Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

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Porsche007
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Porsche007 »

Sharkie hat geschrieben: Selbstverständlich sind Schönheitsideale ein soziales Konstrukt! Wie man das ernsthaft bestreiten, und sich dabei in seiner mit zwei flugs zusammmengegoogelten Unterwäschebildern hochplausibel untermauerten Ansicht auch noch dermaßen überlegen vorkommen kann, ist mir nun wirklich vollkommen schleierhaft. Und dann obendrein so tun, als wäre das eine dezidiert feministische Ansicht. Ist ja nicht so, als wäre diese Erkenntnis gewissen hellen Köpfen nicht schon lange gekommen, bevor es Gender Studies oder sogar Feminismus überhaupt gab.

Im feudalen Japan galten schwarze Zähne als besonders schön. In China war bis ins zwanzigste Jahrhundert hinein noch die Praxis des Füßebindens verbreitet, was bei den betroffenen Frauen Verkrüppelungen hervorrief, die nach chinesischen Schönheitsidealen als hocherotisch, nach westlichen eher als abstoßend bewertet wurden. In einigen afrikanischen Kulturen gilt ein ordentlicher Körperumfang bei Frauen als begehrenswerter, als Schlankheit.
Natürlich gibt es eine ganze Reihe an Einflüssen, die ein Schönheitsideal festlegen. Wenn ich aber den Wikipedia-Eintrag über den Lotosfuß richtig verstanden habe, dann schienen dort auch vorallem soziale Faktoren, wie Wohlstand und Beschützerinstinkte des Mannes eine Rolle gespielt zu haben. Daher letzendlich sogar garnicht so unterschiedlich von westlichen ehemaligen Schönheitsidealen.
Unabhänig von solchen sozialen Faktoren werden aber schlanke, trainierte Menschen mit einer symmetrischen, gleichmäßigen Gesichtsform in der Regel als attraktiv wahrgenommen, da dies einfachen biologischen Prinzipien folgt. Es ist in der Natur absolut üblich, dass Tiere einen Partner wählen, dessen Genmaterial die Nachkommen mit den besten Lebenserwartungen verspricht. Sowas wird nach Vitalität und Stärke festgelegt. Warum sollte das beim Menschen unbedingt anders sein?
Ich glaube kaum, dass die Werbebranche dafür verantwortlich ist, dass man das Basketball-Mädel attraktiver findet, sondern das eher natürlich ist. Dagegen folgt die Präferenz von dickeren Menschen (wie in der Vergangenheit) in der Regel eher sozialen Prinzipien.

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Sharkie
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Sharkie »

Porsche007 hat geschrieben: Natürlich gibt es eine ganze Reihe an Einflüssen, die ein Schönheitsideal festlegen. Wenn ich aber den Wikipedia-Eintrag über den Lotosfuß richtig verstanden habe, dann schienen dort auch vorallem soziale Faktoren, wie Wohlstand und Beschützerinstinkte des Mannes eine Rolle gespielt zu haben. Daher letzendlich sogar garnicht so unterschiedlich von westlichen ehemaligen Schönheitsidealen.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, warum das Vorhandensein eines sozialen Einflussfaktors hinsichtlich eines Schönheitsideals jenes Schönheitsideal in irgendeiner Weise relativieren sollte. Die soziale Semantik (z.B. Unterwürfigkeit bei abgebundenen Füßen oder Korpulenz als Wohlstandsindikator) mag das Schönheitsideal mitprägen, aber das ändert doch nichts daran, dass das resultierende Ideal letztlich in erster Linie ein ästhetisches ist. Ich würde behaupten, wer dies verkennt, der verwechselt Schönheitsideale mit Statussymbolen (wobei Letztere freilich ebenfalls soziale Konstrukte sind).

Im Übrigen interpretiere ich den Artikel keineswegs so, dass dort "vor allem soziale Faktoren" bestimmend sind, sondern vielmehr "auch soziale Faktoren" (man beachte, was dort zum Thema Erotik steht). Für den abgebundenen Fuß mag gelten, dass er zwar auch gewisse Semantiken beinhaltet, die nicht allein in den Bereich der Ästhetik, sondern auch in den Bereich des Sozialen fallen - dennoch bleibt seine tatsächliche Erscheinung doch ein primär ästhetisches, nicht soziales Ideal.

