Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in keiner Verbindung zu sexistischem Verhalten

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3nfant 7errible
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von 3nfant 7errible »

Sharkie hat geschrieben: Sie würde bestimmt auch zensieren, wenn sie nur die Macht dazu hätte? Das ist doch komplett spekulativ. Ja, was wäre wohl, wenn dies und das der Fall wäre...? Im Konjunktiv kann man sich alle möglichen Szenarien zusammenfabulieren und natürlich den Ausgang dieser Fiktion gleich mitbestimmen. Dieses Hätte-Wäre-Würde-Könnte ist für eine sachliche Diskussion vollkommen wertlos.
Soso. Damit stimmst du zu, dass diese ganze Diskussion von Anfang an völlig wertlos war. Dieser Satz beschreibt ganze Anitas Arbeit sehr genau: Im Konjunktiv kann man sich alle möglichen Szenarien zusammenfabulieren und natürlich den Ausgang dieser Fiktion gleich mitbestimmen.
Ich muss dabei nichtmal über jede einzelne kleine Spekulationen sprechen. Allein die Frage, ob etwas sexistisch ist oder nicht, kann in den allermeisten Fällen nur vermutet werden. Es ist keine exakte Wissenschaft. Selbst Feministinnen unter sich, sex-positive vs sex-negative Feministinnen streiten sich darüber was sexistisch ist und was nicht. Alles reine Spekulation. Völlig wertlos. Lass uns nie mehr über diesen Unsinn sprechen. :)


Nicht unterbewusst (der Begriff ist viel zu psychoanalytisch, d.h. ebenfalls spekulativ), sondern unreflektiert bzw. fahrlässig. Und nein, die fahrlässige Reproduktion sexistischer Tropes macht den Urheber der Fiktion nicht zum Sexisten - so ähnlich, wie es immer noch zig Leute gibt, die z.B. unreflektiert "Neger" sagen, aber trotzdem keine Rassisten sind (was sie selbstredend nicht vor Kritik für ebendieses Verhalten schützt, denn ein Mindestmaß an Reflexion kann man von einem erwachsenen Menschen wohl erwarten). Nochmal: Sie sagt, dass Spiele teils sexistisch sind, nicht dass Personen sexistisch sind.
Ganz egal wie du es nennen willst, hast du den Quote überhaupt gelesen?
complicit with - der Ausdruck wird in der Regel in Zusammenhang mit kriminellen oder eindeutig unmoralischen Handlungen gebraucht
impacts
internalize
negative effects
these sexist attitudes carry over
tend to be more tolerant of the sexual harassment of women and more readily accept rape myths
In other words, viewing media that frames women as objects or sexual playthings, profoundly impacts how real life women are perceived and treated in the world around us. And that is all without even taking into account how video games allow for the more participatory form of objectification that we’ve been discussing in this episode.
Paradoxically and somewhat ironically, those who most strongly believe that media is just harmless entertainment are also the ones most likely to uncritically internalize harmful media messages.
In short, the more you think you cannot be affected, the more likely you are to be affected.


Im Übrigen ist allein dieser kleine Quote, aus nur einem kleinen Abschnitt, aus nur einem ihrer Videos, voll von wertlosen Spekulationen, die dich aber komischerweise gar nicht stören.

Am allerbesten gefällt mir aber deine Erklärung, ab wann jemand wirklich ein Sexist oder Rassist sei. Es gäbe dann nämlich auf der Welt kaum Sexisten oder Rassisten. Denn kaum ein Mensch glaubt von sich selbst, dass er etwas falsch macht, oder gar dass er der Bösewicht sei. Selbst viele Mörder sind uneinsichtig, und glauben, dass sie richtig gehandelt haben. Ach, ganze Staaten halten völlig ungeniert an der Todesstrafe fest.
Oder in etwa so wie du nicht in der Lage bist die riesige Ironie und ausufernden Double Standards in deinem Post zu erkennen. :wink:
MasterCrain
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von MasterCrain »

