Raubkopien als indirekten Schrei nach F2P zu interpretieren, halte ich nun wiederum für eine ziemlich gewagte These, um nicht zu sagen für pure - und zudem ziemlich abwegige - Spekulation.Balmung hat geschrieben:Das stimmt so nur nicht ganz, denn die Spieler haben sehr wohl indirekt nach F2P geschrien, nämlich in dem ein großer Teil der Spieler sich illegal Spiele beschafft. Also haben sich die Firmen überlegt wie sie die ganzen "Raubkopierer" dazu kriegen zu spielen und ihnen vielleicht doch den ein oder anderen Cent rauszukitzeln, wenn die schon nicht so viel Geld haben um sich ein Spiel legal zu kaufen. Und dazu gehören eben vor allem eine ganze menge jüngere Spieler. Also hatten wir sehr wohl eine nicht gerade kleine Gruppe Spieler, die indirekt nach F2P schrien.Ich darf vielleicht mal daran erinnern, dass niemand, absolut NIEMAND unter den PClern oder den Konsoleros irgendwann bei den Spielepublishern auf der Matte stand und geschrien hat "Wir wollen kostenlose Spiele!". Die glorreiche Idee, die monetäre Hemmschwelle auf Null zu senken, nur um die Leute dann ingame umso mehr und vor allem umso untransparenter und unüberschaubarer abzukassieren, die hatte man dort von ganz alleine! Jeden einzelnen Schmarotzer da draußen hat sich die Industrie selber herangezogen und hat ihn auch voll und ganz verdient.
Man will mit F2P natürlich in erster Linie Geld verdienen, und da Superalptraumraubmordkopierer es nun einmal gewohnt sind, exakt gar nichts für ihr Spielvergnügen auszugeben, ist ganz sicher nicht davon auszugehen, dass ausgerechnet F2P sie plötzlich dazu bewegt, daran etwas zu ändern. Die einzig sinnvolle und verlässliche Zielgruppe für Publisher sind diejenigen, die Geld haben und auch bereit sind, es für Spiele auszugeben, also eben gerade NICHT die Schwarzkopierer - und genau deswegen sind die auch der Grund für überhaupt nichts. Wer ernsthaft glaubt, er könne einen gewohnheitsmäßigen Schwarzkopierer mittels F2P zum zahlenden Konsumenten umerziehen, der kann (als Mann) ebenso gut versuchen, in einem Lesbenclub eine Frau abzuschleppen und zum Heterodasein zu bekehren ...
Ich versuche ja durchaus auch immer, die Seite der Industrie zu sehen und sie nicht einseitig zu verteufeln, aber F2P gibt es als Geschäftsmodell genau und einzig und alleine deswegen, weil es offenbar Kohle generiert, so einfach ist das. Mit allen Vor- und Nachteilen und allen Konsequenzen.