The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein zweiter Teil in Arbeit ist

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MartinMachtMusik
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von MartinMachtMusik »

ich unterschreibe den Unterschied zwischen Story und Storytelling. Handlung war nicht besonders einfallsreich wenn man schon das ein oder andere Medium mit Endzeit-Thema konsumiert hat. Wie die beiden im Laufe des Spiels "zueinander" gefunden haben und dann in einem, zumindest für mich überraschende Ende gipfelte war besser als Kino. Weil man sich im Laufe der Spielzeit stärker als in einem Film mit den Charakteren identifizieren konnte.

Und ich glaube sehr wohl das ein zweiter Teil auch mit den beiden richtig Potential hat. Man stelle sich folgendes vor: Joel zieht mit Ellie in eine verhältnismäßig ruhige Gegend, immer wieder bringt sie das Thema aus der Endsequenz des ersten Teils auf den Tisch. Joel bleibt bei "seiner Version der Geschichte". Das Dorf wird angegriffen, neue intelligente Mutationen machen das Gebiet unbewohnbar. Auf der Flucht und auf der Suche nach einer neuen Bleibe wechseln sich positive und negative (wegen des fehlenden Vertrauen von Ellies Seite) Vater-Tochter-Situationen ab. Sie lernen auf ihrer neuen Reise weitere Personen kennen. Ellie lernt einen jungen Mann kennen, er erkennt "ihr Talent" und überredet sie und flüchtet mit ihr um mit ihr das Gegengift entwickeln zu lassen. Joel kann und will das nicht akzeptieren das ihm seine zweite Tochter genommen wird, und verfolgt die beiden. Im großen Finale entscheidet Ellie sich zu opfern und damit sie nicht wieder von Joel unter seine Fittiche genommen wird, erschießt sie ihn.

Ist natürlich nur eine grobe Idee, aber vllt zeigt es euch wie man aus dem Stoff durchaus noch dramatische Elemente herausarbeiten kann.
DerWeißeWolf
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von DerWeißeWolf »

@Martin
Jap, gute Idee so ähnlich könnte es gehen.

2. Teil für mich nur mit Ellie und oder Joel... Beide sind mir zu sehr ans Herz gewachsen um sie jetzt aussen vor zu lassen... Bzw zumindest eine ältere Ellie und Joel so als Klotz am Bein... Für ihn muss man dann eine neue Bleibe suchen etc... Bzw er wird schwer krank und Ellie will ihn unbedingt retten...
Joel oder Ellie! Einer der beiden ist Pflicht...
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VincentValentine
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von VincentValentine »

Aber seien wir mal ehrlich. Unabhängig von dieser News war es schon zu 99,99% klar des einen Sequel zu TLOU geben wird.

Die erfolgreichste neue IP von Sony - höhe Verkaufszahlen als Uncharted (zumindest als Teil 1 und 2) und God of War - Nur Gran Turismo ist da eine noche größere Hausmarke

Keiner verzichtet auf 10 Mio + verkaufte Kopien
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Syfaa
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von Syfaa »

ChrisJumper hat geschrieben:
VincentValentine hat geschrieben: TLOU hat das Story Telling nochmal auf ein neues Level gebracht und sie so gut präsentiert wie kaum ein anderer - das waren für mich 5 Sterne.

TLOU zeichnet sich durch Inszenierung, den glaubwürdigen und super dargestellten Dialogen (Hollywoodniveau) den Charakteren sowie der Atmosphäre in Kombination mit der musikalischen Untermalung aus.
Ja bei den Vidos kamen mir gleich wieder die Tränen weil es mich so sehr berührte. Das Band zwischen Spieler und Spiel ist viel stärker, wenn man sich drauf einlässt.

Erst wenn jede Spieleschmiede vollständiges Motion-Capturing und Schauspieler anstellt die mit Leidenschaft dabei sind. Könnten andere Spiele da vielleicht nachziehen. Aber dafür muss alles stimmig sein. Nicht nur eine gute Story oder gute Gameplay.

TLoU hatte glück mit den vielen Komponenten und ja Spielerisch also die Mechanik. Ist es wirklich nichts besonders. Aber es ist eine perfekte Mischung aus Spiel und Film.
Weißt Du, "nicht drauf einlassen könen" impliziert eigentlich immer etwas wie: die Leute die es net kickt sind zu blöd, oder zu abgestumpft etc.
Und ich denke eben auch, dass wenn einen die Beziehung der beiden net abholt, aus welchen Gründen auch immer, wird's eng mit "Game of the century".
Mir hat's gefallen, der Elli-part im Besonderen, aber man muss die Gegenseite schon verstehen. Die Panzersteuerung ist schon gewöhnungsbedürftig um mal ein Negativ-Beispiel zu nennen.