Scipione hat geschrieben: Am allerbesten gefällt mir aber deine Erklärung, ab wann jemand wirklich ein Sexist oder Rassist sei. Es gäbe dann nämlich auf der Welt kaum Sexisten oder Rassisten. Denn kaum ein Mensch glaubt von sich selbst, dass er etwas falsch macht, oder gar dass er der Bösewicht sei. Selbst viele Mörder sind uneinsichtig, und glauben, dass sie richtig gehandelt haben. Ach, ganze Staaten halten völlig ungeniert an der Todesstrafe fest.
Oder in etwa so wie du nicht in der Lage bist die riesige Ironie und ausufernden Double Standards in deinem Post zu erkennen. :wink:
Ganz unrecht hat er aber nicht. Die Intention einer Tat hst ebenfalls eine gewisse bedeutung. Nicht umsonst gibt es einen Unterschied zwischen Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge um mal bei deinem Vergleich zu bleiben. (auch wenn das nicht ganz das trifft was ich meine)
Natürlich kann man sich sexistisch verhalten ohne ein Sexist zu sein.
Um ein kleines Beispiel aus dem Leben zu nennen. Eine Gruppe von Freunden (Sowohl Männer als auch Frauen) geht Feiern. Während der Feier kommt es zum Streit mit einigen betrunkenen Partygästen. Diese kommen aggresiv auf die Gruppe zu und wollen eine Schlägerei beginnen.
Sofort stellen sich die männlichen Mitglieder der Gruppe schützend vor die weiblichen.
Sind die Männer nun Sexisten?
Weil sie ja scheinbar davon ausgehen Frauen müssen beschützt werden? Wenn die Intention einer Handlung oder des Verhaltens nicht sexistisch gemeint ist, ist der Jenige auch meiner Meinung nach kein Sexist.
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Sharkie
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Sharkie »

Scipione hat geschrieben: Soso. Damit stimmst du zu, dass diese ganze Diskussion von Anfang an völlig wertlos war. Dieser Satz beschreibt ganze Anitas Arbeit sehr genau: Im Konjunktiv kann man sich alle möglichen Szenarien zusammenfabulieren und natürlich den Ausgang dieser Fiktion gleich mitbestimmen.
Ich muss dabei nichtmal über jede einzelne kleine Spekulationen sprechen. Allein die Frage, ob etwas sexistisch ist oder nicht, kann in den allermeisten Fällen nur vermutet werden. Es ist keine exakte Wissenschaft. Selbst Feministinnen unter sich, sex-positive vs sex-negative Feministinnen streiten sich darüber was sexistisch ist und was nicht. Alles reine Spekulation. Völlig wertlos. Lass uns nie mehr über diesen Unsinn sprechen. :)
Und auf meine Kritik dahingehend, dass Du mit Spekulationen á la "Sie würde bestimmt dies und das tun, wenn nur..." versucht hast zu argumentieren, möchtest Du nicht mehr eingehen? Oder auf meine Bitte um Belege der Stellen, an denen Sarkeesian Zensur fordert und die Verbannung von Videospielen befürwortet, wie ebenfalls von Dir behauptet? Stattdessen sagst Du lieber "Sarkeesian betreibt ja auch Spekulation"? Finde ich jetzt nicht wirklich überzeugend.

Deine Spekulation bestand darin, dass Du in Deinem letzten Post mit einer selbstgestrickten Fiktion argumentiert hast, indem Du orakeltest, Sarkeesian würde bestimmt gewisse totalitäre Zensurpraktiken anwenden - wenn, ja wenn... (und ironischerweise im selben Atemzug mir unterstellt hast, ich würde "Märchen" glauben). Die Spekulation, welche Du wiederum bei Sarkeesian wahrnimmst, besteht anscheinend eher darin, dass sie ihre Deutungen nicht hinreichend "wissenschaftlich" belegt. Als ob sie je den Anspruch geäußert hätte, Wissenschaft im von Dir beschriebenen Sinne zu betreiben (es ist ein Unterschied, zu sagen "Ich beziehe bei meiner Arbeit wissenschaftliche Ergebnisse mit ein" oder zu sagen "Ich betreibe Wissenschaft"). Erneut: Falls ich mich da irren sollte (kann ja durchaus sein), bitte entsprechende Stelle zeigen, an der sie diesen Anspruch erhebt.
Scipione hat geschrieben: Ganz egal wie du es nennen willst, hast du den Quote überhaupt gelesen?
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complicit with - der Ausdruck wird in der Regel in Zusammenhang mit kriminellen oder eindeutig unmoralischen Handlungen gebraucht
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In other words, viewing media that frames women as objects or sexual playthings, profoundly impacts how real life women are perceived and treated in the world around us. And that is all without even taking into account how video games allow for the more participatory form of objectification that we’ve been discussing in this episode.
Paradoxically and somewhat ironically, those who most strongly believe that media is just harmless entertainment are also the ones most likely to uncritically internalize harmful media messages.
In short, the more you think you cannot be affected, the more likely you are to be affected.
Im Übrigen ist allein dieser kleine Quote, aus nur einem kleinen Abschnitt, aus nur einem ihrer Videos, voll von wertlosen Spekulationen, die dich aber komischerweise gar nicht stören.
Doch - stört mich! Ich finde durchaus, dass Sarkeesian sich an dieser konkreten Stelle sehr weit aus dem Fenster lehnt. Zwar beruft sie sich bei diesen Deutungen auf vorliegende Studienergebnisse, allerdings geht ihre Interpretation dieser Ergebnisse schon in ziemlich deterministische Richtung, wie Mr Pink hier ja schon überzeugend aufgezeigt hat.