Darüber hinaus ist es doch nicht zu leugnen, dass abgebundene Füße, ungeachtet aller rein-sozialen Implikationen das Schönheitsempfinden eines Europäers wohl eher nicht ansprechen werden. Insofern ist die von Dir wahrgenommene Ähnlichkeit zwischen Lotosfüßen und ehemaligen westlichen Schönheitsidealen in meinen Augen eine ziemlich vermeintliche, da sie nur auf der Ebene der sozialen Semantik besteht, während auf der primären Ebene der Ästhetik der Unterschied gravierender kaum sein könnte.

Porsche007 hat geschrieben: Unabhänig von solchen sozialen Faktoren werden aber schlanke, trainierte Menschen mit einer symmetrischen, gleichmäßigen Gesichtsform in der Regel als attraktiv wahrgenommen, da dies einfachen biologischen Prinzipien folgt. Es ist in der Natur absolut üblich, dass Tiere einen Partner wählen, dessen Genmaterial die Nachkommen mit den besten Lebenserwartungen verspricht. Sowas wird nach Vitalität und Stärke festgelegt. Warum sollte das beim Menschen unbedingt anders sein?
Ich glaube kaum, dass die Werbebranche dafür verantwortlich ist, dass man das Basketball-Mädel attraktiver findet, sondern das eher natürlich ist. Dagegen folgt die Präferenz von dickeren Menschen (wie in der Vergangenheit) in der Regel eher sozialen Prinzipien.
Tiere halte ich hier für einen sehr unangebrachten Vergleich, da ihnen jegliches kulturelles Klimbim, welches für den Menschen als Einflussfaktor zuallermindest zur Diskussion steht (ich selbst würde das Vorhandensein kultureller Einflussfaktoren sicherlich nicht infrage stellen), schlichtweg fehlt.

Davon jedoch einmal abgesehen: Was Du beschreibst, ist ein Schönheitsideal wie es heute und in Deiner Kultur existiert. So weit, so richtig. Auch an Deiner subjektiven Theorie, wie dieses Schönheitsideal unter Einfluss gesundheitlicher Ansprüche zustande gekommen ist, könnte durchaus etwas dran sein. Aber das muss doch nicht immer und überall so (gewesen) sein! Warum denn die eigene Kultur bzw. Sichtweise gleich so verabsolutieren?

Wie gesagt, es gibt durchaus Kulturen und kulturelle Epochen, deren Schönheitsideale Deiner These, gesundheitliche Implikationen seien immer sehr prägend für Schönheitsideale, stark widersprechen. Speziell das Beispiel der abgebundenen Füße zeigt doch, dass die Implikation von Gesundheit und Stärke keineswegs notwendige (gerne aber mögliche) Einflussfaktoren auf ein Schönheitsideal sein müssen. Auch die in unserer Kultur gepflegten Vorstellungen von ästhetisch ansprechender weiblicher Schlankheit befanden sich lange Zeit in einem Bereich, der nicht mehr als gesundheitlich vorteilhaft bewertet werden muss. Die frühere japanische Vorliebe für schwarze Zähne lässt sich ebenfalls nicht gesundheitlich begründen, ebensowenig wie die in westlichen Kulturen weitverbreitete Vorliebe für sonnengebräunte Haut. Es gibt einfach viel zu viele Gegenbeispiele zu Deiner Vermutung.
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3nfant 7errible
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von 3nfant 7errible »

Plor hat geschrieben: Natürlich vertritt Gamergate dann Positionen, die man sowohl hierzulande als auch in den USA im rechten Spektrum findet:
- Antifeminismus bzw. kritische bis ablehnende Haltung gegenüber dem Feminismus: Hierzulande bei der CDU/CSU, AFD und NPD zu Hause. Parteientechnisch ansonsten am ehesten noch bei der FDP, aber dort auch bei weitem nicht so radikal formuliert wie von Gamergate. In den USA zu Hause bei der Tea Party, den Republikanern, FOX und den Evangelikalen.
- Agitation gegen Gender Studies: Wieder hierzulande AFD, NPD, teilweise CDU/CSU. Außerhalb der Parteienlandschaft auch bei Pegida (der einzige Punkt in ihrem tollen 12-Punkte-Programm, der sich nicht auf Migrationspolitik bezieht). In den USA wieder: Tea Party, Republikaner und insbesondere die fundamentalistischen Evangelikalen. Einzig und allein raus fällt an dieser Stelle die Gender-Kritik aus atheistischen Kreisen. Ansonsten kann man einwandfrei alles rechts im politischen Spektrum verorten.
- Agitation gegen SJW bzw. Gutmenschentum: Ebenfalls in Deutschland ein Thema von NPD, AFD, Pegida. In den USA ebenso ein Thema der Rechten, insbesondere FOX-News und natürlich Donald Trump.