Wenn ich dann aber auch noch Ideen les, von wegen 2 Handlungsstränge und die Beiden treffen sich erst am Ende wieder? Echt?
Da muss ich unweigerlich an TWD denken und wie der 2. Teil des besten und stärksten Aspekts des Spiels beraubt wurde.

Naughty Dog hat da keine leichte Aufgabe vor sich.
"I honestly feel like grabbing ur head and hitting it ; Matter of fact, u don't even deserve a brain...gimme it"
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Uvirith
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von Uvirith »

Ich hoffe der neue Teil setzt direkt am Ende des ersten Teils an. Ich war ehrlich gesagt ziemlich angepisst das das erste Spiel mit einem Cliffhanger geendet hat :evil:
johndoe1197293
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von johndoe1197293 »

breakibuu hat geschrieben:Imo weiß Ellie die Wahrheit bereits. Zumindest wurde es von Naughty Dog ziemlich in diese Richtung inszeniert. Die optimistische und kämpferische Ellie plötzlich geistesabwesend und geknickt. Das deutet doch schon alles sehr darauf hin, dass sie Joels Geschichte nicht glaubt.
Das sehe ich nicht so. Ihre "Geknicktheit" und "Geistesabwesenheit" ist eher auf ein Gefühl der eigenen Nutzlosigkeit zurückzuführen...
Spoiler
Show
...Ellie war schließlich bereit das ultimative Opfer zu bringen. Der Grund dafür ist u.a., dass sie ihre beste Freundin/Geliebte verloren hat und deswegen Schuldgefühle empfindet, denn sie konnte ihr nicht helfen. Das hätte sie nun tun können, indem sie sich für die Herstellung des Gegenmittels hergegeben hätte.
Nun, da sich jedoch herausstellt, dass das Gegenmittel auch einfach ohne sie hergestellt werden kann (ausgehend von Joels Worten), stellt sich bei ihr dieses Gefühl der Nutzlosigkeit ein, die Erfahrung von Sinnlosigkeit. Wofür ist sie diesen harten Weg gegangen? Wofür hat sie getötet? Wofür hat sie so häufig riskiert getötet zu haben? Im Endeffekt für nichts...und die Schuldgefühle gegenüber ihrer Freundin trägt sie immer noch mit sich.
Aus diesen Gründen denke ich, dass es durchaus möglich wäre die "Lüge" zu einem Wendepunkt in der Fortsetzung, vielleicht sogar zu einem zentralen Storyelement zu machen. Die Konfrontation damit muss sowieso irgendwann stattfinden, wenn es einen Nachfolger geben sollte, der nach dem ersten Teil angesiedelt ist.
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breakibuu
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von breakibuu »

CryTharsis hat geschrieben: Videospiele in denen story und Erzählweise eine zentrale Rolle spielen, steckten noch bis vor kurzem in den Kinderschuhen. Da jetzt mit den gleichen Ansprüchen wie an Film und Literatur heranzugehen, halte ich für realitätsfern.
Wenn Videospiele wirklich irgendwie als Kunstform akzeptiert werden sollen, dann müssen sie sich auch mit anderen Medien messen lassen.
Außerdem ist TLOU ein AAA-Titel, kein Indiespiel, welches es sich leisten kann allzu experimentell zu sein.
Bioshock Infinite war das komplette Gegenteil von Indie und experimentell, trotzdem hat man eine wirklich richtig gute und unverbrauchte Geschichte geboten.
Sowieso ist der Vorwurf, eine Geschichte müsse neues bieten, sonst wäre sie nur Durchschnitt, mMn nach Quatsch. Es mag ja sein, dass sich die TLOU-Macher deutlich bei Literatur und Kino bedient haben, dass sie Muster und Prinzipien aus anderen Bereichen verwendet haben, die schon häufiger benutzt wurden....das ändert aber nichts daran, dass hier sowohl die Umsetzung dieser Themen, als auch die Inszenierung von Figuren und Beziehungen im Videospielbereich einmalig sind.
Die Geschichte von The Last of Us war sogar wirklich gut, nur man hat sie halt schon etliche Male gesehen. Es war vermutlich wirklich schlechtes Timing, dass ich kurz bevor ich meine PS4 bekommen hab noch The Road gesehen hab, aber auch ohne wäre mir die Bedienung wirklich jeden einzelnen Klischees aufgefallen. Ich find einfach man darf keine Story von vorne bis hinten abfeiern, deren elementare Plotpoints bereits aus 100m kommen sieht, weil man sie bereits in jedem Film der letzten 20 Jahre gesehen hat. Vielleicht hab ich nach den ganzen Lobpreisungen auch nur zu viel erwartet, mich hat Last of Us aber emotional nich so wirklich mitgenommen. Die Interaktionen der Figuren, das Voiceacting, die Animationen, alles wirklich das beste vom Besten. Aber was bringts, wenn man bei jedem Charakter sofort mit relativer Sicherheit sagen kann, ob er stirbt oder überlebt? War irgendwer emotional von Sams Schicksal mitgenommen? Vermutlich nicht. Oder war irgendjemand davon überrascht das Joel Ellie nicht zurücklässt?
The Walking Dead war genauso eine Klischeebombe wie The Last of Us. Telltale hat aber dann und wann die Klischees mit ein paar Twists versehen, sodass man (oder zumindest ich ^^) nicht den Ausgang jeder Szene erahnen kann. Die gefakten Auswahlmöglichkeiten haben bestimmt zu einem sehr großen Teil dazu beigetragen, aber Lee und Clem waren mir am Ende sehr viel näher als Ellie und Joel - obwohl TLoU in nahezu jedem Punkt eigentlich das bessere Spiel war. Beim Ende von Walking Dead liefen dann bei mir die Tränen und mein Freund hatte nen ziemlichen Kloß im Hals, den Abspann von Last of Us haben wir einfach nur zu Kenntnis genommen. "Okay, was spielen wir jetzt?" Das Spiel hat so gut wie keinen Impact hinterlassen - außer das mir jetzt regelmäßig auffällt wie schlecht die Regie anderer Spiele im Vergleich zu The Last of Us ist, bzw. im wieviele Welten es Naughty Dog mehr drauf hat als der Rest der Industrie :D