Ich weiß aber halt auch, dass es sich bei dieser Passage (wie Du es selbst betonst) nur um einen einzelnen,
isolierten, gerne auch kritikwürdigen Ausschnitt aus ihrer Videoreihe handelt. Da ich die bisherigen Videos der Tropes vs. Women-Reihe alle gesehen habe weiß ich darüber hinaus, dass solche küchensoziologischen Kausalketten in ihrer Arbeit definitiv nicht der Hauptinhalt sind - zu 95% betreibt sie reflektierte, inhaltsbezogene (nicht: "neutrale") Textanalysen, also eine Form von Kulturkritik, die es im Medium Videospiel gegenüber so ziemlich allen anderen Medien noch viel zu wenig gibt.

Dass Du solcherlei Arbeit als spekulativ abtust, überrascht mich nicht. Es gibt einen Haufen von Leuten, die
kulturbezogene Diskurse von vorneherein als Spinnerei abtun, bei der die Protagonisten sich beliebige Deutungen einfach zusammenfantasieren und diese dann als Maß aller Dinge verkaufen. Das ist aber Quatsch. Eine gute Textanalyse bzw. Interpretation muss immer direkt am Text belegbar sein (undzwar anhand einer Vielzahl von Textbelegen), muss eine konkrete Fragestellung verfolgen und sich auf vorliegende theoretische Grundlagen beziehen.

Dieser Minimalanspruch ist bei Sarkeesian erfüllt. Das heißt aber nicht, dass man ihren Aussagen zustimmen oder sich ihren Positionen anschließen müsste. Vielleicht verstehe ich Dich da auch falsch, aber bei Dir klingt das immer so, als würde ich hier 1:1 Sarkeesians Positionen vertreten. Tue ich doch gar nicht. Ich habe bei ihr auch so einiges zu meckern - beispielsweise, dass ihre Textbelege viel zu sehr in die Breite gehen, anstatt in die Tiefe - statt 100 Beispiele aus 100 verschiedenen Spielen oberflächlich aneinanderzureihen, wäre es wesentlich zielführender von ihr, mal wenige Beispiele intensiv zu analysieren, dann müsste sie sich auch nicht mehr vorwerfen lassen, Einzelszenen ihres Zusammenhangs zu berauben. Ich sehe ihre Arbeit in bestimmten Belangen also durchaus kritisch, aber deswegen erkenne ich ihr nicht gleich jeglichen Respekt ab, denn ich finde, dass Sarkeesian in vielen Dingen (eher auf medienanalytischer, denn auf soziologisch-normativer Ebene) eine Menge zu sagen hat und damit interessante szeneninterne Reflektionsprozesse in Gang bringt. Aufgrund von inhaltlichem Dissens gleich den ganzen diskursiven Ansatz als spekulativ abzutun, ist aber komplett über's Ziel hinausgeschossen und darüber hinaus ziemlich unkonstruktiv.
Scipione hat geschrieben: Am allerbesten gefällt mir aber deine Erklärung, ab wann jemand wirklich ein Sexist oder Rassist sei. Es gäbe dann nämlich auf der Welt kaum Sexisten oder Rassisten. Denn kaum ein Mensch glaubt von sich selbst, dass er etwas falsch macht, oder gar dass er der Bösewicht sei. Selbst viele Mörder sind uneinsichtig, und glauben, dass sie richtig gehandelt haben. Ach, ganze Staaten halten völlig ungeniert an der Todesstrafe fest.
Oder in etwa so wie du nicht in der Lage bist die riesige Ironie und ausufernden Double Standards in deinem Post zu erkennen. :wink:
Eine "Erklärung, ab wann jemand wirklich ein Sexist oder Rassist sei", habe ich wo nochmal geliefert? Ich kann mich nur daran erinnern geschrieben zu haben, in welchen möglichen Fällen eine Person aufgrund von sexistischem bzw. rassistischen Verhalten eben noch nicht notwendigerweise ein Sexist oder Rassist sein muss. Damit hat nicht allzu viel zu tun, ob die entsprechenden Menschen es nun zugeben bzw. glauben, Sexisten zu sein oder nicht. Ich rede davon, ob sich konkretes Verhalten (oder im Falle von Medien eben konkrete Inhalte, aber ganz sicher nicht "konkrete Menschen") mit guten Argumenten als sexistisch beschreiben lässt.
Zuletzt geändert von Sharkie am 18.04.2015 18:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Schnurx
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Schnurx »