Es ist völlig wurscht was sonst irgendeiner aus irgendwelchen eigenen Gründen sagt oder tut. Die werden ihre eigenen berechtigten oder unberechtigten Gründe haben. Interessiert schlicht nicht. Du bist zu sehr in diesem Schubladen-Denken gefangen. Genauso wie diese Leute, die Flüchtlingsheime anzünden. Für die gibts auch nur: hier sind wir, und das sind die. Kein Verständnis für die komplexe Realität und dass Menschen Individuen sind.
Ausserdem wäre es mir unbekannt, dass ein Pegida tausende Euro zur Unterstützung von Muslimen, oder amerik. Rassisten/KKK tausende Dollar zur Unterstützung von Schwarzen gesammelt hätte.
Oh, da zerbricht dein Vergleich schon :?

Aber ich kann sowas natürlich auch machen... Dann hast du auf der anderen Seite nämlich die white privileged SJWs, die nie wirklich erwachsen geworden sind, mit der emotionalen Reife von Kindern, die ständig rumplärren und sich von allem angegriffen fühlen, deren Eltern Mitglieder in Country Clubs sind, die sich deshalb leisten können solche Häkeltanten-Studiengänge wie Cultural, Communication oder Gender Studies zu wählen, oder weil der IQ und die Faulheit nicht für STEM fields reicht, die sich hauptsächlich von Frappuccinos ernähren und den ganzen Tag von ihren jeweils aktuellsten iphones und Co. tweeten wie ungerecht die Welt doch ist, während sie sich von useful idiots Spenden zukommen lassen, von den jeder Cent in der Hand der meisten Hispanics, oder generell von echten Hilfsbedürftigen besser aufgehoben wäre. Aber der nächste Frappuccino, die übergrosse Hornbrille oder die blaue Haarfärbung muss natürlich bezahlt werden.... :3

Es gibt konkrete, legitime und für einen normalen Menschenverstand nachvollziehbare Gründe, wieso GG gegen eine bestimmte Art von Feminismus, Gender Studies und SJW Idiotie auftritt. Gegen Heuchelei, Rassismus, Sexismus, Lynchmob-Mentalität, unbeabsichtigte Inkompetenz, oder gezielte Hetze, Intelligenz mindernde Echo Chambers, Sekten-Mentalität, Angriffe auf Rechtsstaatlichkeit und elementare Menschenrechte wie die Unschuldsvermutung etc...
Sag mal, was genau hälst du davon für so verteidigungswürdig?

- Feministinnen, die einen Generalverdacht gegen alle Männer ausssprechen? Von welcher Seite kommt sowas üblicherweise?
- Gender Studies, die Mittel und den Namen der Wissenschaftlichkeit für ihre Agenda missbrauchen? Wer in der Geschichte hat das noch getan?
- SJWs, die sich allem schuldig machen, was sie anderen vorwerfen? Von doxxing, über death, rape und bomb threats, zu swatting und Leute mit perfiden Mitteln aus ihrem Beruf treiben...