Deswegen wünsch ich mir auch das Naughty Dog sich im Bezug auf die Storyline wirklich etwas traut. Die sind inszenatorisch dem Rest der Branche so extrem weit enteilt, dass die 0815 Storylines das Erlebnis etwas bremsen.
Das sehe ich nicht so. Ihre "Geknicktheit" und "Geistesabwesenheit" ist eher auf ein Gefühl der eigenen Nutzlosigkeit zurückzuführen...
Das hab ich so tatsächlich noch nicht gesehen. Das is wirklich nen guter Punkt. Damit hätte man wirklich ne Ausgangslage für ein direktes Sequel. Mein Dickkopf hat sich direkt auf meine Theorie eingeschossen :D
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Sabrehawk
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von Sabrehawk »

Hey Naughty Dog... for PC as well please dont be dicks and slaves to SONY.
skSunstar
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von skSunstar »

TLOU eins der absolut besten Spiele aller Zeiten!
Hatte es mir im Sale im März diesen Jahres geholt für PS4.
Erinnerte mich an frühere Zeiten, mit legendären Games wie Ocarina of Time auf der N64.
Tolle Spielwelt, Atmosphäre, Charaktere, einfach Alles!
Hätte gerne noch weitergezockt, obwohl es ja an sich keine kurze Handlung ist!

Wers nicht mag, solls eben sein lassen. Gibt immer Nörgler.
Bild
johndoe1197293
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von johndoe1197293 »

breakibuu hat geschrieben:Wenn Videospiele wirklich irgendwie als Kunstform akzeptiert werden sollen, dann müssen sie sich auch mit anderen Medien messen lassen.
Das sollten sie, aber dafür ist es mMn noch zu früh (nur auf die story bezogen). Die Qualitäten von Videospielen liegen immer noch in anderen Bereichen, auch wenn die Annäherung an Filme sehr große Schritte macht.
breakibuu hat geschrieben:Bioshock Infinite war das komplette Gegenteil von Indie und experimentell, trotzdem hat man eine wirklich richtig gute und unverbrauchte Geschichte geboten.
Eine Ausnahme, die die Regel bestätigt? :wink:

breakibuu hat geschrieben:War irgendwer emotional von Sams Schicksal mitgenommen? Vermutlich nicht.
Ja, ich war es. Und du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du bereits mit dem Auftreten der Figur wußtest, was mit ihr passieren wird...oder mit dem Bruder? :lol:

Was mir ihr passieren wird, konnte man mMn erst ca. 5 Minuten bevor es passiert ist, ahnen. Und hier haben die ND-Leute wieder großes Talent für Regie und Inszenierung bewiesen, indem sie die Entwicklung einer Figur in den paar Minuten einfühlsam und subtil dargestellt haben.
billy coen 80
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von billy coen 80 »