Ist zwar OT, aber es gibt mal wieder neues von den Femi-Faschos:

http://www.avoiceformen.com/art-enterta ... omic-expo/
Das Leben als Christ lehrt einen das Sex das absolut scheußlichste und schmutzigste auf der Welt ist. Und Du es Dir für jemand, den Du liebst aufheben solltest.
Highnrich
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Highnrich »

Deren Weltbild in 6 Sekunden zusammengefasst

https://www.youtube.com/watch?v=PL2Zmye3BkY
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3nfant 7errible
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von 3nfant 7errible »

Sharkie hat geschrieben: Und auf meine Kritik dahingehend, dass Du mit Spekulationen á la "Sie würde bestimmt dies und das tun, wenn nur..." versucht hast zu argumentieren, möchtest Du nicht mehr eingehen? Oder auf meine Bitte um Belege der Stellen, an denen Sarkeesian Zensur fordert und die Verbannung von Videospielen befürwortet, wie ebenfalls von Dir behauptet? Stattdessen sagst Du lieber "Sarkeesian betreibt ja auch Spekulation"? Finde ich jetzt nicht wirklich überzeugend.
Ach, das findest du jetzt nicht überzeugend? Da nörgelt jemand an jeder Kleinigkeit, die ihr nicht passt rum
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so unlogisch und unpassend es auch sein mag, unterstellt dabei sogar und immer wieder schädliche Wirkungen auf einzelne Personen und die Gesellschaft als ganzes
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verlinkt dabei auf sehr fragwürdige (höflich ausgedrückt) Artikel
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aber würde natürlich rein gar nichts ändern, wenn sie die Macht dazu hätte. :wink:


Nungut, obwohl sich alles in mir dagegen sträubt, obwohl der Producer und Writer der TvsW Reihe da doch recht deutlichere Worte spricht
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wäre ich sogar bereit, diese "wertlose Spekulation" erstmal zurückzuziehen. Ich hab ja schon mehrmals in den Threads geschrieben, dass es mir persönlich recht egal ist, auf welchem Spielfeld wir spielen. Auf der hübschen Wiese im Sonnenschein und mit für alle verbindliche Regeln, oder im nassen, dreckigen Matsch mit "alles-ist-erlaubt".
Einen Double Standard lasse ich aber nicht an mir vorbeischmuggeln. : P