Ist ja auch logisch: Natürlich stellen sowohl Feminismus als auch Gender Studies ob ihres jungen Alters eine progressive politische Strömung dar. Und natürlich ist ihr Thema auch vor allem eine kritische Hinterfragung des Status Quo, der Machtverhältnisse und lange tradierter Vorurteile. Die Reaktion darauf folgt primär und zwangsläufig aus einem konservativen Lager, das für den Erhalt seines Status Quo kämpft. Ähnlich konservativ argumentiert ja auch Gamergate, wenn es darum geht den Status Quo der Videospielkultur gegen neue Einflüsse (Anti-Games, neue Narrative, neue Spielmechaniken) zu verteidigen. Ähnlich exkludierend, elitär verhalten sich die Gamergate-Gamer gegen Einflüsse von außen (die bösen Nicht-Gamer) wenn sie ihre bekannte Welt verteidigen. Das ist knallhart klassischer Konservatismus. Ganz zu schweigen von der extremen Wissenschaftfeindlichkeit und dem Antiintellektualismus der dort anzutreffen ist, oder auch dem massivem Kampf gegen einen Großteil der Presse (Welches politische Lager hat hierzulande nochmal "Lügenpresse" geschrien? Ich glaube, links war das eher nicht).
GG ist sogar noch jünger als Feminismus und Gender Studies, damit sind sie dann wohl noch progressiver? Wenn du das schon als Argument nutzt?
Aber selbst wenn man dieses dumme Argument nicht nutzt, ist man dennoch und selbstverständlich progressiver. Die Art von Feminismus um den es hier geht, oder generell die linksradikalen Kräfte nutzen die selben überholten, autoritären Argumente und Taktiken, die sie einst bei der extremistischen Gegenseite bekämpften. Wir haben hier ein McCarthyism 2.0
Jede unliebsame Person wird verdächtigt und muss verfolgt werden. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt nur eine einzige, richtige Weltanschauung. Jegliche Opposition muss vernichtet werden. Selbst Neutralität ist schon feindlich. Und natürlich werden auch gerade Kunstschaffende aufs Korn genommen. Du machst nicht was wir wollen, was wir als gut und redlich ansehen? Weg mit dir!
Dazu kommt eine neue Art des Puritanismus und der Sex-Negativität wie man sie für unsere heutige Zeit und unsere Kultur eigentlich nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Ausserdem...
Gamer wehren sich nicht gegen Einflüsse von Aussen, sie wehren sich gegen inkompetente Eingriffe von Aussen, in der selben Art, wie du dein Auto nicht von einer Wurstfachverkäuferin reparieren lässt, wie man einen Taxifahrer kein Passagierflugzeug fliegen, oder wie man einen Metzger keinen kardiologischen Eingriff durchführen lässt.

Wissenschaftfeindlichkeit und Anti-Intellektualismus wird von niemand anderem als diesem Feminismus, den Gender Studies und SJWs praktiziert. Listen & Believe statt use your brain & think for yourself. Echo Chambers statt Fragen, Kritik und offene Diskussion. Inkompetenz, Unfähigkeit sich anzupassen und ungeprüftes, unkritisches Wiederkäuen von stümperhaft durchgeführten Studien oder Falschmeldungen.
Gerade die "offended culture" führt zu intellektueller sowie trigger warnings zu emotionaler Verdummung. Es ist nichts anderes als sich die Finger in die Ohren zu stecken und zu singen lalalalala... alles ist gut, alles ist gut... lalala
Gedanken, Ideen, und nicht zuletzt die Wahrheit, die natürlich manchmal unangenehm sein kann, werden unterdrückt.
anti-wissenschaftlicher und anti-intellektueller gehts gar nicht

Und apropos Lügenpresse.... du kannst natürlich wieder einmal diesen groben, schwammigen Begriff benutzen, um mangels echter Argumente, irgendwelche ominösen Verbindungen herbeizufantasieren, Fakt ist aber leider, dass es konkrete Fälle von Lügen gibt und auf die wird jeweils konkret mit dem Finger gezeigt, one by one.

Aus deinem ständigen, ironischen und völlig undifferenzierten "Lügenpresse" Geschrei, kann man ja nur schliessen, dass du vor 80 Jahren genauso Den Stürmer verteidigt hättest.

