder den Spielfluss und die Erlebnisse nicht maßgeblich stören. Das war bei mir auch bei TLOU so. Das Nichterkennen von Ellie durch Gegner war ein Mangel, der mich in meinem Spielgehschehen nicht herausgerissen hat. Viel zu oft war ich mit mir selbst viel zu beschäftigt. Das mag jeder anders definieren. Aber ich weiß, dass es aktuell keine KI in Spielen gibt, die intelligent genug ist, selbstständig zu agieren und zu denken und auf korrekte Art und Weise auf Gegner zu reagieren, so dass es meine Erwartungshaltung ans Spielen nicht stört. Höchstens nicht marktreife Prototypen. Warum also sollte ich nicht akzeptieren, dass es diesen Markel gibt, wenn ich doch weiß, dass es in aktueller Lage fast nicht anders geht?
Klar hätte man auch einstellen können, dass Ellie erkennbar ist. Dann wäre das aber kein Schleichspiel gewesen, sondern Uncharted, weil Ellie in jedem Raum entdeckt worden wäre.
Wenn man weiß, dass es ohne diesen Mangel nicht geht (was ich für ein Gerücht halte), dann hätte man das eben anders lösen können. Vielleicht stört die schlechte KI deinen Spielfluss nicht, aber wenn das Gameplay absolut monoton und eindimensional ist, hilft auch ein guter Spielfluss nicht.
Ich verstehe, dass du weniger Wert auf gutes Gameplay legst, wenn der Rest gut ist. Mache ich genau so, sonst hätte ich konsequenterweise viele Spiele in die Tonne kloppen müssen, die mit eigentlich gut gefallen haben (Heavy Rain z.B.).
Im Umkehrschluss kann man es dann aber auch akzeptieren, wenn so etwas für andere ein Dealbraker ist, weil sie eben andere Vorlieben haben.