Deine Spekulation bestand darin, dass Du in Deinem letzten Post mit einer selbstgestrickten Fiktion argumentiert hast, indem Du orakeltest, Sarkeesian würde bestimmt gewisse totalitäre Zensurpraktiken anwenden - wenn, ja wenn... (und ironischerweise im selben Atemzug mir unterstellt hast, ich würde "Märchen" glauben). Die Spekulation, welche Du wiederum bei Sarkeesian wahrnimmst, besteht anscheinend eher darin, dass sie ihre Deutungen nicht hinreichend "wissenschaftlich" belegt. Als ob sie je den Anspruch geäußert hätte, Wissenschaft im von Dir beschriebenen Sinne zu betreiben (es ist ein Unterschied, zu sagen "Ich beziehe bei meiner Arbeit wissenschaftliche Ergebnisse mit ein" oder zu sagen "Ich betreibe Wissenschaft"). Erneut: Falls ich mich da irren sollte (kann ja durchaus sein), bitte entsprechende Stelle zeigen, an der sie diesen Anspruch erhebt.
Also das ergibt ja mal überhaupt keinen Sinn. Solange ich also nicht behaupte, Wissenschaft im strengsten Sinne zu betreiben, dann darf ich jetzt also doch wieder wild herumspekulieren?
Und du weisst aber schon, zu welchen Katastrophen und Tragödien gerade dieses gefährliche Halbwissen in der Vergangenheit geführt hat, oder?
Davon abgesehen, spinnt sie auch häufig genug einfach so ins Blaue hinein...
At its heart the damsel trope is not really about women at all, she simply becomes the central object of a competition between men (at least in the traditional incarnations). I’ve heard it said that “In the game of patriarchy women are not the opposing team, they are the ball.” So for example, we can think of the Super Mario franchise as a grand game being played between Mario and Bowser. And Princess Peach’s role is essentially that of the ball.

Ist das nicht herrlich? Aus einem I’ve heard spinnt sie sich mal eben eine eigene Geschichte, oder eigene Welt zusammen. Und darauf (Vorsicht: Spekulatius) baut vermutlich ihre gesamte DiD Reihe auf. Schön ist auch dieser völlig zusammenhanglose Sprung von einem simplen Jump'n'Run zu dieser Patriarchy-Geschichte und wieder zurück ^^
Auf solch einen Gedanken kann man überhaupt nur kommen, wenn man innerlich komplett tot ist und an keine Liebe glaubt.

Millionen von Liedern, Gedichten, Geschichten, Bücher, Literatur allgemein, Filme etc drehen sich um Liebe, Sehnsucht, Verlust, Herzschmerz, weil es das ist was die Menschen bewegt. Sie kommen aus männlicher oder weiblicher Perspektive daher. Für die allermeisten Teenager geht gleich eine ganze Welt unter, wenn sie von ihrer ersten Liebe in irgendeiner Art enttäuscht werden, und bei vielen Menschen ist es auch in späteren Jahren nicht viel anders.
Aber für eine Anita existiert all das nicht. Für sie ist das alles rein patriarchischer Scheissdreck ^^

BTW: Wenn ich meine "patriarchischen Gelüste" befriedigen wollte, dann würde ich als allerletztes Super Mario spielen. Nichtmal God of War. Nein, ich würde Civilization spielen, TW oä Strategiespiele. Interessanterweise waren diese aber immer schon recht geschlechtsneutral :O
Ich weiß aber halt auch, dass es sich bei dieser Passage (wie Du es selbst betonst) nur um einen einzelnen,
isolierten, gerne auch kritikwürdigen Ausschnitt aus ihrer Videoreihe handelt. Da ich die bisherigen Videos der Tropes vs. Women-Reihe alle gesehen habe weiß ich darüber hinaus, dass solche küchensoziologischen Kausalketten in ihrer Arbeit definitiv nicht der Hauptinhalt sind - zu 95% betreibt sie reflektierte, inhaltsbezogene (nicht: "neutrale") Textanalysen, also eine Form von Kulturkritik, die es im Medium Videospiel gegenüber so ziemlich allen anderen Medien noch viel zu wenig gibt.
Es ist kein isolierter Einzelfall. Siehe auch oben.
Ausserdem akzeptiere ich nicht die Art u. Weise wie hier immer wieder "Kulturkritik" oder "sie ist eben Feministin" als ultimativer Schutzschild aufgebaut wird. Es gibt absolut keinen Grund, weshalb man sie nicht kritisieren sollte.
Zumal es hier wirklich sehr gute Gründe gibt, um sie zu kritisieren, und damit meine ich jetzt mal nicht die schlechte Arbeit. Ich glaube einfach nicht, dass ihre Kritik und die Diskussion, die sie damit angestossen hat, in irgendeiner Weise zu besseren Spielen führen wird. Im Gegenteil. Es wird auch erst recht nicht zu mehr Vielfalt führen, weil das P.C. -Korsett so verdammt eng ist, dass es jede Kreativität erstickt.
Unter "feministischer Aufsicht" würden wir auch nie interessante, spannende, lustige, sehr abwechlungsreiche weibl. Charaktere bekommen.