Ich kenne diese Selbstwahrnehmung vieler Gamergater als links oder liberal. Ich kenne dieses Hufeisenbild. Das kommt ja gerade aus den Kreisen, die Angst haben, vom rechten Lager vereinnahmt zu werden, und die daher versuchen wollen lechts/rinks auf eine Stufe zu stellen, um sich selbst als progressive Alternative verkaufen zu können. Dabei hat gerade in den USA der rechte Libertarismus eine starke Tradition und der Libertarismus eine enge Anknüpfung an den Konservatismus: Vom "From my dead cold Hands" der NRA bis hin zum "I want to call the niggers 'niggers'" des KKK. Daneben gibt es natürlich noch ganz fundamentale, philosophisch/ideologische Anknüpfungspunkte: Der Sozialdarwinismus der beim radikalen Libertarismus eine Rolle spielt, der Konsequentialismus und daraus folgend die radikale freie marktwirtschaftliche Haltung (da wählen gerade in den USA Libertäre praktisch gezwungenermaßen die Republikaner)... und last but not least (ebenfalls besonders in den USA), der Minarchismus, der mit einem Hang zu großen, epischen Verschwörungstheorien einhergeht (DIE Ostküste, DIE da oben, DIE Lügenpresse... im schlimmsten Fall bzw. letzter Konsequenz: DIE Illuminaten, DIE Zionisten, DIE Juden). Natürlich folgen nicht alle Libertäre den rechtsradikalen und konservativen Positionen, die Überschneidungen sind aber vielfältig. Und gerade Gamergate zeigte doch ziemlich beeindruckend, wie schnell sich zwischen libertär/liberal und konservativ/rechtsradikal bei bestimmten Themen eine Querfront bilden kann, in der sich die Faschisten dann hinter den Liberalen verstecken und die Liberalen diese nicht wahrnehmen (wollen), sich gleichzeitig aber in vielen Punkten von deren Terminologie und Inhalten vereinnahmen lassen.
Aus der Sicht eines Extremisten - egal von welcher Seite - sieht der Typ in der Mitte natürlich immer wie der Feind aus. Deshalb kann ich deine Sichtweise hier schon verstehen. Die kennen ja nur "mit uns oder gegen uns". Das ist halt das Problem der Liberalen. Dass sie vom jeweiligen autoritären, faschistischen Flügel beider Seiten um die Ohren bekommen. Das ist so wie ein Kind dessen Vater Türke und Mutter Deutsche ist. In der Türkei wird er immer "der Deutsche" sein, in Deutschland immer "der Türke".
Kein Problem, mit der Dummheit anderer Menschen muss man leben.

Wie auch immer.... du weisst, ich kann dieses Spielchen auch spielen.....

SJWs zeichnen sich nicht nur durch extreme Judenfeindlichkeit aus, da es in Amerika viele weisse, männliche Juden in hohen Positionen gibt, und wegen des Israel-Palästina Konflikts, sie greifen auch erbarmungslos jeden an, sobald er nicht mehr zu 100% das Sektenlied mitsingt. Dann gibts für diese "social justice warriors" plötzlich keine schützenswerten Identitäten mehr. Ein Transgender Typ singt eine Note falsch -> wird gleich aus dem subreddit gebannt. Eine Frau ist Gamergate Supporterin -> gleich mal mit death & rape threats zuballern. Eine Person einer ethnischen Minderheit äussert Kritik am faschistoiden Gebaren ihrer SJW buddies -> burn that witch!
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Ganz besonders gut hat mir aber der hier gefallen....
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Nanimonai
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Nanimonai »

Doc Angelo hat geschrieben:Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Leider hast Du recht - Werbung funktioniert.
Das war das einzige, auf das es mir ankam. Werbung funktioniert. Wir lassen uns von dem, was auf der Mattscheibe flimmert beeinflussen.

Ich rolle das mal für dich auf:
Es ging um Frauen und Schönheitsideale.
- Der Imperator meinte, dass im Film der Held die schöne Frau bekommt, in der Realität ist das anders. Thema Realität und Fiktion unterscheiden können.
- Um zu belegen, dass die Fiktion aber dennoch Einfluss auf die Realität hat, sagte ich, dass sich "dennoch der Wunsch nach einem hübschen Mädchen festsetzt".
- Zacke meinte daraufhin sarkastisch, dass es dann wohl an einer Art Gehirnwäsche bei Videospielen liegt, dass Männer im Durchschnitt statt dicken Frauen eher schlanke Frauen wollen.
- Ich meinte daraufhin, dass ihm doch bestimmt klar ist, dass in anderen Epochen andere Schönheitsideale vorgeherrscht haben und diese dementsprechend auch in zeitgenössischer Kunst und Literatur verarbeitet werden und diese Schönheitsideale nicht auflösen, sondern eher bestärken. Thema Einfluss der Medien auf die Realität.
- Zacke dann wieder, wie es denn sein könne, dass heute einige Männer auch auf dicke Frauen stehen, wo doch das Schönheitsideal eher schlank ist und das die dann ja wohl noch nie Kontakt zu Medien haben konnten (implizit: denn hätten sie, müssten sie durch die Beeinflussung ja auf schlanke Frauen stehen).
- Da mir das viel zu absolutistisch war, habe ich den Vergleich mit der Werbung angestellt: Sinngemäß also, wie es denn sein könne, dass nicht alle Menschen bettelarm sind, weil sie nach jeder Werbung in ein Geschäft stürmen und es leer kaufen.