CryTharsis hat geschrieben:
breakibuu hat geschrieben:Imo weiß Ellie die Wahrheit bereits. Zumindest wurde es von Naughty Dog ziemlich in diese Richtung inszeniert. Die optimistische und kämpferische Ellie plötzlich geistesabwesend und geknickt. Das deutet doch schon alles sehr darauf hin, dass sie Joels Geschichte nicht glaubt.
Das sehe ich nicht so. Ihre "Geknicktheit" und "Geistesabwesenheit" ist eher auf ein Gefühl der eigenen Nutzlosigkeit zurückzuführen...
Spoiler
Show
...Ellie war schließlich bereit das ultimative Opfer zu bringen. Der Grund dafür ist u.a., dass sie ihre beste Freundin/Geliebte verloren hat und deswegen Schuldgefühle empfindet, denn sie konnte ihr nicht helfen. Das hätte sie nun tun können, indem sie sich für die Herstellung des Gegenmittels hergegeben hätte.
Nun, da sich jedoch herausstellt, dass das Gegenmittel auch einfach ohne sie hergestellt werden kann (ausgehend von Joels Worten), stellt sich bei ihr dieses Gefühl der Nutzlosigkeit ein, die Erfahrung von Sinnlosigkeit. Wofür ist sie diesen harten Weg gegangen? Wofür hat sie getötet? Wofür hat sie so häufig riskiert getötet zu haben? Im Endeffekt für nichts...und die Schuldgefühle gegenüber ihrer Freundin trägt sie immer noch mit sich.
Aus diesen Gründen denke ich, dass es durchaus möglich wäre die "Lüge" zu einem Wendepunkt in der Fortsetzung, vielleicht sogar zu einem zentralen Storyelement zu machen. Die Konfrontation damit muss sowieso irgendwann stattfinden, wenn es einen Nachfolger geben sollte, der nach dem ersten Teil angesiedelt ist.
Also meine Meinung: es ist ne Melange aus beidem.
Spoiler
Show
Ich finde ihr Blick in der letzten Einstellung vor den Credits und die Art / die Stimmlage in der sie ihr "OK" rausquetscht nach Joels Schwur, ließ in mir auch das Gefühl aufkeimen, dass sie es zwar gerne glauben will, aber insgeheim weiß, dass er lügt.
Ich fand dieses Ende übrigens aus erzählerischer Sicht nahezu perfekt. Mit einem Cliffhanger hatte es meines Erachtens nix zu tun. Es lässt einen aber mit äußerst ambivalenten Gefühlen zurück.

Ich denke, wir sind durch z. B. Hollywood viel zu sehr an diese "ich erklär dir genau, was Sache ist und was du davon halten musst"-Enden gewöhnt worden, so dass es dem einen oder anderen schon geradezu suspekt erscheint, wenn eine Geschichte die Frechheit besitzt, sich das Recht rauszunehmen, mal weniger eindeutig zu Ende zu gehen. :Blauesauge:

EDIT: dein Story-Resumee enthielt auch kleine inhaltliche Fehler:
Spoiler
Show
Er erzählte Ellie nicht, dass man das Heilmittel auch anders erzeugen kann, sondern dass es auch außer ihr andere wie sie gegeben hätte, dutzende gar, aber es alles nix gebracht habe. Ich denke das macht es für Ellie aber dann natürlich eher noch schwerer, als hätte er ihr deine Variante aufgetischt. Diese hätte dann aber die Crux gehabt, dass er irgendwann in Erklärungsnot gekommen wäre, wenn auch nach Jahren immer noch keine Fireflys in der Gegend rumreisen und Impfstoffe verteilen.

Außerdem war nie die Rede davon, dass sich Ellie dafür opfern wollte. Ihr selbst war während der Reise nie bewusst, dass sie bei der Entnahme des Cordiceps sterben würde. Darauf deuten die Dialoge hin, die die beiden in Salt Lake City miteinander führen, wo es auch darum geht, was sie machen werden, wenn das alles vorbei ist. Auch Ellie klang da durchaus zukunftsplanerisch.