Nehmen wir zB einen Adrian Monk aus der gleichnamigen Serie. Als weibliche Figur undenkbar. Er hat vor allem Angst, er ist ein psychisches Wrack, er heult nach Jahren noch seiner verstorbenen Frau hinterher, er funktioniert nicht ohne seine Assistentin. Er wäre ohne sie gar nicht (über)lebensfähig.

Für Feministinnen alles Todsünden, wenn Monk eine Frau wäre. Dass sie trotz allem die grösste Heldin wäre, weil sie ihre Ängste doch immer wieder überwindet, dass sie aus der Quelle ihrer grössten Schwäche, auch immer die grösste Stärke bezieht (wenn ich den Mord an meinem Mann nicht aufklären kann, kann kläre ich eben alle anderen Fälle auf), und dass sie letztlich immer wieder das Genie ist, das den Tag rettet, das würden die schon gar nicht mehr sehen. Ihre Scheuklappen sind auf ganz spezifische Elemente geeicht. Darüber hinaus können sie nichts mehr wahrnehmen.
Was wir dagegen erwarten können, sind Klon-Sturmtruppen with Boobs.


Dass Du solcherlei Arbeit als spekulativ abtust, überrascht mich nicht. Es gibt einen Haufen von Leuten, die kulturbezogene Diskurse von vorneherein als Spinnerei abtun, bei der die Protagonisten sich beliebige Deutungen einfach zusammenfantasieren und diese dann als Maß aller Dinge verkaufen. Das ist aber Quatsch. Eine gute Textanalyse bzw. Interpretation muss immer direkt am Text belegbar sein (undzwar anhand einer Vielzahl von Textbelegen), muss eine konkrete Fragestellung verfolgen und sich auf vorliegende theoretische Grundlagen beziehen.

Dieser Minimalanspruch ist bei Sarkeesian erfüllt.
Nein, sehe ich nicht so. Ich hab mich mehr als 1 Mal gefragt, welches Spiel sie da überhaupt gespielt hat. Ich glaub nur in einem Beispiel konnte ich ihr völlig zustimmen. Das war irgendein Puzzlespiel, bei dem man zwischen 100 männl. Figur-Varianten, aber nur 1 Mädchen wählen konnte. Das ist echt Unsinn.

Ausserdem, tut mir leid aber ich kann es echt nicht ernst nehmen, wenn man ein Spiel als misogyn bezeichnet, in dem 1, 2 Frauen, aber 1364 Männer gekillt werden ; )
Und bei der häufig daran anschliessenden Forderung, es sollen noch weniger Frauen gekillt, aber mehr auf Heldenseite geben, wirds dann ganz grotesk. Dann ist es nicht mehr sexistisch? Dann? :Blauesauge:
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(x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von (x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt »

Langweilig. Sexismus ist genau wie die nacktheit nur in unserer Gesellschaftsform vorhanden und ist ein überbleibsel des jahrhundertlangen falschen Umgans des echten natürlichen Körpers. Danke religionen, danke christentum für euren Irrweg. Jedes andere tier ist uns in dieser Hinsicht vorraus.

Kommen wir aber jetzt zum wichtigen Punkt. der vermehrte einsatz in spielen ist genau wie überzogene gewaltdarstellung oder verbale Ausdrücke ein zeichen der kreativen Armut, weil es so einfach ist alles schlechte was die Menschheit erschaffen hat in ein bündel zu schmeißen und es ein Kunstwerk zu nennen, statt an genialem gameplay und abwechslungsreicher story zu werkeln.
(x_x((o---(*_*Q) Duck Hunt - 4players Erste und Vorderste Front für Tierrecht, Tierschutz und Tierliebe. Jetzt besonders wuffig und quakig in sm4sh.

http://www.youtube.com/watch?v=LZ5-cHx2GOw
Abe81
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Abe81 »

Im Januar dieses Jahres ist eine Studie herausgekommen, die zu gegenteiligem Ergebnis kommt - ebenfalls mit longitudinalen Daten. Hand auf's Herz, wer von euch pubertären Knilchen, die so leicht das Wort 'Femnazi' im Munde führen, hat auch nur eine von beiden mal gelesen? Oder hat vor den News hier schon mal was von der Kultivationstheorie gehört?