Darum ging es mir. Zu zeigen, dass Medien Einfluss auf die Welt haben. Das Fiktion Einfluss auf die Realität hat. Nicht absolut im Sinne von "Mann erschießt Frau im Film -> Mann erschießt Frau in der Realität", sondern dass die Beeinflussung subtiler erfolgt. Also um auf Sarkeesian zu sprechen zu kommen, ist es durchaus nachvollziehbar, dass durch Belohnungssysteme in Videospielen und Filmen (Mann bekommt Sex als Belohnung, Trophäe oder Dankeschön) in Männern oder Jungs gewisse Erwartungshaltungen vom Spiel in die Realität übernommen oder verstärkt werden.

Ist jetzt klar geworden, worum es ging?
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Nanimonai »

Porsche007 hat geschrieben:Natürlich gibt es eine ganze Reihe an Einflüssen, die ein Schönheitsideal festlegen.[...]
Unabhänig von solchen sozialen Faktoren werden aber schlanke, trainierte Menschen mit einer symmetrischen, gleichmäßigen Gesichtsform in der Regel als attraktiv wahrgenommen, da dies einfachen biologischen Prinzipien folgt. Es ist in der Natur absolut üblich, dass Tiere einen Partner wählen, dessen Genmaterial die Nachkommen mit den besten Lebenserwartungen verspricht. Sowas wird nach Vitalität und Stärke festgelegt. Warum sollte das beim Menschen unbedingt anders sein?
Ich glaube kaum, dass die Werbebranche dafür verantwortlich ist, dass man das Basketball-Mädel attraktiver findet, sondern das eher natürlich ist. Dagegen folgt die Präferenz von dickeren Menschen (wie in der Vergangenheit) in der Regel eher sozialen Prinzipien.
Symmetrische Gesichter werden tatsächlich als attraktiver empfunden.
Natürlichkeit ist da aber nicht das Wort der Wahl, denn die meisten Schönheitsideal sind alles andere als natürlich, sondern künstlich erschaffen. Weiße, gerade Zähne, keine Körperbehaarung südlich des Halsansatzes, gerade bei fiktiven Figuren kommt oft ein unnatürliches Verhältnis von Oberweite zur restlichen Körperfülle vor, Wespentaille samt breiter Becken, Körperbemalungen, Makeup, glatte, lange Haare, letztendlich auch Modetrends. Das gilt für Männer wie für Frauen. "Natürlich" ist das alles nicht, sondern immer soziales Konstrukt.
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von A_R_F »

@Scipione

Weißt du, eigentlich wollte ich zu Plor´s Beitrag und allgemein zum Thema was posten, aber du hast ja schon praktisch alles vorweg genommen, daher erübrigt sich ein Wall of text von mir. :D
Daumen hoch für dich, bringst es auf dem Punkt.
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THROUGH THE GOOD THEY SEE IN YOU"
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Nanimonai »

Scipione hat geschrieben:Gamer wehren sich nicht gegen Einflüsse von Aussen, sie wehren sich gegen inkompetente Eingriffe von Aussen
Wenn du aber mal ganz ehrlich und von außen auf genau diese Gamer Community blickst, musst du mir sicherlich zustimmen, dass es kaum eine Subkultur gibt, die noch unreflektierter, noch mehr von sich vereinnahmt ist und deren Mitglieder irrtümlicherweise glauben, alleine deshalb schon Kompetenz zu besitzen, nur weil sie Teil dieser Community ist.
Damit meine ich auch explizit Gamer, nicht Leute, die Videospiele spielen.
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von HerrRosa »