Die Entscheidung, ob sie "zum Wohle der Menschheit" (was ja noch nicht einmal sicher gewesen wäre) sterbern wolle, hat man ihr nie gegeben. Sie war bewusstlos, als sie bei den Fireflys ankamen und es war Marleen, die über ihr Schicksal entschied, wenngleich ihr dies nicht leicht gefallen war. Somit haben sich beide Seiten, also sowohl Joel als auch die Fireflys, Ellie gegenüber eigentlich egoistisch verhalten (Fireflys: nur Interesse am Impfstoff und völlig egal, ob die Option Tod für Ellie in Ordnung ginge; Joel: will nicht schon wieder eine "Tochter" verlieren, völlig egal, ob Ellie nicht, hätte man sie vor die Entscheidung gestellt, vielleicht doch tatsächlich das Selbstopfer eingegangen wäre), dies aber beide auch mit entsprechenden Argumenten für sich zu legitimieren gewusst. Die Firerflys hatten für Ellie entschieden, zu sterben für einen Impfstoff, Joel hatte für sie entschieden, dies nicht zu tun.
Aber man sieht schon, wie man gut über unzählige Nuancen der Erzählung von TLOU diskutieren und interpretieren kann. Das alleine macht das Spiel schon zu etwas besonderem im Medium, denn viele Spiele, die so etwas, abseits von einfach nur nerdigem Fantalk, zulassen, sind nun wahrhaft äußerst rar gesät.
Zuletzt geändert von billy coen 80 am 02.07.2015 11:55, insgesamt 2-mal geändert.
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bohni
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von bohni »

Die Maßstäbe bzgl. Story, die hier zum Teil angelegt werde, finde ich absurd.
Welches Buch, welcher Film oder welches andere Spiel hat den eine "neue" Story?

Selbst die antiken Heldenepen hatten in der Regel schon Vorläufer ... (ja auch Homer usw.)
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TheLaughingMan
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von TheLaughingMan »

bohni hat geschrieben:Die Maßstäbe bzgl. Story, die hier zum Teil angelegt werde, finde ich absurd.
Welches Buch, welcher Film oder welches andere Spiel hat den eine "neue" Story?

Selbst die antiken Heldenepen hatten in der Regel schon Vorläufer ... (ja auch Homer usw.)
Natürlich wurde so ziemlich jede Geschichte schon mal erzählt. Die Kunst ist sie so zu erzählen das sie interessant bleibt. Und ihr haben ND einfach von der Innovation her auf absoluter Sparflamme gekocht. Da war wirklich NIX was man so nicht schon gesehen hätte oder vorahnen konnte. Und gerade weil der Rest so gut war fällt es so sehr auf.
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bohni
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von bohni »

TheLaughingMan hat geschrieben: Natürlich wurde so ziemlich jede Geschichte schon mal erzählt. Die Kunst ist sie so zu erzählen das sie interessant bleibt
Kannst du ein Spiel nennen, wo das so gewesen sein soll?
johndoe1197293
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Re: The Last Of Us 2: Gerücht: Nolan North verrät, dass ein

Beitrag von johndoe1197293 »

billy coen 80 hat geschrieben:Ich fand dieses Ende übrigens aus erzählerischer Sicht nahezu perfekt. Mit einem Cliffhanger hatte es meines Erachtens nix zu tun. Es lässt einen aber mit äußerst ambivalenten Gefühlen zurück.

Ich denke, wir sind durch z. B. Hollywood viel zu sehr an diese "ich erklär dir genau, was Sache ist und was du davon halten musst"-Enden gewöhnt worden, so dass es dem einen oder anderen schon geradezu suspekt erscheint, wenn eine Geschichte die Frechheit besitzt, sich das Recht rauszunehmen, mal weniger eindeutig zu Ende zu gehen. :Blauesauge:
Sehe ich auch so. Eine der großen Stärken von TLOU ist die Subtilität, das Ausbleiben nahezu jeglichen "Vorkauens".
Ich selbst sehe in dem Ende keinen Cliffhanger und denke, es könnte tatsächlich so sein, dass die fehlende Eindeutigkeit einige Spieler abgeschreckt hat.

bohni hat geschrieben:Die Maßstäbe bzgl. Story, die hier zum Teil angelegt werde, finde ich absurd.
Welches Buch, welcher Film oder welches andere Spiel hat den eine "neue" Story?

Selbst die antiken Heldenepen hatten in der Regel schon Vorläufer ... (ja auch Homer usw.)
Same here.


@abandoned_riegel:

Ja? Und ab wann hast du das gerochen?

Ich denke da kommt einiges durcheinander. Eine Handlung vorhersehen und fehlende Kreativität bei den Autoren sind nicht ein und das selbe. Beim Auftritt neuer Figuren einfach mal ein "die kacken doch eh ab" abzulassen, betrachte ich als keine große Leistung, weder in Sachen Filmkenntnis noch Handlungsvorherseherei. Und später (nachdem man`s bereits gehsen hat) dann zu behaupten, jene Stelle sei unkreativ, nur weil nichts geschehen sei, mit dem man so gar nicht gerechnet hätte, finde ich auch ziemlich schwach.
Wer so an ein Werk herangeht, den kann ich nur bemitleiden.
Zuletzt geändert von johndoe1197293 am 02.07.2015 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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