Immer wieder erstaunlich,dass je weniger Leute Bescheid wissen, desto mehr den Bescheidwisser geben. Ich wüsste jedenfalls nicht anzugeben, wie dieses Komplexe Verhältnis von Gesellschaft und Individuum wirkt, aber alle anderen hier sind sich da nach Augenscheinvsalidität ja sehr sicher. Wie schnell doch Reflexionsgabe im Mülleimer landet, wenn man Angst davor bekommt, dass einem die Spiele weggenommen werden sollen. Kommt nur mir das arg infantil vor?
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Lord Hesketh-Fortescue
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Lord Hesketh-Fortescue »

Abe81 hat geschrieben:[...]Ich wüsste jedenfalls nicht anzugeben, wie dieses Komplexe Verhältnis von Gesellschaft und Individuum wirkt, aber alle anderen hier sind sich da nach Augenscheinvsalidität ja sehr sicher. Wie schnell doch Reflexionsgabe im Mülleimer landet, wenn man Angst davor bekommt, dass einem die Spiele weggenommen werden sollen. Kommt nur mir das arg infantil vor?
Nein. Ist so.

Ich denke aber, dass die Wenigsten in ehrlichen Momenten tatsächlich abstreiten würden, dass all das Geflecht und Gewimmel um uns herum, also auch die Medien, uns in irgendeiner Form verändern. Dass das schon was mit uns macht, ohne dass das immer greifbar wäre. Außerdem dürfte es den meisten klar sein, dass das Leben viel zu komplex und individuell ist, als dass man mal eben ne soziologische oder psychologische Studie aus dem Hut zaubern könnte, die dies und jedes einwandfrei, abschließend und in allgemeingültiger Weise belegen oder ausschließen könnte. Longitudüddeldü hin oder her.

Wenn man es natürlich von vornherein auf die falschen, weil fast schon rhetorischen Fragen à la „Machen uns Spiele etwa zu Amokläufern oder Sexisten??? :ugly: “ runterbricht, dann sind solche Studien natürlich willkommene Anlässe, um bequem zu sagen: „Seht her, ihr hysterischen SJWs und Zensurfaschisten, ich habe es ja immer schon gewusst“ (gerne verbunden mit einer netten Anekdote, von wegen dass man ja selbst schon tausendfach GTA XVII gespielt, aber noch nie privat Nutten nach der Bezahlung mit dem Basi erschlagen habe). Da schau einer an, dann wäre die Sache ja wasserdicht.

Immerhin ist Sarkeesian in ihren schlechtesten Momenten da auch nicht viel besser.

Beiträge können Spuren von Erdnüssen enthalten.



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HerrRosa
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von HerrRosa »

Zwischen Medien beeinflussen uns irgendwie und Videospiele befeuern Sexismus/Amokläufe liegen zuweilen nicht wenige Abstraktionsebenen. Aber Moment, alles in Schwarz und Weiß zu unterteilen ist ja überhaupt nicht infantil und bis das Gegenteil bewiesen ist, hat man nun mal die Äußerungen der Politiker und Ideologen einfach hinzunehmen. Macht man mit Gott ja auch, oder kann man Sie widerlegen. Siehste, nur ein Kind wär so blöd nicht an Sie zu glauben.

Aber was rede ich da, es gibt ja schon eine Studie, die das Gegenteil, der hier den Diskussionsanlass stellenden, wiedergibt, nur hat Abe81 in seiner Reife es ja nicht nötig diese zu verlinken, weil.... ja.... warum eigentlich?
*kein Anspruch auf Vollständigkeit

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LeKwas
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von LeKwas »

Da ich spontan nichts bzgl. dessen gefunden habe, wäre ich an einem Link zu besagter Studie ebenfalls interessiert.
Edit: Ehe womöglich weitere Missverständnisse aufkommen: Ich beziehe mich auf die thematisch ähnliche Studie aus dem Januar 2015, von der Abe81 sprach. :wink:
Zuletzt geändert von LeKwas am 21.04.2015 01:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Hafas
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Hafas »