Nanimonai hat geschrieben:Damit meine ich auch explizit Gamer, nicht Leute, die Videospiele spielen.
Ich bin verwirrt.
*kein Anspruch auf Vollständigkeit

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mr archer
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von mr archer »

Nanimonai hat geschrieben: Damit meine ich auch explizit Gamer, nicht Leute, die Videospiele spielen.
Oh, diese Unterscheidung existiert tatsächlich und nicht nur in meiner von schnöder Arroganz des Alters und kulturellem Bildungsdünkel geprägten, subjektiven Arschloch-Weltsicht?

Interessant. Freut mich. Sehr.
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Nanimonai »

mr archer hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben: Damit meine ich auch explizit Gamer, nicht Leute, die Videospiele spielen.
Oh, diese Unterscheidung existiert tatsächlich und nicht nur in meiner von schnöder Arroganz des Alters und kulturellem Bildungsdünkel geprägten, subjektiven Arschloch-Weltsicht?
Ne, natürlich nicht. Das ist von mir. Ich kann mich einfach nicht Gamer nennen, weil ich die Vorstellung abstoßend finde, Teil einer solchen Community zu sein. Daher grenze ich mich ab, indem ich nur ein Typ bin, der Videospiele spielt. ^^
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mr archer
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von mr archer »

Kann ich nachvollziehen. Ich vermeide den Begriff auch schon seit ich denken kann. Da sträubt sich bei mir was ganz gravierend. #Gamersgate war da nur die letztendliche Bestätigung.
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Sharkie »

Na klar gibt es einen Unterschied zwischen Leuten, deren Hobby Videospiele sind, und Leuten die sich die Selbstzuschreibung "Gamer" im Sinne einer möchtegern-homogenen Subkultur oder gar "Bewegung" angedeihen lassen.

Ich gehe da aufgrund vielfacher schlechter Erfahrungen ebenfalls gerne mal auf Distanz. Frei nach dem Motto "Wenn Ihr selbsternannten 'Gamer' angeblich durch die Bank dieser oder jener Ansicht seid, dann will ich zu Eurem Verein lieber nicht dazugehören. Computerspiele werde ich aber auch weiterhin leidenschaftlich spielen."
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HerrRosa
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von HerrRosa »

War mir nicht klar, dass hinter dem Begriff Gamer, welchen ich ja immer Zocker nenne, eine Ideologie steht...

Würde mir genauso merkwürdig vorkommen, wenn jemand Filmliebhaber und Cineasten trennen würde.
Zuletzt geändert von HerrRosa am 02.09.2015 20:59, insgesamt 1-mal geändert.
*kein Anspruch auf Vollständigkeit

Doc Angelo
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Doc Angelo »

Nanimonai hat geschrieben:Ist jetzt klar geworden, worum es ging?
Danke für deine Mühe! :)

Möglicherweise hast Du meine Antwort auf Seite 19 überlesen. In der gehe ich darauf ein. Wir sind da einer Meinung, zumindest was den Einfluss von Medien auf die Realität betrifft. Nur was die Einschätzung der Achievements betrifft, finde ich halt, das Sarkeesian auf einem falschen Dampfer ist. Warum ich das denke, hab ich in diesem Beitrag geschrieben.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Sharkie
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Re: Tropes vs. Women: Anita Sarkeesian über "Frauen als Belohnung" in Videospielen

Beitrag von Sharkie »

MrPink hat geschrieben:War mir nicht klar, dass hinter dem Begriff Gamer, welchen ich ja immer Zocker nenne, eine Ideologie steht...

Würde mir genauso merkwürdig vorkommen, wenn jemand Filmliebhaber und Cineasten trennen würde.
Zumindest tun gewisse Leute ziemlich viel dafür, dass es vielleicht mittelfristig darauf hinausläuft. Und das sind nicht Leute wie ich, die sich davon distanzieren, sondern Leute, die versuchen der Selbstzuschreibung "Gamer" Bewegungscharakter zu verleihen, z.B. im Rahmen von GamerGate.

Wir haben jedenfalls nicht mit dem Mumpitz angefangen.
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