LePie hat geschrieben:Da ich nach einer längeren Suche nichts bzgl. dessen gefunden habe, wäre ich an einem Link zu besagter Studie ebenfalls interessiert.
Keine Ahnung, ob das legal ist, da die Studie eigentlich $51 kostet, aber ResearchGate bietet die Studie kostenlos zum Download an. Die Seite sieht zumindest in Ordnung aus mit Impressum & co, aber was weiß ich schon :Kratz:

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"sexist games=sexist gamers?" pdf site:researchgate.net
Das erste Ergebnis führt Dich zur Studie.
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von LeKwas »

Hafas hat geschrieben:
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LePie hat geschrieben:Da ich nach einer längeren Suche nichts bzgl. dessen gefunden habe, wäre ich an einem Link zu besagter Studie ebenfalls interessiert.
Keine Ahnung, ob das legal ist, da die Studie eigentlich $51 kostet, aber ResearchGate bietet die Studie kostenlos zum Download an. Die Seite sieht zumindest in Ordnung aus mit Impressum & co, aber was weiß ich schon :Kratz:

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Das erste Ergebnis führt Dich zur Studie.
Da hast du mich wohl missverstanden, ich meine nicht diese, sondern die von Abe81 erwähnte Studie mit gegenteiligem Resultat aus dem Januar 2015.
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3nfant 7errible
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von 3nfant 7errible »

Der Witz bei dieser ganzen "wir werden ja alle so arg beeinflusst" ist ja auch, dass eine Anita Sarkeesian zb selber die allergrösste Damsel ist.

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In einer Show in der sie zum Interview war, wurde in einem Einspieler gezeigt wie sie aus einer gesicherten Limousine zum Studio kam und dabei von mehreren Polizisten begleitet wurde, typischer überdramatischer Sensationsjournalismus eben. Es wurde auch später im Interview impliziert, dass so ihr Leben jetzt aussehen würde. Als wäre sie der Papst oder der amerik. Präsident höchstpersönlich :lol:

Wäre solch eine Szene in einem Spiel gewesen, wäre sie die erste gewesen, die das kritisiert hätte. Ach wieso hätte? Hat sie ja schon bei der Rainbow Six Ankündigung zb
Um solch eine real-life Szene mit echten Menschen wieder aus dem Kopf zu kriegen, müsste man schon 239 Trilliarden Spiele mit Pixel-Weibchen und gegenteiliger Trope spielen.
Wie kann jemand seine Sache nur so dermassen selbst sabotieren? Ach stimmt ja, das ist ja eh unwichtig, es geht nur ums Geld.

Eine Frau in einem fiktiven Szenario, in dem sie von riesigen Monstern, Drachen, Dämonen, Aliens, Zombies, Super-Schurken bedroht wird, soll voll tough und selbstständig agieren. Bloss keine Hilfe verlangen, schon gar nicht von grossen, starken Männern.
Anita bekommt pöhse Mails (so wie die meisten Celebrities) und verlangt gleich, dass die ganze Welt ihr Schutzschild ist. Schon klaaa, Chica :wink:
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Wulgaru
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Re: Studie aus Deutschland: Sexistische Inhalte stehen in ke

Beitrag von Wulgaru »

Man kann jetzt natürlich darüber diskutieren ob das übertrieben ist und ob ihre Behauptungen stimmen, aber Scipione...würdest du es wirklich für eine Doppelmoral halten gesetzt den Fall sie wird bedroht und hat deswegen Personenschutz? Nur einmal hypothetisch angenommen diese Bedrohung besteht.

Ich halte es schon für relativ abenteuerlich dann zu sagen das sie als "starke Frau" sowas doch eigentlich nicht in Anspruch nehmen dürfte bzw. relativ realitätsfremd. Ich glaube niemand der dieses seltsame Doppelmoralmotiv konstruiert würde auch nur eine Sekunde selbst zögern Personenschutz in Anspruch zu nehmen wenn er ihn braucht es für ihn möglich ist.

Wie gesagt...sie mag übertreiben und das sie ständig mehrere Polizisten zwingend braucht, glaube ich ihr ebenfalls nicht, aber wenn sie sie brauchen würde, wäre das kaum verwerflich und zu kritisieren bzw. höchst lächerlich das zu tun.
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